NiMH Akkus laden

aqua

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Ich hab mal ne blöde Frage: Auf meinem Akkuladegearät steht es sei nur für NiCD Akkus. Kann ich auch NiMH Akkus darin aufladen ohne, dass die mir um die Ohren fliegen oder abschmoren??
 
Hi Aqua,

ich mach das schon seit Jahren, und die Ohren sind noch dran. Probiers doch einfach aus. Bevor die Akkus platzen, werden sie glühend heiß. Also ab und zu mal Finger draufhalten und solange du keine Brandblasen bekommst, ist alles o.k.

Gruss
Yoroi
 
Es kommt drauf an wie die Endabschaltung gemacht ist.
Es gibt einen kleinen Buckel in der Ladekurve (Spannung) an dem sich die Vollladung erkennen lässt, dieser fällt bei NiMH flacher aus, ein NiCd-Lader kann ihn darum meist nicht erkennen und darum kann ein NiMH "verkocht" werden.

Bei nem Billiglader ohne Elektronik, dürfte es gehen, aber man muss die Ladezeiten sehr genau beachten weil NiMH empfindlicher gegen Überladung ist.

Platzen dürften Akkus heutzutage eigentlich nicht mehr, da ein Überdruckventil drin ist (meist in Form einer Sollbruchstelle), aber der Akku ist dann trotzdem hinübern
 
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Lade seit mehreren Monaten auch NiMH in einem uralten (15+) Ladegerät. Automatische Abschaltung hat das Teil eh nicht, weswegen ich ohnehin die Ladezeiten einhalten muss. Bisher hat's keinerlei Schwierigkeiten gegeben. (muss zugeben: die ersten paar Mal hab ich's sicherheitshalber im überdachten (Beton) Außenbereich gemacht)
Hitzeentwicklung hat sich nicht als Problem erwiesen. Ich lade 1,2V 2000 mAh Akkus bei ca. 180 mA Ladestrom.
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten! Ich habe es jetzt mal versucht. Das Haus steht noch und wie ihr merkt bin ich auch noch am Leben :D

Hat alles geklappt, die Dinger sind auch kein bischen heiss geworden. Nochmal danke für die Hilfe!
 
Generell ist aber ein modernes Ladegerät keine schlechte Anschaffung, denn wer will schon immer seine Akkus komplett leer saugen oder irgendwie den genauen Ladezustand vor dem Laden feststellen um dann nach der ermittelten Ladezeit wieder bereit zu stehen um sie zu entnehmen. Viele alte Ladegeräte haben auch eine Zeitschaltung eingebaut und zusammen mit den niedrigen Ladeströmen (der alten Ladegeräte) und den hohen Kapazitäten (der neuen Akkus) kann es sein, daß Du jeden Akku z.B. 3x hintereinander einlegen mußt bis er voll ist.

:irre:
 
Da hat HankEr Recht, ein gutes Ladegerät kann die Lebensdauer eines Akkus zudem erhöhen (gegenüber einem Billiglader).

Als Faustregel für die Ladezeit eines komplett leeren Akkus gilt übrigens:
Kapazität / Ladestrom * 1,4
Die 1,4 gleichen die Verluste im Akku aus; es kommt auf ein paar Minuten mehr oder weniger nicht so an

Als Beispiel die obigen Werte:
2000 mAh / 180 mA = 11,11 h (oder auch 2 Ah / 0,18 A = 11,11h man muss nur die gleichen Einheiten nehmen, sonst kommen Milli- oder Kilo-Stunden raus ;) )
11,11 h * 1,4 = 15,55 h

Einen modernen 2000 mAh AA-Akku mit nem Lader für alte 500er zu laden (= 50 mA Ladestrom) dauert also etwas länger (56 h) :hmpf:

Wo wir schon mal dabei sind: ein NiMH oder NiCd-Akku verliert ca 50% seiner vorhandenen Ladung in 6 Wochen (bei Raumtemperatur) ist also nicht unbedingt für Notfalltaschenlampen zu empfehlen ;)
 
Wieviel müsste man denn für ein vernünftiges, universell (also verschiedene Akkuformate und -bauarten) einsetzbares Ladegerät hinlegen und von welcher Firma kommen gute Teile?
 
Bei NiMH oder NC Akkus: Entweder Ansmann oder IVT. Jeweils die prozessorgesteuerten Geräte mit Einzelschachtüberwachung. Ich habe ein Ansmann Energy16, andere schwören auf IVT. Geschmacksache. Preise natürlich je nachdem, fuer welche und wieviele Akkus. Für Akkupacks ist das Ansmann ACS410A empfehlenswert.

Grundsätzlich: Das ist eine Diskussion, die an kompetenterer Stelle (Foto,Modellbau diskussionen) schon zigmal durchgekaut wurde. Ich empfehle mal google groups.

Gruesse
Pitter
 
Kommt ganz drauf an was für Akkus man laden will, und ob nur Einzelne oder auch Akkupacks wie die von Akkuschraubern. Ist halt wie bei Messern, ein passendes für alle gibts halt nicht ;)

Ich hab seit etlichen Jahren
ein ähnliches wie
http://www.elv.de/Shopping/ArtikelDetail.asp?Referenz=244-12&Gruppe=ST-LE&Stufe=2
im Einsatz, das dürfte aber für die meisten Overkill sein, und man muss sich halt immer passende Ladeadapter bauen. Damit hab ich aber schon einige scheinbar tote Akkus (Memoryeffekt etc) wieder zum Leben erweckt.

Kannst dich hier mal umsehen, ELV ist recht fit was Akkuladung angeht
http://www.elv.de/Shopping/Artikelliste.asp?Referenz=ST-LE&UM=True

FÜr den Hausgebrauch dürften
ALC 1000
68-384-06

oder
Mikrocontroller-Lade-/Entladegerät MLE 6 Plus
68-557-77
68-494-18
(Achtung, das Gehäuse wird auch von anderen Ladern verwendendet, die haben aber ein anderes Innenleben!)

recht gut sein, die hab ich selber allerdings nicht.
 
Wenn man keine grundsätzliche Abneigung gegen Voltrcraft/Conrad hat, dann kann man wohl auch den "Charge Manager 2020" nehmen. Hat einen sehr großen Funktionsumfang und kann IMHO alles, was so ein Gerät im Bereich Rundzellen können muss. Angesichts des doch recht happigen Preises von ca. 159 EUR stellt sich eher die Frage, ob man so viel Ladegerät braucht.
 
Seit wann kann man NickelMetallHydrid-Akkus überladen? Bei denen gibt es doch keinen Memoryeffekt ( oder so gut wie keinen). Klar nach nem paar hundert mal laden verliert auch der beste Akku seine Kapazität. Habs bisher aber echt noch nicht geschafft nen NiMH-Akku zu überladen. :argw:
 
Memoryeffekt und Überladung sind unterschiedliche Sachen.

Memoryeffekt kann durch häufiges Nachladen eines nicht entleerten Akkus entstehen.
Beim Überladen wird die zugeführte Energie in Wärme und Gas umgesetzt, dadurch kann ein Überdruck enstehen.
 
Zum Thema Akkus, Ladeprinzipien (schnell, trickle, ...) etc. etc., mit besonderem Augenmerk auf Selbstbau-Lader, ist grad' kürzlich eine (IIRC) Artikel-Kurzreihe in der CQ DL erschienen. Einzusehen bei jedem DARC-Vollmitglied, das die Hefte im Gegensatz zu mir greifbar hat ... :rolleyes:

Meine persönliche Meinung: NICHTS ist Akkus, gleich welcher Bauart, so zuträglich wie daß man sie grundsätzlich bis zur Selbstabschaltschwelle des betreffenden Geräts benutzt und dann erst lädt. Ich habe in Handy und PDA solcherart behandelte Akkus seit Jahren im Dauerbetrieb, ohne daß mir bisher eine Alterung aufgefallen wäre. Andere - durchaus technisch beleckte - Leute, die ich kenne, richten dagegen durch "Laden auf Verdacht" ihre Handyakkus im Lauf von 3-6 Monaten hin ...

(P.S.: Ausgenommen natürlich solche Geräte, die keinen Tiefentladeschutz haben. Beliebte Falle in der Spielzeugbranche, habe ich mir sagen lassen ...)
 
Last edited:
bern said:
Meine persönliche Meinung: NICHTS ist Akkus, gleich welcher Bauart, so zuträglich wie daß man sie grundsätzlich bis zur Selbstabschaltschwelle des betreffenden Geräts benutzt und dann erst lädt.
so halte ich das schon seit jahren mit meinen akkus und kann das nur unterstreichen.
ganz wichtig bei li-ionen akkus (handys) ist auch das erste laden. man sollte die akkus auf jeden fall über nacht laden und richtig warm werden lassen, nur so entfalten sie ihre volle kapazität.

aber jetzt zu meiner frage:
ich habe die angewohnheit meine akkus aus beispielsweise dem navi, wenn das gerät abschaltet, dann in meinen krill lights komplett zu entleeren. nach selbstabschaltung der navi funktionieren die akkus noch tagelang in den krills.
hat das evtl. irgendwelche nachteile? soll heissen "gewöhnen" sich die akkus (nimh) an das navi und das weitere entladen in schwächeren geräten ist evtl. kontraproduktiv?!?
 
Last edited:
ich habe die angewohnheit meine akkus aus beispielsweise dem navi, wenn das gerät abschaltet, dann in meinen krill lights komplett zu entleeren. nach selbstabschaltung der navi funktionieren die akkus noch tagelang in den krills. hat das evtl. irgendwelche nachteile? soll heissen "gewöhnen" sich die akkus (nimh) an das navi und das weitere entladen in schwächeren geräten ist evtl. kontraproduktiv?!?

generell gilt - man sollte akkus nicht unter 0,9 V entladen um die zellen nicht zu schädigen. wenn du die "leeren" akkus aus dem navi nimmst und diese im krill light weiterverwendest riskierst du, dass eine der zellen bereits bei den 0,9 V angekommen ist, während die andere noch fleissig strom liefert da zwei akkus nur in den seltensten fällen die gleiche kapazität aufweisen (es sei denn, es sind "gematchte" zellen). wenn das passiert, kommt es zum "cell reversal" - der schwächere akku wird von dem stärkeren akku mit umgekehrter polarität aufgeladen und im schlimmsten fall zerstört. bei den zwei zellen im krill light wird das problem sicher nicht so gravierend ausfallen, aber langfristig kann es gut sein, daß du deine akkus schädigst.

optimal wäre es, wenn du für jedes gerät einen separaten akkusatz verwendest. mit der zeit gewöhnen sich die zellen an die nutzung und liefern die besten resultate.

chris

eta: für micro und mignon akkus IMHO eines der besten ladegeräte derzeit: akku-trainer at-3
 
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vielen dank für die erschöpfende auskunft, flieger. dann werde ich in zukunft meine akku-gewohnheiten vorsichtshalber umstellen.
 
M K G said:
aber jetzt zu meiner frage:
ich habe die angewohnheit meine akkus aus beispielsweise dem navi, wenn das gerät abschaltet, dann in meinen krill lights komplett zu entleeren. nach selbstabschaltung der navi funktionieren die akkus noch tagelang in den krills.
hat das evtl. irgendwelche nachteile? soll heissen "gewöhnen" sich die akkus (nimh) an das navi und das weitere entladen in schwächeren geräten ist evtl. kontraproduktiv?!?
Zu den Problemen, wenn man das "noch 'n bißchen ausquetschen" bis in den Bereich der Tiefentladung treibt, hat Flieger ja schon 'was geschrieben. Bleibt die Frage nach der "Gewöhnung", will sagen, ob's dem Akku 'was ausmacht, ob ihn ein und dasselbe Gerät bis zum selben Punkt entlädt oder zwei verschiedene. Mir fiele nichts ein, was ich zu dem Thema gelesen hätte, aber ich glaube nicht, daß so etwas passiert. "Gewöhnen" tun sich Akkus, ins Unreine gesprochen, an die erreichten Ladungszustände, nicht an die Geschwindigkeit, mit der sich der Zustand ändert (was wohl neben der Abschaltschwelle der Hauptunterschied zwischen Navi und Krills sein dürfte).

Zurück zu Deinem Beispiel: Wenn die Krills nicht zu tief entladen, dürften sie i.W. den Effekt haben, die Akkus für diese unter der Abschaltschwelle des Navi liegenden Ladungslevel "fit" zu halten. Mit anderen Worten: Sie sorgen dafür, daß die Akkus für sie selbst brauchbar bleiben, das Navi hat wahrscheinlich nix davon. ;)

Eins noch zum Thema CQ DL oder andere Akku-"HowTos": Die sind vor allem deswegen interessant, weil in ihnen auch nachzulesen ist, was man mit "kaputtgegangenen" Akkus anstellen kann. Zum Beispiel kann je nach Bauart ein Memory-Effekt daran liegen, dass sich im Elektrolyt größere Cluster der beteiligten Chemikalien gebildet haben, die bei normalen Lade-Entlade-Zyklen nicht wieder aufgebrochen werden. Um die zu knacken, sind dann urplötzlich Gewaltmaßnahmen wie Kurzschließen oder gar Verpolen im Gespräch, vor deren Anwendung am heilen Akku dieselbe Anleitung in den panischsten Tönen warnt ... :eek:

(War auch 'mal ganz lustig, in Andeutungen zu lesen, mit welchen Standardprozeduren die NASA an Akkus in Raumsonden herangeht. Die müssen ja auch 'mal längere Zeit "tiefgekühlt" und entladen bleiben und dann wieder aktiviert werden. Dazu haben sie wohl nach Versuch und Irrtum herumexperimentiert und sind so auf Protokolle gekommen, bei denen eigentlich völlig platte Akkus erst nochmal weiter entladen werden, bevor wieder Saft 'reinkommt ... :argw: )
 
bern said:
Zum Thema Akkus, Ladeprinzipien (schnell, trickle, ...) etc. etc., mit besonderem Augenmerk auf Selbstbau-Lader, ist grad' kürzlich eine (IIRC) Artikel-Kurzreihe in der CQ DL erschienen.
Nachtrag: Nix Kurzreihe, Einzelartikel.
Markus Lenggenhager (HB9BRJ): Akkus im Vergleich. In: CQ DL 9/2004, S. 644-647; zuerst erschienen im SWISS-ARTG 4/2003.
 
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