Passaround #17: Spyderco Caspian Salt

toughT

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Testbericht Passaround #17: Spyderco Caspian Salt

Nachdem mir von Bildern und vom ersten Eindruck her das Kleine erst mal gar nicht gefallen hat, war ich natürlich entsprechend kritisch beim Testen.
Kleines Fazit vorweg: ich bin beeindruckt und wirklich positiv überrascht von diesem Messer.

Aber der Reihe nach.
Ich habe das Salt rechtzeitig bekommen um es noch in seiner natürlichen Umgebung, unter Wasser, auszuprobieren.
Das Caspian Salt ist sehr schön leicht, Out of the Box sehr scharf, mit einer echt bissigen Serration.
Die Scheide wirkt im ersten Moment recht billig. Plastik eben. Der „Verschluss“ war auch nicht sehr vertrauenserweckend. Wie gesagt erst. Es hat sich aber herausgestellt, dass das Messer sehr gut darin hält und sich gut ziehen lässt. Ich muss mich erst daran gewöhnen und Vertrauen zum Verschluss entwickeln, denn ich habe unter Wasser des Öfteren nachgeprüft ob es denn noch da wäre. Es war immer da.
Leider hinterlässt die Scheide schon nach einigen Malen ziehen Kratzer auf der Klinge. Mit etwas Sand oder Schlick in der Scheide, der beim Tauchen in Seen und natürlich auch im Meer immer um dich ist, klemmt sich die Klinge leicht fest.

Die mitgelieferten Nylon „Gurte“ mit Plastik-Schließe sind nicht wirklich gut. Die Riemen sind meiner Meinung nach zu schmal und halten auf einem Neopren (z.B. an der Wade) nicht gut und verrutschen. Die Schnallen sind leider auch zu schwach. Sie gehen bei etwas Spannung sehr leicht ungewollt auf. Aus diesem Grund habe ich das Messer zusätzlich mit dem Riemenende am Bein festgebunden um es nicht ganz verlieren zu können. Diese müssten durch gummierte mit anderer Schließe (z.B. wie beim Gürtel) ersetzt werden.

Anfangs kam mir das Messer zu klein vor um es mit klammen Fingern und Handschuhen unter Wasser gut zu handhaben. Bei Gebrauch erweist es sich aber als eigentlich perfekt dimensioniert und es liegt auch mit Handschuhen (ich habe Größe XL) super in der Hand. Das Loch im Griff, in dem die Arretierung der Scheide greift, ist auch viel nützlicher und angenehmer als ich es erwartet habe.
Selbst unter Wasser mit Handschuhen lässt dich das Messer prima mit dem Zeigefinger aus der Verankerung lösen und der Finger rutscht automatisch in das Loch. So liegt das Messer prima in der Hand und man kann es eigentlich nicht aus Versehen fallen lassen.

Die Version mit der abgeflachten Spitze ist natürlich optisch nicht das Highlight, aber theoretisch praktisch um einen Trockenanzug nicht aus Versehen zu beschädigen.
Der eingeschliffene Cutter zum durchtrennen von Schnüren und Netzen ist nicht ohne und funktioniert recht gut. Er könnte etwas schärfer sein und ist nicht unbedingt einfach nachzuschleifen.

Mein Fazit:
Mit anderen Befestigungsriemen (die man ja leicht nachrüsten kann) ein wirklich gelungenes und praxisorientiertes Tauchermesser, das mich überzeugt hat.
Die Scheide könnte noch etwas hochwertiger gestalten sein, damit es auch den ästhetischen Ansprüchen etwas entgegen kommt. Aber das sind Schönheitsoperationen.

Gewöhnungsbedürftiges Design, das aber sehr gut durchdacht ist.
Von mir eine klare Empfehlung für Taucher die, wie ich, nicht auf Titanklingen mit Gummigriff stehen und etwas außer der Reihe wollen.

Kein Allrounder oder Camping Messer, aber dafür ist es auch nicht gedacht. Eben ein spezielles Messer für einen speziellen Einsatzzweck – Das Tauchen.

C YA

toughT
 

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Hier mein kleiner Bericht (als aktiver Nicht-Taucher) zum Spyderco Caspian Salt.

Das Caspian liegt trotz des recht „zierlichen“ Griffs gut in der Hand. Allerdings sind die Greifpositionen doch recht eingeschränkt. Wenn man den Zeigefinger durch das Griffloch steckt, liegt das Messer sehr sicher in der Hand, auch mit (leichten) Handschuhen. Mit dickeren (Neoprene?) Handschuhen könnte jedoch das Loch etwas eng werden. Greift man jedoch mit dem Zeigefinger um das Griffloch, läßt sich, bei meiner Handgröße, das Messer nicht mehr so ganz sicher führen...

Durch den abgewinkelten Griff eignet sich das Caspian eher für freie Schnitte, beim Schneiden auf 'ner Unterlage kann nur die vordere Schneide an der „Spitze“ genutzt werden. Die Spitze hab' ich nicht vermißt, wird vermutlich im Tauchermillieu nicht unbedingt von Nöten sein...
Das Messer war recht scharf, die Serrations war super bissig. Ich fand den H1 zwar jetzt nicht so übermäßig schnitthaltig, aber das ist halt der Tribut an die starke Rostträgheit, und durch den eher eingeschränkten Einsatzbereich sicher ein guter Kompromiss.

Am stark ausgedünnten, aber nicht scharfem Klingenrücken war ein Aufreishaken. Damit kam ich aber überhaupt nicht klar, ich fand den sogar gefährlich (vielleicht hab ich die Funktion auch mißverstanden :confused:). Beim Schnüre schneiden kam die Hauptschneide durch die Hebelwirkung böse in Richtung „Seilhaltehand“ ...(s. Video http://www.youtube.com/watch?v=IvyViKGiBaA)

Die recht billig wirkende Plastescheide hielt das Caspian zwar sicher, hinterließ aber deutliche Spuren auf der Klinge. Die beigelegten Gurte fand ich weniger überzeugend, ich würd' breitere, elastische für die Befestigung am Oberschenkel nehmen. Oder das Messer gleich kopfüber am Schultergurt...



Das Caspian ist schon recht speziell, erfüllt aber seine Aufgaben.

Danke für's Testen dürfen.
 

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Interessante Berichte, Danke!

Die Funktion des eingeschliffenen Cutters ist mir nicht ganz klar geworden - macht der tatsächlich so Sinn? Bzw: Wann benutzt man den Cutter, oder warum benutzt man dann nicht einfach die Serrations?

Gruss, Keno
 
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