Neue Wicked Edge Produkte - Infos und Fragen

pitter

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Wicked Edge USA hat mehrere neue Produkte im Programm:

  • Das Wicked Edge Field und Sport - eine mobilere Version des Wicked Edge
  • Das Wicked Edge Pro Pack 2 - bestehend aus dem Wicked Edge mit neuen Schleifführungen, einem digitalen Winkelmesser, Basisplatte aus Stein und einer Palette an Schleif- und Poliersteinen
  • und als Aufrüstsatz für alle bisherigen Systeme die Schleifführungen des Wicked Edge Pro Pack II, die ich hier ja schon gezeigt habe

In absehbarer Zeit werde ich davon leider nichts ins Programm aufnehmen können.

1. Die neuen Schleifführungen (plus die Abstandsplatte, die dann nötig wird) zur Aufrüstung der bisherigen Systeme verkauft Wicked Edge USA ausschließlich direkt. Aufgrund der geringen produzierten Stückzahlen werden die Arme nicht an Händler ausgeliefert. Ich bin da zwar noch in Verhandlungen, aber das ist Auskunft und der Sachstand heute. Die Situation kann sich - laut WE USA - ändern, falls die Verkäufe in den USA gut laufen und die Stückzahlen gesteigert werden.

2. Das Komplettsystem Wicked Edge Pro Pack II wird in den USA einen Verkaufspreis von 675 USD haben - das ist wie in den USA üblich der Nettopreis, also ohne Mehrwertsteuer etc. Als Komplettsystem wird der Pro Pack II inklusive der neuen Arme auch an Großhändler/Händler geliefert. Allerdings wurden die Händlerpreise für das Pro Pack II im Vergleich zum Vorgänger sehr deutlich erhöht - ob aufgrund der teureren Produktion der Arme oder aus anderen Gründen weiß ich nicht. Hinzu kommen ja noch Zoll, Versandkosten und die 19% Mehrwertsteuer in Deutschland.

Deshalb kann ich zum aktuellen Zeitpunkt das Pro Pack II hier in Deutschland leider nicht zu einem Preis anbieten, den ich vertreten kann. Das gilt, aus den gleichen Gründen, auch für das Field and Sport.

Auch da bin ich am Verhandeln, aber so ist - leider - der aktuelle Sachstand.

Was Neues gibts trotzdem ;)

Da jetzt schon häufiger Kunden nach den Chosera Wassersteinen von Naniwa gefragt haben, werde ich bei meiner nächsten Bestellung aus den USA ein paar mit schicken lassen. Die Steine werden einzeln zugeschnitten und auf die Träger montiert. Deswegen wird in Batches produziert, es sind nicht immer alle Varianten lieferbar und günstig ist was anderes (MSRP je nach Körnung zwischen 125 und 185 USD).

Deswegen wärs hilfreich, wenn ich erfahren würde, ob Ihr Interesse an den Wassersteinen habt.

Angebotene Körnungen sind:

400/600
800/1000
2000/3000
5000/10000

Braucht das jemand ;), will das jemand?

Andere Schleifmittel:

Wicked Edge bietet ja neben den Schleifpasten, die es auch bei mir im Shop gibt, weitere Abzieh- und Poliermittelchen an: Diamantspray in unterschiedlichen Feinheitsgraden bis runter auf 0,025µ. Ich sags ganz offen, ich kann mit Paste glücklich werden und habe die Sprays bisher nicht vermisst.

Das muss aber nichts heißen. Deswegen - ich spendiere eine Sprühflasche Polykristalliner Diamanten :) , wahlweise 0,050µ oder 0,025µ an den ersten, der sich hier meldet, das Spray testen möchte und hier auch berichtet.

Pitter
 
Wicked Edge Diamant-Spray 0,5 µm

Pitter war so freundlich, ein Fläschen Diamant-Spray zu Verfügung zu stellen, ich habe als erster „hier” geschrie(be)n und RuckZuck war es auch schon bei mir.


„Disclaimer”
Damit ihr meinen völlig subjektiven Bericht besser einordnen könnt:
Ich mache seit einigen Jahren Messer und weiß nach meiner Einschätzung, wie ich ein Messer „gut scharf” bekomme. Allerdings gehöre ich nicht zu den Suchenden nach der perfekten, ultimativen Schärfe. Auch nicht zu den praktizierenden Anhängern der Messer-Rasur, die sicher eigene Ansprüche an Schärfe stellen. Mir ist ein Messer im allgemeinen scharf genug, wenn es ein Blatt Papier in allen Richtungen sauber im Druckschnitt schneidet, sich schön bissig im Haaransatz verbeisst, und eine saubere Unterarmrasur möglich ist.
Mit Diamant-Pasten und Sprays hatte ich bis dato keine Erfahrung.


Zum Spray
Anders als oben beschrieben handelt es sich nicht um den 0,05 μm Spray (das war kein Tippfehler von Pitter, den gibt es wirklich) mit” polykristalinen” Diamanten, sondern um ein 0,5 μm Spray mit „normalen” Diamanten (diese Korngröße wird m.W. auch als „60.000" bezeichnet).
Das ist schon sehr fein, Chromoxid, das auch zum Abziehen von Rasiermessern gerne verwendet wird, ist oft mit ~ 0,3 μm angegeben, also etwa die selbe Größenordnung.
Der 0,05-Spray hätte mich schon auch interessiert, aber mehr aus Neugier und „wissenschaftlichem” Interesse, einen praktischen Nutzen für Gebrauchs- und Küchenmesser kann ich mir nicht vorstellen.


Erster Eindruck
Der erste Gedanke beim Auspacken:
Das Fläschchen ist größer als ich erwartet hatte. Diamant in all seinen Formen - auch wenn es Industriediamanten sind - ist ja nicht gerade billig (Wicked Edge USA ruft 23 U$ dafür auf, der 0,05 μm-Spray kostet gar 66 U$).

Der zweite Gedanke:
Hm, keine Anleitung dabei (außer dem „shake well”-Hinweis auf dem Fläschchen) . Ok, das Abziehen eines Messers funktioniert grundsätzlich immer ähnlich, egal womit. Dennoch hätte ich schon ein paar Tipps und Hinweise erwartet, welches Trägermaterial empfohlen wird, wieviel aufgetragen werden soll, wie lange trocknen lassen etc. Das Zeug ist doch zu teuer um es wahllos in der Gegend herum zu sprühen, und nicht jeder hat Freude daran, in Versuchen die beste Anwendungsweise heraus zu finden.
Bei dem Preis kann man schon ein Din A5 Blättchen als Beilage erwarten. Oder wenigstens einen Hinweis auf die Website, aber dort ist mir auch nichts Hilfreiches ins Auge gesprungen.


Der "Test"
Ich habe mich für den klassischen Lederriemen auf Holzleiste entschieden (hier glatte Seite nach oben). Andere verwenden Diamant-Spray offenbar auch gerne auf Filz, Mossgummi, oder Balsaholz-Klötzchen. Hätt’ ich auch dagehabt, war mir aber zu blöd.
Auf ein ca. 15 x 3,5 cm großes Lederstück habe ich ca. 5 Sprühstöße Spray aufgetragen, feucht leicht mit dem Finger verstrichen, und einige Minuten trocknen lassen. Das Leder war „natur”, nicht geschliffen, geölt oder sonstiges. Für entsprechende Tipps erfahrener Diamant-Anwender bin ich aufgeschlossen ;)

Getestet habe ich überwiegend an einem kleinen Küchenmesser aus („rostendem”) 1.2235, sowie an einem Messer mit Klinge aus N690.
Die Klingen wurden zuvor frisch geschärft (bis belgischer Brocken bzw. 8000'er Japaner). Es liegt also eine - nach meinem Verständnis - schon recht scharfe Schneide vor.

Hier sieht man die Testobjekte und das fragliche Fläschchen (nebst Feuerzeug zum Größenvergleich):

Diamant-Test.jpg


Das Abziehen funktioniert gut, auch mit wenig Druck, wie man an der raschen Dunkelfärbung des Leders erkennen kann wird durchaus Material abgetragen. Bei entsprechend gründlicher Vorarbeit (!) kommt eine fein polierte, geschlossene Schneide heraus. Ich habe mir die Schneide bei 40-facher Vergrößerung angesehen.
Im Vergleich mit meinem Standard-Abziehleder, das mit feinem Aluminiumoxid behandelt ist, komme ich mit dem Diamantspray schneller zu einem guten Ergebnis. Ein gewisser Vorteil ist vielleicht noch, dass nur sehr wenig Druck nötig ist, und so die Gefahr des Verrundens der Schneide sinkt.
Beim Endergebnis sehe ich keinen großen Unterschied, die Politur ist vielleicht noch etwas spiegelnder und gleichmäßiger. Dementsprechend vielleicht auch einen Tick schärfer, aber beide Wege führen zu einem für meine Ansprüche völlig ausreichend scharfen Messer.

Ich habe spaßeshalber auch noch ausprobiert, die Klinge auf einer mit der Diamantsuspension leicht benetzten Glasscheibe „abzuziehen”, die zuvor polierte Schneidfase wieder dadurch wieder matt.


Mein Fazit:
„Brauche” ich künftig Diamantspray?
Nein, sicher nicht.
Ich werde mir vermutlich auch kein weiteres anschaffen, da ich „für mich vergleichbare” Ergebnisse auch mit herkömmlichen deutlich günstigeren Mitteln erzielen kann.
Mal sehen, ob sich meine Einschätzung bei weiterem Gebrauch ändert.
OK, es ist es natürlich schon cooler mit Diamanten abzuziehen als mit irgendwelchen popeligen Metalloxiden... ;)

Ist der Diamantspray überteuerter Unfug?
Nicht wirklich.
Es funktioniert sehr gut, daran gibt’s nix zu meckern. Wer keine Lust auf Pasten oder selbstangerührte Pigmente hat, bei denen man oft auch eine Zeitlang ausprobieren muss, womit man zu guten Ergebnissen kommt, fährt damit sicher nicht schlecht. Wenn man mit seinen vorhandenen Abziehmitteln gute Ergebnisse hat, sehe ich aber keinen Grund zu wechseln.
Das von mir genutzte Spray mit Korngröße 0,5 μm bringt (bei entsprechend sauberen Vorschliff mit relativ feinen Steinen) eine Schärfe, die mich persönlich mehr als zufrieden stellt.
Wer seinen 08/15-Küchenschnippsler oder sein EDC mal eben auf dem 1000'er Stein nachschärft und abziehen will, ist vielleicht mit einer etwas gröberen Körnung besser beraten, um die Riefen des Steins wegzubekommen.
Wenn Geld keine Rolle spielt, ist eine Abstufung von Diamantsprays / -pasten unterschiedlicher Körnungen zum Abziehen sicher auch nicht zu verachten.
Für die Schärfe-Fetischisten (ehrlich wertfrei), die die Schneide bei 1000-facher Vergrößerung begutachten, und ans Maximum gehen möchten, gibts ja auch noch die 0,05 und 0,025 μm Sprays :hmpf:

(@Pitter: Ich teste gerne das ganze Programm :D )


Wie lange eine „Beschichtung” auf dem Riemen hält kann ich noch nicht beurteilen. Ich denke, dass man mit dem Fläschchen schon eine ganze Zeitlang auskommt.
Teurer als normale Pasten dürfte es in jedem Fall sein.


Danke fürs Testen dürfen, hat Spaß gemacht.

Viele Grüße
Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Forumiten und lieber Forumsbetreiber,

hat denn schon jemand Erfahrung mit der Field & Sport Version?
Bin am überlegen, mir das Gerät zu bestellen.

Von der Technik her sollte es der Pro 1 Version ebenbürtig sein (ohne die neuen Schwungarme),
kostet bei meiner gefundenen Quelle auch gleich viel.

Leider konnte mir auch auf bl*deforums.com bisher niemand weiterhelfen.
Meiner nicht faktengestützten Meinung nach sollte der F&S doch auch alles können, was der Standard Pro 1 kann und er lässt sich ausserdem ganz bequem ohne Basisplatte am Tisch montieren - ich sehe das als einen großen Fortschritt.

Irgendwelche Meinungen, Erfahrungen?

LG, Jake
 
Wenn es dir nur um die Befestigung geht könnte man die Standard Version auch auch eine kleine Grundplatte *
montieren und mit dieser am Tisch befestigen.
Dann hast du imho die besseren Arme, und kannst es bei bedarf immer noch auf eine große Platte machen.

* z.b. Alu, Dicke 8mm, in der Breite des Trägers und zur Tischkante hin 30mm überstehend,
dort dann eine kleine Schraubzwinge anbringen.
MDF Platte oder Ähnliches wird es auch tun.
 
Dann hast du imho die besseren Arme, ....

Also sind es bei der neuen Field & Sport Version nicht die gleichen Arme wie in der "normalen" Pro I Version? Welche könnten die robusteren sein? Und sind denn die teuren Kugellagerarme auch kompatibel mit der F&S Version?

Mir ging es bei der Frage nicht direkt um die Tischbefestigung, sondern darum, dass ich keine Basisplatte brauche und das Ding mit dem netten mitgelieferten Köfferchen halbwegs mobil ist.

Vermutlich werde ich Ihn mir in den nächsten 2-3 Monaten leisten, kann dann auch gerne berichten.
 
Hallo miteinander!

Da mich das Wicked Edge Schärfsystem doch sehr fasziniert bin ich am Überlegen solch eines anzuschaffen.

Dazu aber ein paar Fragen und hoffe ich stelle die Fragen nicht zum tausendsten Mal.

Bis zu welcher Klingenlänge lässt sich das Wicked Edge denn einsetzen?

Welche Größe haben die Schleifsteine (Länge*Breite [mm])?

Zielt auf die letzte Frage ab:

Finden alle Benutzer diese Schleifsteingröße ausreichend, oder würde manch einer einen längeren (zwecks extremer Klingenlänge) oder breiteren Schleifstein (zwecks längerem Linienkontakt am geraden Teil der Schneide) bevorzugen? OK, den Sachverhalt mit der Länge, könnte man ja auch mit einer längeren Stange (an dem die Steine verschoben werden) bekämpfen....

Danke und Gruß
Mathias
 
Field & Sport Version Testbericht fällt aus, da ich mir doch den normalen geholt habe.
Fragen dazu poste im entsprechenden Thread.

@ Licantrop: Hi Mathias, die Informationen findest du alle auf der Wicked Edge Homepage, teilweise sogar als Demovideo.

LG Jakob
 
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