Naniwa Schleifstein für Küchenmesser

P

peterk

Gast
Hallo zusammen,

genauso wie ein Wagen mit starkem Motor seine Kraft nicht auf die Straße bekommt, wenn die Reifen nichts taugen, so ist ein gutes Küchenmesser nichts ohne das richtige Schärfwerkzeug. Meine Erfahrung hier im Forum ist, dass es genau daran hapert. Hauptsächlich, weil anscheinend nur wenige bereit sind, für einen vernünftigen Schleifstein Geld auszugeben, aber auch, weil vielehochwertige Produkte einfach nicht bekannt sind.

In diese Kategorie gehört der Naniwa.
Keramikstein
Körnung 8000
210 x 73 x 22 mm

Wenn man ein wenig auf englischsprachigen Seiten nachschaut, wird man ihn schnell finden und endlich gibt es ihn auch in Deutschland. Der Preis ist 98 Euro bei Japan-messer-shop.de.

Ich habe gleich mehrere Küchenmesser aus verschiedenen Stählen geschliffen, rostfreie und Karbonstahlmesser.

Man sollte den Stein *kurz* wässern, da er saugt. Ich habe aber einfach mehrmals Wasser mit der Blumenspritze draufgespritzt, das ging auch.

Vergleich zu anderen feinen Steinen:
Er ist hart, hat aber eine samtige Oberfläche. Unangenehm und deutlich härter fühlt sich der Shapton 15000 an, der auch schnell eine geschlossene und rumpelige Oberfläche ausbildet.

Ein Belgischer Brocken wird bei harten Klingen ebenfalls sehr schnell glatt, rumpelt aber nicht.

Der Naniwa erzeugt eine glatte Schneide ohne Mikrosäge, die Messer werden sehr scharf. Er ist vom ersten Eindruck her der angenehmste unter den genannten Steinen.

Falls mir noch etwas auffällt, ergänze ich es noch. Interessant wäre ein Vergleich zum Kitayama 8000, der meines Wissens über Herder vertrieben wird und sehr gut sein soll. Vielleicht hat den ja jemand und kann etwas dazu schreiben.

Übrigens zeigt sich auch hier, dass die genaue "Feinheit" eines Steins genau wie die genaue Härte eines Messer nur die halbe Wahrheit ist.

Gruß Peter

p.s., wer sich die Mühe machen will, sollte die Beiträge einer Amerikanerin, die sich in diversen Foren herumtreibt, lesen. Ihr Name ist Pam, sie postet stets unter Yuzuha. Sie ist eine Koryphäe im Bereich Schleifsteine für Küchenmesser
 
Hallo Peter
Vielen Dank für deinen Bericht :super:
Ich habe kürzlich Hiroshi angemailt (super freundlicher Mailkontakt) wegen einem Shapton 15k und er berichtete mir u.a. von dem Naniwa.
Wenn du gestattest ein paar Fragen:
Wie unterscheidet sich das Schliffbild im Vergleich zum 15k?
Ist ein spürbarer Schärfeunterschied zum 15k spürbar?
Ist er hart genug so das man nicht aus Versehen in den Stein schneiden kann?

EDIT: Danke für deine Antwort im nächsten Post!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie unterscheidet sich das Schliffbild im Vergleich zum 15k?
Ist ein spürbarer Schärfeunterschied zum 15k spürbar?
Ist er hart genug so das man nicht aus Versehen in den Stein schneiden kann?
Hallo EBH,

falls Du mit Schliffbild die Schneide meinst, leider habe ich keine Lupe. Pam macht Makrofotos von Schneiden und Steinen. Welcher Stein schärfer schleift, kann ich noch nicht sagen, es hängt sowieso von der Sorgfalt und meiner Tagesform ab. Vielleicht kann ich auch nur so gut schleifen, dass ich nicht das Letzte aus den Steinen herausholen kann, weiß man ja nie. Aber es war einfacher mit dem Naniwa. Die ersten Versuche mit Gemüse sind sehr zufriedenstellend. Sogar mein Masamoto Petty, das ich nicht sehr mag, schneidet sehr weich.

Der Shapton bildet schnell eine Oberfläche wie eine winzige Krokodillederhaut, falls das verständlich ist. Nur mit Gewalt könnte man in beide Steine schneiden. Beim Shapton ist es mir schon passiert, hat sich aber nicht bemerkbar gemacht.

Den Shapton habe ich damals gekauft, weil er gebraucht und billiger war als z.B. ein Kitayama, außerdem muss er ja nicht gewässert werden, was mir lieber ist. Nach dem bisherigen Eindruck würde ich dem Naniwa den Vorzug geben, da er einfach unproblematischer ist.

Gruß Peter
 
So, jetzt die Ergänzung nach ein paar Messern mehr. Der Stein rumpelt doch etwas. Dafür gibt er eine gute Rückmeldung. Oder anders ausgedrückt, man kann spüren, ob ein Grat existiert und wie er durch einen gewissen Druck wie Schmutz weggewischt wird. Das macht für mich das Schleifen einfacher, weil man nicht das Gefühl hat, "im Nebel herumzurutschen".

Gruß Peter
 
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