Neulingsfrage zur Gasesse: Schamotterohr oder Feuerbeton ?

Bernhard1984

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ich bin gerade dabei mir eine esse aus einer 11kg flasche zu bauen.
ich habe bisher hinten und vorne offnungen reingeflext, einen schönen ständer geschweißt und mit 3 schichten keramikwolle ausgekleidet. alle materialien habe ich von peter abel, unter anderem auch feuerfester beton.

jetzt zur eigentliche frage:

welche dicke sollte der beton maximal haben?

mein vater kam nämlich auf die idee ein schamotte-rohr anstatt des zements zu nehmen. es hat innen einen durchmesser von 120mm und eine wandung von 20mm.

ist das zu dick?

ist die beton- oder schamotte variante besser und was ist gegenüber borax resistenter?
 
Hallo Bernhard

Das hat alles seine Vor und Nachteile!
Aber Die Wolle ist da eigentlich das wichtigste!
Sie verhindert das die Kälte nach innen dringt. Nicht umgekehrt!
Wärme entweicht immer durch den Gasstrom.
Vor dem arbeiten muß das ganze erhitzt werden. Je dünner die Masse im Innenraum desto schneller wird dieser heiß,um so schneller kann man damit vernünftig arbeiten.

Damit ICH Feuerschweißen kann schmiede Ich zuvor zb. Kugellager aus,
und in der zwischenzeitwird die Gasesse heiß genug um Feuerschweißung durchzuführen.
Die Restwärme nach dem schmieden nutze Ich zum weichglühen der Klingen.

das Einbauen des Schamotrohres finde Ich etwas übertrieben, ein einlegen einer 1/2oder 1/3 Schale als Unterlage schont den
Hochofenmörtel am Boden (Wegen Borax) . Hir sehe ich schon einen Sinn.



Peter Polnau
 
man muss ja einen kompromiss zwischen aufheizzeit und wärmehaltezeit finden. wieviel mm beton hast du verbaut und wie lange dauert es bis du auf schweißtemperatur bist?
 
Ich schmiede die erste 1/4 bis 1/2 stunde, danach gehe ich erst mit einem Paket rein.

Meine Gasesse ist aber aus einer Kleinen 5Kg flasche gebaut.
Das war absicht weil es 1. für mich reicht 2.weniger aufwärmzeit benötigt 3. weniger Energie damit verbraucht.

Ulrich Gerfin war Überrascht wie schnell sein Damastpaket auf Schmiedetemperatur war.
Die Esse war kalt und eine 1/4 std später war das Paket (100x50x50 etwa) auf schmiedetemperatur. danach hätte man schon scheißen können.
( das war in Kolbermoor)

Peter Polnau
 
Schamotterohr oder Feuerbeton?

.....Aber die Wolle ist da eigentlich das Wichtigste! Sie verhindert, dass die Kälte nach innen dringt. Nicht umgekehrt! Wärme entweicht immer durch den Gasstrom.
Vor dem Arbeiten muss das Ganze erhitzt werden. Je dünner die Masse im Innenraum, desto schneller wird dieser heiß, um so schneller kann man damit vernünftig arbeiten........
Kälte gibt es in der Physik nicht. Die Wärme geht dem Ofen durch Abstrahlung verloren. Sie entweicht nicht durch den Gasstrom, sondern das ist die Abfallwärme, der Anteil an Energie also, der zum Erwärmen des Werkstoffs und der Ofenwand nicht genutzt werden kann. Der Wirkungsgrad eines Ofens/einer Gasesse ergibt sich aus der Differenz.

Masse ist auch nicht dünn; sicher meinst Du die Dichte der Wärmedämmung. Diese ist wichtig für den Faktor Wärmespeicherung. Deshalb kann man eben kein Schamotterohr verwenden, weil beim Aufheizen zuviel Energie in das Material geht; die Wärmereflexion ist viel geringer als bei Keramikfaser.

Zitat:....Die Esse war kalt und eine 1/4 Std. später war das Paket (100x50x50 etwa) auf Schmiedetemperatur. Danach hätte man schon scheißen können....

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.....

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
ist ja logisch, dass eine zu dicke schicht beton oder schamotte die wärme schluckt.

ich habe ja auch gefragt, was die richtige dicke wäre. das rohr kann ich so umflexen, dass es nur 1cm wandung hat.

oder noch weniger?
 
Hallo Bernhard,

eine Gasesse funktioniert durch die Wärmereflexion der Wände.
Also ist es sehr wichtig, das die Wände sich schnell und stark erhitzen können.
Nimm eine dünne Schicht feuerfesten Beton (~0,5-1cm) für die Wände und schneide dein Schamotte-Rohr lieber längs in drei Teile und verwende es als Borax-Unterlage.

Ciao Sven
 
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