Noobie fragt nach Anfängerset bei Schleifsteinen

chico11mbit

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Hallo zusammen,
mit grossen Interesse und noch grösserem Respekt verfolge ich hier im Forum schon einige Zeit als Lesender Eure interessanten Beiträge.
Nun bin ich aber ganz verwirrt ob der ganzen Reihe von Hilfsmaterialien um die Klingen schön scharf zu bekommen.

Ich hatte mir vor einiger Zeit zwei nette Messer von Böker in derem Messershop (imposant muss man sagen) gekauft. Einen alten Schleifstein, von dem ich aber nichts weiss, hatte ich schon. Keine Ahnung was das für einer ist.

Mir ist aufgefallen, wie entspannend es ist, sich mit dem Schärfen der Messer zubeschäftigen, kam aber leider nur dahin, dass die Messer den "Armhaar-Test" so gerade bestanden.

Da ich, wie gesagt noch keine Ahnung von den Materialien habe, dachte ich mir ich frage hier die freundliche Community nach einem "Einsteigerset", was Schleifmaterialien angeht, und wo man sie erstehen kann.

Ein Bild der beiden Messer habe ich hier als Link beigefügt.

Es wäre sehr nett, wenn mir jemand dabei helfen könnte ein Anfangsset zusammenzustellen und wie man richtig damit umgeht (Pflege der Steine, Reihenfolge der Nutzung beim Schleifen usw.)

Ich weiss, dass jetzt einige, wahrscheinlich zurecht gähnen werden, aber vielleicht findet sich ja der ein oder andere, der mir hilft die Dinger richtig scharf zu machen.

Messer.jpg


Grüsse

Chico
 
Moin,

der Stein, wie fasst er sich denn an, hart oder eher weich? Auf den ersten Blick Arkansas... aber ich kann mich auch irren. Kannst Du mal noch ein paar mehr Fotos von dem Stein machen (ohne Schachtel)?

Nachtrag: Hast Du das Oberteil von der Schachtel noch?

Viele Grüße, Rolf
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Messer finde ich zwar nicht besonders toll aber das hat ja nichts mit deinem Wunsch zu tun sie richtig scharf zu bekommen.
Wenn die Schneiden von der Geometrie her in Ordnung sind und keine groben Ausbrueche oder aehnliches aufweist wuerde ich sagen das du mit einem 1000/6000er Kombistein recht gut bedient bist. Damit kannst du so ein Messer schon sehr scharf machen. Ich selbst habe auch so einen von King und mit Preis Leistung eigentlich zufrieden. Man bekommt ihn uebers Internet fuer ca. 45 Euro in einem vernuenftig grossem Format. Mit der 6000er Seite solltest du auf jeden Fall sehr vorsichtig umgehen und beim Schaerfen nicht zu sehr aufdruecken da die 6000er Seite bei diesem Stein sehr weich ist und man sehr schnell einhakt und quasi in den Stein schneidet. Das waere das groesste Manko an diesem Stein. Aber wenn man das weiss und entsprechend vorsichtig ist hat man damit einen sehr guten Stein fuer den alltag.
Wenn du allerdings die Geometrie deiner Schneide neu anlegen musst/willst dann brauchst du zusaetzlich noch einen etwas groeberen Stein. ich wuerde sagen so 300-600.
Beim Kauf immer auf die Groesse achten. Zu klein ist eigentlich immer schlecht. Lieber etwas groesser und dafuer teurer kaufen als 2x kaufen weil der 1. zu klein war. Einen vernuenftigen Stein hast du ja auch ein paar Jahre.

gruss Erzi
 
Also der Stein ist leider in der Holzschachtel festgeklebt. Wasser nimmt er auf, aber es dauert sehr lange. Er fühlt sich sehr glatt und recht hart an. Wenn man ein Messer damit bearbeitet gibt es kaum Abrieb. Mit Wasser entsteht ein dunkelgrauer, leicht glänzender Schmier.


Mehr kann ich dazu leider nicht sagen...
 
Sieht fuer mich auch nach Arkansas weiss aus. Aber nicht der harte glatte sondern der etwas weichere poroese. Aber auch den finde ich von der Schleifleistung eher mau. Habe auch noch so einen aber nicht mehr in Verwendung weil der irgendwie nix mehr abtraegt. Am Anfang funktioniert der noch ganz gut aber schon nach wenigen Schleifvorgaengen geht nix mehr.

gruss Erzi
 
Also der Stein ist leider in der Holzschachtel festgeklebt. Wasser nimmt er auf, aber es dauert sehr lange. Er fühlt sich sehr glatt und recht hart an. Wenn man ein Messer damit bearbeitet gibt es kaum Abrieb. Mit Wasser entsteht ein dunkelgrauer, leicht glänzender Schmier.


Mehr kann ich dazu leider nicht sagen...

Da es kaum Abrieb gibt, ist es ein Abziehstein für den Feinabzug.

Hmm, die Frage ist nun wichtig: Nimmt der Stein tatsächlich Wasser auf? Tropfen drauf geben - versickert der?

--roro
 
Man bekommt ihn uebers Internet fuer ca. 45 Euro in einem vernuenftig grossem Format.

Danke für die Antwort. Was wäre denn das richtige Format? Und in welcher Reihenfolge muss man die Messer bearbeiten? erst 1000 und dann 6000? Stehen die Zahlen wie beim Schleifpapier für die Korngrösse?


Fragen über Fragen ... :)
 
Da es kaum Abrieb gibt, ist es ein Abziehstein für den Feinabzug.

Hmm, die Frage ist nun wichtig: Nimmt der Stein tatsächlich Wasser auf? Tropfen drauf geben - versickert der?

--roro

Also der Tropfen wasser bleibt mind. 2-3 min. (solange habe ich geschaut) mit Oberflächenspannung auf dem Stein stehen.
 
Also der Tropfen wasser bleibt mind. 2-3 min. (solange habe ich geschaut) mit Oberflächenspannung auf dem Stein stehen.

Moin,

also ich vermute mal, das ist ein feiner Arkansas zum Abziehen. Der wird normalerweise mit Öl verwendet (Schleiföl von Kirschen, manche empfehlen Petroleum, Nähmschinenöl harz- und säurefrei sollte auch gehen, das nehme ich auch).

Abziehen heißt, die Schneide nach dem Grundschliff richtig scharf zu machen, auch die Pflege im Gebrauch der Messer. Tropfen Öl drauf, das Messer im richtigen Winkel ansetzen und leicht (!) über die Schneide hinweg abziehen. Der Abrieb ist gering, er sammelt sich im Öl. Das Öl mit dem Abrieb ab und zu mit einem fusselfreien Tuch entfernen.

Abziehen heißt auch Geduld haben, ich habe auch ein Weilchen gebraucht, bis ich den Dreh dazu weg hatte.

Am Besten ersteinmal mit einem weniger guten Messer probieren. Den Stein kriegst Du nicht so schnell kaputt und verschleifen kannst Du ein Messer mit einem feinen Stein auch nicht so schnell - eher wird eine gut vorbereitete Schneide entweder nicht scharf oder eine scharfe Schneide statt schärfer wieder stumpf. Das sind so meine Erfahrungen ;)

Viele Grüße, Rolf
 
Hi
also dein Schleifstein ist sehr warscheinlich ein hart Arkansas Naturstein.

Halte ihn mal gegen eine starke Lampe, wenn das Licht durch scheint, ist es 100% ein Arkansas Stein !

Der Stein sollte recht hart sein, und fein... du kannst mal versuchen mit nem alten Messer an der Seite versuchen rein zu schneiden, oder zu ritzen.. (das sollte nicht klappen, so hart ist der Arkansas)

Der Stein wird am besten mit Petrolium benutzt(ist besser als schleiföl) ! nicht mit Wasser.

Der Arkansas ist ein recht feiner Stein, und ideal für den letzten Abzug...
Wenn du vorher auf einem gröberen Stein einen Grat an die Klinge schleifst, und dann den Grat auf dem Arkansas abziehst, kannst du damit locker rasieren (vorausgesetzt das Messer ist auch nem halbwegs guten Stahl...

Eine gute Anleitung zum Messerschleifen findest du unter:

http://www.messer-machen.de/messer.htm

http://www.mikroskopie-muenchen.de/cut-messer.html

http://www.kochmesser.de/video-anleitung-messer-schleifen.html (hier ein viedeo zum Messerschliefen)
Das viedeo zeigt eine Technik von vielen, aber es wird auch mist geredet.. z.b. das man europäische Messer nicht selbst schleifen könnte...

Aber das Schleifen wird schon gut gezeigt, wenn man noch nie jemandem zu sehen konnte...


Zu deinem Arkansas würde ich noch gröbere Steine kaufen
und zwar einen mit einer körnung von 300-400 zum schruppen, ausschleifen von Scharten..

dann einen 1000er Stein, und dann kannste schon auf dem Arkansas den angeschliffenen Grat abziehen !

Die Körnungen sind nach deutschem Standart angegeben!

http://www.feinewerkzeuge.de/G10019.htm hier eine tabelle über die korngrößen (deutsch/japanisch und USA)

Die japanischen Steine werden in anderen korngrößen angegeben.. steht aber in der Tabelle...

Die japanischen Wassersteine (synth.) schliefen sehr schnell, sind aber auch recht weich..


Bei dick.biz findest du gute Steine zum günstigen Preis !

Du könntest dir da z.b. den 1000/3000er Kombistein holen (jap. korn)
das sollte für den Anfang zu dem Arkansas schon reichen...

Je kleiner die Unterschiede zwichen den Steinen sind, desto besser, aber Anfangs muß man das nicht so eng sehen.. und mit so einem Kombistein und dem Arkansas geht's schon recht gut...
 
Hallo Chico,

mir scheint der Stein wertvoller als die beiden Messer. Aber was solls, ich würde beides nehmen :)

Viele Grüße, Rolf
 
Danke für die Antwort. Was wäre denn das richtige Format? Und in welcher Reihenfolge muss man die Messer bearbeiten? erst 1000 und dann 6000? Stehen die Zahlen wie beim Schleifpapier für die Korngrösse?


Fragen über Fragen ... :)

Das mit der Korngroesse beim Schleifpapier ist aehnlich aber nicht gleich. Das liegt daran das auf den verschiedenen Kontinenten jeder sein eigenes Sueppchen kocht was das angeht. Meine Empfehlung bezieht sich auf einen speziellen Stein, den King Kombi 1000/6000.
Das ist ein japanischer Wasserstein. Man benutzt ihn mit ausschliesslich mit Wasser. Der Stein wird etwa 10 Min. vor dem Schaerfen in Wasser gelegt und saugt sich dort voll. Er ist weicher als dein Arkansas aber die Abtragsleistung ist viel hoeher.

Großer Kombinationsstein zum Schärfen und Abziehen.
Körnung: 1000/6000
Größe: 207 mm x 66 mm x 36 mm
So sieht meiner aus. Wesentlich kleiner wuerde ich nicht kaufen, auch wenns wahrscheinlich billiger wird.

Die Reihenfolge beim Schaerfen ist so richtig. Wenn die Messer noch recht scharf sind aber nicht mehr rasieren dann reicht es auch sie nur mit dem 6000er wieder fein abzuziehen. Aber in den meissten Faellen muss man mit dem groeberen ran. Zumindest ist das bei mir immer so weil ich keine Lust habe jede Woche zu schaerfen. Mach dir keine Sorgen wegen dem scheinbar recht grossen Abstand zwischen 1000 und 6000. Das ist weniger tragisch als es scheint. den 6000er nehme ich ja nur zum Schluss um das letzte Bisschen Grad abzuschleifen und die Schneide etwas zu polieren. Nach dem 1000er Schliff kannst du schon rasieren aber es koennte etwas ziepen. Wenn du dann nochmal fein mit dem 6000er nachgearbeitet hast purzeln die Haare nur so ab.

gruss Erzi
 
Hallo Chico,

mir scheint der Stein wertvoller als die beiden Messer. Aber was solls, ich würde beides nehmen :)

Viele Grüße, Rolf


Den Schleifstein kann er ja auch noch fuer andere Messer nehmen und bleibt damit nicht auf diese beiden Exemplare beschraenkt. Ausserdem bleiben das sowieso nicht die letzten Messer.

Wetten?

gruss Erzi
 
Den Schleifstein kann er ja auch noch fuer andere Messer nehmen und bleibt damit nicht auf diese beiden Exemplare beschraenkt. Ausserdem bleiben das sowieso nicht die letzten Messer.

Wetten?

gruss Erzi

Ohh nein, solche Wette verliere ich bestimmt ;)

Btw., ich selbst bin heute wieder schwach geworden und habe ein tolles Küchenmesser bestellt, die Geschichte hierzu:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=43768

Das Teil hat Tradition:

http://www.messer-mit-tradition.de/...7.700.01&PHPSESSID=8hrp1jcdovvf734cklv0t0v5t5

... und ich kanns kaum erwarten, dass ich dieses Stück in der Hand halte.

Viele Grüße, Rolf
 
chico11mbit
Als Schleifsteingröße sind mindestens 15x5cm anzustreben !

Je größer ein Schleifstein ist, desto besser, denn man kann dann einfach besser Schleifen, und der Bewegungsablauf wird flüssiger...(konstanter winkel)

Größer als 25x8cm muss der Stein aber für normale Messer nicht sein, aber größer schadet auch nicht....

Für den letzten Schliff solltest du aber bei dem Arkansas bleiben, und zwar aus 2 Gründen:

Zum einen ist er fein, und macht eine gute Schärfe,
und zum anderen verzeit ehr durch seine große Härte kleine Fehler !

Gerade beim abziehen gegen die Schneide, und in einem größeren Winkel (Microfase) schneidet man in einen weichen Stein leicht hinein, beschädigt ihn also, und macht die Schneide stumpf...
Beim Arkansas passiert das nicht so ohne weiteres...

Der Arkansas ist zwar langsamer als ein ein 6000er jap.Stein, aber zum abziehen spielt das keine Rolle, da man auch beim Arkansas nur 4-8 züge braucht...

(beim groben schruppen würde das wesentlich mehr Zeit ausmachen)
 
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