Otter- oder Löwenmesser???

Elli1

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Hallo ich bin neu hier und hätte mal eine Frage.
Gibt es einen Unterschied zwischen Otter und Löwenmessern??
Auf den Fotos sehen sie für mich baugleich aus aber preislich sind die Ottermesser doch deutlich günstiger.

MfG Elli
 
Hallo,
ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass die Löwenmesser besser verarbeitet sind, bzw. bei Otter eher mal ein Montagsmesser durch die Qualitätskontrolle rutscht.
Sowas beeinträchtigt die funktion NICHT!!!
Lediglich die Ästhetik.
Hängt also davon ab, was Du ausgeben möchtest und wofür Du das Messer brauchst.
Als Werkstatts-Sau-Messer taugt also ein billiges Ottermesser allemal,
wenn Du als Segler auf Deinem Museums-Mahagoni-Schoner von 1890 ein Takelmesser brauchst, macht das Löwenmesser da eventuell mehr her.

Sowohl Otter als auch Löwenmesser werden in Handarbeit zusammen gebaut, ich habe 3 Ankermesser von Lütters und alle haben einen anderen Klingengang, eins eine minimal verzogene Klinge.

Viel Erfolg
surfer
 
Muss ich surfer Recht geben.
Die Endreinigung bei Otter ist auch nicht so doll...
Hab allerdings auch ein Lütters mit verzogener Klinge, respektive eher schief gebohrtem Achsloch. Ist trotzdem eines meiner liebsten EDCs:irre:
Wenn möglich ist es wohl das Beste die Teile vorm Kauf mal in der Hand gehabt zu haben.

Gruß soloezist
 
Sowohl Otter als auch Lütters stellen prima Arbeitsmesser her. Otter ist in der Regel noch einwenig günstiger.

Wenn man für ein paar Euro ein günstiges klassisches Arbeitsmesser braucht, kann man bei Otter kaum was falsch machen. Man kann aber mal Pech haben und die Verarbeitungsqualität ist nicht ganz so dolle. Insgesamt sind die Otter-Messer schon recht "rustikal". Man darf nicht erwarten, dass man (obwohl handmade) ein handwerkliches Kunstwerk bekommt. Ich mag die Dinger trotzdem! Deutsche Wertarbeit zu prima Preisen!

Messer von Lütter haben normalerweise weniger "Streuung". Die Wahrscheinlichkeit ein "Montags-Messer" zu bekommen ist geringer. Dafür kosten die vergleichbaren Löwenmesser auch ein paar Euro mehr.

Wie bereits gesagt wurde, sollte man die Teile vor dem Kauf mal "bespielt" haben. Auf dem Messer-Gabel-Scheren-Markt in Solingen habe ich mehrere Ottermesser in den Händen gehabt. Die Unterschiede bei gleichen Modellen sind auch für den Laien feststellbar. (An dieser Stelle noch einen großen Dank für den freundlichen Herrn der mir bei der Auswahl des richtigen "Sicherheitsschließmessers" geholfen hat!)
 
Zuletzt bearbeitet:
vielen Dank für die schnellen Antworten, ich hab mir erstmal ein Ankermesser und 168er bei Otter bestellt.
Für das Geld kann man echt nicht viel verkehrt machen.
schlicht und gut müssen sie sein das gefällt mir :D so wie meine kleine Forstaxt von Gränsfors.:super:

hab von meinem Opa 3 Messer...2 alte Löwenmesser und eines von "Junkerwerk". Kennt jemand "Junkerwerk"?

Alle bis auf halbe Klingenstärke runtergeschliffen und immernoch scharf!
 
Hallo,

Achtung: Langer Text! Wer nicht lesen willl kann bis zum Fazit runterscrollen....:cool:


.....Also ich habe 6 von Lütters und 7 von Otter. Jeweils incl. der großen feststehenden Takelmesser.

Ich kann über beide Hersteller nur gutes berichten. Bei Otter war ich zuletzt persönlich (mit Voranmeldung) und man hat sich die Zeit genommen (insgesamt über eine Stunde!) mir jedes x-beliebige Messer zu präsentieren, ich habe mich dann für 7 Exemplare entschieden (6 für mich und 1 für einen Freund ;)). Das fand ich als Kunde sehr nett, zudem ließ sich ein Blick in die Produktion der Klingen "erhaschen", was auch sehr interressant war.

Insgesamt muss ich aber gestehen dass mir die Löwenesser deutlich besser gefallen, einerseits vom Design (ja es gibt Unterschiede), andererseits vom "finish". Lütters Messer sind etwa doppelt so teuer aber auch doppelt so liebevoll verarbeitet. Ich habe mir bei Otter in Solingen 7 gute Exemplare herausgesucht und selbst bei diesen sind "Problemstellen" (nix schlimmes!) wie grob asymetrisch geschliffene/Polierte Backen und Schalen. Bei einigen Modellen habe ich kein Messer gefunden dass einen 100% Spielfreien Klingengang hat - so wie es die Löwenmesser haben - dafür haben die Otter halt 99%, nichts schlimmes. Die Klingen sind sehr grob abgezogen -> für mich kein Problem, bei mir wird jedes Messer sowieso nochmal im Grundschliff auf Tormek und Bankstein überarbeitet.

Generell ist das Endfinish der Messer etwa bei >geschätzter< Körnung K100 (P100) einzuordnen, wohingegen Lütters mit >gefühlten< K180 aufwartet. Ich habe aber auch (!) Löwenmesser bei denen Schalen asymetrisch geschliffen sind oder die Klinge etwas schief steht, so ist da nicht.

Das Entgraten der Platinen auf der Innenseite beherrscht Lütters aber im Gegensatz zu Otter garnicht - hier musste ich bisher bei jedem Messer nachbessern, wohingegen die Otter hier gut entgratet und verrundet sind.

Lütters verwendet meines Wissens nach C85, wohingegen Otter C75 verwendet. Bei beiden Herstellern musste ich feststellen das die Klingen schön hart sind und somit gute Eigenschaften aufweisen.
Positiv überrascht hat mich auch der 1.4034 den die Fa. Otter verwendet, die Klingen sind rel. hart (merkt man schon beim schleifen auf der Tormek) und überraschend Schnitthaltig, also ein gutes Beispiel dafür dass man aus 4034 nicht nur Buttermesser herstellen kann ;) very nice! :super:

Alle Klingen lassen sich einfach Schärfen und nehmen eine sehr gute Schärfe an, ich gehe dabei von einem 1200 Japaner direkt aufs Abziehleder, mehr ist nicht nötig.

Alle Messer, die Ich bisher hatte sind wunderbar dünn ausgeschliffen (2-3mm Rückenstärke gen Null), wobei die Löwen noch einen Hauch dünneren Eindruck machen. Macht aber in der Praxis keinen Unterschied.

Was mir an den Löwenmessern sehr gut gefällt ist die ausgeprägte Schleifkerbe, diese musste ich bei allen Ottern nachträglich anbringen.

Dazu sollte ich noch sagen das alle oben genannten Klappmesser bei mir volle User sind, d.h. eines der 10 Klappmesser mit Rückenfeder begleitet mich Jeden Tag und eines der Takelmesser leistet mir täglich in der Küche gute Dienste (daher rühren auch die Schnitthaltigekeitsbeschreibungen). Die anderen Takelmesser dürfen nat. auch von Zeit zu Zeit mit auf "tour".

FAZIT Keiner der beiden Hersteller baut schlechte oder nutzlose Messer, ganz im Gegenteil! Qualität made in Germany, sehr schniedige Klingen und gebaut für die Ewigkeit. Insgesamt gilt jedoch: "you get what you pay for" (bewahrheitet sich dann doch immer wieder).


Alles Gute!
Christoph
 
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