Notfallkoffer-Erste Hilfe

derPeter

Mitglied
Beiträge
1.166
Ich hoffe ich bin hier in der richtigen Ecke.
Sollte das Thema hier völlig fehl am Platze sein, dann liebe Mods, bitte löschen. Ich werde mich dann anderweitig erkundigen müssen....

Ich bin aber sicher, dass es hier "Kollegen" gibt, die mir da wirklich praktisch weiterhelfen können.

Es gibt zwar Rettungsmesser / Hammer /Beile in den Themen, aber nichts über so eine Komplettausrüstung.
Zu den Themen erste Hilfe / Notfallausrüstung konnte ich nicht so richtig etwas finden.
Auch bei den einschlägigen Händlern ist die Auswahl dermassen groß, dass die richtige Entscheidung schwer fällt.

Deshalb möchte ich gerne auf die Ratschläge von Leuten hören, die evtl. Erfahrung in diesem Bereich haben.

Angeregt durch meinen letzten Erstehilfe-kurs will ich einen vernünftigen Notfallkoffer
in meinem Auto deponieren.
Das KFZ-Kistchen ist mir zu wenig.

Nun meine Frage/n dazu:

1. Tasche oder Alu-Koffer? (Was ist praktischer?)

2. Was kommt sinnvollerweise dort hinein?


Im folgenden meine gedachte Auswahl......

Warnlampe (welche würdet ihr empfehlen?)
Warndreieck
Warnwesten 2x
Verbandsmaterial (auch für Verbrennung/Verbrühung)
Isodecke /Decke
Beatmungsmaske
Gummihandschuhe
kleines Notfallbeil (im Koffer oder offen deponieren?)
Messer ( ausser dem, das ich in der Hosentasche habe,welche Ausführung?)
Starthilfekabel
Werkzeug (was wäre sinnvoll?)

Habe ich etwas vergessen?
Die Auswahl möchte ich unter den Gesichtspunkten Sinnvoll und Preisbewußt treffen.
 
Hi,

ein paar Anregungen dazu meinerseits, ich stand ebenfalls vor einiger Zeit vor einer derartigen Entscheidung und bringe als freiwilliger Rettungssanitäter auch einiges an Erfahrung mit...

Als ausgesprochener Messerfreund (no na in diesem Forum :steirer:) kann ich diesen Hype um Rettungsmesser überhaupt nicht verstehen. Nie und nimmer würde ich ein Messer einer ordentlichen Gurtschere vorziehen. Und falls ich mal keine Schere zur Hand habe und z.B. als Spaziergänger zu einem Unfall komme, tuts das normale EDC auch.

Zu deiner Frage ob Tasche oder Alu-Koffer will ich gerne eine weitere Alternative ins Spiel bringen, nämlich einen Rettungsrucksack, hat sich bei uns im Rettungswesen durchgesetzt und auch privat bevorzuge ich diese Variante, weil man eben beide Hände frei hat, was oftmals nicht schaden kann. Ich habe in der Bucht einen leeren Rucksack ergattert, den ich dann nach meinen Bedürfnissen ausgestattet habe. Darin befinden sich:

Am wichtigsten: Eine Fülle von Verbandsmaterial in diversen Größen, z.T. alubeschichtet (da zähle ich dann auch diese Iso-Decken dazu) inkl. Verbandsschere und Desinfektionsmittel für Wunden, z.B. Betaisodona

Beatmungsmaske mit Aufsätzen in unterschiedlicher Größe (wobei ich auch hier der Meinung bin, dass diese überbewertet wird und mir eher dem Selbstschutz dient, ebenfalls behaupte ich, dass der Otto-Normal-Bürger damit nicht korrekt umgehen kann und Mund-zu-Mund-Beatmung effektiver wäre...)

Blutdruckmessgerät

Für mich außerordentlich wichtig: eine Immobilisationskrage (das hört sich lustig an, musste erst googlen, wie das wirklich heißt), hier empfehle ich von Laerdal das Modell Stifneck.

Einweg-Handschuhe sowieso, gibts auch überall fast geschenkt...

Verbrennungsset habe ich nicht, wäre aber bestimmt eine Überlegung wert.

Alles andere ist meiner Meinung nach für einen Ersthelfer ungeeignet und übersteigt in gewisser Weise auch seine Kompetenzen.

Eine weitere Anmerkung: Wichtig ist mir auch, dass Dinge wie Warndreieck, Warnwesten usw. nicht mit medizinischen Produkten in Berührung kommen, die Sterilität sollte so gut als möglich gewährleistet bleiben, vielleicht für das restliche von dir erwähnte Zeugs eine kleine Tasche anschaffen bzw. hast du sicher irgendwo daheim eine ausrangierte Tasche herumliegen.

Zum Thema "preisbewusst": ja, das wird ein Problem, billig ist das nämlich alles nicht, wenn man als Endverbraucher kaufen muss. Es ist auch ein Bereich, an dem nicht gespart werden soll, preisbewusst denken ist jedoch auch nichts Negatives, insofern kann ich dich sehr gut verstehen. Bei mir war die Situation ein bisschen anders, ich konnte das Material über meine Dienststelle ordern bzw. bekam manches einfach geschenkt, vielleicht kennst du einen Sanitäter oder jemanden, der in entsprechender Position arbeitet (mit Krankenschwestern hatte ich diesbezüglich auch gute Erfahrungen gemacht) und kannst ihn mal fragen, ob er dir etwas besorgen kann.

Greez
Wischi

Eine witzige, aber nicht unwesentliche Anekdote am Rande: Trotz besetens ausgestattetem Ersthelfer-Rucksack führe ich ein normales Kfz-Verbandsköfferchen mit, das ist nämlich angeblich Vorschrift (ich kann nur für Österreich sprechen) und hätte mir einmal beinahe einen Strafzettel eingebracht :hmpf:
 
jup, auf jeden fall mindestens das innenleben von sonem kfzmetzgerkasten dabeihaben ( gibbet in der apotheke, kommt dann meistens in soner vorgefertigten plastiktasche. oder aber bei rudis resterampe oder so nen neuen kasten kaufen. kann billiger sein.). meine empfehlung ist son alukoffer fuer handwerker den kann man einteilen und nach herzenslust sortieren. kann nacht ne menge wuehlen sparen.
 
Desinfektionsmittel für Wunden, z.B. Betaisodona

Vorsicht,

das kannst du dir selbst auf die Schnittwunde am Finger schmieren.
Wenn du das jedoch in einer ersten Hilfe Situation gebrauchst, kann das böse ins Auge gehen!

Also bitte keinerlei Salben oder ähnliches bei einem Unfall als Ersthelfer aufbringen!
 
Ich bin auch ausgebildeter Rettungssanitäter.
So wie ich Deine Frage verstehe, suchst Du wohl eher was was Du einfach im Auto hast. An großartig rumtragen ist wohl nicht gedacht (warum sonst Warndreieck, Lampen, usw.)
Ich würde nach einer kleineren Alu-Kiste schauen. Zarges oder halt in der Richtung.
Wenn ich als ausgebildeter Rettungssanitäter privat zu einem Unfall komme, ohne Rettungswagen, dann bin ich auch "nur" ein Ersthelfer! Meine Möglichkeiten sind dann sehr begrenzt und reduzieren sich auf das "Normale".
Für mich wär halt wichtig das ich das "Normale" behersche. Wann war Dein letzter Erste Hilfe Kurs?
Rettungsschere, der Tipp ist prima! Habe selbst nicht an sowas gedacht, die besorge ich mir jetzt auch.
Stiffneck, naja, die gibt es in verschiedenen Größen, willst Du die alle dabei haben und kannst Du die anmessen? Sinnvoll, ja, aber nur wenn man damit umgehen kann!
Man kann nicht zuviele Einweghandschuhe dabei haben!

Habe viel geschrieben, aber nur einen kleinen Teil Deiner Frage beantwortet.
 
Ach ja!!!!!!

Finger weg von Pillen, Cremes, Puder und sonst was!!!!!
Kanji hat vollkommen recht!
Da kannst Du viel kaputt machen und kommst zu guter letzt noch in "Teufels Küche".
 
Hi derPeter

als DRK-Bereitschaftsleiter und Mitglied einer SEG SAN (Schnelleinsatzgruppe Sanität) freue ich mich, dass Dir der Kfz-Verbandskasten nicht ausreicht.:super:

Im folgenden meine gedachte Auswahl......

Warnlampe (welche würdet ihr empfehlen?)
Warndreieck
Warnwesten 2x
Verbandsmaterial (auch für Verbrennung/Verbrühung)
Isodecke /Decke
Beatmungsmaske
Gummihandschuhe
kleines Notfallbeil (im Koffer oder offen deponieren?)
Messer ( ausser dem, das ich in der Hosentasche habe,welche Ausführung?)
Starthilfekabel
Werkzeug (was wäre sinnvoll?)

Für das was du möchtest wirst du wohl kaum fertige Taschen oder Rucksäcke finden. Ich würde dir folgendes empfehlen:

1. Eine Erste-Hilfe Tasche

Diese würde ich bestücken mit:
zusätzlichem Verbandsmaterial (z.B. Kfz-Nachfüllpackung)
Beatmungsmaske (falls du damit umgehen kannst sogar einen Ambu(R)Beutel)
Rettungsdecken (man kann nie genug von den Dingern haben)
evt. Stifneck(R) (ABER NUR WENN DU DARAN AUSGEBILDET BIST)
flexible Schienen (z.B. SamSplint(R) )
reichlich Gummihandschuhen (frag mal deinen Hausarzt)
HÄNDEDESINFEKTION (für dich! z.B. Sterilium(R) )

2. Eine kleine Werkzeugtasche

Starthilfekabel
Abschleppseil
ausziehbarer Radmutternschlüssel (SEHR praktisch)
kleiner Rätschenkasten (falls du Handwerklich begabt bist...:glgl:)
Brecheisen (Tür aufhebeln)
Ersatzsicherungen
Ersatzglühbirnen
Kombizange
Gewebeklebeband
selbstverschweissendes Gummiband
Taschenlampe
... (to be continued)

3. Einen 2-Kilo Pulverlöscher (Ja, der bringt was! Und wenn es nur 5 Minuten zusätzliche Zeit sind.)

4. Die Warnwesten gehören IMHO nach vorne, am besten so das du sie vom Fahrersitz aus erreichen kannst. (Ich würde ungern auf dem Standstreifen einer BAB austeigen und erstmal im Kofferraum nach meiner Weste suchen, vor allem Nachts)

5. Einen kleinen Nothammer mit Gurtschneider in der Fahrertür. (Festmachen! Nach einem Überschlag ist der sonst sonstwo)

Damit hast du dann doch einiges an Möglichkeiten Dir und anderen zu helfen. Letztendlich musst du entscheiden was du leisten kannst und möchtest. Und natürlich was du bereit bist dafür zu zahlen...

Auf jedenfall möchte ich noch einmal wiederholen was Kanji gesagt hat.
Vorsicht,

das kannst du dir selbst auf die Schnittwunde am Finger schmieren.
Wenn du das jedoch in einer ersten Hilfe Situation gebrauchst, kann das böse ins Auge gehen!

Also bitte keinerlei Salben oder ähnliches bei einem Unfall als Ersthelfer aufbringen!

Du darfst als Ersthelfer KEINE Medikamente verabreichen! Falls dein "Patient" z.B. allergisch reagiert, kriegst du ganz schnell, ganz große Probleme! Die Bandbreite reicht hierbei von Körperverletzung bis fahrlässige Tötung...

Wenn du noch Fragen hast, schreib mir ne Mail.

MfG Chris
 
Für Erste Hilfe hab ich das Setup hier:

3x Aluderm Kompressen (10x10)
2x Aluderm Verbandpäckchen
3x Mullbinde (6cmx4m)
4x Hansaplast Fingerstrips
4x Nitril-Handschuhe
je 2x Aspirin, Paracetamol, Voltaren, Ibuprofen (Eigenbedarf)
Rettungsdecke
Schere
Lifekey
Leukosilk
Große Pflasterstreifen
BurnJel
Octenisept
Hansaplast Sprühpflaster
und zum Entfernen von Kleidung und Befreien aus Autos einen Benchmade Strap Cutter. Verstaut ist das alles in einer Maxpedition FR-1.




Chrigu schrieb:
Du darfst als Ersthelfer KEINE Medikamente verabreichen!

Wo liegt da die Grenze? Wäre die Kombination Octenisept+ Kompresse zur Wundreinigung z.B. bei Abschürfungen noch im Rahmen?



Hallo ich habe im Katalog vom Rangershop einen Einsatzersthelfer BRAVO Rucksack gesehen. Soll vom Rangershop für die Bundeswehr Hergestellt werden. Flecktarn ( nach Katalogtext auf Kundenwunsch auch in anderen Farben ) für rund 30 Euronen.

Die Dinger fallen nach ersten Erfahrungen der Truppe in kürzester Zeit auseinander.
 
Wo liegt da die Grenze? Wäre die Kombination Octenisept+ Kompresse zur Wundreinigung z.B. bei Abschürfungen noch im Rahmen?

Meines Wissens gibt es gar keine Grenze!
Wunden werden steril abgedeckt und das wars!
Also Abschürfungen sind auch kein Notfall ;).

Aber das hat jetzt hier nichts mit dem ursprünglichen Thema zu tun, alsi bitte wieder back to topic.
 
Hallo liebe Ersthelfer und Messerfreunde
Da sind ja eine Menge Informationen zusammen gekommen.
Möchte jetzt hier nicht alle Kommentare zitieren, bedanke mich aber auf jeden Fall ganz herzlich bei allen Schreibern.
Da whr viel Wertvolles mit dabei!:super:

Nur am Rande bemerkt: Die Verabreichung von Mittelchen und Medikamenten ist tabu. Das ist mir bewußt. (Meine letzter Aufrischungskurs ist gerade mal 3 Tage alt)
Man darf einem Diabetiker oder Asthmatiker sein Besteck geben, aber verabreichen muß er es sich selbst.

Da sind eine Menge Anregungen gekommen, die ich nach und nach auch umsetzen werde. Alles auf einen Schlag wäre eh zu teuer.
Aber nach und nach bestücken geht gut.

Zur Aufbewahrung werde ich mir eine stabile, tragbare Alubox/Koffer kaufen,
die man zur Not auch ein paar 100m tragen kann. Mir geht es hier hauptsächlich um erste Hilfe in der Zivilisation und da sind die Wege meistens nicht sehr weit. Ich habe einen Kombi und Platz darin.

Das normale 1.Hilfetäschchen ist auch dabei. Man kennt ja die eifrigen Beamten. Einen Koffer voller Hilfsmittel, aber ein Strafzettel, weil das kleine Täschchen nicht dabei ist :teuflisch

Für folgendes habe ich mich nun entschieden.

Einen kleine Feuerlöscher!! Daran habe ich nicht gedacht, sehr gut. Der muß mit. Könnte mir selber auch mal helfen....

Warnlampe ja, aber habt ihr da ein Modell, das nicht zu teuer und zuverlässig ist? Vielleicht sollte ich das besser in der Kaufberatung anbringen....

Warnwesten, 2 Stk. (Fahrer + Beifahrer) vorne im Handschuhfach,..gebongt!

Eine stabile Notfallschere + einen Notfallhammer in Reichweite (statt Beil und Messer...schade:D )

Starthilfekabel
Abschleppseil
Radmutternschlüssel
kleiner Steckschlüsselkasten
Brecheisen
Kombizange
Schraubendreher
Gewebeklebeband
Taschenlampe.............Jepp!

Erste-Hilfe Tasche

zusätzliches Verbandsmaterial (2. KFZ-Tasche)
Beatmungsmaske ( kann/will damit umgehen, falls viel Blut oder Erbrochenes)
Augendusche und einen kleinen Kanister Wasser (wird wöchentlich ausgetauscht)
Musterbeutel (vieleicht muß man mal was dem Sani mitgeben...hoffentlich nie)
Rettungsdecken, Iso-Folie(mit der Decke kann man zur Not auch ein gebrochenes Bein ruhiglegen)
reichlich Gummihandschuhen (frag mal deinen Hausarzt...mache ich)
HÄNDEDESINFEKTION (für dich! z.B. Sterilium(R) ) (gute Idee!)

Hab bestimmt noch was vergessen, aber ich will ja keine Krankenwagen ausrüsten und mit dem Equipment sollte man schon gut helfen können.
Danke!
 
Lass das mit der Augendusche. Das Wassertauschen vergisst du nach nem Monat und dann keimt das vor sich hin.

Sie einfach zu, das du immer ne Flasche Trinkwasser im Auto hast, wenn du Durst hast, trink sie leer, wenn du Wasser zum abspülen brauchst, kannst du sie auch nehmen. Auch um mal ein Auge auszuspülen.

Den Umgang mit dem Feuerlöscher solltest du dann auchmal üben. Viele unterschätzen die Pulverstreuung und die Reizwirkung des Pulvers und benutzen Feuerlöscher prinzipiell falsch. Mal so als Tipp: Vielleicht kannst du deinen Chef davon überzeugen für eure Firma/Abteilung mal so ne Feuerlöscherschulung machen zu lassen. Dann hättest du jemanden, der dir das zeigt, müsstest die Löscher nicht selbst bezahlen die beim Üben verballert werden und auch noch jemanden, der für die Entsorgung aufkommt.
 
Hallo,

ich finde am praktischten sind, anstelle von Taschen oder Alukoffern, sog Otterboxen.

http://www.otterbox.com/waterproof-cases/

Die Dinger sind stabil, verbeulen nicht und sind wasserdicht. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Farben.

Zum Thema Werkzeug fallen mir auch noch ein paar Dinge ein, die unbedingt dabei sein sollten.

Ersatzglühbirnen.
Handbesen und Schaufel (Besonders im Winter hilfreich)
Eiskratzer u. Streusand
Handschuhe
Unfallbericht (Gibts beim ADAC)
Schreibzeug
Sicherungen
Holzbrett (Zur Unterlage unter den Wagenheber)
evtl. Motorenöl (zum nachfüllen)
Kontaktspray
Isolierband
Gabelschlüssel
Ringschlüssel
Inbusschlüssel
Wasserpumpenzange
Zündkerzenschlüssel.
Stromprüfer oder Prüflampe
Luftdruckmesser
Profiltiefenmesser
Energiebox (Falls mal kein anderes Fahrzeug da ist um Starthilfe zu geben. Ist auch meist mit einem Kompressor ausgestattet)
Blutspendeausweis
Impfpaß
Notfallrufnummern
Bescheinigung über die Versicherungsnummer der Haftpflichtversicherung

Die Warnwesten im Notfallkoffer sind nicht so gut, da in manchen Ländern die Vorschrift existiert, daß beim Verlassen des Fahrzeugs die Westen zu tragen sind. Dann gehören die natürlich in den Fahrgastraum und nicht in den Kofferraum.

So mit all dem Zeug bist du für beinahe alle Eventualitäten gerüstet und könntest bei der Rally Paris-Dakar teilnehmen.

Gruß
Gerhard
 
Vorsicht,

das kannst du dir selbst auf die Schnittwunde am Finger schmieren.
Wenn du das jedoch in einer ersten Hilfe Situation gebrauchst, kann das böse ins Auge gehen!

Hi,

in der österreichischen Sanitätslehrmeinung ist dem nicht der Fall, es gibt sogar Fälle, in denen eine Wunddesinfektion zwingend vorgeschrieben wird (z.B. Tierbiss), allerdings muss ich zugeben, dass ich immer von mir als Sanitäter ausgehe und nicht von einem Ersthelfer ohne diese Kenntnisse. Des weiteren weiß ich über die deutsche Gesetzeslage nicht bescheid, wenn man Wunden da nicht desinfiszieren darf, dann auf jeden Fall auch Finger weg, wie ihr schon mehrfach erwähnt habt, man gerät wirklich sehr schnell in Teufels Küche.

Freundliche Grüße
Wischi
 
es gibt sogar Fälle, in denen eine Wunddesinfektion zwingend vorgeschrieben wird (z.B. Tierbiss)
Nun ja, für die Erstversorgung wird es eher nicht zwingend notwendig sein. Außer der Weg zum nächsten Arzt/Krankenhaus wäre zu lang.

Auch in Deutschland darf die Wunde nicht mit Dreck eingepackt werden und dann unversorgt bleiben. Aber das erledigen dann entweder die professionellen Rettungskräfte, oder eben der Arzt, wo der Verletzte am Schluss landet.

Diese Regelung ist durchaus sehr sinnvoll. Es sind nämlich viel zu viele Rezpte zu "Hausmittelchen" im Umlauf. Da ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das der Ersthelfer die Wunde erst so richtig versaut statt sie zu reinigen.

Bei der Herzdruckmassage hat man die alte "bloß nicht von Laien" Haltung längst aufgegeben. Und es gibt auch immer mehr Defibrillatoren, natürlich automatisierte, die für den Gebrauch durch Jedermann vorgesehen sind. Die Dinger messen ob es notwendig ist oder nicht.
 
Vorweg: Ich war im Rahmen meiner Verpflichtung ein Jahrzehnt bei der Freiwilligen Feuerwehr (Belastung der Wehr teils >200 Einsätze/ Jahr) und möchte mich zu der Frage äussern, die ich im Übrigen für sehr gut halte:

Grundsätzlich: Für Nicht-Profis (und das schliess mich mit meiner Sani-der-FF-Ausbildung ein) ist weniger immer mehr. Das heisst konkret die wichtigsten Bereiche mit Verbandsmaterial und Geräten ausreichender Qualität abdecken und diese dann auch zu benutzen wissen!

Konkret (jeder arbeitet da anders freue mich über Kritik):

Eine Rettungsdecke haben wir als Wärmedecke nie genutzt, nur als Regenschutz. Wolldecke einpacken.

Nimm statt der Beatmungsmaske gleich einen Beutel (Ambu o.ä.). Beatmung ist Schwerstarbeit! Wer das noch nie >10 Min gemacht hat macht sich kein Bild!

Handschuhe: Am besten zu zweit mit etwas Talkum einvakuumiert kaufen (so hat das am besten funktioniert). Davon braucht man unbedingt mehrere Sets - recht oft erbrechen sich die Leute und dann muss man wechseln nach der Versorgung.

Funktionierende (!!!) Verbandsschere zum Klamottenschneiden (bei einer Jeans oder Motorradjacke machen die KFZ-Kasten-Dinger alle schlapp!).

Verbandsmaterial: Die KFZ-Kästen sind schrottig ausgestattet. Mit Mullbinden arbeitet kein Mensch! Was für alle Fälle ausreicht sind Kompressen (Auflagen), Verbandspäckchen, Verbandtücher (wichtig als Infektionsschutz für alles was groß ist und nicht stark blutet - Verbrennungen, Verätzungen, Abschürfungen etc.) und Dreiecktücher (zum Fixieren). Meist haben wir mit Kompressen und Dreiecktuch gearbeitet, da die Dinger stabiler sind als die anderen Sachen. Dazu Pflaster und Spezialkram wenn Du willst (Blasenpflaster etc.).

Meiner Meinung nach lassen sich geschlossene Brüche mit vertretbarem Aufwand nicht versorgen. Man könnte zwar die alten Gitterschienen anschaffen, damit arbeitet aber kein Mensch mehr. Also einfach an der Unfallstelle ruhig stellen - der Patient bringt die betroffene Gliedmaße von alleine in eine Schonhaltung.

Augenspülflasche (günstig und sehr effektiv).

Flasche Kochsalzlösung (zum spülen und kühlen).

Wenn mir noch was einfällt melde ich mich noch mal. Ist allerdings schon eine Weile her daß ich aktiv war, vielleicht wurde zwischenzeitlich das Rad neu erfunden.
 
Zurück