PA-Berichte Real Steel H6 & E77

eXesor

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Passaroundberichte Real Steel H6 & E77

Als erstes vielen Dank an Real Steel für die Messer und an Pitter für die Organistion des Passarounds.

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Technische Daten (Herstellerangaben):

E77H6
Klingenlänge8,2cm9,5cm
Klingenstahl8Cr14MoV14C28N
Gewicht108g160g
Länge geöffnet19,1cm21,5cm


Verarbeitung:
Durch die Dinge die ich bis jetzt so über sogenannte „Chinakracher“ zu hören bekam, war ich wirklich gespannt auf die zwei Messer. Doch ich wurde wirklich positiv überrascht. Beide Messer sind ausgesprochen gut verarbeitet. Alle Kanten sind sauber gerundet, nirgendwo steht etwas über, was nicht überstehen soll und auch das Klingenfinish und der Schliff sind sauber ausgeführt.

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Klinge:
E77: Die Klinge beim E77 ist ca. 3mm dick. Durch den durchgehenden Flachschliff ist sie für fast alle im Alltag anfallenden Aufgaben gut zu gebrauchen, sei es um Kartonagen zu zerteilen, ein Paket zu öffnen oder einen Apfel zu schneiden.
H6: Hier ist die Klinge eine Spur dicker, nämlich ca. 3,5mm. Mit dem Messer kommt man auch ohne Problem mit allen im Alltag anfallenden Schneidaufgaben zurecht. Die Klinge wirkt jedoch einfach massiver, wodurch ich dem Messer auch härtere Schneidaufgaben im Outdoorbereich zutrauen würde.

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Griff:
E77: Das E77 liegt mir ausgezeichnet gut in der Hand (Handschuhgröße 9). Auch nach längerem arbeiten mit dem Messer drückt nichts unangenehm. Alle 5 Finger finden bequem Platz.
H6: Der Griff beim H6 ist eindeutig für größerer Hände gemacht, obwohl beide Messer fast gleich dick sind, wirkt der Griff des H6 um einiges wuchtiger. Die Handlage ist jedoch auch hier ausgezeichnet.

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Verriegelung:
Beide Messer verfügen über einen Linerlock. An diesem gibt es garnichts auszusetzen. Beide verriegeln sicher und spielfrei.


Größe:

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v. o. n. u.: Real Steel H6, Lionsteel SR2, Spyderco Native, Real Steel E77


Fazit:
Beide Messer haben mich wirklich positiv überrascht, das Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich ausgezeichnet. Als EDC würde ich das E77 bevorzugen, da es leichter und kleiner ist, der Optik halber aber das H6. Beide Messer haben mir wirklich Spaß gemacht


Gruß
Patrick​
 
Vorab vielen herzlichen Dank für die Möglichkeit zur Teilnahme an diesem Doppel-PA. Danke an den Hersteller für die Bereitstellung der Muster und danke an Pitter für die Organisation.

Link zur Herstellerhomepage: http://www.realsteelknives.com/

Da x47 und ich, samt bester Ehefrau von allen, in den Semesterferien die Möglichkeit genutzt haben eine Woche gemeinsam Urlaub zu machen, kamen die beiden schneidigen Gesellen mit ins Gepäck und dann mit uns nach Venedig. Dort wird allerdings vorzugsweise urbanen Beschäftigungen nachgegangen, für bushcrafting fährt man dann doch besser anderswo hin. Die Tests orientierten sich folglich auch an urbanen Aufgaben.

Der Bericht gibt im Wesentlichen die gemeinsame Meinung von mir und x47 wieder, darum ist das hier jetzt etwas umfangreicher :steirer:. x47 wird aber freilich in einem eigenen Post noch seine spezifischen, zusätzlichen Kommtare abgeben.

Bilder sind die Würze eines Beitrags:

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Das E77 ist ein mittelgroßer Flipper, der größenmäßig in etwa in der Liga des Ikoma Carajas spielt, das H6 ist eine Nummer größer, mir ist ein Manix2 eingefallen, das sich ähnlich anfühlt.

Größenvergleich:

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Specs:

E77:

Hat ja Patrick schon genannt.

Die Klinge ist schwarz, nähere Angaben wie das jetzt geschwärzt wurde, Fehlanzeige.
Über die beige Farbe der Scales und die Beschichtung könnten diverse Schöngeister schon mal geteilter Meinung sein, doch hier weiß bereits der Hersteller Abhilfe zu schaffen, denn es gibt das Messer auch mit blanker Klinge, anderen Griffschalen usw.: http://www.realsteelknives.com/index.php/e-series/e77-96.html

die Klinge:

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H6:

Ebenfalls verschiedene Versionen zur Auswahl: http://www.realsteelknives.com/index.php/h6/h6.html

auch hier die Klinge mit leichtem Recurve:

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dann kann man die beiden Messer auch vergleichen und bekommt nen besseren Eindruck.

Also dann vergleiche ich mal :steirer: :

Was haben die beiden Messer nun gemeinsam:

Zuerst die wirklich anständige Verarbeitung. Die Liner stehen, wo sie im Großen und Ganzen hingehören, der vom Kleinen eine Spur mittiger aber dennoch in Ordnung für mich:

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Die Griffschalen sind nicht zu groß, nicht zu klein, sehr sauber angepasst und fassen sich auch gut an. Der Anschliff wie auch die Schneidfasen sind sauber symmetrisch, beide Klingen stehen mittig wenn eingeklappt. Da hat man den Eindruck, Qualität in Händen zu halten.
Der einzige echte Kritikpunkt meinerseits wären die Schlitzschrauben am H6. Wenn man genauer hinsieht, sind sie bereits jetzt leicht vernudelt, das ist einfach nicht zeitgemäß (weder Schlitz (antiker Antrieb) noch vernudelt (weicher Stahl)).

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Beide Messer liegen gut in der Hand, und bieten beim einhändigen Einklappen ausreichend STOP und Schutz vor Verletzungen:

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Jimpings: beide Messer haben ausreichend Finger- und Handbremsen eingebaut, das Kleine auch an der Unterseite, das Große hat dafür einen feinen Backspacer, rutschig ist da nix. Aber auch nicht unangenehm rauh.

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Zwischenfrage an das geneigte Fachpublikum: wozu bitte dient das runde Loch an der Klingenwurzel des Kleinen und die entsprechende Aussparung am Griff?

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Also da könnte ich in geöffnetem Zustand was reinstecken und somit zusätzlich fixieren. Ist aber nix beigepackt.
Drahtschneider ist es auch keiner das habe ich probiert :steirer:. Allenfalls ein Zündhölzchenknicker. Flascherl Bier/Kracherl aufmachen geht auch nicht. :confused:
Wer was weiß, bitte aufzeigen - verbindlichsten Dank!

Doch nun weiter zu den beiden Chinesen:

Der Clip am Großen ist zweifach umsetzbar, right hand carry tip up und tip down, am Kleinen vierfach, also auch left hand. Die Clips ruhen in sauberen Einfräsungen in den Griffschalen die sich als sehr wirkungsvoller Verdrehschutz erweisen. Da reichen dann auch zwei Schräubchen.
Bei beiden ist am Griffende (für alle die das mögen) die Möglichkeit vorgesehen, einen Lanyard anzubringen.
Beide Clips sitzen gut stramm, für mein Dafürhalten etwas zu stramm. Hosen mögen das nicht so gerne. Aber dem kann man ja mit leichtem Überdehnen und/oder Glattschmirgeln der Griffschalen im entsprechenden Bereich abhelfen. Wenn man einmal seine bevorzugte Trageform gefunden hat halt.

Das Kleine ist ein Flipper, das Große nicht. Alleine: so ein toller Flipper ist das jetzt auch nicht. Zu gering die Haltekraft des Detent um genügend Spannung aufzubauen, dass es echt rausflitzen würde. Es geht, ja. Aber da hatte ich schon andere Flipper in Händen die das weit cooler können. Und ehrlich: wer mag schon bei anwesendem Publikum ein Messer aufflippen und dann ist es nicht auf? Wäre doch blamabel. Also üben mit dem E77, dann klappt das auch.

So "kleine" Flipper wie der/das E77 liegen irgendwie schlecht in der Hand beim Flippern:

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Da ist mir der Daumen zu angewinkelt, da ist zuwenig in der Hand, irgendwie passt mir das nicht. Flipper sollten einfach prinzipiell etwas größer sein als das E77. Für meine Pratzerl halt, wenngleich die nicht wirklich groß sind. Also wahrscheinlich überhaupt.

Das große H6 hingegen funktionert genau so wie man es erwartet. Auf......klack (verriegelt).......kann losgehen mit schneiden. Hier passt die Ergonomie.

Beide Klingen haben über 3mm Stärke und erwecken Stabilitätsvertrauen. Lediglich die Liner am Kleinen könnten für Kritik, insbesondere eines hauptberuflichen Sandmännchens sorgen:

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Hmh, hier hätten 0,5mm mehr wohl nicht geschadet. Das Große kann auch hier klotzen:

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Das reicht allemal.

Schneiden?

Tja schneiden können die beiden auch. Essenszubereitung und -zerteilung stellten keinerlei Probleme dar. Wir haben Brot, Fisch, Fleisch, Würste, Gemüse, mitgebrachte Pizza etz. zur Zufriedenheit geschnitten.
Die OTB-Schärfe ist jetzt nicht so, dass es in die Fingerkuppen "reinzieht", aber doch recht ordentlich.

Was ist also das Fazit?

Das sind zwei sauber verarbeitete Folder. Der eine flippert leider nur mit Übung.
Da gibt es freilich keine technischen Highlights oder innovative Lösungen, das ist nach alter Schule gemacht. Die Designs sind, soweit ich das beurteilen kann, eigenständig (und nicht einmal schlecht). Ich darf aber stark vermuten, dass hier Klone oder Kopien keinen Einlass bekommen hätten.

Wenn man jetzt noch drauf vertraut, dass die Stähle auch tatsächlich jene sind die beschrieben werden, und auch die Wärmebehandlungen die angepriesenen Härten wirklich ergeben, dann hat man hier zwar zwei immer noch chinesische Folder, die aber recht anständig gemacht sind. Ob das jetzt Ausreisser nach oben sind oder die chinesische Qualitätssicherung tatsächlich einen Sprung nach vorne gemacht hat, weiß ich nicht. Die passaroundgegenständlichen Exemplare von Real Steel erweisen sich bei den aufgerufenen Preisen als ein "real steal".


Andreas (+ Lukas)

P.S.: mehr Fotos gibt es noch hier:
http://www.messerforum.net/album.php?albumid=343
 
Hallo!

Auch von mir ein herzliches Dankeschön an den Hersteller der beiden Messer für die Bereitstellung, und an Pitter für die Organisation dieses Passarounds!

Wie schon vom Andi erwähnt hatten wir die Möglichkeit die beiden Messer gemeinsam in Venedig zu testen. Da AILL ja schon jede menge Bilder gepostet hat spare ich mir das in dem Beitrag und ergänze einfach meine Meinung zu den beiden Messern.

Ich muss zugeben, dass ich von Anfang an eher eine negative Meinung über diese beiden Messer hatte, denn ... was soll man denn von so "Chinakrachern" schon erwarten?

Ich wurde eines Besseren belehrt!

Die folgenden Aussagen gelten für beide Messer, ausser es wird extra erwähnt.

Die Verarbeitung:

Die Verarbeitung beider Messer ist für ihre Preisklasse sehr gut. Die Griffschalen stehen nicht über sondern sind nahezu plan mit den Linern. Es gibt eigentlich nur abgerundete Kanten. Eigentlich deshalb, da die Innenkanten der Liner soweit ich das bemerkt habe nicht abgerundet sind. Mag manche stören ... mich kaum.
Der Klingengang ist sauber und es gibt auch kein Wackeln. Die Klingen stehen nebenbei bemerkt mittig! :super:

Der Griff:

Beide Messer liegen hervorragend in der Hand. Mir gefiel das H6 von der Größe her etwas besser, da ich es bequem mit der ganzen Hand ohne Platzprobleme halten konnte. Beim E77 liegt der Fall eher so das es ein 3,5 - 4 Fingermesser (Handschuhgröße 7,5 -8; keine Ahnung wie sich das bei eXesor ausgeht :p:) ist.

Der Verschluss:

2 mal Linerlock, 2 mal spielfrei und sicher Verriegelt. Nichts auszusetzen!

Klingen:

Beide Klingen besitzen einen leichten Recurve und gefallen mir sehr gut. Die Schneidaufgaben die sie von mir bekommen haben wurden mit Werksschärfe hervorragend und ohne Meckern durchgeführt (z.B: heisse Pizza mit zähem Käse schneiden). Vorrausgesetzt es wird wirklich der Stahl verwendet der draufsteht und die Härtung passt auch, hat man hier eine sehr gute Klinge für nahezu alle Aufgaben.


Fazit:

E77:

Das E77 ist mit Sicherheit ein toller Begleiter, der sämtliche Aufgaben mit freuden Erledigen will. Vorrausgesetzt man spielt sich ein bisschen kann man es tatsächlich als Flipper benutzen. Einzig die Dicke der Liner könnte man verbessern.

H6:

Das H6 war mir schon von Anfang an der Sympatischere der Beiden. Könnte daran liegen, dass Größe und Gewicht meinem EDC (Manix2) sehr ähnlich sind. Hier kann ich eigentlich nur einwerfen das mir nicht ganz klar ist wieso Schlitzschrauben verwendet worden sind.

Alles in Allem sind beide tolle Messer bei denen man kaum was falsch machen kann. Ich kann beide Messer eigentlich nur empfehlen wobei ich das H6 hier als Preis / Leistungs - Sieger bezeichnen möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwischenfrage an das geneigte Fachpublikum: wozu bitte dient das runde Loch an der Klingenwurzel des Kleinen und die entsprechende Aussparung am Griff?

http://www.messerforum.net/attachment.php?attachmentid=168007&d=1393356376

Also da könnte ich in geöffnetem Zustand was reinstecken und somit zusätzlich fixieren. Ist aber nix beigepackt.
Drahtschneider ist es auch keiner das habe ich probiert :steirer:. Allenfalls ein Zündhölzchenknicker. Flascherl Bier/Kracherl aufmachen geht auch nicht. :confused:
Wer was weiß, bitte aufzeigen - verbindlichsten

Hab im Netz ein Bild gefunden von einem äußerlich gleichen und zerlegtem SRM Modell gefunden. Hat jedoch keinen lock. Auf beiden Linern befindet scih aber in der Mitte eine Aussparung mit einem Detentball, der die Klinge sowohl im offenen als auch im geschlossenen Zustand am Platz halten soll.
Und das Loch was bei geöffneter Klinge oben rausschaut, ist dann für das Gegenstück für die Detentballs im geschlossenen Zustand.

Ob bei diesem Model der Detentball des Linerlocks so weit innen sitzt kann ich nicht erkennen.
Wenn nicht vermute ich mal, dass die Klingen für beide Modelle aus der gleichen Machine purzeln.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und das Loch was bei geöffneter Klinge oben rausschaut, ist dann für das Gegenstück für die Detentballs im geschlossenen Zustand.

Interessant, danke. Es ist übrigens nicht verboten, auf Bilder zu verlinken.

Womit das Loch in der Klinge geklärt sein könnte. Nicht aber die Aussparung am Griff. Oder hab ich das falsch verstanden? Vielleicht frage ich mal Real Steel...das könnte auch sinnvoll sein fällt mir eben ein. :steirer:

Andreas
 
Vielleicht eine Art Drahtschneider?

Messer öffnen, Draht rein, Messer zu...
OK, wohl eher ein Drahtabscherer, aber das wäre meine Idee.
 
Interessant, danke. Es ist übrigens nicht verboten, auf Bilder zu verlinken.

Womit das Loch in der Klinge geklärt sein könnte. Nicht aber die Aussparung am Griff. Oder hab ich das falsch verstanden? Vielleicht frage ich mal Real Steel...das könnte auch sinnvoll sein fällt mir eben ein. :steirer:

Andreas

Hab's in der Bucht gesehen, da werd ich nichts verlinken. :steirer:
 
Hab's in der Bucht gesehen, da werd ich nichts verlinken. :steirer:

Da brauchste keine Bucht: Wenns der Wahrheitsfindung dient, mal ein Link auf BBC: http://www.britishblades.com/forums/showthread.php?177746-Interesting-SanRenMu/page2

Das Loch hat nichts mit dem Liner zu tun, das war klar. Zu weit außen, zu groß und ausserdem eben ein Loch. Ein Detentball sitzt eher selten in nem Loch :D Edit: Okok, bei dem Sanrenmu schon, jedes Jahr mal was neues :) Egal:

Obs aber nur Design ist oder zum Arretieren, keine Ahnung, ich vermute letzes. Die Rampe im Griff passt dazu. Wie auf BBC zu sehen, Sechskant durchstecken und schon haste ein Fixed :D

Pitter
 
Zuerst einmal sei ein Dank an den Hersteller für die Bereitstellung der Testmuster und an pitter für die Organisation des PA gerichtet.

China - bei vielen löst das sofort Assoziationen mit den Begriffen Schrott, billig und Kopie aus.
Die hier getesteten Messer sind aber günstig, tauglich und keine Kopien, sonst wären sie wohl nicht in einem PA gelandet.

Ersteindruck: Das H6 ist größer als gedacht, es hat fast die Ausmaße eines ZT0560 und das E77 kleiner als gedacht.

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(Der Streifen ist Dreck oder ein Rest von Klebeband)

Bei näherer Betrachtung fällt dann die gute Verarbeitung ins Auge, bis auf die angesprochenen Innenkanten der Liner alles gerundet, die Clips sauber eingelassen. Beide Messer weisen auch Layardlöcher auf, so kann auch der Griff notfalls etwas "verlängert" werden, was mir beim E77 notwendiger erscheint als beim H6, das passte auch so gut in die Hand
Lediglich die Schlitzschrauben des H6 fallen hier negativ auf, diese stehen sind zwar einfach zu bedienen, passen aber für mich insbesondere am Clip, wo sie "herausstehen" nicht zum sonst glatten Erscheinungsbild.
Irgendwie störten mich an beiden Messern etwas die "Löcher" die für den Clip in der Griffschale ausgefräst wurden, beim störte mich H6 zusätzlich, dass das Messer eingeclipt noch relativ weit aus der Tasche heraussteht.
Ansonsten habe ich an den Messern nichts zu meckern gefunden, sie gehen leicht auf und zu, verriegeln sicher und stören nicht in der Tasche.
Kurioserweise habe ich das E77 meist über den Daumenpin geöffnet und nicht über den Flipper, was wohl der Größe und der im Gegensatz zum gewohnten ZT 0560 geringeren "Flippigkeit" mangels Kugellager lag.

Ich habe zwar versucht, bede Messer innerhalb der Woche gleichmäßig zu benutzen, aber irgendwie hat es das H6 öfter in die Tasche geschafft, es passt größenmäßig einfach besser in die Hand und sieht "ziviler" aus als das E77 mt der schwarzen Klinge.
Falsch macht man jedoch mit beiden Messern nichts, im Portfolio des Herstellers findet sich bei beiden Messern mit Sicherheit für fast jeden Geschmack eine passende Variante.
 
Hier nun kurz meine Eindrücke zu den beiden Messern und auch von mir vorab
ein danke schön für die Testmöglichkeit.
Ich muss gleich anmerken das es mir dieses Mal irgendwie schwer fällt zu berichten,
einfach weil der Funke bei beiden Messern nicht so recht übersprang.
Die harten Fakten sind ja schon ausführlich aufgezählt, das werde ich also nicht wiederholen.

Beide Messer kamen recht scharf bei mir an und hielten diese über die Woche auch
gut, im täglichem Gebrauch also absolut in Ordnung. Die Verarbeitung ist ordentlich,
das H6 lag mir etwas besser , Klinge und Handlage passten für den EDC Gebrauch besser
als das etwas fummelig zu bedienende E77.

Während das H6 ein grundsolides Alltagsmesser ist, fiel mir beim E77 das etwas undefinierte Konzept auf.
Als Flipper zu klein, nicht robust genug um der taktischen Optik gerecht zu werden
und dieses unnötige Loch um aus dem Messerchen ein feststehendes zu machen?
Hab ich irgendwie nicht verstanden....

Die Klinge des E77 hat Spiel im geschlossen Zustand, geöffnet steht sie spielfrei.
Die vorderen Griffkanten empfand ich etwas scharfkantig, besonders wenn man
beim Schnitzen mehr Druck mit dem Daumen ausübt.
Das größere H6 ist durchaus angenehm zu führen, die Klinge steht geöffnet ebenfalls
bombenfest, geschlossen ist sie allerdings nicht mittig, sondern wird durch die hohe Spannung des Locks an die Platine gedrückt.

Soweit so gut, mein persönliches Highlight kommt jetzt:
Beide Messer sind Flipper!!!! ☺
Und zwar ohne irgendwelche Öffnungshilfen.
Ich hänge mal einen Link zu 2 Video Clips an, da kann man sich das anschauen.
Also ich finde das der Detent da etwas schwach auf der Brust ist.

https://www.youtube.com/playlist?list=PLzneAtQH2vlpnZixH8iyX3ygzjWM8Pd0M

Fazit:

Beide Messer kann man kaufen...oder es lassen, macht für mich keinen Unterschied.
Pitter hat irgendwo mal treffend erwähnt...“Null sexy...“
Das liegt auch nicht am Preis oder der Herkunft, es ist einfach so das es mir nicht mehr
genügt ein Messer dabei zu haben....ich möchte es gerne dabei haben und gerne benutzen.
Das ist bei den Realsteel nicht so gewesen, beide hatte ich dabei und beide habe ich benutzt.
Aber vermissen tue ich sie nicht....die Kollegen Haddock, Bender, oder auch
mein Vic von ChrisCustomWorks, die habe ich vermisst in der Testwoche.
 
Erstmal vielen Dank an die Organisatoren des Passaround (ohne die ich diese beiden „Chinesen“ wohl nie in die Hand genommen hätte…)

Das E77 war mein erster Flipper – kaum zu glauben….
Ich konnte mich allerdings nicht besonders mit dieser Öffnungshilfe anfreunden, entweder war er entscheidende wenige Milimeter zu kurz oder ich habe einfach zu wenig Saft in den Fingern, jedenfalls klappte die „Flipperei“ nicht bei jedem Versuch: Die Klinge schnellte nach vorne, aber zum Einrasten reichte es nicht:

e77flip.JPG


Dafür klappte es mit dem Pin problemlos. Dann hielt die Klinge auch bombenfest und ich kam nicht in Versuchung, einen kleinen Stahlstift zurecht zu feilen… diese Sicherung erschliesst sich mir nicht ganz, wohin mit dem Stift wenn er nicht gebraucht wird?

Gut gefallen hat mir dass der Clip an vier Stellen befestigt werden kann, für mich als Linkshänder eine schöne Sache.
Anfangs konnte ich mit dem etwas taktischen Look nicht viel anfangen, doch nach einer Woche fand ich den Stonewash doch recht praktisch, Spiegelpolitur hält dann doch etwas Benutzen ab…
Die Griffschalen wirkten etwas billig, lag vielleicht an der Farbe, hier würde ich jedenfalls Schwarz vorziehen.

Das H6 ist ein richtiger Klopper in meinen zarten Händchen – auf Fotos wirkt es irgendwie zierlicher, in natura war es mir eindeutig zu gross zum täglichen Mitführen.
Der Daumenpin wäre leicht zu entfernen gewesen, auch nicht schlecht. In Frankreich sind feststellbare Messer allerdings ein No Go, also darf der Pin bleiben. Eventuelle Diskussionen mit den Ordnungshütern sind nach einem Blick auf den Linerlock eh schnell beendet…
Die Schlitzschrauben stören den ansonsten sehr guten Gesamteindruck – vor allem wenn der Schlitz nicht mal mittig sitzt. Schade.

alle.jpg

Beide Messer sind ein sehr gutes Angebot für den aufgerufenen Preis, da kann man kaum was falsch machen. Solide Teile für den Werkzeugkasten – mehr aber auch nicht…. Der Funken sprang nicht über. Deshalb (und weil ich auch kein Freund der Recurve-Form bin) möchte ich nicht an der Verlosung teilnehmen.
 
Hallo Jungs ,

ich ziehe einen Aspekt meines Berichtes vor, da es umfangreiche/s Überlegungen und Rätselraten zu dem zusätzlichen Loch im Klingenfuß und der Aussparung am Griffanfang gibt . ( Dies bleibt dann auch gleich der Platzhalter für den Gesamtbericht )
Ich habe weder die eine Erklärung gefunden, noch zeigt meine Überlegung, die in den Bildern zu sehen ist, eine so vom Hersteller gewollte Nutzung - es ist mir einfach beim Befummeln in den Sinn gekommen, hab es ausprobiert und ... : why not . Wer an diesem Messer kein Lanyard mag und trotzdem kurzzeitig ein sicheres Gefühl haben möchte, könnte mit Hilfe einer Schnur und dem Loch dies wie auch immer realisieren :)

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Hier geht es nun mit der rundum-Betrachtung weiter, die ich ohne Emotionen und etwaigen Vorbehalten gegenüber dem Hersteller und des Herstellungslandes führen möchte . Genug wurde über Chinesische Erzeugnisse und deren Qualität gesprochen - mir fehlt da einfach eine gänzlich andere und weitreichendere Sicht der Dinge, die hier nicht hingehört !

Herzlichen Dank an alle für die Möglichkeit, an diesem Passaround teilnehmen zu können !

Mit meinen Fotos möchte ich mich auf einige Dinge beschränken, die hier noch nicht oder zum Teil nicht detailliert aufgezeigt wurden . Tolle Bilder der beiden Messer sind genug vorhanden, ebenso die Nennung aller wichtigen Specs - herzlichen Dank und ein Lob an die bisherigen Bericht-Schreiber !

Unsexy wurde des Öfteren erwähnt . Die Fotos in der PA-Ankündigung waren jetzt nicht abstoßend, beim E77 gar recht nett anzusehen, so daß ich einer Teilnahme gerne entgegen sah .
Ausgepackt machten beide Probanden direkt einen ordentlichen Eindruck, die Größen und Formen passen unspektakulär aber gut, die Verarbeitung sehr gut . Das Befummeln und genaue Suchen etwaiger Schwachstellen in der Qualität verlief zunächst im Sande .
Alle Riffelungen und Übergänge sind auf hohem, betrachtet man die Preise der Messer dazu auf höchstem Niveau .
Hier ein Vergleich mit einem Spyderco Vallotton Subhilt, dann H6, Large Regular Sebenza, Fantoni Hide, Fantoni HB02, E77 und das CRKT Fullthrottle, welches ich zusätzlich zu meinen EDC's gerne auf der Arbeit bei mir hab ( von oben nach unten ) :

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Zum E77 habe ich folgendes anzumerken :
als Flipper beworben, fiel mir ebenso zunächst auf, ein Flippen ohne zusätzlichen Handschwung ist nicht möglich, so sehr ich mich auch bemühte . Ein leichtes Lösen der Achsschraube hingegen verhalf der Geschichte zu einem Erfolg . Nicht immer, doch meistens flog die Klinge bis zur Endposition, ohne die Hilfe der ganzen Hand in Anspruch nehmen zu müssen . Sie zeigte dennoch kein Spiel im geöffneten Zustand . D.h., gut geölt und eingestellt hätte man sicher einigen Spaß mit dem 77er .
Das für meine Begriffe echt gelungene Klingenfinish und die Form, das recht nette Design und die Größe, sowie der von beiden Messern schönere Klingenheber machen das E77 zu einem Begleiter, den man gerne bei sich hat und der für alle Aufgaben des täglichen Lebens gewappnet ist . Dazu die tip top Verarbeitung mit den mächtigen Broncewashern, die mittig sitzende Klinge und die vielen Riffelungen, die zu einer guten Griffigkeit beitragen, aber nicht störend kantig oder unangenehm sind .
Dennoch verstehe ich einige Kleinigkeiten nicht . Die Riffelung an der unteren hinteren Griffseite ist sauber ausgeführt und wie die Stelle des zusätzlichen Loches an der Klingenwurzel ( hier würden Kräfte eines zusätzlichen Sicherungsstiftes auf das Metall der Liner wirken und nicht auf das G10 ) leicht und exakt aus den Griffschalen herausgestellt, um nicht ihre Wirkung bei planer Anpassung zu verlieren

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Doch, in keiner Griffposition erreicht ein Teil meiner Hand diese Rutschsicherung . Lege ich Finger über diesen Bereich, nützt sie mir nichts, da sich die Gelenkkerbe am Finger darüber befindet :confused:

Ähnlich verhält es sich mit der gut ausgeführten und griffigen Riffelung am oberen hinteren Griffabschnitt . Wie hier zu sehen

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kommt automatisch mein Daumen weiter zum Ende hin zum Liegen, halte ich das Messer entsprechend .

Dafür ist die Riffelung vorn für den Daumen bei normaler Haltung nicht aus dem G10 freigestellt und verliert dadurch deutlich an Wirkung, die die Daumenrampe nur bedingt aber dennoch ausreichend ausgleichen kann . Wenn ich schon so sauber Riffelungen freistelle, dann doch bitte überall !

Die Möglichkeit, den Clip vierfach umzusetzen ist sicher bestens für Ansprüche der Kunden gewählt . Zwei der vier Aussparungen dafür im G10 sind jedoch minimal zu klein für den Clip und werden beim Festschrauben leicht beschädigt .

Im geschlossenen Zustand zeigte die Klinge leichtes Spiel ( der Detent hält sie aber zuverlässig ), geöffnet keins . Die Liner halte ich nicht für zu dünn und passend zur Größe des Messers - für meine Handschuhgröße 10 passt es so grade

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- mit dem man sicher nicht mehr macht als das Alltägliche .


Das H6 kommt überraschend mir einer fesch aussehenden Bedienungsanleitung, auf der man auch noch Informationen zur Zusammensetzung des Klingenstahls findet :super: - eine echt nettes BonBon !

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Die ordentliche Größe mit einer klasse Handlage und Griffigkeit, die zudem durch den langen und komplett mit einer bis um das Griffende herumgezogenen super Riffelung unterstützt wird, die leicht übersteht, geben dem Nutzer ein sehr sicheres Gefühl . Die erweiterte Performance mit der zusätzlichen Fingermulde in der Klingenwurzel finde ich bei dieser Größe sehr von Vorteil .

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Im geschlossenen Zustand schaut nix von der Wurzel aus dem Griff, was sich störend auswirken könnte, ebenso nicht beim E77 .

Der Clip des H6 ist zweifach umsetzbar und gefällt mir besser als am E77, hat aber auch wie bei dem kleinen Bruder das unglückliche Ende, da für mich bei der strammen Einstellung ein Anheben nur mit schmerzhaften Fingerkuppen einhergeht . Bei meinem Fantoni Hide, dessen Clip die gleiche Form am Ende aufwies, habe ich die Spitze etwas angehoben und somit die Erreichbarkeit erhöht und die Schmerzen gelindert, hier zu sehen im Vergleich mit dem des E77

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Der dicke Klingenheber unterstreicht meiner Meinung nach das robuste Aussehen, zu dem allerdings die Schlitzschrauben gar nicht passen, die einen minderwertigen Eindruck vermitteln und schon leicht vernudelt sind - ein Auseinandernehmen ist nur mit großer Vorsicht zu bewerkstelligen, möchte man nicht noch mehr Schaden anrichten . Hochwertiger Klingenstahl, klasse Verarbeitung und diese Schrauben - das geht nicht zusammen !
Der Detent hält die Klinge gut im Griff, die ausreichend dimensioniert ist, kein Spiel aufwies und ein ebenso nettes Design hat wie beim 77er . Sie sitzt geschlossen nicht ganz mittig . Die Daumenrampe ist sehr gut ausgeführt und bietet ausreichende Rutschsicherung .
Gegen das Licht betrachtet erkannte ich an einer Stelle einen Spalt zwischen Liner, die vertrauenserweckend daher kommen, und dem Spacer . Diese Stelle lässt sich zusammen drücken .

Ein Vergleich beider Messer in einer Hosentasche geclipt zeigt die Unterschiede der Tiefe

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die beim E77 durch das Umsetzen des Clips auch geändert werden kann und es somit etwas mehr zum Vorschein kommt - es liegt so tiefer in der Tasche als der Bruder und behindert ein wenig mehr ein Hinsetzen . Ich bevorzuge die Variante des H6, da ich so Messer besser zu fassen bekomme und sie nicht so tief sitzen !


Mein Fazit zu den beiden Real Steel-Produkten fällt durchweg positiv aus !
Man bekommt bei beiden jede Menge Messer in einer enorm guten Qualität zu einem richtig günstigen Preis . Sie haben durch ihre Konstruktion sicher verschiede Anwendungsmöglichkeiten, so daß der Einsatzzweck kaufentscheidend sein wird . Beide kann ich sehr empfehlen, sie sind sehr preiswert - also ihren Preis allemal wert !
Wenn ich mich für eines entscheiden sollte, käme für mich das etwas dynamischer aussehende E77 in Betracht, da mir auch die Größe zu einem meiner Lieblingsmesser, dem HB02 von Fantoni, entgegen kommt .
Der Klingenstahl und die für vielfältigeren Einsatz besser Größe machen das H6 allerdings zu einem Geheimtipp !


Liebe Grüße

Franky
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, hier mein Bericht zum Real Steel E77 und H6.
Ich habe mir erstmal gar nicht viel Gedanken um Herstellungsort und und sich daraus eventuell ergebende Qualität gemacht. Das wollte ich ja selbst sehen.

Erstmal zum E77:
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Ein Flipper in meiner bevorzugten Größe. Sah ja von den Bildern gar nicht schlecht aus. Und war auch der Hauptgrund für meine Teilnahme (außer, dass ich halt gerne Messer befummle ;)).
Anfühlen war dann auch sehr angenehm, dank richtiger Länge für mich (Handschuhgröße 8,5), nicht rutschiger Griffschalen und passender Fingermulden. Die Riffelungen an den Linern, Klingen- und Griffrücken sind nicht agressiv und verbessern den Halt zusätzlich.

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Handlage

Die Verarbeitung ist einwandfrei und die Schärfe gut. Beides bietet keinen Hinweis auf die Herkunft.

Der Used Look der Klinge und die Farbe der Schalen (Coyote) wirken etwas billig, aber nehmen die Scheu das Ding auch richtig zu benutzen.
Der Liner hält die Klinge sauber und wackelfrei, wo sie hingehört und ist sehr weich, also angenehm zu bedienen. Wobei das ist sicher Geschmacksache ist, mancher mag den Lock lieber etwas fester.
Der Clip ist zwar 4fach umsetzbar, aber viel zu hart und kaum zu nutzen.

Ein Flipper, der nicht flippert, ist kein ... Ohne Schmackes aus dem Handgelenk war hier kein Einrasten der Klinge zu erreichen. Sehr schade. Vor allem für den Spieltrieb. Dank AILL konnte ich das Messer direkt mit dem CRKT Ikoma Carajas vergleichen und gerade beim Flippern sah das E77 kein Land. Es ist fast ein Hohn, dass das von Spieler74 beschriebene Aufschleudern besser funktioniert als das vorgesehene Flippern. Wie gesagt, sehr schade.

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Hier war Schluss mit Flippern ... :(

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Vergleich mit CRKT Ikoma Carajas

Dann komme ich mal zum H6:
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Das war deutlich über meiner üblichen Größe. Aber hat sich zu meiner Überraschung gar nicht schlecht angefühlt, mit reichlich Platz auf dem Griff und griffigen Schalen. Auch das Gewicht (158 g gegenüber den 110 g vom E77) war durchaus vertrauenserweckend.

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Handlage

Verarbeitung und Schärfe passten zu den Erfahrungen vom E77, nämlich sauber und ordentlich. Ebenso war der Clip viel zu starr und letzlich nicht zu gebrauchen. Dagegen ging das Öffnen und Schließen der Klinge ähnlich, wenn nicht noch smoother vonstatten. Das Aufschleudern ging hier noch besser, wohl bedingt durch die größere, schwerere Klinge und hat sich als echtes Feature entpuppt.

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Schickes Klingendesign

Fazit:
Gut verarbeitet, scharf und sehr günstig.
In anderen Reviews wurde der fehlende Charme der beiden Messer angesprochen. Yep, sexy ist nicht. :irre: Aber dafür würde ich mich nicht scheuen sie richtig ranzunehmen. Also ist die Taktik gar nicht so verkehrt ...

Danke für den PA, die Orga, die Probanden und die Testmöglichkeit.
Gruß Th.
 
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So. Endlich hab ich mal nen paar Minuten und schreibe mal meine Erfahrungen mit den beiden Messern zusammen.

1.) Einleitung

Schon als ich das Paket aufgemacht habe und E77 und H6 das erste mal in der Hand hatte war mit klar, dass H6 viel zu groß und mächtig für meine kleine Patschepfötchen ist. Deswegen habe ich mir für den Test noch einen 2m-Kumpel dazugecasted - auch weils ja lustiger ist zu zweit mit Messern rumzuspielen. Kommt man sich ja auch nicht ganz so nerdig vor - wenns noch andere Spinner gibt. :rolleyes:

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Nur ein Spinner im Bild...

Naja, dann sind wir mit den Messern und ein bisschen Vergleichsmaterial (Spyderco Delica und Manix FRN) an einem schönen sonnigen Apriltag ins Grüne losgezogen und haben mal nen bisschen ausprobiert:

2.) Das Messer in der Tasche

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Beide Messer haben nen Taschenclip, die meiste Zeit "benutzt" man das Messer ja durch rumtragen, deswegen find ich das nicht unwichtig. Das E77 verschwand eingeclippt sehr weit und tief in der Tasche und war da auch etwas zäh wieder rauszubekommen, nicht zuletzt die komische Ausparung an der Oberseite des Griffs (Flaschenöffner?) machte das Ganze etwas hakelig.

Das mächtige H6 ist da etwas easyer im Umgang, allerdings fand ich das Gewicht da ziemlich an der Grenze, vor allem in dünneren Hosen. Aber das ist sicher auch nen Gewohnheitsding, das Delica (mein normales Arbeitsmesser) ist auch durchaus nen paar Gramm leichter. Die Clips fand ich optisch ganz okay, so Einbuchtungen im Clip zum Greifen sind aber was sehr praktisches und fehlen bei den beiden Messern leider. Die Clips tun schon was sie sollen - die beiden Messer sind auch nicht verloren gegangen - aber nen bisschen mehr geht da noch. Achso hässlich finde ich die beiden Schlitzschrauben beim H6, die stehen da so hervor und sind recht auffällig - naja Geschmackssache.

3.) Öffnen, Handlage und Nutzwert

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E77 in meiner Hand und das Delica im Vergleich.

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Die Konkurrenz schläft nich...

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Schnitzen geht besser als die Schnecke vermuten lässt...

Das E77 liess sich über den Flipper öffnen (mit nen bisschen Unterstüzung aus dem Handgelenk), mit dem Öffnungspin hat es mich ein bisschen genervt aber auch das funktionierte. Offen lag es mir dann gut in der Hand und der Recurveschliff und die stabile Konstruktion laden zum Schnitzen und Benutzen ein. Da hatte das Delica höchstens wegen der Vertrautheit die Nase vorn, dafür wars aber stumpfer (meine Schuld).

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Diese Hände passen besser zum E6 als die meinen.

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Vergleich mit einem Manix

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Brotschneiden geht super - Maiglöckchen sind giftig!

Das H6 dagegen hielt die Klinge eindeutig zu wenig im Griff, ein kräftigerer Detent wäre da nötig. Ob man mit der Achsschraube da noch was verbessern kann habe ich nicht ausprobiert. Aber so eine schwere Klinge Tip-Down so locker in der Tasche rumzutragen wär nicht mein Ding. Entsprechend einfach ging dann auch das Öffnen aus dem Handgelenk - sehr viel besser als mit dem Pin, hier war der Radius glaube ich ein wenig zu klein geraten. Naja, erstmal offen tut es dann schon was es soll - schneiden, aber die Klingenform und auch das Ausmaß hätte ich lieber innem Fixed - aber da kann ja dasMesser nix dafür. Dann kann man auch guten Gewissens nen bisschen gröber mit umgehen, was ich bei diesem Messer natürlich nicht gemacht habe.

4.) Allgemeine Betrachtungen und Spassfaktor

So nach diesen unwissenschaftlichen Vergleichen komm ich jetzt mal zu unserem - komplett subjektiven Fazit:

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Familienfoto

Das E77 war nen schönes Arbeitsmesser, der Flipper bedient das Spielkind in mir und die Handlage und Gewicht passt. Das Design ist gar nicht meins, weder schwarze Klingen oder die Typo noch Militärfarben lassen mein Herz höher schlagen - die klassische Chrom-Schwarz Kombi gefällt mir da eindeutig besser. Als günstiges Gebrauchsmesser mit Flipper-Feature fand ich das E77 aber schon okay, mein Delica wirds nicht aus meiner Hosentasche verdrängen. Was der Stahl auf Dauer so aushält, können Andere hier sicher besser beurteilen als ich.

Das H6 hinterliess bei mir nen schlechteren Eindruck. Das Öffnen ging nicht so richtig gut, die Haltekraft der Klinge war mau und insgesamt fand ich das Ding nen bisschen langweilig. Die Klingenform macht zwar was her aber die Fehlschärfe fand ich überflüssig martialisch und so als absolutes hartes Arbeitstier hat es mir dann doch nicht genug Vertrauen eingeflösst. Wo ich das Manix noch super praktisch und angemessen fand, kam mir das H6 schon überdimensioniert vor - bei ähnlichen Rahmendaten ein klarer Hinweis, dass da bei der Ergonomie noch was geht.

Ja, ich hoffe mein Text liess sich halbwegs lesen. Mir hat mein erster Passaround auf jeden Fall Spass gemacht, ich bedank mich für die Orga und wär gerne mal wieder dabei. Ich hab die anderen Reviews von euch absichtlich noch nicht gelesen, um unvoreingenommen zu bleiben, hoffe das sich da nicht zu viel wiederholt hat und bin gespannt auf eure Meinungen.

:steirer:
Bis denne!
utor
 
Zuletzt bearbeitet:
Passaroundbericht zu den beiden Real Steel Messer E 77 und H 6:

1. Historie:

Zu Anfang darf ich mich bei Pitter und bei der Firma Real Steel für den Passaround bedanken.

2. Erster Eindruck:

Als ich die beiden Messer aus der Verpackung genommen habe, war ich positiv und angenehm überrascht, denn Verarbeitung und Haptik waren bei beiden Messern stimmig und besser als erwartet/befürchtet. Hier wird ein korrekter Gegenwert fürs Messer geboten.
Der Griff des E 77 ist für mich als eher kleineren „Händeträger“ fast schon zu klein, die des
H 6 auch mit Handschuhen sicher zu greifen.

3. Zweiter Eindruck:

Beide Klingen sind mit einer leichten Recurve-Kurve versehen, die mir persönlich aufgrund der problematischeren Nachschärfens nicht so liegt. Im EDC-Bereich sind beide gute Arbeiteskandidaten, die die täglich anfallenden Arbeiten bestens verrichten.
Sehr gestört hat mich jedoch beim E 77 die Verlängerung der Klingenwurzel zum Handschutz, da ich beim Öffnen/Schließen regelmäßig mit der Daumenspitze an dieser Ausformung hing.
Bei beiden Messer sind die Griffschalen am oberen Ende als Handschutz ausgeformt. Mit dieser Aufgabe kommen auch beide Messer gut zurecht. Daher ist dieser zusätzliche Handschutz unnötig, ja sogar vielleicht etwas gefährlich. Die Klingenstärken von 3 mm/E 77 und 3,5 mm/H 6 sind für den Alltag nicht unterdimensioniert. Mit den verwendeten Stahlsorten habe ich keine persönlichen Erfahrungen, deshalb bewerte ich sie nicht.
Die unterschiedlichen Finishs der beiden Klingen sind jedes auf seine Art ordentlich ausgeführt.
Die Liner stehen etwas unterschiedlich, insgesamt jedoch für Messer dieser Preisklasse komplett in meiner Toleranz.
Die Schneidaufgaben des täglichen Lebens haben beide sehr ordentlich erledigt.
Ich fand auch, dass die unterschiedlichen Möglichkeiten, den Clip umzusetzen gut waren, beim E 77 noch etwas besser, denn hier gibt es 4 Möglichkeiten, beim H 6 nur 2.

4. Fazit:

Würde ich mir ein oder beide Messer kaufen. Ein klares und deutliches JEIN.
Das H 6 ist größer und schwerer, das Finish halt normal wie man es gewohnt ist.
Das E 77 ist kleiner und führiger, jedoch stört mich (s.o.) die Klingenausformung zum Handschutz am unteren Ende sehr. Das Aussehen finde ich jedoch beim E 77 einfach schöner und das Finish und die Griffarbe nicht ganz so normal und altbacken wie beim H 6.
Mein Favorit wäre also das H 6 mit Finish/Beschichtung/Griff vom E 77.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei beiden Messern einfach gut.

Mein Computer spinnt, die Bilder kann ich leider nicht hochladen. Ich werde sie nachreichen.

Erik
 
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