Schlosser
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Ein einfaches Messer. Aber gar nicht so leicht zu beschreiben.
Erster Eindruck: Handliche, alltagstaugliche Größe. Scheide nicht mein Ding (dazu später mehr).
Aufgefallen ist sofort, dass Holzgriff und Klinge von geradezu erschreckender Trockenheit waren. Der ungeschliffene Teil der Klinge schien mattschwarz beschichtet, das Holz direkt aus dem Trockenofen zu sein.
Klinge: (Bilder 01 - 04)
95mm-Kohlenstoffstahl mit Scandischliff (auf etwa halbe Höhe der Klinge) plus Sekundärfase. So, wie es ist, habe ich eine Korrektur der Schneide nach dem Testzeitraum nur über die Sekundärfase vorgenommen, obwohl mich der Scandischliff zusätzlich gereizt hat. Wäre es mein Messer, hätte ich die Schleifriefen (siehe Bilder) zum sauberen Spiegel geschliffen.
Der Steckerl der Klinge ist in einem Messingknopf am Ende des Griffes vernietet.
Härte und Standzeit der Klinge haben mich überzeugt. Selbst trockenes und gefrorenes Holz waren keine unüberbrückbare Herausforderung. Daß eine solche Klinge nicht für die filigrane Küche taugt, ist sicher unbestritten. Aber alle ihr zugedachten „härteren“ Arbeiten hat sie im Extremfall nur mit minimalen Klingenausbrüchen in der Sekundärfase quittiert. Und die waren leicht zu korrigieren.
Immer noch unklar bin ich mir über den Charakter der Klingenbeschichtung. War sie anfangs gleichmäßig mattschwarz, so war beim Gebrauch sowohl durch mechanischen als auch chemischen Einfluß (Ballistol) schnell ein partieller Verlust der Beschichtung festzustellen. Brünierung oder Phosphatierung schließe ich aus. Hier ist etwas Schwarzes (?) aufgetragen worden.
Griff: (Bilder 05 - 07)
Anfangs sehr trocken und dadurch etwas rauh. Durch die Trockenheit sah die gebeizte Maserbirke wie thermisch geflammt aus. Das gab sich aber nach der ersten Ölung.
Messing, Fiber und Maserbirke sind sauber miteinander verbunden. Die bauchige Grifform würde ein gutes Griffgefühl ermöglichen, wären da nicht
1. relativ scharfe Kanten an der Fingermulde (natürlich mit Hausmitteln leicht zu beseitigen) und
2. der obere hintere Griffabschluß, der beim Arbeiten in die Handkante drückte.
Nichts weltbewegendes, aber eben nicht so bequem wie gewollt.
Scheide: (Bilder 08 - 10)
Der aus meiner Sicht wohl schwächste Part des Vaara. Das Leder, zwar aufwendig geprägt, macht keinen wertigen Eindruck. Der Messinghals der Scheide ist irgendwie zu eng, so dass das Messer nicht weit genug eingeschoben werden kann. So wirkt das Ganze nicht sehr zuverlässig.
Zu diesem Messer würde ich mir eine eigene Scheide bauen.
Fazit: Gutes Gebrauchsmesser für den robusten Einsatz. Die von mir angesprochenen „Mängel“ sind weitgehend subjektiv und somit für den einen oder anderen nicht relevant.
Danke für die Testmöglichkeit.
Erster Eindruck: Handliche, alltagstaugliche Größe. Scheide nicht mein Ding (dazu später mehr).
Aufgefallen ist sofort, dass Holzgriff und Klinge von geradezu erschreckender Trockenheit waren. Der ungeschliffene Teil der Klinge schien mattschwarz beschichtet, das Holz direkt aus dem Trockenofen zu sein.
Klinge: (Bilder 01 - 04)
95mm-Kohlenstoffstahl mit Scandischliff (auf etwa halbe Höhe der Klinge) plus Sekundärfase. So, wie es ist, habe ich eine Korrektur der Schneide nach dem Testzeitraum nur über die Sekundärfase vorgenommen, obwohl mich der Scandischliff zusätzlich gereizt hat. Wäre es mein Messer, hätte ich die Schleifriefen (siehe Bilder) zum sauberen Spiegel geschliffen.
Der Steckerl der Klinge ist in einem Messingknopf am Ende des Griffes vernietet.
Härte und Standzeit der Klinge haben mich überzeugt. Selbst trockenes und gefrorenes Holz waren keine unüberbrückbare Herausforderung. Daß eine solche Klinge nicht für die filigrane Küche taugt, ist sicher unbestritten. Aber alle ihr zugedachten „härteren“ Arbeiten hat sie im Extremfall nur mit minimalen Klingenausbrüchen in der Sekundärfase quittiert. Und die waren leicht zu korrigieren.
Immer noch unklar bin ich mir über den Charakter der Klingenbeschichtung. War sie anfangs gleichmäßig mattschwarz, so war beim Gebrauch sowohl durch mechanischen als auch chemischen Einfluß (Ballistol) schnell ein partieller Verlust der Beschichtung festzustellen. Brünierung oder Phosphatierung schließe ich aus. Hier ist etwas Schwarzes (?) aufgetragen worden.
Griff: (Bilder 05 - 07)
Anfangs sehr trocken und dadurch etwas rauh. Durch die Trockenheit sah die gebeizte Maserbirke wie thermisch geflammt aus. Das gab sich aber nach der ersten Ölung.
Messing, Fiber und Maserbirke sind sauber miteinander verbunden. Die bauchige Grifform würde ein gutes Griffgefühl ermöglichen, wären da nicht
1. relativ scharfe Kanten an der Fingermulde (natürlich mit Hausmitteln leicht zu beseitigen) und
2. der obere hintere Griffabschluß, der beim Arbeiten in die Handkante drückte.
Nichts weltbewegendes, aber eben nicht so bequem wie gewollt.
Scheide: (Bilder 08 - 10)
Der aus meiner Sicht wohl schwächste Part des Vaara. Das Leder, zwar aufwendig geprägt, macht keinen wertigen Eindruck. Der Messinghals der Scheide ist irgendwie zu eng, so dass das Messer nicht weit genug eingeschoben werden kann. So wirkt das Ganze nicht sehr zuverlässig.
Zu diesem Messer würde ich mir eine eigene Scheide bauen.
Fazit: Gutes Gebrauchsmesser für den robusten Einsatz. Die von mir angesprochenen „Mängel“ sind weitgehend subjektiv und somit für den einen oder anderen nicht relevant.
Danke für die Testmöglichkeit.
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