Perfekten kontrast beim differentiellen Härten --> wie ?

Schmiedeglut

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Kurze Frage,

wenn ich differenziell härte, dann habe ich 3 verschiedene Helligkeitsstufen nach dem ätzen.

Schneide hell
Rücken unterm Lehm grau
Übergangsbereich dunkel

Was muss ich ändern um den Rücken unterm Lehmmantel so dunkel zu bekommen wie den Übergangsbereich ?
Ich habe jetzt wirklich eine Härtelinie... möchte aber lieber eine helle Schneide und einen dunklen Rücken mit einem grauen Übergangsbereich haben.

Kühlt der Rücken zu langsam aus und muss die Schicht evtl. nur dünner ?

Ich habe leider über die Sufu auf die Schnelle nicht gefunden und kommen die Tage nicht mehr ins Internet um länger zu recherchieren.... falls es das Thema also schonmal gab hoffe ich auf Eure Nachsicht. :)

Danke und liebe Grüße

Xzenon
 
hallo!
Womit ätzt du? Also ich ätze mit salpetersäure ~30% und erziele damit eigentlich gute Ergebnisse. Solange du eine Härtelinie hast liegt es sicher nicht an deiner Art zu härten sondern eher an der Stahlwahl, Säureart und deinem Finnish ob der hamon schön herauskommt oder nicht. Bei mir ist es für gewöhnlich so, dass nach dem Ätzen der harte Bereich schwarz, der Übergang silbrig schimmernd und der Weiche bereich hell ist. Anschließend wird mit einem Schleifvlies (aus dem Baumarkt) so lange drübergeschliffen bis der Kontrast gefällt. Danach mit micromesh Pads weiter bis zur gewünschten Körnung.
Ich hoffe das hilft dir. Beispiele solcher Hamon findest du übrigens im Forum peter Abel >> Klingen mit Hamon ziemlich weit hinten im Thread.

mfg ulrik
 
Hallo Xzenon,

(Ha - da war Koraat 2 Minuten schneller ;-)

mit was ätzt Du denn die Klinge, dass der Übergangsbereich = Linie dunkel wird?
Bei mir wird die Line hell und die Schneide dunkel vom Oxid (Salpetersäure, Fe3CL u.ä.). Erst nach mehreren Durchgängen (schwach Ätzen, feinst Drüberschleifen, Ätzen, wieder Schleifen usw.) wird die Schneide heller und hebt sich vom Rest der Klinge etwas ab.

Vielleicht hilft bei Dir "Nugui" (= Mischung aus Öl und Eisenoxid oder Magnetit) weiter - eine kosmetische Behandlung der Seiten, um sie etwas dunkler zu bekommen. Dazu können Dir aber hoffentlich die Fachleute mehr sagen (interessiert mich auch).
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, dass ich so lange nicht geantwortet habe.

Ich werde einfach (wenn das Wetter wieder etwas besser ist :) ein bischen rumexperimentieren und dann berichten woran es gelegen hat. Ich hatte gehofft, dass es vielleicht ein allgemein bekanntes Problem ist und ich quasi den Hamom-Anfängerfehler begangen habe ;)

Gruß

Xzenon
 
Perfekten Kontrast beim differentiellen Härten

.....wenn ich differentiell härte, dann habe ich 3 verschiedene Helligkeitsstufen nach dem Ätzen.

Schneide hell
Rücken unterm Lehm grau
Übergangsbereich dunkel

Was muss ich ändern, um den Rücken unterm Lehmmantel so dunkel zu bekommen wie den Übergangsbereich? Ich habe jetzt wirklich eine Härtelinie... möchte aber lieber eine helle Schneide und einen dunklen Rücken mit einem grauen Übergangsbereich haben. Kühlt der Rücken zu langsam aus und muss die Schicht evtl. nur dünner?.....
Ein HAMON ist keine Linie, sondern eine Zone. Das liegt in der Physik des Materials und des Vorgangs begründet. Die verschiedenen Variablen (Dicke und Zusammensetzung der Lehmschicht, Material/Legierung und Dicke der Klinge, Art und Temperatur des Abschreckmediums, Geschwindigkeit des Eintauchvorgangs usw.) bestimmen, wie breit die Übergangszone vom durchgehärteten zum nicht gehärteten Bereich sind und welche Formen möglicherweise der Martensit ausbildet.

Die beim Ätzen auftretenden Farbabstufungen haben natürlich etwas mit der Reaktion des Ätzmediums mit dem Metall zu tun. Bereiche, in denen der chemische Angriff wegen geringerer Härte oder geringerer chemischer Resistenz ausgeprägter ist, können durch Substanzverlust heller werden. Allerdings: auch bei größerer chemischer Resistenz (Nickel- und Chromgehalt) bleibt das Metall hell. Das kann man durch die Wahl des Ätzmediums und entsprechende Nachbehandlung etwas beeinflussen, aber meines Wissens nicht umkehren.

Bei japanischen Klingen wird durch die Poliertechnik (KESHO) eine helle, fast weiß wirkende YAKIBA (gehärteter Bereich bis zur Schneide) erzeugt.

Wenn Du die Lehmschicht an den Seitenflächen und am Rücken sehr dünn machst, hast Du am Ende keine differentielle Härtung mehr.

Gruß

sanjuro
 
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