Fazit nach 4 Tagen Dauergebrauch:
Vor ein paar Tagen traf das neue Spielzeug ein. Es handelt sich um das UK Penknife mit grünem G10, welches über das hiesige Forum gebraucht erworben wurde.
Der Zustand war sehr gut. Eine Unterarmrasur klappte auf Anhieb. Mittels Sharpmaker und Leder wurde die Bissigkeit noch deutlich erhöht. Hier zeigte sich, dass CPMS30V deutlich härter ist, als mein bevorzugter 440C oder diverse Kohlenstoffstähle, sich aber immer noch problemlos bearbeiten lässt.
In den letzten 4 Tagen sollte der kleine Racker für alle Schneidaufgaben des Alltags herhalten. So landeten unter der Klinge Brötchen, Salami, Käse, Tomaten, Möhren, Gurken, Zwiebeln, Knoblauch, Pizza, Leberkäse, Rinderfilet, diverse Kunststoffverpackungen, Bindfäden, Paketband, Pflaster, viele Papierblätter, Blumenschnittgut und was weiß ich nicht alles. Ich gebe zu, dass ich lediglich beim Brotschneiden und beim Zerteilen des Eisbergsalates zu größeren Klingen gegriffen habe.
Alle diese Aufgaben ließen sich ordentlich bewältigen – was anderes habe ich auch nicht erwartet. Lediglich bei größeren Tomaten und Zwiebeln kam die kleine Klinge an ihre Grenzen. Das Loch in der Klinge ist natürlich nach der Nahrungsmittelzubereitung und Nahrungsaufnahme etwas aufwändiger zu säubern.
Gestern Abend begleitete mich das Kleine zur Oktoberfestwoche in der Stammgastronomie. Leberkäse mit Spiegelei, Bratkartoffeln und Salat hingen anschließend sehr hartnäckig im Klingenloch. Die Reinigung mit Taschentuch dauerte etwas länger. Die Bekannten wunderten sich natürlich nicht darüber, dass ich wieder mit einem neuen Spielzeug am Tisch saß. Das kennt man ja! Die Meinungen gingen von „putzig“ bis „taktisch“.
Das Messerchen liegt in meinen Händen ordentlich, aber nicht überragend (Handschuhgröße 9-9,5). Der Klipp stört überhaupt nicht. Dadurch dass der Daumen bei mir fast immer auf der Daumenrampe liegt, neige ich dazu, über den Daumen Druck auf die Klinge zu bringen. Das führt natürlich dazu, dass die Gefahr besteht, dass sich die Klinge über den Widerstand der Rückenfeder löst und Richtung Finger gleitet. Also sollte man den Zeigefinger schön stramm in den Fingerchoil legen. Wenn man erst mal weiß, wie Klinge und Rückenfeder zusammenwirken, gewöhnt man sich schnell daran und überlässt schwierigere Schneidaktionen lieber einem feststehenden oder arretierenden Messer.
Die Einhandöffnung geht wunderbar, konstruktionsbedingt etwas schwergängiger als bei anderen Klappmessern. Die Einhandschließung geht problemlos: Daumen auf Daumenrampe und leicht drücken, dann umgreifen und mit der Daumenspitze im Klingenloch die Klinge über den 90°-Widerstand in den Griff gleiten lassen.
Getragen habe ich das Messer in den letzten 4 Tagen eingeklippt in der rechten Hosentasche. Aufgrund der geringen Größe stört es auch beim Hinsetzen (Stuhl oder Auto) überhaupt nicht. Der Klipp hält sehr gut.
Nach 4 Tagen des ständigen Gebrauchs und vielen Rumspielereien war die Klinge immer noch scharf (problemlose Unterarmrasur).
Insgesamt hat sich das Spyderco UK Penknife gut geschlagen. Trotz meiner EDC-Rotation ist es auf einem guten Weg sich einen Stammplatz zu erspielen.