Nieto Dreifingermesser 440C

K

Kwisatz

Gast
Impressionen zum Nieto Dreifingermesser 440C (mit richtig schlechten Fotos ... und bunt !)

Allgemein :
Das Messer ist im Herbertz Vertrieb unter der Nummer 127 208 und dürfte im Laden an die 35 Euro kosten. Ich habe es im Tausch originalverpackt erhalten, bislang erst eine Woche damit herumgeschnitzt, mehr nicht.

Dimensionen :
7cm Klingenlänge (effektive Schneide) und 11cm Grifflänge (verfügbarer Griffrücken), Olivenholzgriffe, Lederscheide für Rechtshänder. Klingenstahl 440C, leichter Holhlschliff, Klingendicke maximal 3,5mm und sich verjüngend ab 1cm vor der Klingenspitze. Kompakte Stabilität, ohne sinnfrei zu werden.

Verarbeitung :
Makellos. Keine irgendwo geringfügigst überstehenden Griffe, nicht mal irgendwas fühlbar, die „Hohlnieten“ (nennt man das so?) perfekt ins Olivenholz hineinpoliert, alles handschmeichelnd und ohne eine scharfe Kante an der falschen Stelle. Linke und rechte Griffschale passen bei meinem Exemplar von der Maserung überhaupt nicht zusammen, das könnte man kritisieren. Olivenholz scheint sehr hart, ist optisch aber etwas blass. Vielleicht kann man es mit Olivenöl dunkeln ?! Das Messer rasiert ab Werk (was immer das aussagt...)

Design :
Am Klingenrücken und „unterhalb“ der Schneidenwurzel ist als quasi-Handschutz eine nicht zu scharfe Riffelung vorhanden. Das Messer klebt naturgemäß wegem dem glatten Olivenholz nicht in der Hand, es flutscht aber auch nicht, sodass man es gleich tunen möchte. Man könnte das Olivenholz sicher grobdremeln oder mit Rippen versehen, würde dann im harten Gebrauch aber Blasen riskieren. Der Griff nimmt drei Wurstfinger auf, der vierte tut sich schwer. Frauenhände dürften mitunter alles unterbringen. Ein über den Klingenrücken gelegter Zeigefinger lädt dazu ein, das Messer wie ein Skalpell einzusetzen. Es gibt keine dezidierte Fangriemenöse, ein „Gebämsel“ kann man aber durch die Griffnieten (3mm Innendurchmesser) führen. Wenn der Grundschliff bis zum Klingenrücken gehen würde, wäre das Messer nicht schlechter geworden, so besticht es durch seine scheinbare (?) Robustheit.

Scheide :
Hübsch und liebevoll gemacht aus fast 3mm dickem weichem schönem Leder, doch die Gürtelschlaufe ist nur angenäht und die Fäden nirgendwo versenkt. Wird sich irgendwann mal ablösen. Der Druckknopfverschluß ist gut gemeint, eine einfache Köcherscheide wäre aber besser gewesen. Hier kann man selber basteln oder die Scheide einfach nur als „Taschenmitführfutteral“ verwenden, so wie ich es handhabe.

Nutzwert:
Ein Folder dieser Größe mit Clip wäre vielleicht praktischer, doch ein feststehendes Messer ist leichter, günstiger und stabiler. Das Tops Street Scalpel konnte ich nie wirklich lieb gewinnen, das Nieto hat ca. 236 % mehr Nutzwert. Zur Not könnte man mit einem Schlagholz auch mit dem Nieto grobe Spalt-Arbeiten verrichten, Jäger wissen das Messer vielleicht besonders für kleineres Wild zu schätzen. Spass macht das Messer aber auch dem Großstädter allenfalls und man kann es auch in sozialen Situationen zücken, ohne dass „Hoplophobe“ Schreikrämpfe kriegen. „Schönes Messer!“ ist eher der Kommentar. „Taktiker“ halten das Messer für belanglos.

Fazit:
Ein sehr uriges, schönes, bezahlbares „Taschenmesser“ (vielleicht sogar für Kinder als erstes Messer) mit einem pflegeleichten Klingenstahl in sehr „eigenartigen“ Dimensionen. Ich überlege, mir noch ein weiteres anzuschaffen.
 

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