Pferdehoffest mit Schmiedevorführung

Holgi

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Guude!

Nächsten Samstag bin ich mal wieder der Schmied auf einen Pferdehoffest mit vielen Kindern, darunter auch viel geistig behinderte Kinder.

Ich hab das die letzten zwei Jahre auch gemacht und für die Kinder (natürlich auch für die Eltern) ist das immer wieder was ganz tolles.
Sie können dann immer kleine Hufeisen, Halfterhaken, Hufkratzer und sonstige Gebrauchsgegenstände mitnehmen und sind ganz stolz drauf.
Macht ja auch Spaß, wenn die Kleinen ganz glücklich nach Hause gehen. :)

Nebenbei beantworte ich auch die Fragen der Kinder und Eltern rund ums Schmieden, was ich halt so weiß als nur Werkzeugmacher :D.

Weiß von Euch jemand vielleicht irgendwelche Geschichten, etwa auch etwas mystisches oder so in der Art.
Schmiedegötter oder Schutzheilige und deren Geschichten?
Wenn man beim Erzählen dann auch noch etwas Schleifstaub ins Feuer wirft und beim Funkenregen immer leiser und geheimnisvoller spricht, dann sind die Kleinen immer ganz still und gebannt mit großen Augen :staun:.

Wenn es geht, bitte nur in Kurzform, da alles was über 5 minuten erzählen hinausgeht die Kinder ermüdet.

Schon mal Danke für Eure Antworten.


Gruß aus Mittelhessen,

Holgi :)
 
Die Wielandsage ist im Zweifel nichts für Kinder. Sie spielt im germanischen Mythos im Graufeld der Menschen, Riesen und Zwerge und ist in der Tat recht grausam. Wieland selbst ist ja auch nur halb Mensch und -wie merkwürdigerweise der andere große Erfinder der Sage Dädalos- moralisch nicht mit unseren Maßstäben zu messen.
Zwei einfache Geschichtchen wären da weniger problematisch:
1. Wie der Vogelsberg seinen Namen bekam.
Ein Schmied im Vogelsberg, der damals noch nicht seinen Namen hatte, hatte sich mit dem Teufel eingelassen und von diesem viele Geheimnisse der Schmiedekunst erfahren. Als Gegenleistung wollte der Teufel ihn dafür nach Ablauf einer bestimmten Zeit mit sich holen. Der Schmied hatte sich aber ausbedungen, daß der Teufel vorher noch ein Rätsel lösen müsse. Könne er das nicht, so werde aus dem Handel eben nichts werden.
Zur verabredeten Zeit erschien der Teufel, um den Schmied abzuholen.
Die Frau des Schmieds hatte sich aber in Pech gewälzt, dann Federn darauf angebracht und setzte sich so als dicker, riesiger Vogel auf einen Baum. Als der Teufel raten sollte, was das für ein Vogel sei, wußte er es nicht und schrie in seiner Wut " Das ist ja der reine Vogelsberg". Ohne den Schmied mußte er abziehen und der fand den Namen so lustig, daß er die ganze Gegend danach benannte.
2. Wie der Schmied den Teufel prellte.
Auch hier hatte sich ein Schmied mit dem Teufel eingelassen und ihm für die Mitteilung vieler Geheimnisse seine Seele verschrieben. Auch hier mußte der Teufel aber eine letzte Frage richtig beantworten, bevor er den Schmied holen konnte.
Als der Teufel erschien, arbeitete der Schmied gerade an einem Gerät mit vier spitzen Zinken. Er fragte den Teufel, was das wohl werden solle.
Der Teufel lachte und sagte, das sei aber eine einfache Frage, das werde natürlich eine Gabel. Schnell schlug der Schmied die Zinken um und sagte "Falsch geraten, das ist ein Karst" und wieder mußte der Teufel ohne seine Beute abziehen.
Die letzte Geschichte kann man sogar mit einer Demonstration unterlegen, indem man eine einfache Gabel-Grabgabel oder etwas ähnliches erst vorzeigt und nachdem alle geraten haben, das werde eine Gabel, sie eben zu einem Karst umbiegt.
MfG U. Gerfin
 
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