natürliche Schleifmittel

Moppekopp

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Hi!

Meine Schwester macht ein Praktikum für das Restaurationsstudium. Sie erzählte mir heute, das sie zum Abschleifen von Wandmalereien in dem Betrieb wo sie arbeitet die Stängel des Schachtelhalms verwenden.
Sie hatte auch ein Stück Stängel dabei, was ich dan auch direkt mal auf verschiedenen Materialien ausprobiert habe.
Mammutelfenbein ließ sich damit ganz gut scheifen. Die vergleichbare Körnung bei Schleifpapier wäre ca. 280.
Was ich nicht vermutet hätte, war dass man damit auch Edelstahl schleifen kann, wenigstens konnte ich danach das Finish der gerade mit Körnung 600 satinierten Backen eines aufgemotzten Serienmessers wieder neu machen.....

Über die Haltbarkeit kann ich leider nichts sagen, da das Stück Schachtelhalm nur ca 5 cm lang und auch schon benutzt war.

Meine Frage ist nun, ob hier im Forum der ein oder Andere schon mal Versuche mit solch natürlichen Schleifmitteln gemacht hat?

Gruß Tobi
 
honig - zum polieren ...
gibt bei manchen stählen eine superklasse hochglanzpolitur(mit der richtigen vorarbeit).
ebenso einfach vom metzger rinderfett das auch zum kochen verwendet wird. - hat nen ähnlichen effekt.
 
Ich bin nicht ganz sicher, ob das hierhingehört, aber ich habe von einem Goldschmied gehört, dass handelsübliche Spucke als Schleiföl vorzüglich geeignet sein soll... ich habe auch schon recht gute Ergebnisse auf einem Selbstgebauten Finnmesser gesehen...

Ist das weithin bekannt, oder ist menschlicher Speichel einfach ein billiger Ersatz für Wasser...?

mfG
Flavio
 
Hallo moppekopp,

ich hab mir schon öfter die Frage gestellt, wie in früherer Zeit die Finnenmesser fein bearbeitet wurden.Oder im Alpenraum die Nicker vor ein paar hundert Jahren.

Da grob geschliffene Klingen aus Kohlenstoffstahl recht schnell rosten, muß es ja was gegeben haben,um die Oberfläche zu verfeinern.


Bin auf die Antworten gespannt.

Grüße, Günther.
 
@ xray:
Warum sollte das nicht hiereingehören ?
Ob die einzelnen Mittel "bedeutungsvoll" sind, muss jeder für sich entscheiden, interessant ist so eine Zusammenstellung allemal. Manchmal sind es die simpelsten Mittel oder Methoden, die einem aus einer Verlegenheit helfen, man muss sie nur erst mal finden, es muss ja auch nicht immer die "dicke chemische Keule" sein.

Noch ein paar Beispiele:
- Bimsstein
- Sisal, nicht als Bürste, sondern als Tau- oder Seilwerk - ist zwar nicht Naturzustand, aber natürlicher Herkunft
- verschieden Sorten Steinmehl (Schmirgel), Sand in den verschiedenen Feinheiten sowieso
- Holzmehl
- Asche (Zigarre, Holzfeuer,...)
- vermutlich funzen als Bindemittel ziemlich alle Eiweishaltigen Flüssigkeiten und Natur-Öle wegen derer Adhäsion/Kohäsion.

Von daher ergeben sich wohl unzählige Kombinationen von "Bio-Schleif- und Poliermitteln" die für unterschiedlichste Anwendungen tauglich sind.
Je feiner das Werkstück, desto feiner auch das Mittel.

Gruß Andreas
 
Schachtelhalm bzw. bestimmte Sorten davon, werden nicht umsonst als "Zinnkraut" bezeichnet.
Damit haben schon unsere Ururvorfahren ihre metallenen Behälter und Werkzeuge gereinigt und auf Hochglanz gebracht.
Wenn ich mich recht entsinne, kommt die Schleifwirkung von den, in der Pflanze eingelagerten Kieselsäurekristallen.

Gruß vom Aiwazz :)
 
jup, Schachtelhalm hat ca 10% Kieselsäure und die Kristalle wirken als Schleifmittel. Zinn und Kupfergeschirr wurde früher damit poliert und wohl auch Holzmöbel/Instrumente. Soll als Tee recht gesund sein...
 
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