güNef
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Servus,
K&T Dento-Serie, das Santoku.....
Zu Beginn erstmal ganz herzlichen Dank an andr.stan für seine Initiative bei K & T um einen Passaround, der viele von uns neugierig gemachten Eden-Dento-Serie anzusuchen und danach auch noch die Organisation + Verlosung zu übernehmen und Knives & Tools für die Bereitsstellung und Verlosung von zwei Kochmesser von nicht unbeträchtlichem Wert. Eine schöne Geste vom Forenpartner K & T und eine super Aktion von Andreas.
Da wir uns darauf geeinigt haben die Messer getrennt voneinander vorzustellen, beginne ich mit dem Eden-Dento-Santoku
Ausgeliefert wird das Santoku in einer leuchtenden blauen Pappschachtel , die einige von uns wohl auch von Masakage kennen. Das Kanji scheint gleich zu sein, das Masakage-Logo gibt es nicht. Herauszufinden ob diese Serie tatsächlich von Masakage gefertigt wird, überlasse ich jetzt mal anderen und widtme mich voll und ganz dem Santoku!
Zu Beginn gleich mal ein paar Daten und Fakten von K & T, die von mir zum Teil korrigiert wurden:
◾Gesamtlänge: 31 cm
◾Klingenlänge: 17 cm
◾Klingenhöhe: 4.7 cm/ eigene Daten: 4,6cm
◾Klingenstärke: 1.7 mm/ eigene Daten: 4mm/2,18mm/0,80mm
◾Gewicht: 129 g/ eigene Daten 144gr (Küchenwaage)
◾Klingenstahl: Aogami Super Blue Paper Stahl
◾Härtegrad: 63 HRC
◾Griffart: WA
◾Grifflänge: 12.8 cm
◾Griffmaterial: Kirschenholz, Pakka-Holz
Klingenfinish:
K & T bezeichnet es als Nashiji-Finish. Masakage bezeichnet es als Nashiji-Finish Mich erinnern die optisch grobporigen Aussenlagen an einen Reibputz, wie er an Fassaden oder in rustikalen Wohnstuben vorkommt. Optisch gefällt mir das ganz gut, funktionell hat es vor und Nachteile. Die Schnittgutfreisetzung wird durch die nicht „geschlossene“ Oberfläche minimal verbessert, saftiges Schnittgut wie Gurkenscheiben saugen sich nicht vollflächig fest, wie auf glatten Klingen. Die Außenlagen bilden z.B bei Zitrusfrüchten ein zarte Patina aus, die sich aber immer wieder „abwaschen“ lässt und nach dem abtrocknen die Flanken nur dunkler aussehen lässt, diese sind also nicht besonders reaktiv und laut K&T Produktbeschreibung "rostfest". So ein Finish begünstigt in jedem Fall das Entstehen von Korrosion, (abhängig von der tatsächlich "rostfesten" Eigenschaft die sich erst bei regelmässigem Gebrauch zeigen wird) verglichen mit einem glatten/polierten Klingenspiegel. Frisch aus der Box ist die Klinge insgesamt nicht sehr reaktiv. So „riecht“ die Klinge nur schwach, verfärbt hat sich kein Schnittgut und auch keinen Geschmack angenommen. Die sich ausbildende Patina entsteht eher langsam (ausser bei Zitronen) und ist nicht wirklich aggressiv. Trotzdem ist penibles abtrocknen anzuraten. In Summe sieht die Oberfläche rau aus und fühlt sich aber überraschend glatt an. „Food Release“ wird dadurch mehr durch die ausgeprägte Shinogi-Linie unterstützt, als durch das Aussenlagenfinish. Beides zusammen bringt marginal mehr Vorteile als eine flachgeschliffene und polierte Klinge. Es gibt natürlich Lebensmittel wie z.B. nasse, geschälte Kartoffeln, diese zu vierteln, wenn sie im Wasser liegend schon Stärke gelassen haben ist für glatte Klingen ein gewaltiger Nachteil, hier spielt solch ein Finish dann schon seine Stärken aus, auch das Dento.
Klingenfinish-Varianten: Tadafusa/Dento/Kamo
Die Shinogi-Linie ist klar ertastbar, ein Zeichen das die Klingenstärke danach abrupt zunimmt. Sieht man auch an dem Kehlbild sehr schön. Zudem ist sie auf beiden Klingenseiten unterschiedlich hoch und verläuft leicht wellig, dass „Kasumi-Finish“ ist soweit ganz hübsch, ich setzte es aber unter Anführungszeichen!
Die Klinge hat keinen Verzug, die Schneidfase ist fein und nimmt zum Griff hin ein wenig an Breite zu, alles gut!
Der Kehl ist roh und an der linken Klingenseite ein wenig grob gebrochen, stört aber nicht beim Arbeiten. Der Klingenrücken ist überschliffen, die Kanten gebrochen. Die Klingenrückenstärke nimmt in Richtung Klingenspitze nur gering ab, das erklärt das satte Gefühl in der Hand und die wirklich steife Klinge.
Links Dento, rechts Kamo-To-Santoku
Schärfe/Klingengeometrie:
Die Schärfe OOTB war „küchentauglich“, ein normaler Nutzer kann sofort loslegen, für Schärfefreaks welche ja auch am Passaround teilnehmen wäre das nix gewesen, da ist noch Luft nach oben. Ich habe mit der Werksschärfe gearbeitet, andere Teilnehmer können und sollen ruhig die Schneide an das Maximum erreichbarer Schärfe ranpräparieren und dann ihre Eindrücke zur Schärfbarkeit, zur erreichbaren Maximalschärfe, deren Schnitthaltigkeit und wie lange es dauert bis diese verbraucht ist, zum Besten geben.
Das Dento ist gefühlt den robusteren und allroundtauglichen Santoku’s zuzuordnen. Die Messdaten 1mm hinter der Wate und noch knapp unter der Shinogi-Linie sind sehr gut, aber ein leichter Schnitt mag sich gefühlt nicht einstellen und das liegt an der abrupten Zunahme der Klingenstärke ab dem ersten Klingendrittel. Für mich persönlich hat so ein Geometrieverlauf eine „Bremswirkung“ bei hartem Schnittgut, die auch die besten Werte auf den ersten 10 mm der Klingenhöhe nicht kompensieren können.
Klingenrücken: Kehl: 4mm Mitte: 2,18mm Spitze: 0,80mm
1mm über der Wate: Kehl: 0,32mm Mitte: 0,23mm Spitze: 0,24mm
10mm über der Wate: Kehl: 1,43mm Mitte: 1,45mm Spitze: 1,27mm
Das Dento ist ein steifes, stark klingenlastiges und robustes Santoku, das man tüchtig rannehmen kann, ohne Schäden an der Schneide zu befürchten. Wer solche Tugenden sucht der ist hier richtig. Möhren knacken zwar nicht, aber bei dickeren Exemplaren ist eine Tendenz zum Spalten zu spüren von einem leichten Schnitt sind wir aus oben genannten Gründen doch etwas entfernt. Choppen macht durch das stabile hintere Schneidendrittel und der dadurch guten Schneidkantenstabilität und der klingenlastige Balance mit sattem Gefühl wirklich Spaß, für einen leichten und feinen Schnitt greife ich zu anderen Messern.
Mein Hohenmoorer Yvo und Schanz Gyuto können das unangestrengter! Die bei diesen Klingen langsam und gleichmässig zunehmende Klingenstärke macht den Unterschied bei hartem Schnittgut aus und im Vergleich erst deutlich.
Hier ein Kehlvergleich mit meiner Reverenz, einem Kamo-To-Santoku:
Der Unterschied ist klar und deutlich zu erkennen.
Der Griff:
Ein Wa-Griff aus Kirschholz mit schwarzer Pakkaholzzwinge, sehr ansehnlich und genau verarbeitet. Der Übergang zwischen Zwinge und Griffholz ist sehr sauber gemacht. Das Erlloch empfinde ich, verglichen mit vielen anderen Messern, als sehr ordentlich gearbeitet, hier mag ich nicht erbsenzählen, das passt! Die Holzoberfläche ist behandelt und glatt, die Poren verschlossen, bei Feuchtigkeit quellen keine Holzfasern auf. Das Griffende ist naturbelassen.
Interessant ist die Griffgestaltung an sich. Die einzelnen Flächen der oktogonalen Form sind unüblich schmal bzw.breit. Das macht den Griff vom Volumen etwas „anders“ Er ist schmäler als vergleichbare Griffe, bei gleicher oder geringfügig mehr an Höhe. Ob einem das haptisch liegt ist Geschmacksache, ich bin gespannt was die anderen Tester dazu sagen.
Die Hölzer dieser Serie gleichen sich anscheinend nicht alle im Farbton, wie man hier schön sehen kann. Für jemanden der auf gleiche Farbtöne innerhalb einer Serie wert legt sollte darauf achten.
Der dunkle Griff ist vom Santoku, der helle vom Sujihiki
Ansonsten sind die Griffe sehr schön gemacht.
Stahl:
Tja, nach ein paar Tagen lässt sich nicht wirklich eine sinnvolle Aussage zur Standfestigkeit treffen. Auch nicht ob die Wärmebehandlung besonders gut ist und der AS-Kern sich deshalb über die Eigenschaften anderer Hersteller hebt.
Aogami Super ist ein exzellenter Stahl und wenn die Messer von Masakage kommen, sollte sein Potential ausgeschöpft sein.
Der Masakage Effekt:
Wer das Review von Gabriel über das Masakage Yuki 240er Gyuto nicht kennt, sollte jetzt die Gelegenheit nützen, es lesen und eingehend die aussagekräftigen Bilder betrachten. Das Yuki hat wirklich nur das „Nashiji-Finish mit dem Dento gemein, ansonsten sehe ich ausser der Verpackung keinen Zusammenhang.
Der Geometrieverlauf vom Yuki ist völlig anders, deutlich feiner und schneidfreudiger angelegt. Über den Kehl geschaut, nimmt man nur die Andeutung einer Shinogi-Linie war, beim Dento ist es ein spür und sichtbarer „Knick“, der Anschliff ist deutlich gröber und robuster.
Das Yuki glänzt mit einer filigranen Angel und einem schön geschwungenen Kehl. Die Kanten sind sehr sauber gearbeitet. Beim Dento wirkt alles schlichter, einfacher und kostenoptimierter gemacht. Man sieht den Rotstift, wenn man beide Messer miteinander vergleicht. Das Yuki hat einen anderen Kernstahl (Shirogami II), die Aussenlagen sind rostträge, die vom Dento "rostfest" Die Wa-Griffe könnten unterschiedlicher nicht sein.
Was an Gemeinsamkeiten bleibt, sind ein ähnliches Nashiji-Finish, eine Pakkaholzzwinge und die blaue Verpackung. Zuwenig um die beiden Messer in die gleiche Relation zu setzten wie das Kamo To Kuro versus Eden Kanso
Also wenn was dran sein sollte, das ein Eden Dento von Masakage gefertigt wird, so ist das ein völlig eigenständiges Messer, etwas günstiger im Preis und das Fit & Finish wurde dorthin mitgenommen..
Der Fairness halber sollten die beiden Messer dann auch nicht miteinander verglichen werden!
Fazit:
Ein gefälliges Messer, im Großen und Ganzen gut gemacht, es hat keine wirklichen Schwächen oder Makel, aber auch keine herausragenden Eigenschaften!
Über den Preis sehe ich hier keine Argumente/Verlockung, wie beim Kamo/Kanso. Ich sag mal so, wer die Messer hübsch und ansprechend findet und sein Herz daran verloren hat, keine überdurchschnittlich schneidfähige und dem entsprechend empfindliche Geometrie mit auf Zugschnitt ausgelegter Schneidkantenstabilität erwartet, will oder mag, dem werde ich diese Messerreihe nicht ausreden.
Vor dem Versand habe ich die Schneide noch ein paar mal sanft über einen BBB gezogen, sollte wieder gut tauglich sein. Die Klinge ist mit Kamelienöl versorgt, dem nächsten also viel Spaß damit.
Es folgen ja noch neun weitere Meinungen auf die ich mit Spannung warte…….
Gruß, güNef
K&T Dento-Serie, das Santoku.....
Zu Beginn erstmal ganz herzlichen Dank an andr.stan für seine Initiative bei K & T um einen Passaround, der viele von uns neugierig gemachten Eden-Dento-Serie anzusuchen und danach auch noch die Organisation + Verlosung zu übernehmen und Knives & Tools für die Bereitsstellung und Verlosung von zwei Kochmesser von nicht unbeträchtlichem Wert. Eine schöne Geste vom Forenpartner K & T und eine super Aktion von Andreas.
Da wir uns darauf geeinigt haben die Messer getrennt voneinander vorzustellen, beginne ich mit dem Eden-Dento-Santoku
Ausgeliefert wird das Santoku in einer leuchtenden blauen Pappschachtel , die einige von uns wohl auch von Masakage kennen. Das Kanji scheint gleich zu sein, das Masakage-Logo gibt es nicht. Herauszufinden ob diese Serie tatsächlich von Masakage gefertigt wird, überlasse ich jetzt mal anderen und widtme mich voll und ganz dem Santoku!
Zu Beginn gleich mal ein paar Daten und Fakten von K & T, die von mir zum Teil korrigiert wurden:
◾Gesamtlänge: 31 cm
◾Klingenlänge: 17 cm
◾Klingenhöhe: 4.7 cm/ eigene Daten: 4,6cm
◾Klingenstärke: 1.7 mm/ eigene Daten: 4mm/2,18mm/0,80mm
◾Gewicht: 129 g/ eigene Daten 144gr (Küchenwaage)
◾Klingenstahl: Aogami Super Blue Paper Stahl
◾Härtegrad: 63 HRC
◾Griffart: WA
◾Grifflänge: 12.8 cm
◾Griffmaterial: Kirschenholz, Pakka-Holz
Klingenfinish:
K & T bezeichnet es als Nashiji-Finish. Masakage bezeichnet es als Nashiji-Finish Mich erinnern die optisch grobporigen Aussenlagen an einen Reibputz, wie er an Fassaden oder in rustikalen Wohnstuben vorkommt. Optisch gefällt mir das ganz gut, funktionell hat es vor und Nachteile. Die Schnittgutfreisetzung wird durch die nicht „geschlossene“ Oberfläche minimal verbessert, saftiges Schnittgut wie Gurkenscheiben saugen sich nicht vollflächig fest, wie auf glatten Klingen. Die Außenlagen bilden z.B bei Zitrusfrüchten ein zarte Patina aus, die sich aber immer wieder „abwaschen“ lässt und nach dem abtrocknen die Flanken nur dunkler aussehen lässt, diese sind also nicht besonders reaktiv und laut K&T Produktbeschreibung "rostfest". So ein Finish begünstigt in jedem Fall das Entstehen von Korrosion, (abhängig von der tatsächlich "rostfesten" Eigenschaft die sich erst bei regelmässigem Gebrauch zeigen wird) verglichen mit einem glatten/polierten Klingenspiegel. Frisch aus der Box ist die Klinge insgesamt nicht sehr reaktiv. So „riecht“ die Klinge nur schwach, verfärbt hat sich kein Schnittgut und auch keinen Geschmack angenommen. Die sich ausbildende Patina entsteht eher langsam (ausser bei Zitronen) und ist nicht wirklich aggressiv. Trotzdem ist penibles abtrocknen anzuraten. In Summe sieht die Oberfläche rau aus und fühlt sich aber überraschend glatt an. „Food Release“ wird dadurch mehr durch die ausgeprägte Shinogi-Linie unterstützt, als durch das Aussenlagenfinish. Beides zusammen bringt marginal mehr Vorteile als eine flachgeschliffene und polierte Klinge. Es gibt natürlich Lebensmittel wie z.B. nasse, geschälte Kartoffeln, diese zu vierteln, wenn sie im Wasser liegend schon Stärke gelassen haben ist für glatte Klingen ein gewaltiger Nachteil, hier spielt solch ein Finish dann schon seine Stärken aus, auch das Dento.
Klingenfinish-Varianten: Tadafusa/Dento/Kamo
Die Shinogi-Linie ist klar ertastbar, ein Zeichen das die Klingenstärke danach abrupt zunimmt. Sieht man auch an dem Kehlbild sehr schön. Zudem ist sie auf beiden Klingenseiten unterschiedlich hoch und verläuft leicht wellig, dass „Kasumi-Finish“ ist soweit ganz hübsch, ich setzte es aber unter Anführungszeichen!
Die Klinge hat keinen Verzug, die Schneidfase ist fein und nimmt zum Griff hin ein wenig an Breite zu, alles gut!
Der Kehl ist roh und an der linken Klingenseite ein wenig grob gebrochen, stört aber nicht beim Arbeiten. Der Klingenrücken ist überschliffen, die Kanten gebrochen. Die Klingenrückenstärke nimmt in Richtung Klingenspitze nur gering ab, das erklärt das satte Gefühl in der Hand und die wirklich steife Klinge.
Links Dento, rechts Kamo-To-Santoku
Schärfe/Klingengeometrie:
Die Schärfe OOTB war „küchentauglich“, ein normaler Nutzer kann sofort loslegen, für Schärfefreaks welche ja auch am Passaround teilnehmen wäre das nix gewesen, da ist noch Luft nach oben. Ich habe mit der Werksschärfe gearbeitet, andere Teilnehmer können und sollen ruhig die Schneide an das Maximum erreichbarer Schärfe ranpräparieren und dann ihre Eindrücke zur Schärfbarkeit, zur erreichbaren Maximalschärfe, deren Schnitthaltigkeit und wie lange es dauert bis diese verbraucht ist, zum Besten geben.
Das Dento ist gefühlt den robusteren und allroundtauglichen Santoku’s zuzuordnen. Die Messdaten 1mm hinter der Wate und noch knapp unter der Shinogi-Linie sind sehr gut, aber ein leichter Schnitt mag sich gefühlt nicht einstellen und das liegt an der abrupten Zunahme der Klingenstärke ab dem ersten Klingendrittel. Für mich persönlich hat so ein Geometrieverlauf eine „Bremswirkung“ bei hartem Schnittgut, die auch die besten Werte auf den ersten 10 mm der Klingenhöhe nicht kompensieren können.
Klingenrücken: Kehl: 4mm Mitte: 2,18mm Spitze: 0,80mm
1mm über der Wate: Kehl: 0,32mm Mitte: 0,23mm Spitze: 0,24mm
10mm über der Wate: Kehl: 1,43mm Mitte: 1,45mm Spitze: 1,27mm
Das Dento ist ein steifes, stark klingenlastiges und robustes Santoku, das man tüchtig rannehmen kann, ohne Schäden an der Schneide zu befürchten. Wer solche Tugenden sucht der ist hier richtig. Möhren knacken zwar nicht, aber bei dickeren Exemplaren ist eine Tendenz zum Spalten zu spüren von einem leichten Schnitt sind wir aus oben genannten Gründen doch etwas entfernt. Choppen macht durch das stabile hintere Schneidendrittel und der dadurch guten Schneidkantenstabilität und der klingenlastige Balance mit sattem Gefühl wirklich Spaß, für einen leichten und feinen Schnitt greife ich zu anderen Messern.
Mein Hohenmoorer Yvo und Schanz Gyuto können das unangestrengter! Die bei diesen Klingen langsam und gleichmässig zunehmende Klingenstärke macht den Unterschied bei hartem Schnittgut aus und im Vergleich erst deutlich.
Hier ein Kehlvergleich mit meiner Reverenz, einem Kamo-To-Santoku:
Der Unterschied ist klar und deutlich zu erkennen.
Der Griff:
Ein Wa-Griff aus Kirschholz mit schwarzer Pakkaholzzwinge, sehr ansehnlich und genau verarbeitet. Der Übergang zwischen Zwinge und Griffholz ist sehr sauber gemacht. Das Erlloch empfinde ich, verglichen mit vielen anderen Messern, als sehr ordentlich gearbeitet, hier mag ich nicht erbsenzählen, das passt! Die Holzoberfläche ist behandelt und glatt, die Poren verschlossen, bei Feuchtigkeit quellen keine Holzfasern auf. Das Griffende ist naturbelassen.
Interessant ist die Griffgestaltung an sich. Die einzelnen Flächen der oktogonalen Form sind unüblich schmal bzw.breit. Das macht den Griff vom Volumen etwas „anders“ Er ist schmäler als vergleichbare Griffe, bei gleicher oder geringfügig mehr an Höhe. Ob einem das haptisch liegt ist Geschmacksache, ich bin gespannt was die anderen Tester dazu sagen.
Die Hölzer dieser Serie gleichen sich anscheinend nicht alle im Farbton, wie man hier schön sehen kann. Für jemanden der auf gleiche Farbtöne innerhalb einer Serie wert legt sollte darauf achten.
Der dunkle Griff ist vom Santoku, der helle vom Sujihiki
Ansonsten sind die Griffe sehr schön gemacht.
Stahl:
Tja, nach ein paar Tagen lässt sich nicht wirklich eine sinnvolle Aussage zur Standfestigkeit treffen. Auch nicht ob die Wärmebehandlung besonders gut ist und der AS-Kern sich deshalb über die Eigenschaften anderer Hersteller hebt.
Aogami Super ist ein exzellenter Stahl und wenn die Messer von Masakage kommen, sollte sein Potential ausgeschöpft sein.
Der Masakage Effekt:
Wer das Review von Gabriel über das Masakage Yuki 240er Gyuto nicht kennt, sollte jetzt die Gelegenheit nützen, es lesen und eingehend die aussagekräftigen Bilder betrachten. Das Yuki hat wirklich nur das „Nashiji-Finish mit dem Dento gemein, ansonsten sehe ich ausser der Verpackung keinen Zusammenhang.
Der Geometrieverlauf vom Yuki ist völlig anders, deutlich feiner und schneidfreudiger angelegt. Über den Kehl geschaut, nimmt man nur die Andeutung einer Shinogi-Linie war, beim Dento ist es ein spür und sichtbarer „Knick“, der Anschliff ist deutlich gröber und robuster.
Das Yuki glänzt mit einer filigranen Angel und einem schön geschwungenen Kehl. Die Kanten sind sehr sauber gearbeitet. Beim Dento wirkt alles schlichter, einfacher und kostenoptimierter gemacht. Man sieht den Rotstift, wenn man beide Messer miteinander vergleicht. Das Yuki hat einen anderen Kernstahl (Shirogami II), die Aussenlagen sind rostträge, die vom Dento "rostfest" Die Wa-Griffe könnten unterschiedlicher nicht sein.
Was an Gemeinsamkeiten bleibt, sind ein ähnliches Nashiji-Finish, eine Pakkaholzzwinge und die blaue Verpackung. Zuwenig um die beiden Messer in die gleiche Relation zu setzten wie das Kamo To Kuro versus Eden Kanso
Also wenn was dran sein sollte, das ein Eden Dento von Masakage gefertigt wird, so ist das ein völlig eigenständiges Messer, etwas günstiger im Preis und das Fit & Finish wurde dorthin mitgenommen..
Der Fairness halber sollten die beiden Messer dann auch nicht miteinander verglichen werden!
Fazit:
Ein gefälliges Messer, im Großen und Ganzen gut gemacht, es hat keine wirklichen Schwächen oder Makel, aber auch keine herausragenden Eigenschaften!
Über den Preis sehe ich hier keine Argumente/Verlockung, wie beim Kamo/Kanso. Ich sag mal so, wer die Messer hübsch und ansprechend findet und sein Herz daran verloren hat, keine überdurchschnittlich schneidfähige und dem entsprechend empfindliche Geometrie mit auf Zugschnitt ausgelegter Schneidkantenstabilität erwartet, will oder mag, dem werde ich diese Messerreihe nicht ausreden.
Vor dem Versand habe ich die Schneide noch ein paar mal sanft über einen BBB gezogen, sollte wieder gut tauglich sein. Die Klinge ist mit Kamelienöl versorgt, dem nächsten also viel Spaß damit.
Es folgen ja noch neun weitere Meinungen auf die ich mit Spannung warte…….
Gruß, güNef
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