Nordlichter 💫 der Skandi Thread

excalibur

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Hei,
nach dem großen Erfolg des Sammelthreads über französische Messer, möchte ich das Gleiche mit Skandies starten.
Mit Skandie meine ich nicht nur Messer aus 🇸🇪🇩🇰🇳🇴🇫🇮🇮🇸, sondern die skandinavische Messerform - egal ob Fixed oder Klappmesser.
Mich persönlich faszinieren Skandies in ihrer Schlichtheit und Zweckmäßigkeit.
Ich sammle Messer aller Art, oft Hightech, oft Messermacher Customs.
Doch immer wieder überkommt mich die Sehnsucht nach unaufgeregter Schlichtheit ohne ChiChi.
Es können einfach Bilder sein, kurze Eindrücke sind aber auch willkommen.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr meiner Einladung folgt.

Gruß Excalibør
 
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Ich mach dann gleich mal den Anfang mit meiner letzten Neuanschaffung.
Im Survivalmagazin bin ich über das Helle Raud gestolpert- ich war sofort on Fire 🔥.
Raud bedeutet auf Norwegisch „rot“- wie passend, denn der schöne Birkengriff ist rot eingefärbt. Das Farbspiel ist angenehm warm, genau wie die Haptik. Hier handelt es sich um das Raud M, es gibt noch eine S-Version, ob es eine L-Variante gibt konnte ich noch nicht rausfinden.
Das Raud M hat eine Klingenlänge von 7cm, die Gesamtlänge misst 16,6cm, bei 114gr Lebendgewicht.
Der Klingenstahl ist- typisch- Sandvik12C27 und verriegelt über einen Backlock.
Sehr schön gelöst ist die Anbringung des umsetzbaren Clip.
Ich bin ziemlich begeistert.
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Na, dann fang ich mal mit meinem einzigen Folder an, der einen Skandi hat, dem EnZo PK70. Ausführungen gab es ja diverse, diese hier mit Skandi und grünem Canvasmicarta. Der Skandi war ab Werk wirklich echt auf Null geschliffen, höllisch scharf, aber so dünn, dass man fast meinte durch den Stahl Zeitung lesen zu können. Unpraktisch, weil er legte sich auch bei leichtem Schnittgut um. Habe ihm daher erst mal eine kleine Sekundärfase angelegt. Den Clip habe ich entfernt, weil a. nur rechtshändig und b. zu sehr auftragend.
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Iisakki Järvenpää Puukko, Kauhava, Finnland
KL 11cm, Stärke 2,8mm
Inzwischen von Madame konfisziert, die es bei Exkursionen mit Camps trägt.
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Iisakki Järvenpää (1859-1929) galt als begnadeter Schmied, obwohl er Autodidakt war. Verschiedene seiner Messer sind im Finnischen Nationalmuseum zu sehen. Seine bekanntesten Messer waren wohl ein Jagdmesser-Paar, das er für Zar Nikolaus II., und seine Frau Alexandra, geschmiedet hat. Zeichnungen davon gibt es noch im Firmenmuseum in Kauhava, die Messer verschwanden in den Wirren der Oktoberrevolution. Iisakki bekam dafür den Ehrentitel 'Schmied des Zaren'.
Finnland gehörte bis zur Revolution zum Zarenreich. Die ganze Firmengeschichte steht hier:
Handmade knives (https://www.iisakkijarvenpaa.fi/en/)
Schönes Wochenende,
Rudi
 
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Scandis sind bei mir immer mal wieder gefragt. Besonders wenn es in den Wald geht. Weil der Schliff im Holz richtig Spaß macht, wenn er gut ausgeführt ist.

Das Folgende ist mein Lieblings-Puukko, gefertigt von Thomas Koch. Der rhombische Klingenschliff macht es nicht nur zu einem tollen Schnitzmesser, die schneidfreudige Klinge macht auch sonst eine gute Figur.

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Schöne Sachen zeigt Ihr da. Und ja, rhombischer Klingenquerschnitt ist die hohe Schule.
Bei mir haben sich über die Jahre auch ein paar angesammelt.

Zuerst mal ein paar Klappmesser:
Die drei sind von EKA. Auch das, auf dem NORMARK steht- siehe Stempelung auf dem Backlockhebel, der hier unten aus dem Griff herausragt.
eka drei stueck.JPEG

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das Normark ist sehr robust, die Klinge läuft zwischen zwei dicken Platinen, das ist bei den anderen beiden nicht so. Die Griffe liegen super in der Hand, am besten bei dem mit dem Holzgriff.
Das "normale" EKA wiegt ca. 72 g und hat eine Klingendicke am Rücken von 1,88 mm, das Normark (auf der Klinge steht "Super Swede" wiegt 103,5 g und hat eine Dicke von 2,42 mm am Rücken, ein ziemlicher Brummer.
Aber Skandis reinsten Wassers und klappbar.
eka platinen.JPEG



das waren jetzt erst mal die Klappmesser. Da kommen noch Feststehende dazu. Kommt noch.
Gruß
Herbert
 
Zuerst mal ein paar Klappmesser:
Die drei sind von EKA. Auch das, auf dem NORMARK steht- siehe Stempelung auf dem Backlockhebel, der hier unten aus dem Griff herausragt.

Weißt du, ob der Griff beim Normark zufällig aus Richlite ist?
Sieht verdammt danach aus.

Übrigens schöne Stücke, deine EKA.
Habe vor kurzen auch so eines auf dem Flohmarkt ergattern können.
 
@Quadrat ich kenne Richlite nicht, der Griff fühlt sich eher hartgummiartig an. Fasst sich gut an, das Messer liegt gut in der Hand (das tun die EKAs auch).
Unten noch ein Messer, dass vor ca. 15 - 20 Jahren entstanden ist. Hier wurde von Mitglied @Nidan ein Wettbewerb veranstaltet, in dem die Teilnehmer eine Klinge von Lauri aus 80 Cr V 2 bekamen und dann ein Messer daraus machen sollten.
Die Lauriklingen sind induktionsgehärtet, ein Bereich von einigen mm von der Schneide aus ist sehr hart, über 60 HRC, und man sieht bei richtiger Beleuchtung eine Härtelinie.
Der Griff ist Rentierhorn.
Leider konnte ich am Wettbewerb nicht teilnehmen, da ich mir beim Ablängern der sehr langen Angel das Messer in die Hand gerammt hatte und den Termin nicht halten konnte.
Die Scheide hat mir Forumsmitglied Wolfpaw (scheint nicht mehr aktiv zu sein) gemacht.
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mittsommer 1.JPEG
mittsommer 3.JPEG

Scheide im schönen traditionellen Stil gefertigt.
Die Abschlüsse am Messer sind Ebenholz, nicht ganz stilecht skandinavisch, aber wollte ich so. am Übergang Griff-Klinge habe ich einen dünnen Kupferdraht fest angehämmert, der die Abdichtung machen soll. diese Lauri PT (Progression Tempered) Klingen sind nämlich dort nicht flach, sondern Winklig, und man kriegt ohne Klebstoffsauerei keinen sauberen Übergang hin, und war zu hart zum Bearbeiten.
 
Auch wenn meine Scandis nicht an die Schönheit von @Bukowski s Puukko von Thomas Koch herankommen, so liebe ich dennoch die schlichte Schönheit der Form und Funktion meiner beiden Favoriten: Rokka Korpisoturi und Peltonen M23 Ranger Cub:


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Wie Ihr sicherlich anhand der Auswahl meiner "Klingen-Models" in den anderen Threads sehen könnt, hat es mir das Korpisoturi angetan. Von der Formgebung her finde ich es schön, einzig den Griff hätte ich gern in Holz ausgeführt, da muss ich noch ran. Funktional finde ich es subjektiv ungeschlagen und trage es wann immer es machbar ist.

Seit der diesjährigen IWA hat sich aber auch das Peltonen M23 Ranger Cub einen Platz im Alltag bei mir erobert: zunächst fand ich es optisch hässlich, als J.P. Peltonen es mir auf der IWA zeigte. Allerdings liegt es mir perfekt in der Hand, und noch am Stand fiel die Kaufentscheidung, sowie es lieferbar war habe ich ein grünes und ein schwarzes Exemplar geordert. Im Alltag bewährt es sich seither und da es aufgrund seiner kompakten Maße sozialadäquater, d.h. leichter verdeckt zu tragen ist, ist es immer an meiner Seite.


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Dass seine Machart (auf HRC63 induktionsgehärtete Schneide, Griffform) von den bisherigen Peltonen abweicht und der des Korpisoturi entspricht, hat seinen Grund...
 
Prima Thema!
Trotz reichlich verfügbarer Messer reizen mich die Puukkots immer aufs Neue, Schlichtheit gepaart mit Performance bringen es. Rund ums Holz gibt es nichts besseres für mich! Wobei Puukkots durchaus „schmuck“ aussehen können.
Messer mit klassischem Scandi-Schliff besitze ich bisher übrigens nicht, der Nutzen des puren Säbelschliffs mit niedriger Schliffhöhe leuchtet mir nicht ein - vllt probiere ich auch das nochmal… Man muss ja für alles offen bleiben. Meine Puukkots haben alle rhombisches Profil.

Tapio Syrjälä, seines Zeichens Puukkoseppä, also Meister
Klassischer Stahl 80CrV2, Birkenmaserknolle

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Martti Lehtonen (ML Custom knives)
Junger Nachwuchsmacher, hat bei Tapio Lehrstunden erhalten, wenn ich mich recht erinnere)
Ebenfalls 80CrV2, mit 5 mm Stärke kräftige Sami-Ausführung, scharfkantiger Rücken als Werkzeug!
Griff Thuja und Ren

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Abu
 
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