Hallo Jungs ,
ich ziehe einen Aspekt meines Berichtes vor, da es umfangreiche/s Überlegungen und Rätselraten zu dem zusätzlichen Loch im Klingenfuß und der Aussparung am Griffanfang gibt . ( Dies bleibt dann auch gleich der Platzhalter für den Gesamtbericht )
Ich habe weder die
eine Erklärung gefunden, noch zeigt meine Überlegung, die in den Bildern zu sehen ist, eine so vom Hersteller gewollte Nutzung - es ist mir einfach beim Befummeln in den Sinn gekommen, hab es ausprobiert und ... : why not . Wer an diesem Messer kein Lanyard mag und trotzdem kurzzeitig ein sicheres Gefühl haben möchte, könnte mit Hilfe einer Schnur und dem Loch dies wie auch immer realisieren
Hier geht es nun mit der rundum-Betrachtung weiter, die ich ohne Emotionen und etwaigen Vorbehalten gegenüber dem Hersteller und des Herstellungslandes führen möchte . Genug wurde über Chinesische Erzeugnisse und deren Qualität gesprochen - mir fehlt da einfach eine gänzlich andere und weitreichendere Sicht der Dinge, die hier nicht hingehört !
Herzlichen Dank an alle für die Möglichkeit, an diesem Passaround teilnehmen zu können !
Mit meinen Fotos möchte ich mich auf einige Dinge beschränken, die hier noch nicht oder zum Teil nicht detailliert aufgezeigt wurden . Tolle Bilder der beiden Messer sind genug vorhanden, ebenso die Nennung aller wichtigen Specs - herzlichen Dank und ein Lob an die bisherigen Bericht-Schreiber !
Unsexy wurde des Öfteren erwähnt . Die Fotos in der PA-Ankündigung waren jetzt nicht abstoßend, beim E77 gar recht nett anzusehen, so daß ich einer Teilnahme gerne entgegen sah .
Ausgepackt machten beide Probanden direkt einen ordentlichen Eindruck, die Größen und Formen passen unspektakulär aber gut, die Verarbeitung sehr gut . Das Befummeln und genaue Suchen etwaiger Schwachstellen in der Qualität verlief zunächst im Sande .
Alle Riffelungen und Übergänge sind auf hohem, betrachtet man die Preise der Messer dazu auf höchstem Niveau .
Hier ein Vergleich mit einem Spyderco Vallotton Subhilt, dann H6, Large Regular Sebenza, Fantoni Hide, Fantoni HB02, E77 und das CRKT Fullthrottle, welches ich zusätzlich zu meinen EDC's gerne auf der Arbeit bei mir hab ( von oben nach unten ) :
Zum
E77 habe ich folgendes anzumerken :
als Flipper beworben, fiel mir ebenso zunächst auf, ein Flippen ohne zusätzlichen Handschwung ist nicht möglich, so sehr ich mich auch bemühte . Ein leichtes Lösen der Achsschraube hingegen verhalf der Geschichte zu einem Erfolg . Nicht immer, doch meistens flog die Klinge bis zur Endposition, ohne die Hilfe der ganzen Hand in Anspruch nehmen zu müssen . Sie zeigte dennoch kein Spiel im geöffneten Zustand . D.h., gut geölt und eingestellt hätte man sicher einigen Spaß mit dem 77er .
Das für meine Begriffe echt gelungene Klingenfinish und die Form, das recht nette Design und die Größe, sowie der von beiden Messern schönere Klingenheber machen das E77 zu einem Begleiter, den man gerne bei sich hat und der für alle Aufgaben des täglichen Lebens gewappnet ist . Dazu die tip top Verarbeitung mit den mächtigen Broncewashern, die mittig sitzende Klinge und die vielen Riffelungen, die zu einer guten Griffigkeit beitragen, aber nicht störend kantig oder unangenehm sind .
Dennoch verstehe ich einige Kleinigkeiten nicht . Die Riffelung an der unteren hinteren Griffseite ist sauber ausgeführt und wie die Stelle des zusätzlichen Loches an der Klingenwurzel ( hier würden Kräfte eines zusätzlichen Sicherungsstiftes auf das Metall der Liner wirken und nicht auf das G10 ) leicht und exakt aus den Griffschalen herausgestellt, um nicht ihre Wirkung bei planer Anpassung zu verlieren
Doch, in keiner Griffposition erreicht ein Teil meiner Hand diese Rutschsicherung . Lege ich Finger über diesen Bereich, nützt sie mir nichts, da sich die Gelenkkerbe am Finger darüber befindet
Ähnlich verhält es sich mit der gut ausgeführten und griffigen Riffelung am oberen hinteren Griffabschnitt . Wie hier zu sehen
kommt automatisch mein Daumen weiter zum Ende hin zum Liegen, halte ich das Messer entsprechend .
Dafür ist die Riffelung vorn für den Daumen bei normaler Haltung
nicht aus dem G10 freigestellt und verliert dadurch deutlich an Wirkung, die die Daumenrampe nur bedingt aber dennoch ausreichend ausgleichen kann . Wenn ich schon so sauber Riffelungen freistelle, dann doch bitte überall !
Die Möglichkeit, den Clip vierfach umzusetzen ist sicher bestens für Ansprüche der Kunden gewählt . Zwei der vier Aussparungen dafür im G10 sind jedoch minimal zu klein für den Clip und werden beim Festschrauben leicht beschädigt .
Im geschlossenen Zustand zeigte die Klinge leichtes Spiel ( der Detent hält sie aber zuverlässig ), geöffnet keins . Die Liner halte ich nicht für zu dünn und passend zur Größe des Messers - für meine Handschuhgröße 10 passt es so grade
- mit dem man sicher nicht mehr macht als das Alltägliche .
Das
H6 kommt überraschend mir einer fesch aussehenden Bedienungsanleitung, auf der man auch noch Informationen zur Zusammensetzung des Klingenstahls findet
- eine echt nettes BonBon !
Die ordentliche Größe mit einer klasse Handlage und Griffigkeit, die zudem durch den langen und komplett mit einer bis um das Griffende herumgezogenen super Riffelung unterstützt wird, die leicht übersteht, geben dem Nutzer ein sehr sicheres Gefühl . Die erweiterte Performance mit der zusätzlichen Fingermulde in der Klingenwurzel finde ich bei dieser Größe sehr von Vorteil .
Im geschlossenen Zustand schaut nix von der Wurzel aus dem Griff, was sich störend auswirken könnte, ebenso nicht beim E77 .
Der Clip des H6 ist zweifach umsetzbar und gefällt mir besser als am E77, hat aber auch wie bei dem kleinen Bruder das unglückliche Ende, da für mich bei der strammen Einstellung ein Anheben nur mit schmerzhaften Fingerkuppen einhergeht . Bei meinem Fantoni Hide, dessen Clip die gleiche Form am Ende aufwies, habe ich die Spitze etwas angehoben und somit die Erreichbarkeit erhöht und die Schmerzen gelindert, hier zu sehen im Vergleich mit dem des E77
Der dicke Klingenheber unterstreicht meiner Meinung nach das robuste Aussehen, zu dem allerdings die Schlitzschrauben gar nicht passen, die einen minderwertigen Eindruck vermitteln und schon leicht vernudelt sind - ein Auseinandernehmen ist nur mit großer Vorsicht zu bewerkstelligen, möchte man nicht noch mehr Schaden anrichten . Hochwertiger Klingenstahl, klasse Verarbeitung und diese Schrauben - das geht nicht zusammen !
Der Detent hält die Klinge gut im Griff, die ausreichend dimensioniert ist, kein Spiel aufwies und ein ebenso nettes Design hat wie beim 77er . Sie sitzt geschlossen nicht ganz mittig . Die Daumenrampe ist sehr gut ausgeführt und bietet ausreichende Rutschsicherung .
Gegen das Licht betrachtet erkannte ich an einer Stelle einen Spalt zwischen Liner, die vertrauenserweckend daher kommen, und dem Spacer . Diese Stelle lässt sich zusammen drücken .
Ein Vergleich beider Messer in einer Hosentasche geclipt zeigt die Unterschiede der Tiefe
die beim E77 durch das Umsetzen des Clips auch geändert werden kann und es somit etwas mehr zum Vorschein kommt - es liegt so tiefer in der Tasche als der Bruder und behindert ein wenig mehr ein Hinsetzen . Ich bevorzuge die Variante des H6, da ich so Messer besser zu fassen bekomme und sie nicht so tief sitzen !
Mein Fazit zu den beiden Real Steel-Produkten fällt durchweg positiv aus !
Man bekommt bei beiden jede Menge Messer in einer enorm guten Qualität zu einem richtig günstigen Preis . Sie haben durch ihre Konstruktion sicher verschiede Anwendungsmöglichkeiten, so daß der Einsatzzweck kaufentscheidend sein wird . Beide kann ich sehr empfehlen, sie sind sehr preiswert - also ihren Preis allemal wert !
Wenn ich mich für eines entscheiden sollte, käme für mich das etwas dynamischer aussehende E77 in Betracht, da mir auch die Größe zu einem meiner Lieblingsmesser, dem HB02 von Fantoni, entgegen kommt .
Der Klingenstahl und die für vielfältigeren Einsatz besser Größe machen das H6 allerdings zu einem Geheimtipp !
Liebe Grüße
Franky