PA-Bericht WorkSharp GSS Guided Sharpening System (manuell)

andr.stan

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Hallo,

hier gibts nun die Berichte zu dem neuen Schärfsystem von WorkSharp.
Besten Dank an beagleboy von Böker, der die Sache organisiert und auf Schiene gebracht hat.

Ich habe mich ja für den PA angemeldet, weil ich quasi für Verwandt- und Bekanntschaft ab und an verranzte Messer wieder scharf machen soll. Und da bin ich auf der Suche nach einem empfehlenswertem Schärfsystem. Mittlerweile sind es nämlich schon etwas viele, die gerne mal eben ein scharfes Messer möchten. Einige haben auch schon auf anraten zu höherqualitativen Messern gegriffen, eine Person hat sich auch den Sharpmaker von Spyderco zugelegt - fürs scharfhalten.
Das war kurz gesagt der Grund für meine Teilnahme.
Gekommen ist ja ein riesiges Paket mit einem Goodie pro Person, dazu später (am Ende) mehr.

Hier mal die Testobjekte: links der Upgrade Kit, rechts das reguläre GSS.
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ich habe den Upgrade Kit nicht probiert, da es mir nur um die Funktionsweise ging und ich diese anhand des GSS ausreichend für mich bewerten konnte.


Inhalt des regulären Kits:
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Die Verpackung ist recht ordentlich, nichts klappert oder fliegt herum. Die Broschüre erklärt das ganze System ausreichend gut, ist aber etwas comicartig geraten. Für normale Taschenmesser befindet sich die Schleifempfehlung unter "The Formula", für Kochmesser möge man bei "The Recipe" nachschlagen.
Insgesamt ist der Zettel aber großzügig bebildert und man wird ausreichend informiert.


Schärfplatte gesperrt:
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Der schwarze Schieber kann die Schärfplatte sperren, sodaß diese nicht die Kippbewegung macht, die dieses System auszeichnet - man hat halt dann quasi einen fixen Diamantbankstein


Schärfplatte schwenkbar:
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Schieber entriegelt und schon schwenkt sich die Platte mit. Allerdings finde ich, dass bei dünnen, schmalen Kochmesserklingen doch eine hohe Kraft aufgewendet werden muß, bevor die Platte mitkippt - könnte eventuell ein Spitzenkiller werden.
Ich habe das beim ersten Messer leider nicht genau verfolgt, deshalb weiß ich nicht, ob die Spitze vorher schon ab war oder erst mit dem GSS.


Schärfplatte entnommen für Freihandschärfen, z.B. einer Axt:
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Schieber entriegelt und man kann die Schärfplattenaufnahme rausnehmen und gegebenenfalls die Keramikeinheit einsetzen. Die Handlage fand ich ziemlich bequem, aber es war gerade kein grobes Gartenwerkzeug nachzuschärfen.


Verschiedenwinkelige magnetische Auflagen bzw. Schleifhilfen:
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Insgesamt gefällt mir der Einsatz von Magneten bei dem System recht gut. Auch die Diamantplatten werden mittels zweier Dorne und einem Magnet fixiert. Alles ist schnell am richtigen Platz und es ertönt meist ein *klack*. Beim GSS sind 20° und 17° kombiniert, hier hätte mir 15° anstelle der 17° eher zugesagt (jaja, ich gebs ja zu, da bin ich vom Sharpmaker vorbelastet :steirer:).


Keramikaufsatz:
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Den Keramikaufsatz fand ich sehr gut, der hat richtig Grip :super:. Definitiv mehr als meine grauen Spydercostäbe/-steine.
Vielleicht kann ein weiterer Tester hier auch noch gegen den Sieger Longlife vergleichen?
Mit dem roten Stellrad kann man eine geriffelte Seite, eine glatte und eine für Haken/Nadeln/Dartpfeile auswählen. Außerdem finden sich an der gegenüberliegenden Seite noch 2 weitere kleine Keramikstäbe für das nachschärfen von Serrations, was ich mangels solcher Messer nicht probiert habe.


Inhalt des Upgrade Kits:
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Hier gibt es dann noch zwei weitere Diamantplatten (Extra-Coarse #220 und Extra-Fine #800), eine Winkelauflage mit 25° für robuste Geometrien und einen auf Metall aufgeklebten Lederstreifen, den man anstelle der Diamantplatten fürs letzte Abziehen einhängen kann. Ein Stückchen fester Chromoxidpaste (ähnlich der von Bark River) und ein Tütchen Vaseline liegen hier auch noch bei - habe ich alles nicht genützt.


Meine übliche Diamantausstattung:
links der Hofer/Lidl Schärfblock in Körnung (#200,#400,#600,#800) und rechts DMT-Kombiplatten in (Extra-Coarse, Coarse, Fine, Extra-Fine).
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Mit dieser Ausstattung gehe ich eigentlich ans Werk, wenn ich meine Messer schärfe. Der Schärfblock wird grob mißhandelt, aber schlägt sich erstaunlich gut. Die DMT DiaSharps würde ich auch nicht mehr hergeben wollen.
Auf beiden Systemen schleife ich Freihand ohne irgendwelche Schleif- bzw. Schärfhilfen, ausgenommen von einem Zettel mit verschiedenen Radien/Winkel, damit ich ungefähr weiß, wieviel Platz der Klingenrücken zum Stein haben soll.
Danach gehts entweder zum SharpMaker und/oder Lederriemen, GBB.



ACHTUNG!
Mein erstes mit dem GSS geschärfes Messer:
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Schaut nicht so fesch aus, aber ich war zu ungeduldig. Die Diamantplatten brauchen ja immer eine Einlaufphase, bei der sich das kratzige, grobe Verhalten nach und nach abmildert.
Ich vermute mal, dass Diamantpartikel irgendwie auf den Klingenspiegel gelangt sind und/oder auf die Auflage der Winkelhilfe.
Naja, den Rest sieht man ja, ABER das ist ohnehin das Lieblingskochmesser meiner Frau, also im Grunde egal :teuflisch. Ich finde es insgesamt etwas dick, vielleicht habe ich jetzt mal einen Grund, das zu bearbeiten :super:.


Abhilfe beim weiteren Testen:
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In der beiliegenden Broschüre wird auch der Tipp genannt, dass man die Klinge eventuell abkleben soll, also habe ich das probiert. Nachdem es ein großes Kochmesser (Billigware zum mißhandeln: Schneiden auf Blech/Glas/Stein) ist, habe ich nur ein wenig Klebeband angebracht, bei einem Taschenmesser könnte eventuell ein kompletter Klingenschutz nützlich sein.
Wie man oben sieh, sieht man, dass man nacher nichts sieht :glgl: - ganz wie gewünscht.

H I N W E I S an die nachfolgenden Tester:
Zumindest vom Upgrade-Kit die Diamantplatten einschleifen, beim GSS könnte es schon genug gewesen sein.


Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war die Standhaftigkeit der Anti-Rutsch-Füßlein:
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Hier fände ich vollflächigere Elemente besser, ich habe es auf zwei verschiedenen Untergründen probiert, aber das Gerät blieb nicht am Fleck stehen. Abhilfe: leicht feuchten Fetzen unterlegen.


Fazit:
Ich habe eine kurze und eine lange Kochmesserklinge geschärft. Eigentlich wollte ich auch noch ein paar SAK mit kleinen Klingen und ein Outdoormesser testen.
Aber ich komme mit so einer vorgegebenen Winkeleinrichtung nicht klar. Ich rutsche zuerst mit dem Klingenrücken die Auflage hinunter (winkel wird kleiner) um es dann instinktiv anzuheben (Winkel wird wieder größer) - so das Ergebnis meiner Videoanalyse :steirer:.
Der Wippmechanismus hat mich auch nicht so überzeugt, etwas schwergängig.
Verarbeitung ist auf hohem Niveau, aber ich glaube ich emfpehle weiterhin eher Sharpmaker bzw. Freihandschärfen mit Steinen/Diamanten.

Dennoch vielen Dank fürs Testen dürfen :super:


So genug der Worte, jetzt gibts eine heiße Schokolade mit Schuß:
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Das WorkSharp GSS Guided Sharpening System (manuell)

Die Grundausstattung
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Die Platten
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Für "normale" Messer mit Spitze entriegelt man die Basis, so schwingt die Platte mit der Krümmung mit.
Ist am Anfang schon ein komisches Gefühl, da man das Messer immer hinten anheben möchte, dies aber gar nicht muß ;)

Der "Guided Field Hone"-Einsatz
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Mit dem roten Rädchen kann man den großen Keramikstab drehen. Die Fotos zeigen den glatten Bereich (fein), den geriffelten Bereich (nicht ganz so fein) und die Kerbe für die Angelharken (Keine Ahnung warum die Amis die Angelharken immer schärfen müssen)
Im Vergleich zum Sieger Long Live ist der Abtrag etwas schlechter, passt aber zu den voraus gehenden Abstufungen.

Serations/Wellenschliff schärfen mit dem "Guided Field Hone"
WorkSharp GSS (15).jpg WorkSharp GSS (16).jpg
Die kurzen auf der Rückseite angeordneten Keramikstäbe dienen zum schärfen von Messern mit Wellenschliff.
Dies klappt erstaunlich gut. Einfach den Durchmesser aussuchen der in die Welle passt und los.
Das man jede Welle von Hand immer einzeln schärfen muss ist klar oder?


Das Upgrade Kit (SEPARATES ZUBEHÖR)
WorkSharp GSS-UK1.jpg WorkSharp GSS-UK2.jpg
Auf die Lederplatte war ich ganz heiß. Als das gute Stück angekommen ist, als erstes mal das "White Petrolium USP" aufgetragen und das "0,5 µm Honing Compound" eingerieben. Das Ergebnis war überzeugend. Für mich hätte man die ganzen Keramikstäbe aus der Grundausstattung auch weglassen können und direkt die Extrafeine Diamantplatte und die Lederplatte mit in die Grundausstattung packen können.
Die extragrobe Diamantplatte habe ich nicht getestet.



Der Taschenschärfer (SEPARAT)
WorkSharp Taschenschärfer (1).jpg WorkSharp Taschenschärfer (2).jpg WorkSharp Taschenschärfer (3).jpg
Mittelgrobe gute Diamantplatte und eine glatter Keramikstab. Für die Hosentasche auf jeden Fall zu groß und es ist kein Transportschutz dabei.
Ich würde Ihn benutzen um robustere Klingen oder Äxte draußen zu schärfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

erstmal geht mein Dank an Marc und Böker für die Möglichkeit zum Testen und für die tollen Geschenke :super:


Nun zum GSS. Als der Überseekoffer bei mir angekommen ist, war ich erstmal geschockt. Nach dem Öffnen hat sich aber schnell herausgestellt, dass 2/3 des Volumens durch die Giveaways in Beschlag genommen wurden, und der Sharpener an sich doch sehr kompakt ist. Beruhigend. Das Auspacken und aufbauen geht fix, nach 10 Sekunden überlegen passt alles wie es soll, die Anleitung ist nicht nötig. Also direkt mal ausprobieren.

Problem ist, welches Messer soll denn als erstes dran glauben? Bei neuen, unbekannten Schärfsystemen ist ja immer mit ein bisschen Schwund zu rechnen, deswegen kommt als erstes mal mein Squeak zum Einsatz, das ich mir mit dem Sieger Longlife verhunzt habe :glgl:

Das Squeak ist ein idealer Kandidat, mit dem Sharpmaker hab ich mir einen Wolf geschrubbt und habe es nie vernünftig rasierscharf bekommen. Als ich dann den Sieger gekauft habe, wollte ich damit mein Glück versuchen. Leider hat sich herausgestellt, dass der Sieger durch seine Rundung die deutlich höher als der Choil liegende Schneidfase nicht vollständig erreichen konnte und die erste paar Millimeter nicht geschärft wurden. Zweitens hatte ich den Winkel viel zu stumpf gewählt, also nach nur wenigen Zügen einen gefühlt rechten Winkel in die Klinge gekloppt und das Squeak entnervt in die Ecke gefeuert :D

Also gleich mal den GSS aufgebaut, die 17°-Winkelstücke (warum hält sich eigentlich keiner an den Spyderco-15°-Industriestandard? :D) angelegt und losgelegt. Die Coarse-Platte schafft schon einen guten Abtrag, irgendwo zwischen den grauen (warum heissen die grau? Die sind doch braun...) Sharpmaker-Stäben und dem Sieger Longlife. Alle Platten sind abrasiv genug, um zügige Ergebnisse zu erzielen, aber nicht so heftig wie der Sieger, mit dem man schnell mal einen Schliff ruinieren kann, wenn man mit dem Winkel und dem Anpressdruck nicht aufpasst.
Langer Rede kurzer Sinn, der GSS schafft sehr schnell Vertrauen, das Schärfen geht gut von der Hand, und die Kippfunktion funktioniert einwandfrei, auch wenn beim Kippen von Hand Zweifel aufkommen, da sich der Winkel nicht "stufenlos" ändert, sondern um die beiden Führungsstäbe herum "wackelt". Beim Schärfen ist aber nichts davon zu bemerken.
Man braucht sich wirklich nur aufs Schärfen konzentrieren, die Klingenrundung folgt automatisch der Schärfplatte - bzw. umgekehrt. Nur bei starken Rundungen muss man das Messer auf dem letzten Stück doch noch drehen.

Die Extra-Coarse-Platte habe ich nicht benötigt, Coarse reicht auch für sehr vernachlässigte Messer. Danach Fine, Extra Fine und zum Schluß ein Abzug auf dem Leder, und jedes Messer rasiert meine feinen Haare an der Innenseite der Unterarme, sehr schön. Im Gegensatz zum Sharpmaker ist immer ein schöner Grat fühlbar, man braucht also nicht so zwanghaft mitzählen wie bei Spyderco.

Die Länge der Schleifplatten des GSS reicht für die meisten Taschenmesser aus, für längere Küchenmesser würden mit 5 cm mehr besser taugen.
Die Winkelstücke sind perfekt zum Anlegen und halten des Winkels, ich hätte nicht gedacht dass ich mich so schnell daran gewöhne.

Allerdings sorgen diese Winkelstücke auch für den einzigen wirklichen Kritikpunkt am GSS, um nicht zu sagen für den Showstopper. Wie schon von andr.stan bemängelt, sorgt anhaftender Abrieb beim Anlegen der Klinge für Kratzer. Zum Glück habe ich "nur" Arbeitsmesser getestet, ich habe an jeder Klinge Kratzer bekommen. Egal ob Squeak, wo ich einen neuen Schliff angelegt habe, oder die Schanz'schen kitchen bitches, die eigentlich nie richtig stumpf werden (obwohl meine Frau sie schlimmer behandelt als ein Aufseher im nordkoreanischen Gulag) und nur die Extra-Fine-Platte gesehen haben. Ich denke, der Diamantstaub wird auf den Klingenspiegel gewirbelt und kratzt dann beim nächsten Anlegen. Leider bin ich davon ausgegangen, dass sich die Platten bei meinen Vortestern ausreichend eingelaufen hatten, und war deswegen nicht vorsichtig genug. Hätte ich mich statt an die Arbeitspferde direkt an meine Schätzchen getraut, ich wäre ausgerastet. Dauerhaftes Abkleben der Klingen ist also Pflicht, fürchte ich. Das ist bei Steinen und auch dem Sharpmaker nicht nötig.

Dieser Umstand ist für mich - nach anfänglicher Euphorie wegen des genialen Ansatzes und der tollen Umsetzung - das Killerargument gegen den sofortigen Kauf des GSS. Sollte der Hersteller hier noch eine Lösung finden, bin ich sofort dabei. Allerdings empfehle ich, direkt das Upgrade Kit mit zu erwerben, da das Leder und die Extra-Fine-Platte für eine vernünftige Schärfe unabdingbar sind.

Davon abgesehen, ist das GSS für mich der ideale Hybrid zwischen Steinen und dem Sharpmaker, "klassisches" Schleifen wie auf Steinen mit der Reproduzierbarkeit des Sharpmaker bei kompakten Abmessungen und sehr guter Verarbeitung.


PS: Den Taschenschärfer habe ich nicht gestestet, der ist schlicht zu klein für meine Hände (Handschuhgrösse 9,5) und lässt sich nicht vernünftig packen. Für unterwegs würde ich eher zu einem Victorinox Schleifstab o.ä. tendieren.
 
Moin zusammen.

Vielen Dank für die Möglichkeit dieses interessante Schärfesystem testen zu dürfen und die Giveaways.

Meine Vergleichsmöglichkeiten, also was ich sonst so zum schärfen verwende, oder verwendet habe sind:
Gatco Schleifsystem
Apex Pro Schleifsystem
Mousepad mit Schmirgel
Sieger Sinterrubin
Banksteine
Leder und Pasten

Das Worksharp habe ich mit dem UpgradeKit zusammen getestet, das ich auch für zwingend erforderlich halte.
Weniger für die extra grobe Diamantplatte, aber wegen der feinen Diamantplatte und dem Leder mit 0,5mµ Paste

Was man sich auch noch besorgen sollte ist Klebeband, eine Lupe und einen Korken

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Hier ist gut zu sehen wie sich der Schleifstaub überall verteilt und in dem ersten Beitrag wie ein Klingenspiegel aussieht wenn man nicht abklebt.

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Für Messer mit Wellenschliff oder Recurve Klingenform liegt noch ein runder Keramikstab bei der auch noch zwei kurze Stäbe mit kleinerem Duchmesser auf der Unterseite besitzt. Die finde ich aber deutlich zu kurz für sinnvolles schärfen.

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Zuerst habe ich den Taschenschärfer mit dem kleinen Schälmesser ausprobiert, funktioniert für so kleine Klingen ordentlich und es lässt sich damit zwar keine für meinen Anspruch Topschärfe aber eine brauchbare Gebrauchsschärfe herstellen.

Bei dem großen System ist die flachste Winkelhilfe 17°, meine guten Kochmesser schärfe ich alle deutlich flacher, daher scheidet dieses System dafür aus, aber meine Zwillinge die seit gut 30 Jahren für jeden in der Küche zum Gebrauch bereit stehen schärfe ich meist auch mit einem etwas größeren Winkel. Die haben vorher erst mal eine Aufarbeitung mit Kropf zurücksetzen und leichtem Ausdünnen bekommen.

Für die 16cm Klingenlänge reicht die Länge von 15cm der Schleifplatten gerade so aus.

Mit der extra groben Diamantplatte habe ich gut 50 Züge pro Seite benötigt um die Schneidfase neu zu setzen. Das Schleifgefühl ist kratzig und ruckelig, der Abtrag aber gut. Die Kippfunktion die vermeiden soll das man die Messer zur Spitze hin anheben muss funktioniert aus meiner Sicht einwandfrei. War einfach eine gleichmäßig hohe Schneidfase zu erzeugen. Das Sytem steht sicher auf den rutschhemmenden Gummifüßen.

Mit den folgenden 3 Körnungen habe ich jeweils nochmal je ca. 50-80 Züge pro Seite gebraucht um die Riefen der vorhergehenden Körnung zu entfernen.

Bei dem anschließenden abledern hab ich die 22° Startrampe nicht benutzt, sondern so abgezogen wie ich das gewohnt bin.

Die erreichte Schärfe reicht aus um eine Tageszeitung rupffrei zu schneiden und auch Tomaten in 12 Teile geht gut. Ist aber schon etwas Zug nötig um durch die Tomatenhaut zu dringen.

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Spiegelpoliert wird die Schneidfase damit nicht, so sieht ein Zwilling unter dem Mikroskop aus:

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Danach kam noch mein Megalodon aus S35VN dran, auch da bleibt die Schneidfase matt, Tageszeitung geht gut, hanging Hair habe ich mit dem Worksharp nicht hinbekommen.

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Mein Fazit:

Das System lässt sich einfach benutzen, halte ich auch für Einsteiger als tauglich um in kurzer Zeit ein Erfolgserlebnis zu haben.
Die Vorbereitungszeit ist minimal, Klinge abkleben und los geht's, die Ergebnisse sind sauber und scharf.
Der Wechsel der Körnungen geht auch einfach, die Platten haften per Magnet.

Für kleine bis mittelgroße Messer ist man damit gut versorgt.

Das Apex System hat für mich den Vorteil der größeren Auswahl an Schleifkörpern und der exakteren Winkelführung, die auch flachere Winkel ermöglicht, daher errreiche ich damit eine höhere Endschärfe.

Für Küchenmesser liegen mir Banksteine mehr und ich bin damit insgesamt auch schneller und bekommen eine höhere Schärfe hin. Mir liegt das weiche Feedback von Steinen aber auch mehr als das kratzige Gefühl der Diamantplatten.

Gruß

Uwe
 
Dann will ich auch mal meinen kurzen Bericht abliefern.
Zuerst ein Dank an Böker dafür, dass wir das Gerät testen durften und vielen Dank für das Goodie

Ich wollte das System einmal testen, um Alternativen abseits von Lansky und Sharpmaker auszuloten, da zumindest letzterer bei sehr vernudelten Klingen doch ohne Zusatzmaterial an seine Grenzen stößt.
Hier hält das GSS in der Grundausstattung schon eine etwas gröbere Platte bereit, wer es noch gröber möchte muss zum Ergänzungskit greifen.
Dieses bringt auch einen Lederriemen mit sich, wenn man noch keinen hat und sich das GSS als "Allrounder" zulegen will sicher nicht verkehrt.

Das System selbst ist intuitiv zu bedienen, der Schieber sperrt das ganze, Platten wie Winkelhilfen werden durch Magnete sicher gehalten, alles bestens. Auf der Schräge die entsteht, wenn man eine Winkelhilfe abnimmt steht etwas von 22°, wozu diese gedacht sind entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings habe ich auch die Bedienungsanleitung nicht gelesen, vielleicht stehts da drin.

Also mal frank und frei das System "aufgestellt" und bei der gröbsten Platte angefangen.
Erste Feststellung: Die Füße halten das System nicht da wo es bleiben soll, also Lappen drunter und gut ist.
Wenn man den vorgegebenen Winkel halbwegs halten kann funktioniert das schleifen auch recht gut.
An die Kippfunktion musste ich mich erst noch gewöhnen, zu Beginn habe ich entweder zu wenig Kraft drauf gegeben oder zuviel,
sprich es passierte entweder nichts oder die Spitze rutschte ab.
Da das Messer eh einen neuen Anschliff bekommen sollte habe ich das Programm von gröbster Platte bis zur feinsten und schließlich (ohne Winkelhilfe) übers Leder durchgezogen, klappte wie gesagt nach Gewöhnung ans Winkel auch halten und das Kippen der Schleiffläche auch gut.
Leider habe ich weder die Berichte noch die Anleitung vorher gelesen, was solls, hat das Arbeitsmesser ein paar Kratzer mehr.
Ansonsten waren die Resultate durchweg zufriedenstellend und für mich ausreichend aka Armhaare rasieren war problemlos möglich.

Was mir sonst noch so aufgefallen ist:
- insbesondere bei größeren Messern war mir die Schleiffläche etwas zu kurz
- Das System ist trotz seiner Kompaktheit ziemlich schwer, was auf eine stabile Bauweise hindeutet
- Den Keramikstab habe ich für mich nicht sinnvoll einsetzen können, insbesondere was die beiden ziemlich kleinen Stäbe an der Unterseite betrifft, da ich nichts mit Wellenschliff besitze
- der testweise mitgegebene Outdoorschärfer war zu klein für mich, für outdoors habe ich aber einen Diamantstab

Fazit:
Das System gefällt mir, als "Winkelhaltungsunfähiger", der stetig auf und ab kippelt beim schleifen werde ich aber wohl bei Lansky und Co. bleiben.
 
Hmm,
ich war Anfang Oktober der zweite Tester und habe mich bis dato vor meinem Review "gedrückt".
Warum? Ich bin mir noch immer nicht klar, wie ich dieses Gerät bewerten soll:confused:
Als die Ankündigung kam habe ich mich sofort gemeldet- zu verlockend erschien mir die Vorstellung Messer manuell auf die gewünschte Schärfe zu bringen.
Mir gelang dies mit dem WS GSS nur bedingt - gut ich habe auch schwierige Fälle gewählt - u.a. ein Okapi, das quasi keinen Anschliff hatte.
Das Zubehör kann sich wahrlich sehen lassen und ist sehr umfangreich. Das Gerät selbst ist sehr wertig und robust gebaut, die Anleitung ist gut und verständlich

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Ich habe mich rasch "eingefummelt" und wurde in der Handhabung sicherer. Die Winkelführungen haben mich überzeugt- wobei die Gefahr des Verkratzens nicht zu leugnen ist. Der Abtrag, gerade der gröberen Platten, ist gut. Trotzdem habe ich nicht die erhoffte Schärfe erreichen können- was aber bestimmt an mir lag:rolleyes:

Sehr gut gefallen hat mir der kleine Taschenschärfer, der ja noch nachgeliefert wurde:super:
Für "Unterwegs" wirklich sehr brauchbar.

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Mein Fazit? Ich bin ehrlich unentschieden. Vielleicht bekommt das Gerät noch eine zweite Chance- beim motorgetriebenen WS ging es mir jedenfalls so. Mittlerweile habe ich es angeschafft und damit sehr zufrieden- nach der PA-Testphase war ich weiland auch unentschieden.

Am Ende noch ein fettes Lob an Beagleboy und Böker für diesen (und die vielen anderen) PA´s.
Ganz toll auch, dass jeder Tester noch ein nützliches Goodie obendrauf erhielt:super:

Beste Grüße
Excalibur
 
Hallo zusammen,
hier kommt auch mein Passaround Bericht für das Guided Sharpening System - GSS von WorkSharp.
Vielen Dank an beagleboy, Böker und WorkSharp für die Organisation und die Chance das System testen zu können!

Meine Messer schärfe ich auf unterschiedlichen Systemen. Je nach Messer und Lust und Laune kommen Steine, Sharpmaker oder Lansky zum Einsatz. Daher hat mich auch das GSS und die Teilnahme am Passaround sehr interessiert.

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So kam das GSS zu mir, einmal das Grundsystem und das Upgrade Kit.

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Das Grundsystem beinhaltet die Basis mit dem Halter für die Platten, zwei Winkelclips, dem Keramikeinsatz und je einer groben und feinen Diamantschärfplatte.

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Das Upgrade Kit beinhaltet eine extra grobe, eine extra feine und eine Lederplatte. Zusätzlich weitere Winkelclips und Zubehör für die Lederplatte: Chromoxidpaste und Vaseline.
Auf dem Bild oben ist zusätzlich noch der Taschenschärfer zu sehen.

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Hier kann man die Größe des Halters abschätzten. Dieser lässt sich auch separat ohne die Basis nutzen.

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Das Guided Sharpening System im familiären Einklang mit dem Sharpmaker, dem Lansky und zwei bekannten Wassersteinen.

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Ein paar Details des GSS. Die Schärfplatten sind wechselbar und werden gut durch Magnete an der Basis fixiert. Die Silikon Füße wurden ja schon von meinen Vortestern angesprochen, sie halten meiner Meinung nach recht gut. Aber im Vergleich des sonst recht robusten Systems wirken diese "instabil".

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Jetzt wird es aber endlich Zeit fürs Testen! Die Testkandidaten haben sich samt heißem Kaffee beim GSS eingefunden. Im Folgenden nutze ich die Bilder vom Victorinox, getestet habe ich mit allen Messern.

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Wie hoffentlich zu sehen, ist das Messer doch deutlich zu stumpf um als Messer durch zugehen :confused:

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Das Schärfen aus allen möglichen Perspektiven. Deutlich zu sehen ist, wie sich die Platte neigt wenn mann zur Spitze des Messers bzw. zum Rand der Platte kommt. Nötig ist hier die Scheibenwischerbewegung wie auch auf Steinen üblich.
Geschärft habe ich in den Stufen Grob, Fein, Extra-Fein und Leder. Letzteres war dankenswerterweise durch meine Vortester bereits mit Chromoxidpaste behandelt. Um auch bei dem Leder ein vernünftigen Winkel halten zu können liegen 25° Winkelclips bei.

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Na das sieht doch gar nicht mal so schlecht aus. Haare auf dem Unterarm sind zumindest kein Problem :super: Der Kaffee ist auch fast leer :(

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Den beiliegenden Taschenschärfer habe ich ebenfalls kurz getestet. Für mich liegt er gut in der Hand, allerdings ist beim schärfen unbedingt darauf zu achten, dass die Fingerknöchel nicht zu hoch und im Weg sind, sonst tuts weh autsch :hopelessness:

Kommen wir mal zu meinem Fazit:

Gefällt mir das Guided Sharpening System?
Ja, definitiv. Das Prinzip des GSS gefällt mir ausgesprochen gut. Man merkt das sich hier Leute über das Schärfen Gedanken gemacht haben. Man erreicht mit kurzer Einarbeitung doch gute Ergebnisse. Zudem ist das System gut und stabil verarbeitet. Allerdings hat der Test gezeigt, dass die Platten auch bei mir noch nicht genug "eingelaufen" waren, sodass ein abkleben der Klingen auf jeden Fall nötig war. Ich war bereits der siebte Tester.
Für längere Messer ist das GSS nicht geeignet, da hätte ich mir einige cm mehr gewünscht. Man kann nicht alles haben ;)

Wem würde ich das GSS empfehlen?
Ich empfehle das GSS allen Anfängern die einen simplen und leichten Einstieg in das Schärfen wünschen. Wenn man die Regeln oben beachtet, ist es auf Grund der neigbaren Platte recht einfach ein scharfes Messer zu erhalten. Es ist ebenfalls für alle geeignet die sich nicht mit Steinen beschäftigen wollen, aber trotzdem dem Schärfgefühl auf diesen möglichst nah kommen möchten. Auch die beiliegende Broschüre hält viele Einstiegsinformationen und ein Was-schärfe-ich-womit-Guide bereit.
Das Upgrade Kit ist für gute Ergebnisse allerdings nötig. Mit dem Grundsystem alleine kommt man nicht allzuweit.

Ich war sehr neugierig auf das Prinizp von WorkSharp und es hat mir Spaß gemacht das GSS zu testen!:super:

Beste Grüße
Ceratos
 

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Vielen Dank an Böker für die Bereitstellung des Scharfsystems und an WorkSharp für den netten Becher (wird standesgemäß nach der Fastenzeit eingeweiht...)

Fotos habe ich mir geschenkt da die werten Vorprüfer bereits erschöpfend tätig waren.


Normalerweise schärfe ich mit einem einfachen Naniwa und Abziehleder; das ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluß und so hat mich dieses Angebot sehr interessiert.

Die Vor- und Nachteile wurden ebenfalls beleuchtet so dass ich mich sehr kurz fassen kann:

Was hat mir gefallen:
- Das System ist wirklich simpel
- Die Platten haben einen ordentlichen Abtrag und lassen sich dank Magnetbefestigung problemlos wechseln, so geht das Schärfen flott von der Hand
- Die Kippfunktion ist super (nachdem man sich dran gewöhnt hat, aber das geht schnell)

Was hat mir weniger gefallen:
- Die Standfestigkeit geht gerade noch so, etwas grössere Gummifüßchen wären nicht schlecht
- Die Platten sind für Taschenmesser ok, aber für Küchemesser zu kurz; ich musste ständig darauf achten nicht in die Winkelvorgabe gegenüber hineinzuschneiden
- Kratzer sind vorprogrammiert, vermeiden lassen sie sich nur durch Abkleben oder Arbeiten mit höchster Konzentration.

Ich habe so zeimlich alles ausprobiert was gerade so rumlag; vom Pallares Carbonküchenmesser über 440C bis hin zum Wilkins Bushcrafter: An den Ergebnissen gab es nichts zu mäkeln, die Klingen waren sehr scharf und das gleichmäßig über die gesamte Schneidenlänge. Für dieses Ergebnis braucht man allerdings das Upgrade, mit der Grundausstattung reizt man die Möglichkeiten bei weitem nicht aus.
Nur zum "Abledern" bin ich fremdgegangen, hier habe ich lieber meinen selbstgebastelten 40 cm-Riemen benutzt (die Auflage im Worksharp war mir viel zu klein).

Den kleinen Schärfer für unterwegs fand ich sehr praktisch; zuerst dacht' ich mir "Ui der ist aber rauh!" aber dann hat sich dann doch rausgestellt dass die Leute bei Workscharp wissen, was sie tun.

Fazit: Für Anfänger alles andere als schlecht (auf jeden Fall besser als ein Lansky-Set), für mich persönlich..... ich bin noch unentschlossen.
 
Und noch ein Bericht zum WorkSharp GSS Guided Sharpening System (manuell).

Aber zuerst Dankeschön an beagleboy und Böker für die Orga. Ist schon stark, dass hier regelmäßig Produkte gestestet werden dürfen.

Diesmal leider keine Bilder, aber hier haben die Kollegen ja schon gut vorgearbeitet.

Ich muß gestehen, nach dem Auspacken war ich doch etwas überfordert mit den vielen Einzelteilen und vor allem dem vorgesehenen Handling. Die beiliegende Beschreibung im PAP Stil hat mir nicht geholfen.
Erst der QR Code mit dem Link zum Video hat Licht ins Dunkel gebracht. Das Video hat die grundlegende Funktion offenbart und damit konnte ich starten.

Zuerst habe ich alle Bestandteile, inklusive Erweiterungspack ausgebreitet und das Zusammenstecken ausprobiert. Die Fertigungs- und Passgenauigkeit der Teile hat mich beeindruckt, alles massiv und vertrauenserweckend.

Die Idee ist, in ein Basismodul einen Einsatz mit auswechselbaren Diamantplatten (grob, fein im Basisset; extra grob, extra fein, Leder im Upgrade Kit) oder einen Einsatz mit einem drehbaren Keramikstab (grob, fein, Rille) zu stecken.
Es sind Winkelaufsätze für 17, 20 und 22 Grad, letzterer im Upgrade Kit, vorhanden. Diese Aufsätze, sowie die Diamantplatten werden mittels Magneten fixiert und sind extrem einfach zu wechseln.
Eine Besonderheit des Tools ist das der Einsatz für die Diamantplatten drehbar gelagert ist, was die Klingenführung vereinfachen soll, da sich die Platte bewegt, während der Winkel der Klinge nicht verändert werden muß. Dieses Drehen lässt sich auch unterbinden indem der Einsatz verriegelt wird und so auch gerade Klingenformen (Sheepfoot) unterstützt.

Mein Testsetup bestand aus div. Küchenmessern, Chefmesser 20 cm, Allzweckmesser 11 cm, Schälmesser 6 cm, Tomatenmesser 11 cm (alles billig, Tschibo) und einem Taschenmesser mit Sheepfootklinge.
Beim Schärfen bin ich ganz nach Programmablaufplan vorgegangen, da hat die Beschreibung sehr gut funktioniert, beginnend mit den Diamantplatten von grob, fein, extrafein bis zum Lederaufsatz, mit der vorgebenen Anzahl an Streichen (und wieder ein Wort das in Englisch besser klingt ...).

Für das Schälmesser ist wegen der konkav gekrümmten Klinge nur der Einsatz mit dem Keramikstab benutzt worden. Mit dem roten Schräubchen konnte man problemlos von grob auf fein weiterdrehen.

Die beiden 11 cm Klingen ließen sich von der Länge des Tools noch in einem Strich nutzen, bei längeren Klingen wie dem Chefmesser musste mehrfach angesetzt werden.

Für das Sheepfoot Messer wurde der Einsatz festgestellt.

Meine Erkenntnisse:
- die Winkelaufsätze waren sehr hilfreich. Die Klinge angesetzt, konnte ich den Winkel erstaunlich gut halten.
- der Lederaufsatz ist 3-4 mm höher als die Diamantplatten, sodass man die Klinge nicht ohne weiteres aufsetzen konnte. Ich konnte die Strichrichtung der Diamantplatten nicht beibehalten (schiebend), sondern bin ziehend vorgegangen. Das hat am Ergebnis nichts geändert.
- auch ohne Klingenschutz habe ich nix verranxt :)
- die Gummifüßchen sind nicht schlecht, aber des öfteren doch weggerutscht, die dürften also ruhig etwas großflächiger sein.
- alle Messer sind im ersten Versuch sehr scharf geworden (das habe ich den Tschibodingern tatsächlich nicht zugetraut...)

Für meinen Schärfeinsatz habe ich die extragrobe Platte nicht benutzt, aber die extrafeine und der Ledereinsatz waren notwendig, sodass man um das Upgrade Kit wohl nicht drumrumkommt, zumindest wenn man alles auf einer Hand haben möchte.

Die beiden kurzen Keramikstäbchen im Schleifstabeinsatz habe ich nicht benutzt.

Der Taschenschärfer durfte auch noch mal ran: Auch hier wurde die Schärfe des Messers deutlich verbessert. Natürlich nicht mit der Präzision des größeren Tools aber immerhin. Allerdings passt das Konzept, so ein Teil immer dabeizuhaben, bei mir nicht wirklich. Wenn die Gefahr besteht, dass ich ein Messer während eines Einsatzes so runterbringe, dass ich schärfen müsste, nehme ich lieber noch eins mit ...

Der PA hat wirklich Spaß gemacht und auch das Ergebnis war sehr erfreulich. Ich denke darüber nach, die Wunschliste zu erweitern.
Auch noch mal Danke für das Giveaway. Bin ja kein Kaffeetrinker und muß deshalb zu Eis und Bour-hicks-bon greifen ... :steirer:

Gruß Th.
 
Ein dickes Danke an Marc Götzmann von Böker für diese Testrunde.
Ich war der letzte Tester und danke den Vortestern für die vielen guten Bilder. Mir ist nämlich ein usb-stick verloren gegangen, auf dem der Bericht und die Bilder drauf waren. Deswegen an dieser Stelle eine Zusammenfassung aus der Erinnerung heraus.

Ich habe bei dem WorkSharp nur die Platten genutzt, die Stäbe brauchte ich nicht. Es hat sich so ergeben, dass ich gerade 3-4 Messer fertig gehärtet rumliegen hatte. So konnte ich die ganze Bandbreite der Körnungen durchlaufen und habe das auch mehrfach gemacht, vom gröbsten bis zum Leder.
Um dem Leser eine Vorstellung der Kurven zu geben, die zu schleifen waren:

1.jpg

Am Anfang ist mir das ein paar Mal passiert, dass die Hand aus Gewohnheit das Messer drehen wollte, das hat sich dann aber ergeben. Ich bestätige, dass das System funktioniert, die Platte wippt an der Messerkurve entlang und sorgt für Orthogonalität von Platte zu Schneidphase. Es war gut, dass das upgrade-Kit dabei war, es sollte standardmäßig dazugehören. Der Abtrag war ordentlich und die Ergebnisse stellten sich sehr schnell ein.
Von den Winkeln habe ich nur den kleinsten vorhandenen genutzt und eigentlich war mir auch der noch zu steil, ich schleife sonst freihand und stellte fest, dass ich es gerne noch spitzwinkliger mag.
Von meinen vorhandenen anderen Messern habe ich keines mit dem WorkSharp behandelt, ich hatte keine Lust, den Winkel komplett zu ändern.

Ich attestiere also abschlusswortesuchend dieser Konstruktion eine Daseinsberechtigung. Vor allem ungeübte Hände können sich so auf eine Sache konzentrieren. Die Schleifspuren vom Winkel, wie beim ersten Tester zu sehen, müssen nicht sein, wenn man das Messer nicht am Winkel entlang nach unten zur Platte schiebt, sondern jedes Mal anlegt.


dankend
Alex
 
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