ScottyC
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Hallo zusammen,
zu Beginn erstmal ein herzliches Dankeschön an Lukas Winkel und seinen Online-Shop www.knife-art.de; er versorgt uns hier mittlerweile regelmäßig mit interessanten Messern und dem dazugehörigen Passarounds. Dieser Passaround, der nun mit beginnt, ist einer der ganz besonderen Art. Lukas arbeitet gerade an eigenen Messern. Die ersten Prototypen hat Lukas hier in diesen Passaround gegeben und bittet uns um Rückmeldung was man noch verbessern könnte. Das Besondere:
Wir, die Tester, wissen von den Messern nichts bis sehr wenig.
Ich möchte meinen Bericht in zwei Teilen anlegen:
Der erste ist für Lukas; hier habe ich bewusst auf Bilder und Maße verzichtet – er kennt seine eigenen Entwürfe sicher sehr gut. Den zweiten Teil hänge ich für alle Forenmitglieder an, da ich zusätzlich zu dem Feedback für Lukas, euch gerne einen Eindruck von den Messern rüberbringen möchte.
Teil 1:
Bevor ich meinen ersten Schnitt mit dem Gyuto machte, habe ich erstmal geschärft. Ich habe im vorderen Drittel einen größeren Ausbruch bemerkt und so wollte ich nicht starten. Geschärft habe ich auf zwei Suehiro Debados (1000 und 4000) – bin immer noch sehr froh, dass @knifeaddict diese großen Teile hier vorgestellt hat. Geschliffen wird bei mir mit System; angelegt habe ich einen primären Schleifwinkel von 15 Grad, mit einer Microfase obendrauf mit 18 Grad. Bis zum Weiterschicken der Messer habe ich nicht mehr geschliffen und das Gyuto ging weiterhin glatt durch Zeitungspapier.
Am Petty habe ich bewusst nicht geschliffen; die Wate war in gutem Zustand und ich sah hier keinen Grund etwas zu verändern.
Was würde ich – so wie die Messer heute sind – verändern:
Beim Gyuto sind es, wenn überhaupt, Nuancen. Das Messer hat eine richtig tolle Taper-Geometrie. Diese würde ich noch ein wenig ausgeprägter herausarbeiten. Also im hinteren Bereich etwa einen knappen Millimeter mehr und zur Spitze noch ein wenig mehr ausdünnen. Wie gesagt: Wenn überhaupt!
Hier kommt auch hinzu, dass ich nicht weiß für welche Zielgruppe das Messer ausgelegt ist. Geht es mehr richtig Robustheit, dann kann es so bleiben. Soll noch mehr in einem Messer abgebildet werden; also von ganz feinen Schnitten vorne bis zu robust hinten, dann kann man das noch umsetzen. Dass der Ring zwischen Zwinge und Griff nicht ganz glatt ist, wurde schon im Ankündigungsthread erwähnt. Ich gehe davon aus, dass das Messer im gehoberen Preissegment zu finden ist und da soll/muss das weg. Bei den Serienmessern kommt hoffentlich noch ein japanischer Schriftzug drauf, so etwas wie „von Lukas entworfen“ oder „Messer-Forum geprüft“ – können eh nur ganz wenige lesen und sieht toll aus.
Beim Petty hat mich der Griff irritiert; ist er doch nur ein wenig kürzer als beim Gyuto. Der Umfang/Durchmesser ist aber der gleiche. Mir ist der Griff für so eine Art von Messer zu wuchtig und ich würde mir diesen filigraner wünschen. Beide Messer ergänzen sich gut; ich finde aber, dass das Petty von der Klingenlänge zu nah am Gyuto dran ist. Ich weiß aber auch hier nicht, ob ggf. mehrere Längen – sowohl beim Gyuto und dem Petty – angeboten werden. Sollten es erstmal nur diese beiden sein, dann wie gesagt, sind sie mir zu nah aneinander dran.
Jetzt kommt die schwierigste Frage:
Wir sollen eine Einschätzung bezüglich des Preises geben. Wow … hier kann ich mich vermutlich richtig blamieren. Ich finde die Messer sind aus hochwertigen Materialien und sie sind sauber und aufwändig verarbeitet. Das kostet! Gerade bei Gyutos gibt es nicht so viele Klingen mit so einer aufwändigen Geometrie.
Also … meine Glaskugel sagt mir:
Ja, auf alle Fälle. Das Gyuto juckt mich jetzt schon, obwohl ich wirklich ausreichend sehr gute Gyutos habe Ich bin schon neugierig welche Änderungen zwischen diesem Proto und dem fertigen Produkt noch gemacht werden. Das Schneiden hat wirklich Spaß gemacht:
Von tollen Schubschnitten bei einem großen Weißkohl, bis hin zu feinen Zwiebelwürfeln.
Das Petty würde ich mir mit einem kleineren Griff kaufen, wenn es etwas kürzer wäre und ich noch keines besitzen würde. Gyutos kann man nie genug haben, Petties schon
Teil 2:
Meine erste Koch-Session mit den Messern war ein 9-Litertopf Gemüsesuppe. Von feinen Schnitten bis zum groben Zerkleinern war alles dabei. Alle möglichen Schnittarbeiten habe ich durchprobiert. Besonders gut gefallen hat mir der Schubschnitt; gerade mit der Klingengeometrie waren Sellerieknolle und der Weißkohlkopf wirklich ein schönes Schneiderlebnis. Aber auch feine, dünne Schnitte durch eine Zwiebel waren problemlos möglich. Immer ein schöner Gradmesser ist – knackt die Karotte beim Schneiden. Nein, hier hat nix geknackt, schöne Schnitte sind dabei rausgekommen:
Hier die jeweiligen Kehlshots zu den beiden Messern.
Gyuto:
Petty:
Hier sieht man sehr schön die Geometrie des Gyutos:
Auch das Petty hat nicht nur gerade Flanken, sondern auch eine ähnliche Geometrie wie das Gyuto, nur eben deutlich schwächer ausgeprägt:
Saubere Verbindung zwischen Klinge und Griff:
Der Schwerpunkt des Gyutos liegt genau da, wo ich ihn am liebsten habe:
So ... jetzt heisst es für mich erstmal warten:
Was schreiben die Tester nach mir und was verändert Lukas auf dem Weg von diesen Prototypen hin zu den Serienmessern.
Ich bin schon soooo neugierig
Viele Grüße
Rainer
zu Beginn erstmal ein herzliches Dankeschön an Lukas Winkel und seinen Online-Shop www.knife-art.de; er versorgt uns hier mittlerweile regelmäßig mit interessanten Messern und dem dazugehörigen Passarounds. Dieser Passaround, der nun mit beginnt, ist einer der ganz besonderen Art. Lukas arbeitet gerade an eigenen Messern. Die ersten Prototypen hat Lukas hier in diesen Passaround gegeben und bittet uns um Rückmeldung was man noch verbessern könnte. Das Besondere:
Wir, die Tester, wissen von den Messern nichts bis sehr wenig.
Ich möchte meinen Bericht in zwei Teilen anlegen:
Der erste ist für Lukas; hier habe ich bewusst auf Bilder und Maße verzichtet – er kennt seine eigenen Entwürfe sicher sehr gut. Den zweiten Teil hänge ich für alle Forenmitglieder an, da ich zusätzlich zu dem Feedback für Lukas, euch gerne einen Eindruck von den Messern rüberbringen möchte.
Teil 1:
Bevor ich meinen ersten Schnitt mit dem Gyuto machte, habe ich erstmal geschärft. Ich habe im vorderen Drittel einen größeren Ausbruch bemerkt und so wollte ich nicht starten. Geschärft habe ich auf zwei Suehiro Debados (1000 und 4000) – bin immer noch sehr froh, dass @knifeaddict diese großen Teile hier vorgestellt hat. Geschliffen wird bei mir mit System; angelegt habe ich einen primären Schleifwinkel von 15 Grad, mit einer Microfase obendrauf mit 18 Grad. Bis zum Weiterschicken der Messer habe ich nicht mehr geschliffen und das Gyuto ging weiterhin glatt durch Zeitungspapier.
Am Petty habe ich bewusst nicht geschliffen; die Wate war in gutem Zustand und ich sah hier keinen Grund etwas zu verändern.
Was würde ich – so wie die Messer heute sind – verändern:
Beim Gyuto sind es, wenn überhaupt, Nuancen. Das Messer hat eine richtig tolle Taper-Geometrie. Diese würde ich noch ein wenig ausgeprägter herausarbeiten. Also im hinteren Bereich etwa einen knappen Millimeter mehr und zur Spitze noch ein wenig mehr ausdünnen. Wie gesagt: Wenn überhaupt!
Hier kommt auch hinzu, dass ich nicht weiß für welche Zielgruppe das Messer ausgelegt ist. Geht es mehr richtig Robustheit, dann kann es so bleiben. Soll noch mehr in einem Messer abgebildet werden; also von ganz feinen Schnitten vorne bis zu robust hinten, dann kann man das noch umsetzen. Dass der Ring zwischen Zwinge und Griff nicht ganz glatt ist, wurde schon im Ankündigungsthread erwähnt. Ich gehe davon aus, dass das Messer im gehoberen Preissegment zu finden ist und da soll/muss das weg. Bei den Serienmessern kommt hoffentlich noch ein japanischer Schriftzug drauf, so etwas wie „von Lukas entworfen“ oder „Messer-Forum geprüft“ – können eh nur ganz wenige lesen und sieht toll aus.
Beim Petty hat mich der Griff irritiert; ist er doch nur ein wenig kürzer als beim Gyuto. Der Umfang/Durchmesser ist aber der gleiche. Mir ist der Griff für so eine Art von Messer zu wuchtig und ich würde mir diesen filigraner wünschen. Beide Messer ergänzen sich gut; ich finde aber, dass das Petty von der Klingenlänge zu nah am Gyuto dran ist. Ich weiß aber auch hier nicht, ob ggf. mehrere Längen – sowohl beim Gyuto und dem Petty – angeboten werden. Sollten es erstmal nur diese beiden sein, dann wie gesagt, sind sie mir zu nah aneinander dran.
Jetzt kommt die schwierigste Frage:
Wir sollen eine Einschätzung bezüglich des Preises geben. Wow … hier kann ich mich vermutlich richtig blamieren. Ich finde die Messer sind aus hochwertigen Materialien und sie sind sauber und aufwändig verarbeitet. Das kostet! Gerade bei Gyutos gibt es nicht so viele Klingen mit so einer aufwändigen Geometrie.
Also … meine Glaskugel sagt mir:
- Gyuto zwischen 300 und 350 Euro
- Petty zwischen 170 und 200 Euro
Ja, auf alle Fälle. Das Gyuto juckt mich jetzt schon, obwohl ich wirklich ausreichend sehr gute Gyutos habe Ich bin schon neugierig welche Änderungen zwischen diesem Proto und dem fertigen Produkt noch gemacht werden. Das Schneiden hat wirklich Spaß gemacht:
Von tollen Schubschnitten bei einem großen Weißkohl, bis hin zu feinen Zwiebelwürfeln.
Das Petty würde ich mir mit einem kleineren Griff kaufen, wenn es etwas kürzer wäre und ich noch keines besitzen würde. Gyutos kann man nie genug haben, Petties schon
Teil 2:
Meine erste Koch-Session mit den Messern war ein 9-Litertopf Gemüsesuppe. Von feinen Schnitten bis zum groben Zerkleinern war alles dabei. Alle möglichen Schnittarbeiten habe ich durchprobiert. Besonders gut gefallen hat mir der Schubschnitt; gerade mit der Klingengeometrie waren Sellerieknolle und der Weißkohlkopf wirklich ein schönes Schneiderlebnis. Aber auch feine, dünne Schnitte durch eine Zwiebel waren problemlos möglich. Immer ein schöner Gradmesser ist – knackt die Karotte beim Schneiden. Nein, hier hat nix geknackt, schöne Schnitte sind dabei rausgekommen:
Hier die jeweiligen Kehlshots zu den beiden Messern.
Gyuto:
Petty:
Hier sieht man sehr schön die Geometrie des Gyutos:
Auch das Petty hat nicht nur gerade Flanken, sondern auch eine ähnliche Geometrie wie das Gyuto, nur eben deutlich schwächer ausgeprägt:
Saubere Verbindung zwischen Klinge und Griff:
Der Schwerpunkt des Gyutos liegt genau da, wo ich ihn am liebsten habe:
So ... jetzt heisst es für mich erstmal warten:
Was schreiben die Tester nach mir und was verändert Lukas auf dem Weg von diesen Prototypen hin zu den Serienmessern.
Ich bin schon soooo neugierig
Viele Grüße
Rainer