Office Workstation - Karbidmonster scharf gemacht

pebe

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Office Workstation - Karbidmonster scharf gemacht.

Während Zuhause ein Wicked Edge Diamond Full Set, ein Bogdan Edge Pro Shapton Pro Full Set und ein Simon Schleifturm mit 6x Shapton Pro Set für so ziemlich jede Klingenart bereit stehen, habe ich im Büro den uralten EP Klon dauerhaft aufgebaut und mit 3x Spyderco Steinen und 5x EP Diamond Matrix Steinen bestückt.

Außerhalb extrem grober oder extrem feiner Körnungen gibt es nach wie vor nichts, was ich mit dem abgenutzen Kunststoffteil nicht zufriedenstellend hinbekomme.

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Im Büro geht‘s allerdings hauptsächlich um Klappmesser, überwiegend solche mit PM Stahl und überhaupt - dort geht’s vornehmlich um Karton. Ein stark abrasiver Job.

Inspiriert von Todd‘s Untersuchungen auf Science of Sharp, will ich seit geraumer Zeit den Karbidmonstern etwas genauer auf die Pelle rücken. Womit und wie leicht lassen sich diese auf eine hohe Schärfe bringen. Und. Wie haltbar ist das.

Vorneweg. Zwei Dinge habe ich von dieser Lektüre mitgenommen.

Erstens ist nicht alles, wie es scheint und zweitens scheint nicht alles so zu sein, wie man es nun erwarten müsste.

Soll heißen, viele der beschriebenen Probleme sind bei mir nicht als Problem aufgetreten.

Und. Die Interpretation der gigantischen Vergrößerungen von REM Aufnahmen hat noch Luft nach oben - meine Karbidmonster zeigten sich in der Praxis durchweg handzahm im Vergleich zu den Ergebnissen der dortigen Untersuchungen.

Mein Native 5 Maxamet habe ich diese Woche im Büro mit DIA 650 auf exakt 20 Grad umgeschliffen und dann mit mit DIA 1700 gefinished. Keine zusätzliche Gratentfernung, außer 3 Wechselzüge mit dem 1700er.

Das Ganze eher pragmatisch zügig und weit von einem „Sonntagsschliff“ entfernt.

Mit 100facher Vergrößerung zeigte sich die Fase nicht so glatt, wie meine Küchenmesser, aber die Klinge ging dennoch ohne raues Geräusch glatt und ruckelfrei durch Beilagenpapier - mein Gradmesser für Schärfe.

Nach dem DIA 4000 war Schliffbild verbessert, die Steigerung der Schnittleistung gerade noch wahrnehmbar, aber in keinem für Karton relevanten Umfang.

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Das Native 5 mit S90V exakt gleiche Prozedur, gleiches Schneidergebnis. Das Schliffbild allerdings etwas exakter, sowohl vor, als auch nach dem 4000er.

Der S90V nach Leder mit 0,5my Diamantstaub dann fast auf Küchenklingenniveau. Auch feinste Papierspäne gingen trotz dicker Fase und 20 Grad Winkel einwandfrei. Ein wirklich ausgezeichnetes Ergebnis.

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Die EP Matrix DIA Steine mit 1700 und 4000 Körnung habe ich neu und bin ziemlich überrascht, was damit möglich wird.

Mein Spyderco Manix 2 XL S90V hatte ich zuvor auf gleichem Weg inkl. Winkeländerung geschärft.

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Und. Eine Standard Kartonsession mit ca. 250 Schnitten durchgeführt. Eine kräftige Kartonverpackung identischer Bauart kommt wöchentlich und erlaubt einen aussagefähigen Vergleich.

Die eher dicke Klinge mit 20 Grad Winkel ist nicht der beste Slicer im Vergleich, aber doch auf hohem Niveau. Und. Eine Armrasur hernach war noch möglich.

Mit den Wicked Edge Diamantsteine an den PM Klingen gab es bislang überwiegend eine Nachbehandlung mit Keramik oder Lapping Folie - schon weil lange die feinste Körnung nur 1000, später 2200 war und erst seit neulich 3000 ist.

Da hilft nur ein weiterer Stresstest mit Diamant pur auf dem Wicked Edge. Dafür werde ich bei Gelegenheit den S110V vom Manix 2 heranziehen. Der REX45 am Spyderco Native Custom bleibt ballig auf Null.

Jedenfalls. Die Karbidmonster kommen mir im Rahmen der üblichen Anwendungen weit weniger problematisch vor, als die Berichte von Science of Sharp vermuten lassen.

Ein schönes Wochenende allen.

grüsse, pebe
 
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