Passaround-Bericht: TOPS Wilderness Guide 4.0

propaghandi

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So... hier kommt nun mein Testbericht:

Schon seit einiger Zeit geraten die etwas größeren feststehenden (Outdoor-)Messer wieder in meinen Focus, so dass ich die Gelegenheit nutzte, mir einen Eindruck von dem Messer zu machen.

Erst einmal die nackten Zahlen:

Gesamtlänge: 22 cm
Klingenlänge: 10,8 cm
Klingenstärke: 3,1 mm
Stahl: 1095 (56-58 HRC)
Griff: Tan Canvas Micarta
Scheide: Nylonscheide (Molle-kompatibel) mit Durchstichschutz
Gewicht: 184 Gramm (mit Scheide: 303 Gramm)

Erster Eindruck:
Nun ja - eigentlich hatte ich ein etwas größeres Survival- und Outdoormesser erwartet - die Klinge ist "nur" 10,8 cm lang. Aber schließlich wird das Messer ja auch als "kompakt" beworben ;)
Neben dem Messer, welches sicher in seiner Molle-kompatiblen Nylonscheide ruht, purzelt mir noch ganz viel anderes Zubehör aus dem Paket entgegen. Nach kurzer Sichtung (Kompass, Signalspiegel, Vergrößerungsfolie, Karabiner, Neonbändel, Signalpfeife), beschleicht mich der Eindruck, dass mir die Natur und ihre Widrigkeiten dank dieses "Survival-Pakets" nix mehr anhaben können! :D

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Das ganze Paket fürs "Survival"!

Griff:
Die Fulltang Griffkonstruktion mit Canvas-Micarta Griffschalen ist clever konzipiert, sauber verarbeitet und liegt gut in der Hand. Die ausgeprägten Fingermulden sind genau da, wo sie sein sollen und das griffige Micarta verhindert im Zusammenspiel mit dem Fingerschutz zuverlässig ein Abrutschen der Finger in die Klinge. Die Micartaschalen sind schön griffig und haben keine störenden Kanten oder Spalten zum Griff. Die Hohlnieten erlauben zudem das Einädeln eines Paracordfangriemens - gefällt mir sehr!
Einziges Manko bei der Handlage: Die Riffelung der Daumenauflage ist viel zu spitz und es ist unbequem, den Daumen bei kräftigen Schnitten darauf abzustützen.

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Die spitze Riffelung der Daumenauflage.

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Druckschnitte machen so keinen Spaß - autsch!

Klinge:
Das TOPS Wilderness Guide 4.0 ist als Outdoor- und/oder Survivalmesser konzipiert, was sich auch z.B. in Geometrie und Anschliff der Klinge niederschlägt. So wurde der Klinge ein halbhoher Scandi-Schliff verpasst, der auch robustes Arbeiten erlauben soll. Warum man dem Messer jedoch "nur" knapp 3 mm Klingenstärke verpasst hat, vermag ich nicht zu sagen - etwas mehr (~0,5-1 mm) wären bestimmt nicht verkehrt gewesen, für ein Messer, welches als stabiles Outdoormesser beworben wird. Auch die pummelige Klingenspitze ist nicht so mein Fall - ich bevorzuge Klingen mit ausgeprägterer Spitze und damit breiterem Einsatzfeld.

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1095er Klingenstahl mit Black-Traction Epoxy Polyester Beschichtung

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Scheide:
Derjenige, der dieses Tragesystem konzipiert hat, hat sich echt Gedanken gemacht! :super: Die Nylonscheide kann entweder per Schlaufe am Gürtel getragen oder an diversen Mollesystemen (Rucksack, Tasche, etc.) befestigt werden. Außerdem bietet sie in einem Beifach Platz fürs "Outdoorzubehör"(s.u.), einen abnehmbaren (Klettverschluss) "FLAP" und die Möglichkeit, einen Beinriemen (Paracord) zu befestigen. Gut - ordentlich auftragen tut sie dadurch schon, aber für den erdachten Einsatzzweck im Outdoorumfeld kann sich das Ding sehen lassen.

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Voll Molle-kompatibel!

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Der abnahmbare "FLAP".

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unten: Durchstichschutz, darüber: Zusatzfach fürs Zubehör

Outdoorzubehör:
Wie oben schon beschrieben, sind Kompass, Signalspiegel, Vergrößerungsfolie, Karabiner, Neonbändel, Signalpfeife im Lieferumfang enthalten.
Meine Meinung dazu: Das ganze Gerödel hat für mich die Anmutung wie Survivalzubehör aus dem YPS-Heft* - Plastik, billig und unsinnig. :grumpy: Wenn ich mal in einer "Survival"situation bin, verlasse ich mich nicht auf einen Plastikspiegel, eine Vergrößerungsfolie und das andere Zeug, sondern auf mein Wissen und meine Erfahrung.
(Ich bin mal gespannt, ob jemand auf meinen rant einsteigt und hier eine Diskussion über Sinn & Sinnhaftigkeit von Survival im Allgemeinen und dieses Zubehörs im Besonderen entbrennt ;))

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* Dies soll keine Herabwürdigung des YPS-Heftes darstellen, im Gegenteil! Das YPS-Heft war/ist toll, ein Quell von Inspiration und Abenteuer in meiner Kindheit und ich liebe es heiß und innig. Das YPS-Heft ist toll - dieses "Survival"zubehör aber nicht!

Fazit:
An-und-für-sich ein solides und schickes Messer für Wanderungen oder Outdooraktivitäten. Gerade das Tragesystem ist klug durchdacht und vielseitig einsetzbar. Das Marketing von wegen "Survival Messer mit Komplettausstattung", "Ausrüstungskonzept für alle Eventualitäten", "für alle Extremfälle geeignet", usw., unterstützt durch die netten aber IMHO nutzlosen Gadgets spricht mich hingegen weniger an.
Meine Suche nach einem neuen, großen und stabilen Outdoorbegleiter wird wohl weitergehen und bis dahin bleibe ich bei meinem Fällkniven F1 :encouragement:

Zum Schluß meinen besten Dank an Pitter und toolshop für die Möglichkeit das Messer zu testen. :)
 
Ahoi,
bevor mich das Messer zu Chamenos verläßt hier auch noch meine Eindrücke.
Eindrücke, mehr kann ich nach Propaghandis umfassenden und toll bebilderten Review nicht mehr beisteuern:p
Im Ernst, er hat das Messer sehr realistisch besprochen und vermessen - der Yps-Heft-Vergleich hat mir den Tag gerettet, danke Christoph:super:.
Das Messer hat das Zeug zu einem echte Allrounder, viel mehr Messer braucht man(n) für den moderaten Outdooralltag wohl nicht.
Die Scheide ist gut durchdacht, trägt aber sehr auf und macht EDC-Tragen (wofür es natürlich nicht gedacht ist) im urbanen Umfeld quasi unmöglich. Auch der billige, schlabbrige Kydexdurchstechschutz nervte mich etwas.
Die Handlage ist gefällig, aber wie mein Vorredner schon sagte, die Daumenriffelung ist sehr aggressiv. Selber Abhilfe mittels Schleifpapier würde auf Kosten der Beschichtung gehen:mad:
Die gestellten, leichten Scheidaufgaben meisterte das Tops souverän.
Irgendwie erinnerte es mich an das Extrema Ratio RAO185- daher auch das Vergleichsfoto- beide Messer sind häßlich wie die Nacht:D

Mein Fazit: Ein gediegenes Allroundmesser ohne große Schwächen oder Stärken. Ein souveränes aber unspektakuläres Stück Mittelklasse- quasi der VW Jetta, der Outdoormesser:haemisch:
Das Zeug für einen Fetisch hat es bei mir nicht, trotzdem könnten wir Freunde werden.:D

Danke an Pitter und den Toolshop für die Möglichkeit des Testens.

Ciao,Ciao
Excalibur
 

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* Dies soll keine Herabwürdigung des YPS-Heftes darstellen, im Gegenteil! Das YPS-Heft war/ist toll, ein Quell von Inspiration und Abenteuer in meiner Kindheit und ich liebe es heiß und innig. Das YPS-Heft ist toll - dieses "Survival"zubehör aber nicht!

Passt zwar nicht so gut ins den Passaroundbericht, aber am Rande sei angemerkt:
Ehapa legt das YPS im halbjährlichen Turnus wieder auf, am Donnerstag kommt die erste Ausgabe mit Gimmick 1258.
http://meedia.de/print/yps-kommt-mit-urzeitkrebsen-zurueck/2012/10/09.html

Marcus,
der auch einen Teil seiner Kindheit mit YPS-Gimmicks verbracht hat. Meine Eltern können noch ein Lied vom Lebensbaumsamen singen...:)
 
Nachdem Propaghandi das Wilderness Guide ja schon blitzsauber vermessen, beschrieben und fotographiert hat, bleibt mir auch nur noch übrig, meine Eindrücke zu schildern.
Das Wilderness Guide ist das etwas andere TOPS.
Mal keine mörderdicke Klinge, meine Schieblehre maß eine moderate Klingenstärke von 3,4 mm. Dies zusammen mit dem hochgezogenen Schliff ergibt dann eine auch im alltäglichen Gebrauch gute Schneidperformance.
Und mal nicht die mit weissem Liner unterlegten grünen Griffschalen, die mit rustikalen Schrauben am Tang befestigt sind. Stattdessen gibt's einen braunen Griff aus Micarta, der mit ganz hübschen Messinghohlnieten angebracht ist.


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Der Griff: Ja, da haben wir es wieder. Stark konturierte Griffe sind entweder Fluch oder Segen. Entweder es passt, dann ist es richtig komfortabel.
Oder es passt nicht, und dann geht es irgendwie gar nicht.
Bei mir war leider Letztgenanntes der Fall. Für meine mit Handschuhgrösse 8,5 relativ kleinen Hände habe ich keine angenehme Griffhaltung gefunden. Insbesondere am Ringfinger hat es immer gedrückt.
Und die Farbe, ist in der Realität so eine Mischung aus Coyotebraun und Schmutzig-Rostorange. Hat mich irgendwie an das Windelwechseln nach dem ersten Möhrchenzufüttern erinnert. Ist nicht so recht nach meinem Geschmack.


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Die Klinge hat eine etwas pummelige Spitze, für den moderaten Outdooralltag wahrscheinlich ausreichend. Persönlich würde ich mir eine ausgeprägtere Spitze wünschen.
Ein wenig merkwürdig finde ich die komischen Kanten an der Oberseite der Klinge:


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Über das "Survival"-Zubehör decken wir am besten ganz schnell den Mantel des Vergessens. Billig und unsinnig; von der Qualität wie das Zeug, dass man im Spielzeugladen am 1€-Grabbeltisch kaufen kann.
Das hätte TOPS sich am besten ganz sparen sollen, da es überhaupt nicht zu einem Messer der 170€-Klasse passt..
Die Cordurascheide fand ich ganz ok, sie ist bloss leider für meinen Geschmack viel zu gross. Zum Tragen am Gürtel ist sie nicht gut geeignet, eher zur Befestigung an Molle-kompatiblen Ausrüstungsgegenständen.

Wie schon Propaghandi und Excalibur beschrieben haben, ist die Daumenriffelung viel zu scharfkantig, geht schon fast in Richtung Serrations. Hier sollte TOPS auf jeden Fall nachbessern.
So sieht's im Makro aus:


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Mein Fazit:
Das TOPS Wilderness Guide 4.0 ist ein gut verarbeitetes Outdoormesser der gehobenen Mittelklasse, das ich bis auf zwei Punkte empfehlen kann:
Den Griff sollte man vor Kauf auf jeden Fall testen, um zu überprüfen, ob die Handhaltung auch komfortabel ist.
Die Daumenriffelung geht für meinen Geschmack in der momentanen Form nicht.

Vielen Dank an Pitter und den Toolshop für's Testen-Dürfen,
Marcus
 
Hier auch mein kleiner Bericht:

Erster Eindruck/Optik/Verarbeitung

Auch für mich war das Messer unerwartet klein. Optisch ist es nicht wirklich mein Fall, die "mopsige" Klinge gefällt mir nicht so sehr und auch diese grobe Beschichtung, die man auch von den ESEEs kennt, ist nicht so meins. Es ist allerdings toll verarbeitet, das muss man sagen. Alle Kanten sauber, symmetrischer Schliff, usw. Die Schärfe war allerdings im Keller. Da konnte man drauf nach Texas reiten, wie mein Opa zu sagen pflegt. Nach ein paar Minuten Pflege sind die Haare aber wieder gehüpft.

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Griff/Handlage

Hier habe ich persönlich nur Lob übrig. Der Griff ist für mich einer der bequemsten Messergriffe, die ich je in der Hand hatte. Absolut perfekt. Da sieht man mal wie subjektiv so etwas ist, denn ich habe wie MarcusH Handschuhgröße 8,5 und bei mir passt er einfach optimal. Reverse ist nicht ganz perfekt, aber auch noch viel besser als bei vielen anderen Messern.

Für die Daumenriffelung muss ich allerdings auch einen krassen Punktabzug geben. Da hat sich irgend jemand überhaupt keine Gedanken gemacht. Als Daumenauflage ist die Riffelung einfach nur abartig unbequem.

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Klinge/Stahl/Schneideigenschaften

Die Klinge kam, wie schon gesagt, stumpf hier an, was für den Sharpmaker aber kein Problem war. Nach wenigen Minuten war die Schneide wieder rasierscharf. Gut, der 1095er ist auch bekannt und bewährt, da gibt es nichts zu meckern. Durch die geringe Klingenstärke und den Anschliff schneidet das Messer sehr gut, die Beschichtung bremst allerdings sehr, was man bei Küchenarbeiten (die man ja outdoors auch zu erledigen hat) deutlich merkt. Die merkwürdige Spitze gefällt mir leider überhaupt nicht. Ich finde sie hässlich und wüsste auch nicht, was sie für einen Vorteil bietet. Ne einfache Droppoint Form hätte mir besser gefallen.

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Scheide/Zubehör

DIe Scheide ist mMn top. Ich bin zwar eher Leder- oder Kydexfan, aber für eine Cordurascheide ist die schon absolut in Ordnung. Viele Tragemöglichkeiten, ordentlich verarbeitet, das Messer wird gut gehalten, mehr muss das Teil nicht können. Nur ein wenig wuchtig ist das Teil, das haben die anderen ja auch schon geschrieben.
Das Zubehör, naja, hmm, was soll ich sagen? Erinnert mich sehr an das erste "Überlebensmesser", das ich hatte. Ist halt echter Quatsch, so was einem hochwertigen Messer bei zu legen. Da würde ich mir als Händler überlegen, ob ich das Zeug weg lasse und 5 Euro weniger verlange oder eine kleine, aber feine Auswahl dazu lege und halt 10 Euro mehr verlange.

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Fazit

Das Messer gefällt mir ganz gut. Die Handlage finde ich, abgesehen von der Daumenriffelung, hervorragend. Die Klinge tut was sie soll, auch wenn sie mir von der Form her nicht ganz so gut gefällt. Die Scheide ist Top, das Zubehör Flop. Ich muss aber leider sagen, dass ich den Preis etwas hoch angesetzt finde. Für den Preis bekomme ich schon fast ein Bark River Bravo 1, das mein all time favorite ist für draußen im Wald. Ein Fällkniven F1 kommt sogar noch deutlich günstiger, von dem Gesparten kann ich mir noch viele YPS-Hefte kaufen.

Trotzdem hat der PA Spaß gemacht und ich bedanke mich hiermit auch recht herzlich bei Pitter für die Organisation und bei Toolshop für die Bereitstellung des Messers!

Liebe Grüße,
Stephan
 
Hi,

mein Bericht zum TOPS Wilderness Guide 4.0, vielen Dank an den Toolshop und pitter für den PA.

Ich bin ja nun nicht so der Survivaljünger, und rufe im Zweifel halt jemanden an wenn ich mir jemals bei Gassigehen das Bein brechen sollte,
und weiter als in Chaco Canyon war ich auch noch nie von der Zivilisation entfernt.
Trotzdem wollte ich das Wilderness Guide 4.0 mal befingern, schon alleine um den auf den Bildern nicht so prickled aussehenden Griffes wegen und
der Klingenform die ehr an eine Tortenschaufel als an ein Messer erinnert. :D


Richtig cool finde ich die Scheide, das ist mal was anders als Kunststoff, Kydex oder Leder und passt prima an die
immer Molle-lastiger werdenden Taschen und Rucksäcke.

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So lässt sich das Wilderness Guide nicht nur bequem am Gürtel befestigen sondern auch an Taschen oder am Rucksack
tragen.

Das Bändsel unten an der Scheide brauche ich nicht wirklich, ich finde da keine angenehme Lösung das um mein Bein zu binden,
ist aber auch kein Problem das zu entfernen.

In jeden fall ist das Wilderness Guide sicher in dieser Scheide versorgt.

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Der Griff erweist sich in der Hand als sehr angenehm und passt einfach, hier haben mich die Bilder
schön getäuscht. Die Klinge ist Dünn und Flachgeschliffen wenn auch recht hoch.
Was mich aber weniger gestört hat als ich angenommen hatte.
Lediglich etwas mehr "Spitze" würde ich wir wünschen, da ist das Wildernes Guide doch sehr "stumpf"

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Die Daumenriffelung wurde ja schon angesprochen, mich hat das ehr an ein gerades Kettenblatt erinnert als an eine Riffelung,
das wäre dann wohl etwas für die Version 4.1.

Alles in allem hat mir das TOPS Wilderness Guide gut gefallen, und das obwohl ich sonst ehr auf schlankere Messer stehe.
Es hebt sich einfach von Einerlei der "Survival Messer" erfrischen ab.
Ob es einem im Zweifel nun weiterhilft als andere Messer kann ich mangels Survivalerfahrung nicht sagen, aber ich denke mal jedes Messer ist besser als gar keines. :cool:



Grüsse, Alex
 
Hallo

Dann mein Bericht:

Das Messer ist sehr ordentlich verarbeitet und ich mag die Farbe der Griffschalen;)

Schneiden tut das Wilderness Guide recht ordentlich, was zum einen an dem auch von Laien scharf zu bekommenden Stahl, als auch an der Mischung aus recht hohem Anschliff und der moderaten Klingenstärke liegt.

Über die mögliche Funktion der zugegeben seltsamen Klingenspitze wurde ja schon spekuliert.....ich habe einfach mal damit jede Menge "Mulden" in Holz gebohrt...also solche Mulden, wie man sie z.B. beim Feuerbohren im Bohrbrett braucht.

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Das macht fast süchtig:D und man braucht definitiv keine Angst zu haben, dass einem die Spitze dabei abbricht.

Was mir an dem Messer nicht gefällt ist zum einen die Konturierung des Griffes.
Im Hammergriff liegt mir das Messer satt in der Hand. Bei jeder anderen Griffhaltung nerven die Gnubbel.....wie solche Gnubbel eben immer nerven.

Auch das Ricasso hätte etwas spärlicher ausfallen können. Mit dem Messer einen Apfel schälen macht keinen Spaß...natürlich auch mal wieder wegen der Gnubbel.

Die Daumenrampenriffelung ist ein schlechter Witz. Kraftvolles Drücken ist nur was für Masochisten. Selbst ungefütterte Lederhandschuhe helfen da nicht wirklich.

Und natürlich stören mich die Hohlniete....das sind einfach nur Schmutzfänger und haben keinerlei praktischen Nutzen.....und jetzt kommt mir bitte nicht mit Speer bauen oder solchem Quark:rolleyes:

Die Scheide finde ich ganz nett. Aber diese Klettverschlüsse gehen gar nicht. Eigentlich gehen Klettverschlüsse eh nur an Astronautenanzügen und Kinderschuhen.
An Messerscheiden haben sie mMn definitiv nichts zu suchen. Auch wenn man sie in coolen Farben bekommt und sie billig sind.

Der Schneidschutz im Innern der Scheide ist eine Peinlichkeit.
Das ist ein rechteckig gefaltetes Stück durchsichtige Plastikfolie, die man scheinbar mit einem Dosenöffner auf "Maß" geschnitten und dann im oberen Bereich sandfarben lackiert hat.

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Liebe TOPS-Leute....niemand will da was aus Damasteel oder Mooreiche, - aber das Messer soll mehr als Zweifuffzich kosten, also macht da bitte was rein was deutlich weniger nach Provisorium aussieht.

Ach ja.....die Beilage:D

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Ich bin mal so frei und widerspreche meinen Vorschreibern...zumindest in den meisten Punkten.

Die Pfeife ist ersten in Ordnung und zweitens ein wirklich sinnvoller Begleiter bei Touren abseits der Wanderwege.
Das Ding ist laut und trägt nicht auf, - passt also.

Das orange Band ist genial....und gehört definitiv in jedes Outdoorgepäck rein. Sowas kostet und wiegt fast nichts und ist deutlich besser zu sehen als irgendwelche abgeknickten Ästchen oder geheimnisvollen Steinhaufen.

Wegzeichen halt....lernt jeder Pfadfinder mit 10 Jahren.....und muss erleben, dass die dann eigentlich niemand sieht:steirer:
Wir sind nicht im Krieg, - also dürfen Wegzeichen gerne auch aus Entfernung zu sehen sein, - und ein Stück von dem orangen Band wird gesehen.

Die Lupe passt auch, - denn wenn man weiß, wie es geht, kann man damit, zumindest an einem sonnigen Tag Feuer machen.

Was der billige Alukarabiner soll.....keine Ahnung. Würde ich meiner Tochter schenken. Die wird bald 2 und findet sowas toll, - außerdem kann sie sich an dem Ding nicht weh tun:D

Der Kompass ist albern. Da die Platte nicht durchsichtig ist, taugt er nicht zur Kartenarbeit. Und um zu wissen wo Norden ist, hätte es auch ein kleineres Modell getan....wobei mir noch nie jemand wirklich schlüssig hat erklären können, was mir die Information wo Norden ist, eigentlich nützt....überall auf der Welt ist irgendwo Norden...aber dazu haben wir ja schon einen Thread am laufen:cool:
Zumindet geht er relativ genau...ich habe ihn mit meinem Recta abgeglichen und die Abweichung war nahezu Null.

Das echte Wegwerfzubehör ist allerdings dieses matt glänzende Plastikteil, dass suggerieren soll, es handle sich dabei um einen Signalspiegel.

Das Ding taugt eventuell als Blinker beim Angeln, - aber definitiv nicht als Signalspiegel.

Wie ein einigermaßen tauglicher Signalspiegel aussieht, sollte auf meinem Foto zu erkennen sein.
Das TOPS-Ding ist viel zu klein, spiegelt nicht und damit Peilen kann man auch nicht...also bitte einfach vergessen.

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Fazit: irgendwie mag ich das Messer. Der Griff schränkt zwar die Möglichkeiten im Umgang/Handling, die Daumenriffelung müsste ab und der Klett durch Druckknöpfe ersetzt werden, - aber ansonsten hat mir das Messer Spaß gemacht. Und es ist deutlich mehr "Wilderness" drin, als in vielen anderen Messern, die derzeit auf dem Markt sind...........und es ist irgenwie nett untaktisch und dabei doch ernst gemeint.

Und die abgeknickte Spitze finde ich prima...irgendwie wie "Takelmesser trifft Techno".

Vielen dank an den Toolshop und an Pitter, die diesen Passaround möglich gemacht haben.
Wieder was gelernt;)

Gruß
chamenos
 

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An erster Stelle auch von mir an herzliches Dankeschön an Pitter und an Toolshop.

Nun zum Messer:
Nachdem ja die technischen Daten und dergleichen schon ziemlich gut beschrieben sind möchte ich mich auf meinen persönlichen Eindruck beschränken.

Die Verarbeitung:

An der Verarbeitung des Messers habe ich nix gefunden was ich zu bestanden hätte.
Alle Kanten sind sauber abgerundet, der Anschliff ist symmetrisch und die Beschichtung schön gleichmäßig.

Die Klinge:
Die Klingenform finde ich im Großen und Ganzen für alle anfallenden Outdooraktivitäten gut geeignet, wobei das Messer meiner Meinung nach eher für gröbere Arbeiten als für feinere gemacht ist.
Mit dem 1095 hab ich bis jetzt, speziellen an meinen anderen Messern von Tops, nur gute Erfahrungen gemacht.

Der Griff:
Die Griffform finde ich gelungen, das Messer liegt gut in der Hand und ich kann mir auch vorstellen damit länger zu arbeiten.

Die Scheide:
Die Scheide des Tops Wilderness Guide gefällt mir sehr gut.
Das Messer wird sicher drinnen gehalten, nichts klappert und sie trägt sich gut am Gürtel.
Die aufgesetzte Tasche ist mein persönliches Highlight an der Scheide da sich darin eine kleine Lampe oder ein Schleifstein für unterwegs gut verstauen lässt.

Das Survivalzubehör:

Der Survivalkit ist meiner Meinung nach eher als Spielzeug als für den wirklichen Einsatz als solcher gedacht.

Mein Fazit:
Das Tops Wilderness Guide ist meiner Meinung nach ein gutes Messer für draußen, feine Dinge wie zum Beispiel Tomaten schneiden ging damit zwar nicht unbedingt gut aber für das ist es meiner Meinung auch nicht gemacht.
Wer sich mit dem doch etwas hohen Preis anfreunden kann findet hier ein gutes Outdoormesser.

Gruß
Patrick
 
Als erstes möchte ich mich herzlich bei Pitter und Toolshop für den Passaround bedanken.

Nun zum Messer.

Über die Verarbeitung und Zubehör wurde schon genug geschrieben, da kann ich nichts weiter hinzufügen. Ich beschränke mich hauptsächlich auf die subjektive Wahrnehmung.

Alles in einem hat mir das Messer ganz gut gefallen.

Zuerst war ich überrascht wie viel kleiner es ist, als es auf den Bildern wirkt (obwohl ich die Masse bereits kannte kein allzu großes Messer erwartet habe). Allerdings fand ich die Größe sehr angenehm, damit ließen sich die meisten anfallenden Schneidarbeiten bequem erledigen.

Die komische Spitze habe ich beim Testen überhaupt nicht gemerkt (außer rein optisch, aber war es mir egal), letztendlich kommt es kaum vor, dass ich mit einem Messer bohren oder auf irgend etwas einstechen muss.

Die hohe Breite der Klinge hat - trotz Bedenken - überhaupt nicht bei den Schneidarbeiten gestört.

Das Messer kam nicht sonderlich scharf an, also wurde es als erstes nachgeschärft. Wegen einem ganz kleinen Recurve - den bisher niemand erwähnt hat - ist es mir nicht gelungen die Klinge richtig scharf zu bekommen. Die feinen Steine waren zu breit breit und zu plan gewesen und die dünnen etwas zu grob (habe sonst nie mit Recurve-Klingen zu tun). Am Ende hat das Messer gerade mal so die Unterarmhaare rasiert. Die Schärfe blieb allerdings lange erhalten, auch nach einer kurzen Schnitzerei an einem trockenen Eichenbrett.


Am Ende noch die negativen Aspekte:

Die spitze Riffelung für die Daumenauflage fand ich sehr störend. Aber das wurde schon umfassend beschrieben.

Die Beschichtung fand ich ebenfalls störend, da sie die Klinge bei den Schneidarbeiten etwas bremst.

Was die Haptik angeht, geht meine Meinung weit auseinander mit den meisten anderen. Der Griff ist für meinen Geschmack viel zu dünn und flach (im Sinne 'eben') und schneidet (edit: besser gesagt drückt) beim festen Greifen in die Finger rein. Die Mulden liegen an den falschen Stellen und erlauben außerdem nur einen einzigen einigermassen bequemen Griff – den Hammergriff... tja... auf eine mehrtägige Trekkingtour würde ich das Messer zwar nicht mitnehmen, aber als Spielzeig für hin und wieder hätte ich bestimmt nichts dagegen.

Gruß
il.ja
 
Zuletzt bearbeitet:
So mit einer Großen verspätung werde ich mich hir auch mal melden. Tut mir sehr leid aber ich hab das wohl übersehen.

Zuerst Danke an Pitter und an den Toolshop es zu ermöglichen dieses Messer zu testen.

Die Scheide:
Die gesamte Verarbeitung schaut Stabil aus, einzig die verwendeten Materialen habe ich bei anderen Scheiden von Messern gleicher Preisklasse schon besseres gesehen, aber auch weit schlechtere. Also die Scheide ist Gut, könnte aber Besser sein.

Es war wunderbar scharf als es zu mir kamm und hat die ganze woche lang die Schärfe toll gehalten. Es schneidete wärend der Brotzeit den Speck, das Brot und die Gürckchen herforagend.
Die Klinge ist sehr Hoch und relativ dünn, durch den eher Hoch angesetzten Flachschlief und den verwendeten Stahl lässt sich eine hervoragende stabile Schneide erreichen.
Aus Erfahrung kann ich sagen das sich die bauchige Kling beim heuten sehr gut anstellt...
Zur abgestumpften Rücken der Spitze, tja man kann tatzächlich besser eine Feuerbohrloch bastln,.... ansonsten ist sie aber eher Hinderlich.
Auserdem ist die Klinge sehr hoch was bei feineren Arbeiten von Nachteil ist da die Klinge sich weniger Kontrolieren lässt.
Bei Feuchtigkeit rutscht die Klinge nicht aus der Hand, die Daumen-Auflage-Rifelung ist ein bischen extrem da helfen aber Handschue sehr weiter.

Fazit:
Ein sehr schönes Messer, Stabil und wertig verbaut. Ich würde es aber nicht mit in den Wald oder auf längere Outdoor-Touren mitnehmen da ich nicht 100% begeistert bin.
Für 167€ weiß ich noch nicht ob ich es mir Kaufen werde, ich bin einfach im Gastem nicht all zu sehr begeistert. Aber es gibt ja andere Geschmäker ansonten wärs ja fade...
Also wem das Desing gefällt, und mit Hohen Klingen und Stumpfen Spitzen umgehen kann, dem kann ich dieses Messer nur herzlichst empfählen.

lg Johannes Schützenhofer
 
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