Passaround #6 Erfahrungsberichte: Ocelot

lacis

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Hier also der erste Erfahrungsbericht und alles was mir so aufgefallen ist:

Auf den ersten Blick hat mir das Messer sehr gut gefallen. Die geschwungen, aber insgesamt schlichten Formen und fließenden Linien ergeben ein stimmiges und ansprechendes Gesamtbild. Selbst die Pfoten im G10 – gleichzeitig das Logo von Tim Wegner –, die ich im Produktkatalog von Spyderco immer eher kitschig fand, waren in Natura gar nicht mehr so schlimm. Sie machen das Messer auch gleich noch etwas freundlicher.

ocelot_05.jpg



Allerdings – Waldjäger hat es bereits in einem anderen Thread vermutet – neigen sie zur Verschmutzung. Nach nur einer Woche Hosentasche haben sich dort die typischen Fusseln angesammelt. Zum Reinigen hilft allenfalls Druckluft, denn die G10-Schalen sind vernietet und lassen sich nicht abnehmen. Das ist das erste Manko. Ich verstehe auch nicht ganz, warum Spyderco hier auf Schrauben verzichtet hat. Immerhin gibt es eine Achsschraube und die Platinen haben an 4 Stellen je 3 Gewindebohrungen für den umsetzbaren Clip. Zwei, drei Schrauben mehr hätte die Produktionskosten sicherlich auch nicht ins Unermessliche getrieben, zumal das Messer mit einem VKP zwischen 170 € und 200 € (je nach Händler) ohnehin nicht im »unteren« Segment angesiedelt ist

Wenn wir einmal beim Thema Schrauben sind. Die Achsschraube ist etwas locker eingestellt, so dass die Klinge merklich seitliches Spiel hatte und sich beim Bewegen der Klingenspitze ein deutlich sichtbarer Spalt zwischen Platinen und Hammer ergibt. Da ich leider keinen passenden Torx habe, konnte ich das nicht justieren.

Das Messer liegt sehr gut in der Hand. Allerdings nur in der »vorderen« Griffposition (siehe Bild). Hier geben die geriffelten Stellen zusätzlich Halt und Orientierung. Die geriffelt Zeigefingerauflage ist für Schnitte hilfreich, bei denen man die Spitze kontrolliert führen muss (siehe Bild). In den Rillen waren hier ein paar Rückstände, die auf den ersten Blick wie Rost aussahen (siehe Bild), wahrscheinlicher aber vom Lasern stammen könnten. Mit (m)einer ;-) Zahnbürste und etwas Polierpaste waren die schnell entfernt.

ocelot_06.jpg


ocelot_07.jpg


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Während es z. B. beim Manix »normal« ist, hinten zu greifen und man für feinere Arbeiten zusätzlich nach vorne greifen kann, ist beim Ocelot meines Erachtens die vordere die »normale« Griffposition. In der hinteren liegt das Messer nicht besonders in der Hand und meiner Meinung gibt es auch keine Anwendungsmöglichkeit, bei der diese Griffposition besonderen Sinn machen würde. Trotzdem hat man einen relativ langen Griff, was zu einer ungünstigen Relation von Griff und Schneide führt. Am besten sieht man es am Vergleichbild mit dem UK Penknife. Das Ocelot bietet nur eine unwesentlich längere Schneide, hat aber dafür einen viel längeren Griff. Trotz der größeren Stabilität des Ocelots und dem Vorteil der Klingensicherung, bestände deshalb keine Gefahr, dass es mein UKPK als EDC verdrängen könnte. (Hier warte ich sehnsüchtig auf das Calypso mit G10).

ocelot_vgl_02.jpg



Die Klinge des Ocelots ist – wie bei Spyderco gewohnt – äußerst scharf. Laut Keno war sie ab Werk sogar noch schärfer. Hier habe ich bei Spyderco auch noch keine Ausfälle erlebt. Von allen Serienmessern, die ich so hatte, hat Spyderco das konstant höchste Niveau bei der Schärfe ab Werk. (Werden die Messer eigentlich von Hand abgezogen oder wird die Schärfe maschinell erzeugt?)

Die Klinge ist mit einem Hohlschliff von relativ geringer Höhe versehen. Das ist zwar optisch attraktiv, wirkt sich aber auf die Schneideigenschaften negativ aus. Lieblingsveranschaulichungsbeispiel Apfel: hier spaltet das Ocelot mehr als es schneidet. Aber gut, man bekommt den Apfel klein ;-). Aber auch beim Schnitzen macht sich das bemerkbar. Zum Vergleich habe ich ein Microtech Amphibian herangezogen. Beide Messer rasierten vor und nach dem Schnitzen eines Holzstocks, an der Schärfe kann es also nicht gelegen haben. Aber trotzdem fuhr das Amphibian bei vergleichbarem Kraftaufwand mindestens doppelt so tief ins Holz. Mal abgesehen davon, dass das Amphibian geringfügig dünner ausgeschliffen ist, muss dieser Unterschied schon mit der Klingengeometrie insgesamt zu tun haben.

Das Ocelot wird beworben als Messer, dass im Anforderungsprofil zwischen Jagd und Freizeit flexibel eingesetzt werden kann. Allerdings weiß ich nicht genau, was das Ocelot speziell zu einem Jagdmesser machen soll (ohne dass ich selbst jemals gejagt habe). Als Skinner für kleineres Wild und Geflügel ist es sicher ganz gut zu gebrauchen. Aus meiner Sicht gibt es aber vielseitigere Klingenformen.

Das Ocelot ist zweifelsohne ein schönes Messer, aber für mich wiegen vor allem die letzten beiden der unten aufgeführte Nachteile zu schwer, als dass ich es mir selbst kaufen würde.


Plus
- stimmige, harmonische und ansprechende Optik
- freundliches, weniger »taktisches« Äußeres
- gute Handlage in der »vorderen« Griffposition
- sehr scharf ab Werk


Minus
- G10 nur genietet
- Achsschraube locker eingestellt
- ungünstige Griff-Schneide-Relation
- Hohlschliff mit geringer Höhe

EDIT: Eine Sache habe ich noch vergessen: Wenn man Kraft auf die Klinge ausübt, drückt sich der Hammer des Backlocks ein klein wenig hoch. In einem anderem Thread hatte ich gerade gelesen, dass das laut Spyderco kostruktionsbedingt und kein Mängel ist. Bei meinem Manix habe ich das allerdings noch nicht beobachten können.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Mein Bericht fällt etwas kürzer aus, da Lacis eigentlich schon alles geschrieben und mit echt klasse Bildern dokumentiert hat.

Pro:
  • liegt gut in der Hand, jedoch auf wenige Griffpositionen beschränkt.
  • solides, wertiges Handgefühl (Haptik)
  • Griffiges G10 (mit dem strammen Clip jedoch ein Hosentaschenkiller)
  • ordentlich scharf
  • gelungene Optik


contra:
  • Pfoten-Muster im G10 sind Schmutzfänger
  • wenige Griffpositionen möglich
  • recht schwer
  • Schleifspuren an der Klingenwurzel (s. Bild)


Und was mir noch aufgefallen ist, die Klinge ist leich verzogen. Wenn man vom Griffrücken über die Klinge schaut sieht man, das diese leicht gebogen ist.



Fazit:

Schönes, solides Messer,
jedoch würde es mir nicht holen wegen dem recht hohem Preis (in der Preisklasse gibt es andere, die ich vorziehen würde)
und dem PfotenMuster, da Dreckfänger.



Danke Cheez für den Passaround. :super:
 

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Dank geht in erster Linie an Spyderco, weniger an mich ;)

Trotzdem, danke soweit für die Klasse Reviews und die Bilder!

Der Lanyard kommt von mir, den kann man auch ruhig abmachen - ich wunder mich halt nur, weil er auf allen Bildern zu sehen ist und wollt's nochmal gesagt haben.

gruss, Keno :)
 
cheez schrieb:
[...] Der Lanyard kommt von mir, den kann man auch ruhig abmachen [...]
gruss, Keno :)
Das erste, was ich gemacht habe. ;) Und den Clip hab ich auf Tipdown umgesetzt, komme ich besser mit zurecht und hat sonst nur mein AFCK.
Das Ocelot befindet sich momentan im EDC-Einsatz und durfte gestern die Verpackungen der IKEA-Wandvitrine öffnen. :super:

Gruß,
Sven
 
Da es schon tolle Fotos gibt und das Messer allgemein schon beschrieben wurde, beschränke ich mich auf die Sachen, die mir persönlich aufgefallen sind.


Positiv:
Die Klingenform find ich echt praktisch. Kann man viel mit machen. Auch die Fingerauflage an der Klingenspitze funktioniert prima, der Mittelfinger liegt dann in der Zeigefingermulde.


Negativ:
Die Zeigefingermulde führt natürlich zu einer eher geringen Klingenlänge. Normalerweise macht mir das nicht soo viel aus (siehe SBMF), aber hier kriege ich irgendwie keinen besonders tollen Griff. Ich find ihn nicht sonderlich ergonomisch (Werbeanpreisung), da ist das kantige Strider-Design (in meinen Augen) besser. Vielleicht liegts an meinen Händen...

Der Griff ist auch eher schwer durch die Stahlliner. Ich weiss nicht, ob die bei einem stino Messer, dessen Klingen imho auf Zugschnitt ausgelegt ist, nicht etwas überdimensioniert sind.

Das G10 fand ich ziemlich rau, mein Ex-Paramili war da hosentaschenfreundlicher. Der Klingengang war nicht so schön, wie ich das bisher bei jedem Spyderco erlebt habe.

Apropos Paramili: Hätt ich 200 Euro in der Tasche, würd ich mir entweder Paramili oder Mili holen + Kiste Bier - anstelle des Ocelot. Ich finde es ganz banal zu teuer. Ja, es hat G10 & Stahlliner & blasülz - aber was hab ich (als User) im Endeffekt davon? Nicht viel, finde ich. Da halte ich die Milie-Familie für EDC-tauglicher.


Fazit: Ich persönlich werds mir nicht kaufen. Es gefällt mir halt nicht so sehr, bis auf die Klingenform.
Als halbwegs objektiver Kritikpunkt bleibt aber eigentlich nur das schlechte Preis/Leistungs-Verhältnis (im Vergleich zu den Milies) über...
 
Mit Verspätung nun auch mein Erfahrungsbericht.
Die meisten positiven wie negativen Punkte, die genannt wurden, sehe ich im Prinzip ähnlich. Ich möchte deshalb etwas spezieller auf die vom Hersteller beworbene Verwendung als Allzweckmesser von Wildnis bis Büro eingehen.

Erst einmal war ich doch überrascht über das recht hohe Gewicht, gemessen an der Größe des Messers. Dies ergibt jedoch ein sehr solides Gefühl. Als das Messer bei mir ankam, war es rasierscharf abgezogen und behielt die Schärfe im Gebrauch bei. Wobei Gebrauch bedeutet, dass ich es hauptsächlich zum Brieföffnen, Obstschälen und Brötchenschneiden benutzt habe.
Die optisch sehr ansprechenden Pfoten habe ich mit einer Zahnbürste ganz gut reinigen können. Stellt man sich das Messer aber im von Spyderco explizit angedachten Jagdeinsatz vor, gibt es meiner Meinung nach einfach zu viele Löcher (inkl. Clipbohrungen), in die der „Dreck“ kommt. Für mich persönlich würde das nicht so ins Gewicht fallen, da ich nur feststehende Messer als Jagdmesser verwende, eben wegen der einfacheren Reinigung.
Meinen Erfahrungen mit Fällkniven-Messern nach ist der VG10 ein nicht besonders rostträger Stahl, speziell eine nicht polierte Schneide rostet sehr gern. Ich halte VG10 nicht für die beste Wahl, soll das Messer jagdlich und im Alltag eingesetzt werden. An einem reinen Jagdmesser würde mir eine fleckige Klinge nichts ausmachen.
Die von schwartzbunt angemerkten Schleifspuren an der Klingenwurzel ergeben sich wohl dadurch, dass keine Washer vorhanden sind und die Klinge direkt zwischen den Stahllinern läuft. Störender fand ich die deutlichen Arbeitsspuren im Klingenloch, so stark sind sie mir bei anderen Spyderco-Messern bisher nicht aufgefallen.
Gewackelt hat die Klinge bei mir nicht. Trotzdem wollte ich überprüfen, wie sich der Klingengang verändern lässt. Leider dreht sich bei der Achsschraube der Gegenpart mit, mir ist es nicht gelungen, ihn so festzuhalten, dass sich der Klingengang nennenswert geändert hätte.

Leider ergab sich (jahreszeitlich bedingt) nicht die Gelegenheit, das Ocelot als Jagdmesser, sprich zum Aufbrechen/Zerwirken von Wild zu verwenden. Deshalb müssen meine Überlegungen hierzu theoretisch bleiben.
Wie von den anderen Teilnehmern schon festgestellt, ist die vordere Griffposition die einzig bequeme bzw. sinnvolle. Hierbei wird einerseits die Hand komplett ausgefüllt und man kann mit Kraft zupacken, andererseits hat man optimale Kontrolle über die Klinge. Fasst man das Messer mit dem Zeigefinger auf der vorderen Klingenriffelung und mit dem Mittelfinger in der vorderen Mulde, sind sehr präzise Schnitte mit der Spitze und dem gebogenen Teil der Schneide möglich, ähnlich wie bei einem Skinner.
Den vollständigen Sinn der verschiedenen Griffmulden und Riffelungen erfährt man allerdings mit umgekehrt geführtem Messer, also wiederum Zeigefinger auf die vordere Riffelung, aber mit dem Daumen in der Fingermulde. Dieser Griff kann beim Versorgen von Wild nützlich sein. Beim Ocelot war diese Griffhaltung trotz des gebogenen Griffs noch bequem. Die von lacis beschriebene Spaltwirkung des niedrigen Hohlschliffs macht die Klinge bzw. Schneide wohl auch etwas stabiler, was bei jagdlichem Einsatz nicht verkehrt ist.
Grundsätzlich gibt es natürlich besser für die Jagd geeignete Messer, aber ich denke, unter ergonomischen Gesichtspunkten ist der Spagat „crossing from sport to field and back“, zwischen „cutting and caping“ [laut Spyderco-Homepage], weitgehend gelungen.

Auch ich möchte abschließend einige Punkte auflisten:

als Alltagsmesser
+ sehr ansprechende Optik, schönes Design
+ voll linkshändertauglich durch vier mögliche Clippositionen
+ absolut ausreichende Größe
+ ordentlicher Stahl
+ weitgehend sehr gute Verarbeitung (abgesehen vom Klingenloch)
- sehr schwer
- etwas zu aggressives G10

Das weniger ausgewogene Verhältnis von Schneiden- und Grifflänge sowie die stets etwas kantige Handlage haben mich nicht entscheidend gestört.

als Jagdmesser
+ praxistaugliche Griffvarianten möglich
+ sehr rutschsicher (noch unterstützt durch die Pfotenlöcher)
+ solide, stabile Konstruktion
- extrem schmutzempfindlich


Als Fazit bleibt festzuhalten, dass ich das Ocelot nur im städtischen Alltag einsetzen würde. Speziell das Design hat es mir angetan, es sticht wohltuend heraus. Der Preis ist allerdings ein Punkt, der mich mehr als zweifeln lässt, ich finde ihn schlicht etwas hoch gegriffen.
 
So, versuche ich mich einfach mal an meinem ersten Erfahrungsbericht.
Wie der ein oder andere weiß, bin ich noch ein Unwissender in Sachen Messer.
"Bewußt" habe ich gerade mal 5 in Händen gehalten, um so mehr danke ich dafür hier teilnehmen zu dürfen.
Also mit Fachbegriffen dürft ihr leider nicht rechnen....
Das Messer überraschte mich zuerst mit seinem Gewicht, so schwer hatte ich es mir nicht vorgestellt, aber es war nicht störend. Das Messer liegt sehr gut in der Hand, verschiedene Griffpositionen lassen sich bequem und sicher nutzen. Sicher, durch die geriffelten Teile der Klinge die ein Abrutschen verhindern.
Als Alltagsmesser war es trotz der Größe durchaus zu gebrauchen. In meiner Hosentasche fiel es mir nach wenigen Minuten nicht mehr auf.
Das Messer hatte eine gute Schärfe und hat mich bei meinen Gartenarbeiten nicht im Stich gelassen. Mühelos schnitt es alles was mir in die Quere kam.
Die Griffschalen wurden hier als aggressiv empfunden. Das ganze ist natürlich geschmacksabhängig, aber bei der Gartenarbeit hatte ich immer einen guten und sicheren Griff, auch wenn ich mal Handschuhe trug.
Schade fand ich, daß die Klinge ein wenig verzogen war, dies trübte das Bild des Messers im geschlossenen Zustand etwas.
Ansonsten sind mir keine Verarbeitungsmängel aufgefallen.
Die Pfoten im Griff empfand ich auch etwas anfällig für Schmutz, aber mit ein wenig Druckluft ist das kein Problem.
Das ungewöhnliche Design ist jedenfall ein Hingucker, jeder dem ich es gezeigt hatte war begeistert von der Verarbeitung.
Was bleibt mir noch zu sagen?
Die Klinge hatte meiner Meinung nach kein Spiel und glitt butterweich beim Öffnen und Schließen.
Der Klip hatte im Gegensatz zum Böker Subcom die richtige Stärke und man konnte das Messer so sehr gut an der Hose oder der Jacke befestigen.
Mehr fällt mir jtzt wirklich nicht ein, ich hoffe euch meiner Eindrücke gut geschildert zu haben.
Am Schluss bleibt mir noch zu sagen das ich natürlich keinen Vergleich in dieser Preisklasse kenne, trotzdem halte ich den Preis für ein wenig zu hoch; dennoch ein sehr schönes Messer.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nun gebe ich auch meinen Senf ab!!!

Ich war bei diesem Messer sofort von dem Tatzendesign begeistert. So einfach und doch so nett.
Selbst meinen Kindern hat es auf Anhieb gefallen, ist einfach ein Hingucker.

Handlage und Verarbeitung waren sehr gut, die beidseitige Platine macht das Messer schön stabil, alle Kanten waren abgerundet.
Geöffnet wie geschloßen störte nichts!

Über die Bedienung muß man wohl kein Wort verlieren (obwohl jetzt mach ich es ja), das unübertroffenen Daumenloch, der leichtgängige und einstellbare Klingengang und der Mid-Lock machten eine einfache Einhandbedienung möglich.

Der Clip ist 4 - fach versetzbar, was das Messer rechts- wie linkshändertauglich macht.

Größe und Gewicht (116 gr.) waren für ein EDC sehr gut.
Ebenso Stahl und Schärfe der Klinge.

Das man(n) es nicht auseinandernehmen kann hat mich nicht gestört. Einige meiner Messer liefen nach dem Zerlegen und wieder Zusammenbauen nicht mehr so gut.
Die Reinigung funktionierte auch so wunderbar, für die Tatzen tuts dann auch eine alte Zahnbürste.

Der Preis ist etwas zu hoch, vorallendingen, wenn man bedenkt das Spyderco mit dem Endura und Delica zwei Alternativen hat, die erheblich günstiger sind.
Die Klinge war für einige Schneidarbeiten zu dick/ massiv.

Ich habe damit alle anfallenden Schneidarbeiten eines Hausmannes erledigt.
Kartons zerschneiden, Briefe und Pakete öffnen, Tüten aufschneiden, Brotbelag schneiden, Brote schmieren und Gemüse zerkleinern.
Beim Apfelschneiden fiel das Messer dann durch.
Die Klinge war für diese und einige andere Schneidarbeiten zu dick/ massiv geschliffen.

FAZIT: Trotzdem ein tolles alltagstaugliches Messer!!!

Ich war doch ein wenig traurig,daß ich es wieder hergeben mußte.

Alex
 
Mensch, jetzt habe ich doch was vergessen :rolleyes: !

VIELEN DANK an Keno für die tolle Organisation und natürlich an Spyderco!!!!! :super:

Ich freu' mich schon auf das nächste Mal!!!!

Alex
 
Ist ja wirlich schon sehr viel geschrieben worden:

Also kann ich mir viele Worte sparen, da fast alle Punkte schon angesprochen wurden.

Zur Handlage muss ich sagen, dass die einzig mir bequeme Art das Messer zu führen, den Griff weit vorne zu fassen und den Daumen auf die Klinge zu legen. Dadurch wurden die Schnitte sehr präzise. Andere Handhaltungen fühlten sich irgendwie "falsch" an.

Die Klinge hat ein deutliches Spiel, welches ich allerdings nicht so ohne weiteres einstellen konnte, da die Klingenachsen zu mitdrehen neigt und ich keine Kontermöglichkeit hatte, das geht deutlich besser. Andere Hesteller bauen eine Achse mit abgeflachter Seite ein, dadurch ist das einstellen des Klingenspiels einfacher.

Das Messer hat durchaus seine Vorteile, wobei mich diesen beiden Nachteile am meisten gestört haben. Dazu kommt das Preis/Leistungsverhältniss, welches ich einfach nicht besonder gelungen finde. Auch mir wäre das einfach zu teuer. Im Vergeich mit dem, leider eingestellten, MSE, dass ich wesentlich alltagstauglicher finde, ist der Preis einfach zu hoch.

Fazit: Mein Ding ist es leider nicht, obwohl es mir vom Design zu ersteinmal sehr zugesagt hat.
 
Das mit dem Klingenspiel wundert mich jetzt ein wenig. Ist meine Auffassung von Spiel (was als Anfänger nicht verwunderlich wäre) so anders, oder hat sich das Spiel im Laufe der Zeit verschlechtert?
 
MarioR schrieb:
Das mit dem Klingenspiel wundert mich jetzt ein wenig. Ist meine Auffassung von Spiel (was als Anfänger nicht verwunderlich wäre) so anders, oder hat sich das Spiel im Laufe der Zeit verschlechtert?


Ich fand es jetzt doch recht groß, zumal sich sogar die Platinen bewegten. :argw:
 
Guten Abend zusammen,

so das Ocelot hatte ich jetzt fast eine Woche täglich bei mir, morgen geht es wieder frisch abgezogen auf die Reise.

Bei dieser Gelegenheit… Kann mir mal einer erklären, wie ich ein Paket mit dem Klebeband zumachen soll, wenn das Klebeband mit in das Päckchen muß ? Und wehe ihr kommt mir jetzt mit „ein Stück abschneiden…“ oder so. Das verheddert sich 100 % zumindest bei mir. Na ja, ich hab mein eigenes genutzt und das gemeinschaftliche fürs nächste Passaround geschont ;)

Aber jetzt zum wesentlichen. Ich muß vorweg schicken, daß ich die Berichte vor mir nicht gelesen habe um nicht beeinflußt zu werden, also wenn sich was wiederholt, seht es mir bitte nach ;)

Der erste Eindruck, als es bei mir aufschlug war sehr positiv. Ich war etwas verwundert in welch guten Zustand, auch optisch es sich noch befindet. Also den Leuten die es vor mir hatten würde ich auch mein eigenes EDC bedenkenlos leihen. :super:

Vom Design her mag ich die kleinen Pfoten, die sehen einfach nett aus und geben dem Messerle was Besonderes. Öffnen lies es sich ganz ordentlich, zumindest für ein Backlock, ich hab allerdings auch Messer wo der Klingengang wesentlich leichter ist. Mein Chinook 2 läuft allerdings leichter um nur mal ein anderes Spydie-Backlock als Vergleich zu nehmen. Einmal offen zeigt die Klinge kein nennenswertes Spiel, allerdings eine typische Backlock-Schwäche. Bringt man ein wenig Druck auf die Schneide drückt sich wohl eine Feder irgendwo durch und die Klinge schnappt minimal nach oben. Schlecht zu erklären, aber ich denke ihr wißt, was ich mein. Ich hasse das und sehe das für mich persönlich als echten Minuspunkt.

Kaum bei mir angekommen durfte das Kleine auch gleich arbeiten, ich hatte nämlich einiges an Kartonagen zu zerlegen. Das Messer war ziemlich scharf aber hatte natürlich durch den Hohlschliff einige Probleme. Natürlich hat es immer wieder geklemmt wenn ich es durch den Karton gezogen hab, das war auch nicht anders zu erwarten. Für so was nimmt man eben etwas mit nem ordentlichen Flachschliff, dann geht’s gleich leichter. ;)

Den Griff finde ich bei längeren, anstrengenden Arbeiten auch nicht optimal. Keinen Schimmer ob es an der rauhen Textur oder an Clip lag (ich denke an beidem zusammen) meinen mittelgroßen Pfoten hat es nicht wirklich gefallen ;)

Die Schärfe hat durch die Arbeit auch ziemlich nachgelassen, aber nach ein paar Streicheleinheiten mit dem Sharpmaker war rasieren wieder möglich.

Ich muß sagen bisher hatte es mich nicht überzeugt, also musste es am Sonntag zum Küchendienst antreten. Es gab Hirschbraten und da durfte es erstmal das Grünzeug für die Sauce zerteilen. Um es kurz zu machen : Mit Lauch kommt es sehr gut zurecht, Zwiebeln mag es. Gelbe Rüben nicht so sehr, die spaltet es eher und mit Knollensellerie kann es sich schon gar nicht anfreunden. Ist dem Kleinen wohl zu hart und dick, zumindest die Brocken die ich da hatte ;)

Beim Fleisch sah`s da schon besser aus, da kommt ihm der Hohlschliff zu Gute, zumindest wenn es darum geht, Häutchen abzulösen, Sehnen rauszuschneiden usw.

Aber auch hier wieder ein Manko : Warum gibt man so einem netten Teilchen keine ordentliche Spitze mit auf den Weg ? Gerade bei den feineren Arbeiten hab ich die sehr vermißt.

Und gleich noch was, das mich gestört hat, die Klinge ist mit nutzbaren 7 cm zu kurz für meine Bedürfnisse. Ich weiß ja nicht wie es im Norden so ist, mit einer bayerischen Semmel hat man da Probleme, sie sauber zu teilen, wie sich am nächsten Tag zeigte.

Na ja aber ich will es nicht nur schlecht machen. Ein dicker Pluspunkt ist wie unauffällig es sich in der Hosentasche verhält. Wirklich guter Tragekomfort und das ist ja auch schon was ;)

So, das war lange genug, ich komme zu meinem Fazit.

Ein schönes, nettes Messerchen, das ganz sicher keinem Angst macht. Verarbeitung ok, ohne mich von den Socken zu hauen, Klingenform nicht so ganz das was ich mag und auch nicht wirklich praktisch als EDC, Spitze in der Form kaum existent, was stören kann.

Also ich muß es nicht haben, das gibt es meiner Meinung nach besseres von Spyderco, leider ohne diese kleinen Tatzen, die sind echt Klasse :D
 
Moin,

als letzter im Bunde will ich nun auch meinen Kommentar zum Ocelot abgeben.

Erster Eindruck nach dem Auspacken:
Hui, das ist ja kleiner als gedacht!
Erster Eindruck nach dem ersten Anfassen:
Das ist ja schwerer als es aussieht!
Vor allem ist es schön dünn.

Das Ocelot macht einen sehr wertigen Eindruck.
Es wackelt nichts und das Griffgefühl ist sehr gut.
Meine Befürchtungen, die "Pfotenausfräsungen" würden binnen weniger Stunden mit Staub gefüllt sein, haben sich nicht bewahrheitet.
Hier hat sich in den Tagen erstaunlich wenig angesammelt.

Das Ocelot war mein erstes Messer mit VG10 Klinge.
In der Schnitthaltigkeit schätze ich diesen Stahl nun etwas schlechter ein, als die meiner besten S30V Messer oder vom ATS-34/154CM.
Sie dürfte in etwa der des Manix oder Military entsprechen.
Zum Nachschärfen der VG10 Klinge reichten jedoch einige wenige Striche auf dem Lederriemen.

Mit der Klingenform war ich gar nicht glücklich.
Durch die konvexe Form und die doch eher geringe nutzbare Schneidenlänge rutschten mir beim Durchtrennen der Sisalbänder häufig einige vorne ungeschnitten ab.

Das Messer kam mit einem Tip up montierten Clip. Normalerweise bevorzuge ich, wenn möglich, Tip down.
Beim Ocelot passt Tip up allerdings hervorragend, da man nach Ziehen des Messers aus der Hosentasche den Daumen gleich am Öffnungsloch hat.
Dieses "Spyderhole" war übrigens mit Abstand das scharfkantigste meiner bisherigen Spinnen. Verletzungsgefahr bestand zwar nicht, aber der Öffnungsvorgang ging schon leicht ins Unangenehme.

Mein Fazit:
Kaufen würde ich das Ocelot nicht.
Dafür ist es mir persönlich zu klein und die Klingenform nicht wirklich brauchbar.
Wer jedoch ein wertig verarbeitetes Messer sucht, das sich optisch vom taktischen Einerlei abhebt, kann an dem Ocelot seine Freude haben.
Ich kann mir vorstellen, dass man für Bastelarbeiten etc. die zusätzliche Riffelung auf dem vorderen Bereich des Klingenrückens sehr gut nutzen kann, um die Klingenspitze exakt zu führen.

Willi
 
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