No5 entsteht: Wickelmikarta [epoxy, micarta, laminieren]

HankEr

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No5 entsteht: Wickelmikarta

Anbei mal eine Vorabansicht meiner #5. Nach wildem Mikarta war diesmal Wickelmikarta als Griff d'ran. Bundeswehrtaschentuch in Streifen gerissen, in dünnflüssigem Epoxydharz getränkt und um den mit ein paar Widerhaken versehen Erl stramm gewickelt. Anschließend in Form geschliffen und nochmal mit Epoxy eingestrichen. Das ist der abgebildete Zustand.

Natürlich wird der Griff noch fein überschliffen und ggf. poliert. Die Klinge hat von der Bearbeitung auch noch einige kleinere Rostspuren die kommen natürlich auch noch weg; geschärft ist es auch noch nicht und eine Scheide fehlt ihm noch.
 

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also das mit dem wickelmicarta hört sich interessant an.
und die optik stimmt auch.
hast du das epoxyd noch gefärbt?
die bw-tücher waren doch sicher oliv, oder?

also ich finde, das hat was.
und es sieht auch gut griffig aus.
vielleicht hätte es aber einen schöneren übergang zur klinge geben können?
oder einen kleinen guard?

insgesamt ein schönes allzweck-messer!

bernd
 
Nein gefärbt ist nichts. Die Bundeswehrtaschentücher (zumindest zu meiner Zeit) sind/waren grau mit einem schwarzem, eingewebtem Muster versehen. Warum das jetzt blau aussieht weiß ich auch nicht so recht.

Beim Übergang zur Klinge gefällt mir gerade die Wickelstruktur und einen kleinen Guard hat es. Im oberen Bild ist er durch den Halm verdeckt, aber im unteren kann man ihn schon ein wenig sehen (das dunkle Eck über dem Wickelmuster). Wenn es fertig ist reiche ich ein besseres Bild nach.
 
Sieht auf alle Fälle verdammt robust aus !
Auch die Klingenform gefällt mir .
Bringt mich auf jedenfall auf nette Ideen. ;)
Eine Frage zum dünnflüssigen Epoxydharz, wieviel hast du davon verbraucht und aus welcher Quelle hast du es denn bezogen ?
Ich habe es selber mit normalen Zweikomponentenkleber versucht, aber sieht noch zu sehr nach Tuch aus.:rolleyes:
 
Von R&G die dünnste Harz-Härter-Komination. Wieviel ich verbaucht habe? Keine Ahnung war ein Rest einer Laminieraktion, vielleicht so 75ml (Harz + Härter).
 
75ml hört sich zwar viel an.

man muss bedenken, dass bei r&g ein ganzer liter (harz plus härter) grad mal 18,20€ plus märchensteuer kosten.
also nix mit 7,50€ für 30-40 ml uhu endfest oder ähnliches!

bernd
 
Ja das ist auch nur eine Schärtzung. Bei solchen Einweichaktionen muß man bedenken, daß da schon einiger Überschuß bleibt, aber wenn man den Stoff richtig tränken will, dann braucht man halt ein wenig Masse. Wer wirtschaftlich Arbeitet legt sich gleich einige Sachen bereit die er hinterher mit dem Rest kleben will. Mir fällt das leider immer erst zu spät ein und der Rest wandert in den Müll :(
 
Wie lange ist denn das Zeug zu verarbeiten? Ich könnte mir vorstellen, das wird hart während man noch wickelt?
 
es werden diverse passende härter angeboten.
topfzeit je nach produkt zwischen 15 minunten und mehreren stunden!

bernd
 
Ich habe den mit 24h Aushärtezeit genommen. Grob geschätzt hat man damit eine gute Stunde Zeit zum verarbeiten, dann fängt er an merklich dicker zu werden.
 
Auch wenn es das letzte mal eher für Entsetzen denn für Freude gesorgt hat; nachfolgend die Bilder des fertigen Messers welche der Datenbankschluckauf mit ins Nirvana gezogen hat.

Tja, Freunde, da müßt ihr jetzt halt nochmal durch :p
 

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hi hanker,
wickelmicarta ist einfach eine geniale idee!
genau das hat mir für eine grosse tanto-klinge, die ich schon ewig ohne griff rumliegen habe gefehlt.
gestern hab ich mir bei conrad (teuer!) laminierharz geholt und aols vorversuch ein dreifinger-messer gewickelt und getränkt.
weil die wicklung recht dünn war, habe ich *nach* dem wickeln getränkt (ist nicht so ne sauerei).
leider habe ich das gefühl, dass das harz doch nicht ganz so weit eingedrungen ist wie erwartet, aber man kann ja problemlos nachtränken, wenn der ungesättigte bereich frei liegt.

endlich die richtige griffkonstruktion für faule leute wie mich, der fünf-minuten-griff sozusagen :)

meine wicklung ist übrigens aus BW-strumpfhose :D
 
Ja genau, für faule Leute ideal. Was man aber schon bedenken muß, ist, daß man schon ein ganzes Stück über die gewünschte Stärke hinauswickeln sollte und dann wieder abschleifen, da die Komprimierung ja nur von der Wickelung her kommt und die außeren Lagen zwangsläufig nicht richtig gepresst werden. Außer natürlich man man wickelt z.B. einen Gefrierbeutel um den Griff und bringt dann meinetwegen durch eine Wickelung mit Schnur außen herum auch Druck auf die äußere Schicht. Die Plastiktüte und die Schnur sollte sich nach dem außhärten dann einfach lösen und wieder verwenden lassen.
 
So mache ich es ja. Ich wickele Frischhaltefolie um den zukünftigen Griff und dann Stoffstreifen (Schnur kann ganz tiefe Kerben machen - die bringen zwar mehr Muster, manchmal gehen die aber unter den Soll-Abmessungen des fertigen Griffs, das kann ganz schön ärgerlich sein).
Dass es für faule leute ist, würde ich nicht sagen. Es macht schon eine Menge Arbeit, wenn es gut werden soll. Bei meinem ersten Wickelmicarta-Messer (Helle-Fertigklinge, Griff in blau-schwarz; ich hatte es beim allerersten Münchener Treffen dabei) habe ich den Griff in einem Arbeitsgang gemacht, es war nicht so das wahre (es gab ein Paar Hohlräume bzw große Luftblasen, die ich dann auskitten musste). Mittlerweile mache ich es so: ich laminiere einen Vortsatz des Erls, nicht gewickelt, sondern paralell. Wenn der ausgehärtet ist, schleife ich die Seiten bündig und mache dann in aller Ruhe die eigentliche Wickelschichten. Damit der Übergang zur Klinge nicht so hässlich (jetzt nicht beleidigen) wie bei HankErs Messer wird, mache ich vorne so ein Ding fest, ähnlich konstruiert wie eine "Feilhilfe" (halt aus Sperrholz und nicht aus gehärtetem Stahl), es ist natürlich auch mit Folie "isoliert" . Dann sind Wickelmicarta-Griffe nicht nur robust, sondern sehen auch wirklich klasse aus. Viele meiner Rohlinge sind für eine solche Griffkonstruktion vorgesehen. Auch mein Erstes Messer.
Ich habe in meinem Yahoo-Messeralbum 2 Scans meines berühmt-berüchtigten Damast-Trainingsmessers reingetan. Auf Grossanzeige klicken :D !

mfg,

DE
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit der Übergang zur Klinge nicht so hässlich [...] wie bei HankErs Messer wird
Vooorsicht :cool: Wie gesagt, ich habe es eben genau wegen des Effektes so gemacht und mir gefällts gut :)

Irgendwann wirst Du es mal IRL sehen und dann wirst Du wiederrufen müssen ;)

Du hast natürlich recht, Frischhaltefolie ist vermutlich besser geeignet und je nach Überwickelmedium kann man natürlich die Struktur sehr schön bestimmen. Man kann sicher auch mal mit Seil umwickeln und dann nur die höheren Stellen (der Teil mit mangelnder Kompression) leicht anschleifen. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Wenn man aber gerade nur einen gehärteten Rohling und ein Taschentuch greifbar hat und den Epoxydharzrest nicht verkommen lassen will, dann macht man es so wie ich :steirer:

P.S.: Da es hier ja mittlerweile mehr um Epoxydharz und (Wickel-)Mikarta geht als um meine schönen :hehe: Bilder verschiebe ich dies mal nach "Material Total".
 
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