Neue Koksesse

newtoolsmith

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Hallo Schmiedefreunde,

Irgendwie gefiel mir meine Bremstrommelesse nicht mehr, irgendwie hatte ich sonst nichts vor und irgendwie war das Blech sowieso über.

Grund genug, eine neue Feuerschüssel zu bauen, ließ sich doch meine Bremstrommelesse nur umständlich von Schlacke befreien.

Als denn, der Korpus besteht aus 12mm S235, der Windkasten wird ja nicht so stark beansprucht und musste mit 5mm auskommen.



An der Oberkante ist die Feuerschüssel 350*150mm groß, am Boden 150*85mm und 100mm tief. Ein Windschutz an drei Seiten, der auch den Koks am fortlaufen hindert wird noch folgen.



Eine Schlackenfaust habe ich auch eingebaut und eine Aschenklappe. Besonders letztere wird sich wohl noch bezahlt machen.

Der Schalter, der da so auf halb acht hängt, wird natürlich noch ordnungsgemäß und VDE gerecht montiert.



Da die alte Feuerschüssel nun übrig ist, gebe ich sie an Selbstabholer umsonst ab - sonst wandert sie dorthin zurück, wo ich die Einzelteile einst geholt habe.

MfG
newtoolsmith
 
Hallo Newtoolsmith,

wenn Du die Möglichkeit hast an einen Kugelhahn heranzukommen, bau ihn in guter Erreichbarkeit in den Zuluftkanal ein. Ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten, das es eine bessere und feinere Regulierung nicht gibt. Sieht schon recht toll aus deine neue Esse.
Wegen Deiner Bremstrommel, Du wohnst nicht zufällig in der Nähe von Kommern?

gruß

Uli
 
Nee, Almerich, meine Schmiedeecke ist in der Nähe von Wesel, NRW.

Da ich keinen so großen Kugelhahn hatte, habe ich eine Drosselklappe selbst gebaut und in die Zuluftleitung eingesetzt.

Die Drossel hat sich auch schon in der Bremstrommelesse gut bewährt.

MfG
newtoolsmith
 
So, die Esse hat ihre Feuertaufe hinter sich. Hat auch gut funktioniert, besonders die Aschenklappe hat gut dicht gehalten. Ich hatte da erst etwas Sorge.

Aber zum Brennstoff:

Da mein Kohlenhändler nur groben Koks führt, ich glaube 40-60mm müsste größe 3 sein, habe ich probeweise Anthrazit 4 genommen, 10-20mm.

Die Entscheidung fiel, weil sich die Werkstücke in den groben Koks nur schwer einlewgen lassen. Bei dem feineren Anthrazit ging es wesentlich besser.

Anthrazit brennt aber nicht so schön, erzeugt ein nur sehr kleines aber heißes Glutnest. Es wird daher nur ein kleiner Werkstückbereich heiß und der verbrennt leicht wenn man auf Schweißtemperatur hochfährt.

Woher bekomme ich kleineren Koks? Günstig zudem?

MfG
newtoolsmith
 
Wir verwenden "Nussfett 4" anstatt Koks. Nagel mich aber nicht auf die richtige Schreibweise fest. Allerdings bildet sie im Gegensatz zu früher keine schöne Decke mehr über der Glut.
Frag halt mal bei dem Händler Deines Vertrauens nach.
Und wenn ich mich recht an einen Kurs in Augsburg erinnere, wurden dort sogar zwei kohlesorten miteinander gemischt, da der damals zuständige Meister auch nicht sehr zufrieden war mit der Quali.

gruß

Uli
 
Wenn ich nicht mit Holzkohle schmiede, hab ich auch steinkohlen vom händler genommen.. dass die nicht backt war mir sowieso egal, da holzkohle das auch nicht tut.
nachdem das ganze ein bisschen ausgebrannt war ging das ganz gut, an der seite der esse hab ich immer die frischen kohlen gelegt und dann bei bedarf zur mitte geschaufelt.

zudem schmiede ich immer ohne kohledecke wenn ich nicht grad einen großen block erwärmen muss, und dann auch nicht vollkommen bedeckt.

hab mal einen eisenverbieger gesehen der frische kohlen obendrauf gelegt und rauchschwaden ohne ende aufstiegen, wie ein nebelwerfer :rolleyes: ..dann hat er immer wieder wasser draufgetan, dass er 20 min gebraucht hat um ne 14er vierkant zum glühen zu bringen.. :staun:

gruß
raphael richarz
www.die-roemer-online.de
 
Jo, Leute, Fettnuss nennt man das Zeug, kann ich aber nicht nehmen. Die Nachbarn würden mich an einer der hier verfügbaren Eichen aufknüpfen. Qualmt einfach zu viel.

Das der Koks auch nicht zusammenklebt stört mich ebenfalls nicht so sehr. Dafür entwickelt er aber ein größeres Glutnest als der Anthrazit.

Hat denn niemand eine Idee für eine günstige Quelle? Angele hat ja fast schon Apothekenpreise und der Versand käme teurer als der Koks selbst.

MfG
newtoolsmith
 
Also ob die jetzt Fettnuss oder Nussfet heisst, der Händler wirds wissen.
zum anzünden kann ich nur sagen, wenn man sich immer genug angebrannte Kohle fürs nächste mal übrig lässt und zudem die Kohle langsam zugibt hält sich der Qualm im Rahmen. Wenn einer unserer Altgesellen das Feuer anmacht siehst du innerhalb von zehn Minuten die Hand nicht mehr vor den Augen, weil er einfach neue und alte Kohle mitendraufwirft. Ich mache das Feuer mittlerweile mit kleinen Holzreststücken an und erst wenn die richtig brennen gebe ich langsam von den Seiten die Kohle dazu. Somit muß ich den Qualm auch nicht mehr tief wegatmen. :staun:
Dauert halt etwas länger ist dafür umso gesünder.

Wenn Du schon eh über Versand nachdenkst, frag doch einfach mal bei Markus Balbach nach.

Gruß

Uli
 
@ newtoolsmith:

mit so einer quelle kann ich leider nicht dienen... stehe aber vor einem ähnlichem problem. ich verwende koks in der größe 4-6 manchmal 8 cm brocken(ich glaube, dass ist die größe 2 ???!!). Den bekommt man in Ö für einen spottpreis! 13 € für 30kg. (beim lagerhaus - leider weiss ich nicht wie der deutsche variante heißt ;) )
Dass der koks nicht klebt, stört mich dabei weniger, sondern die größe der koksbrocken.

Das problem haben ja offensichtlich mehrere ... vielleicht können wir ja mal in einem thread eine art "Koks/Kohle-verkleinerungsmaschine" ersinnen, damit wir nicht mit hammer und axt die kohlebrocken zerteilen müssen ;) - wäre doch gelacht wenn man nicht mit ein paar tricks wenigstens die größe des brennmaterials passend machen könnte ;)

wenn daran interesse besteht, könnten wir ja mal nen thread für nen kohleschredder eröffnen

Gruß Daniel
 
@scarpej:

Bei meinem Baustoffe- und Brennstoffhändler kostet der Zentner Koks 12,50€. Das ist vergleichsweise billig. Nur halt die Korngröße...

Ich könnte mal einen kleinen Backenbrecher konstruieren - da könnt ihr dann auch Betonreste mit zerkleinern.

Du zerkleinerst deinen Koks doch nicht wirklich mit der Axt, oder?!?

Der Nachteil beim Koksbrechen ist, dass man wohl die obere Grenze der Korngröße festlegen kann (nämlich durch den Backenabstand), nicht aber die untere. Will sagen, es entstenen große Mengen Minikörner und Staub neben der gewünschten Korngröße. Wenn man 10-20mm erzeugen will, wird ein Viertel bis ein Drittel noch kleiner ausfallen.

Das hätte man bei gekauftem Koks nicht in dem Maße, weil die Fraktion halt gesiebt wurde.

MfG
newtoolsmith
 
nee ich zerkleinere den koks nicht! ;)

naja, dass eine gewisse menge zu klein wird, ist schon klar...
ist halt nur die frage ob sich der aufwand lohnt...
denn bisher, hats auch so funktioniert... allerdings wären kleinere brocken sicher angenehmer...

ich könnte mir da so 2 walzen vorstellen, die einen gewissen abstand haben...(eben 10-20mm), die dann drehender weise den von oben eingefüllten koks zermalmen...

o o ooo
o o o
\ o /
O O
| .|
. . . . . ...
. .................


o - großer koks
O - walzen
\ / - trichter
..... - zerkleinerter koks


ich hoffe das ist so verständlich...bin zu faul eine graphik hochzuladen ;)

Gruß DAniel
 
@Scarpej:

Kann man so machen, muss man aber nicht.

Ein Backenbrecher hat den Vorteil, auch große Brocken zu fassen - die flutschen nämlich nicht zwischen deine Walzen.

Beim Backenbrecher steht eine Backe senkrecht fest, die zweite leicht schräg,hat unten ein Scharnier und wird oben periodisch von links nachrechts und zurück bewegt. Es ergibt sich ein Trichter, der unter starr ist und sich oben abwechselnd öffnet und schließt.

Die Brocken fallen oben hinein, klemmen irgendwo. Wenn der Trichter sich öffnet rutschen sie weiter, klemmen wieder und werden vom schließenden Trichter zerquetscht. Beim Öffnen rutschen sie weiter, was klein genug ist fällt direkt durch, was noch größer als der untere Spalt ist wird nochmal gequetscht.

Der Antrieb der beweglichen Backe wird von einem Kniegelenk übernommen, das dem unserer Damastwalzen ähnelt.

Die Backen könnten etwa 30cm hoch, 15cm breit und 3-4cm dick sein. Eventuell mit aufgeschweißten kleinen Zähnen, damit die Brocken nicht aus dem Keilspalt herausflutschen.

MfG
newtoolsmith
 
Hallo newtoolsmith,

ich habe bei mir das selbe Problem mit der Fettnuss. Zuviel Rauch für die Nachbarn :)

Ich bekomme Koks auch nur als Koks 3. (Lt. meinem Kohlenhändler, kann er mir Koks 4 nicht mal auf Bestellung besorgen, da anscheinend Koks 4 in Deutschland weder hergestellt noch importiert wird.)

Ich habe das Problem so gelöst, dass ich Koks 3 nehme, mit einem schweren Stampfer (ein kräftiges Eisenrohr mit einer diiicken Platte, ca. 70mm Durchm. unten dran) kleiner Stampfe. Zweckdienlich dazu ist ein stabiler Blecheimer.

Somit bekomme ich zwar unterschiedliche Größen, das hat aber bisher kaum gestört. Man kann problemlos ein wenig von Hand aussortieren. die kleinern Größen kommen dann direkt in bzw. auf die Glut, die größeren Größen lege ich seitlich auf den Haufen und ziehe sie dann zum "abdecken" der Glut oben auf.

Da bei Koks die Steine in der Glut immer kleiner werden, wird aus den oben auf der Glut liegenden Steine von alleine aus Koks 3 Koks 4.

Koks klebt ja auch nicht so zusammen wie Fettnuss, wenn man größere oder breitere Formen erhitzt, treibt man sich dadurch ja automatisch die Glut immer wieder auseinander und sammelt sie dann wieder zusammen. Somit ergibt sich zumindest meiner Ansicht nach, eine recht gesunde Durchmischung.

Das Problem mit den zu groben Koks hat sich dadurch nach ein paar mal Anheizen von alleine gelöst. (Habe ja auch erst dieses Jahr auf Koks umgestellt)

Viele Grüße
Der Dorfschmied
 
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