Petty Zwillinge

Bolos

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Heute möchte ich Euch kurz zwei Petty vorstellen, die ich primär für einen kleinen Versuch mit unterschiedlichen Wärmebehandlungen gefertigt hatte.
Beide sind aus 1.2695 gefertigt. Die Wärmebehandlung unterscheidet sich in der Zahl der Anlassvorgänge im SHM. Interessanterweise und nicht erwartet, weisen beide Klingen bis auf die Nachkommastelle die gleiche Härte von 65,5°HRC auf.

Beide Messer sind dünn geschliffen (0,19mm über Wate, 0,79mm 1cm über Schneidkante, Rückenstärke 1,6mm)

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Unterschiede gibt es wieder bei den Griffen und im Gesamtgewicht.
Eines habe ich mit einem etwas voluminöseren Griff aus Padouk gefertigt. Diese Messer wiegt 63g.

Das andere hat einen Griff aus stabilisierter Zwetschge und wiegt daher etwas mehr - 69g.

Klingenlänge: 10,5cm
Gesamtlänge: 22,7cm
Klingenhöhe: 3,9cm
 
Bei den beiden stimmt alles! Guter Stahl, gute Geometrie und sehr schicke Griffe, besonders die stab. Zwetschge ist der Knaller! Glückwunsch zu den sehr gut gelungenen Messern, Olaf!
 
Vielen Dank Matthias!
Die heimischen Obstgehölze und insbesondere natürlich Zwetschge sind sehr schöne Hölzer, nicht nur für Griffe. Jedoch ist gerade die Zwetschge auch ein recht "lebendiges" Holz. Trotz langsamer Trocknung neigt es gerne zur Rißbildung, so auch bei dem Stück was ich für den Griff verwendet habe. Ist jetzt für mich nicht wirklich ein Problem, da ich ja auch gerne stabilisiere. Hierfür sind Risse nicht nur hilfreich für das Infiltrieren, sondern vor allem auch weil mir die verfüllten Risse auch gut gefallen.
 
Ja, Olaf. Sehr chice Messer, die ihren Job machen werden, und das mit Ästhetik. Sind schön geworden.
 
Hallo Herbert,
Danke Dir, freut mich, dass sie Dir gefallen.
Den ersten Einsatz hatten sie jetzt schon und haben diesen zur Zufriedenheit erledigt :)
 
Die sehen sehr schick und schneidfreudig aus! Gefällt mir! Die Zwetschge ist wirklich sehr sehr schick!!!
Glückwunsch 👌

Gruß Fabian
 
Sehr schöne Arbeit! Die feinen Unterschiede bei den Griffmaterialien und dem Gewicht machen das Ganze besonders interessant. Auch spannend, dass trotz unterschiedlicher Wärmebehandlung die Härte identisch ist – zeigt, wie stabil die Eigenschaften des Stahls sein können. Würde gerne mehr über die Schnitthaltigkeit im Praxistest erfahren!
 
Danke Dir @LotharSikora !

Ein Praxistest in dem Sinne habe ich nicht durchgeführt. Allerdings verwende ich den Stahl schon seit einiger Zeit, insbesondere für meine Küchenmesser. Ich bin rundrum hochzufrieden, weswegen ich aktuell mich quasi auf diesen Stahl spezialisiert habe.
Der Stahl hält eine schöne Schärfe ausserordentlich lange und lässt sich gut schärfen, auch weil es quasi keinen Restaustenit gibt.
Er ist recht Rostträge, wenn auch natürlich nicht "rostfrei"

Wenn ich meine 1.2695 Messer z.B. mit meinen 14C28N oder RWL-34 Messer vergleiche, so halten die 1.2695 Messer die Schärfe deutlich länger.
Im Vergleich mit meinen niedrig legierten Messern (1.2442, 1.2419, 1.2419.05 und weitere) kann ich feststellen, dass die Niedriglegierten eine noch feinere Schärfe annehmen und auch gut mit Winkeln unter 15°/Seite geschliffen werden können, aber diese ausserordentliche Schärfe sehr schnell wieder verlieren. D.h. natürlich nicht, dass sie dann stumpf sind, aber eben das sie diese besondere Schärfe verloren haben.

Für mich ist der 1.2695 ein sehr gut balancierter Stahl.
Ich wundere mich ein wenig, warum er eher bei EDC/Outdoormessern eingesetzt wird und im Küchenmesserbereich ein Exot ist.
 
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