Pflegeset

kata99

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Hallo,

meine Frage bezieht sich auf die Pflege eines echten Gendaito (2010) aus Japan.

Folgendes:
Es gibt Pflegesets aus China mit Nelkenöl etc. Preis liegt so bei 15-30Euro.

Des Weiteren gibt es Pflegesets mit Choji Öl etc. Preis liegt so bei 70-90Euro.

Wäre das Pflegest mit Nelkenöl dass ich auch bei meinen anderen Katana nutze ausreichend?
Oder sollte es schon das Choji Öl sein...

Vielen Dank

Gruss
 
......Es gibt Pflegesets aus China mit Nelkenöl etc. Preis liegt so bei 15-30 Euro. Des Weiteren gibt es Pflegesets mit Choji-Öl etc. Preis liegt so bei 70-90 Euro.

Wäre das Pfleges(e)t mit Nelkenöl, das ich auch bei meinen anderen Katana nutze, ausreichend? Oder sollte es schon das Choji-Öl sein...
Der Preisunterschied ergibt sich durch die Übersetzung. CHOJI heißt auf deutsch Nelke (genauer Gewürznelke), und das kann nur ein Fachmann übersetzen; das kostet natürlich!

Gruß

sanjuro
 
Also gibt es keinen Unterschied zwischen China Pflegesets mit Nelkenöl für 15Euro und original Japan Pflegesets für 60Euro?
Auser dem Preis...
 
Vorsicht mit diesen Nelkenölsets.
Sehr viele von diesen Sets enthalten zwar Nelkenölarome welche diesen typischen Geruch haben , diese haben aber mit den alten klassischen Nelkenölen nicht mehr viel gemeinsam.

In früheren Zeiten wo es noch keine modernen Öle gab welche auch eine konservierende Wirkung haben war Nelkenöl mit Sicherheit eine akzeptabele Lösung. Heutzutage braucht man das aber nicht mehr.

Es gibt eine ganze Reihe von geeigneten Ölen welche hier genauso den Dienst tun. Denke das die Suchfunktion hier auch schon weiterhelfen wird. Oder jedes bessere Waffengeschäft .
 
Hallo,

Danke für die Antwort.
Aber in einem Waffengeschäft komme ich nicht wirklich weiter. Die haben meist nur rostfreie Deco Schwerter im Programm.
Nutze das "billige Nelken Öl" aus den Sets für meine anderen Katana.
Bei meinem neuen Gedaito das in meinen Augen ein Vermögen gekostet hat, möchte ich nur das beste.

Gruss
 
Also gibt es keinen Unterschied zwischen China-Pflegesets mit Nelkenöl für 15 Euro und Original-Japan-Pflegesets für 60 Euro? Außer dem Preis...
Man weiß ja nie, was die Jungs in die Flaschen füllen; vor einiger Zeit war mal Nelkenöl in der Diskussion, welches mit dünnflüssigem Paraffin (sog. Nähmaschinenöl) gestreckt war.

Das echte Nelkenöl ist im Gegensatz zum ätherischen Nelkenöl aus der hiesigen Apotheke ein fettes Öl mit guter Benetzungsfähigkeit und geringer Neigung zum Verharzen. Es riecht kaum nach Gewürznelken.

Was die Pflegesets enthalten (außer dem Öl) und zu welchem Preis sie verkauft werden, unterliegt ja den Gesetzen der Marktwirtschaft. Das Öl kann man jedenfalls für € 6,90 im 40 ml-Fläschchen kaufen, habe ich gelesen.

Aber wie Dieter schon schreibt, funktionieren andere Korrosionschutzmittel im Prinzip auch, sie entsprechen jedoch meist nicht dem liebevollen Ritual, das manche Fans für ihre Säbel praktizieren. Im Seeklima Japans hatte das Pflegen der Kohlenstoffstahlklingen zudem einen ganz anderen technischen Hintergrund als in Mitteleuropa.

Gruß

sanjuro


P.S. Wir hatten exakt diese Diskussion vor längerer Zeit bereits im Forum
 
Zuletzt bearbeitet:
...wie Sanjuro schon geschrieben hat:

Das "Nelkenöl" für Schwerter ist nicht das gleiche, wie das Nelkeöl aus der Apotheke:
Schwertöl besteht zu 99% aus (keineahnungwasfür) Öl und nur aus 1% Nelkenöl für den Geruch, während das Nelkenöl aus der Drogerie 100% ätherisches Öl aus (vermutlich) Nelken ist. Letzteres ist daher nicht zum Schwertreinigen geeignet.
 
Ob nun chinesisch oder japanisch : Gepanscht ist in 90 % aller Fälle beides. Eine sehr beliebte Beismischung ist zum Beispiel stinknormales Petroleum.
Wenn jetzt jemand hier glauben sollte, das würden nur blöde Laien so machen, denkste japansiche Polierer panschen auch, weil es einfach die Kriecheigenschaften vom dem Öl aufbessert.

Ansosnten wie gesagt super wenig Öl reicht.

Da fällt mir ein, das einige Sammler gar nicht ölen, die bewahren halt ihre Schwerter knochentrocken auf und wischen ab und zu vorsichtig mit einem Antistatiktuch ab. ( System Fujishiro )

Wovoin ich aber dringend abrate : Billiges mieses uchiko. Es gibt keine bessere Möglichkeit eine Politur zu versauen. ( ausser Schmirgel und Schwingschleifer )

Mehr fällt mir gerad nicht ein, also wünsch ich allen ein frohes
Samhain und slainte !

Kaji
 
Zu Uchiko habe ich auch gerade in einem Heft der All Japan Swordsmith Association gelesen, dass - weil Rückstände von Uchiko die Politur schädigen können - auch auf Uchiko verzichtet werden kann, und man eine Art künstliches Wildleder (~spezielles Mikrofasertuch) verwenden sollte.

Ich denke, je weniger man am Stahl rumfummelt, desto weniger kann man daran kaputt machen. Und wenn das Klima nicht zum (übermäßigen) Ölen zwingt, dann spart man sich auch Uchiko und anderes Gerubbel.

Insoweit stellt sich dann eh die Frage, ob ein Reinigungs-Set in dieser Form wirklich notwendig ist...:hmpf:
 
Zuletzt bearbeitet:
..... dann spart man sich auch Uchiko und anderes Gerubbel.

Insoweit stellt sich dann eh die Frage, ob ein Reinigungs-Set in dieser Form wirklich notwendig ist...:hmpf:
Ich bin vollständig Deiner Meinung, aber es gibt ja neben der nüchternen Technik auch noch die Psychologie. Und da die sog. Fans ihren China-Säbel eben sehr lieben und ihn streicheln möchten, wird gepudert und geölt, dass es nur so eine Lust ist! Am liebsten würde man die SAYA noch bis zum KOIGUCHI mit Nelkenöl auffüllen!

Ich habe ein gewisses Verständnis für diesen 'Putzfimmel', schließlich gehen dabei keine wirklichen Werte kaputt. Anders wäre es bei alten japanischen Originalen, die man eben nicht ersetzen kann, und da sind Deine und Stefans Hinweise wichtig.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich gehe jetzt einmal davon aus das der Stahl japanischer Schwerter genauso mehr oder weniger rostanfällig ist wie der Europäische :hehe:

Meine Messer und Schwerter aus Kohlenstoffstahl sind entweder in einer Vitrine oder hängen blank an einer Innenwand. Das Finish reicht von spiegelpoliert bis mittelgrob geschliffen. Ich benutze lediglich etwas Kamelienöl. Der frisch aufgebrachte Ölfilm trochnet nach einigen Tagen und wird relativ fest. Etwa ein bis zwei mal im Jahr mit etwas Spiritus auf einem weichen Lappen abgewaschen und neu eingeölt hatte ich noch nie Probleme mit Rost oder angelaufenen Klingen. Wird die Klinge "angegrabbelt" natürlich öfters waschen und ölen.
Einziger Nachteil bei der Sache, Staub bleibt an dem trockenen Film haften und die Klinge bekommt nach einigen Monaten einen leichten gelblichen Stich. Das alles ist aber bei der nächsten Reinigung wieder verschwunden.
 
Ähm, japanische Schwerter nackig an der Wand ?
Man sollte nie vergesen das eine japanische Politur eben keine reine Spiegelpolitur ist. Dieser Politurtypus ist extrem empfindlich.
Ich kann mich gut an einen Kandidaten erinern der sowas gemacht hatte.
Der Mensch war Raucher mit dem Ergebnis das der Dreck sich in der minimalst rauhen Oberfläche eingelagert hatte.
Mit Abwaschen kommt man da nicht mehr weiter. Da ist dann leider wieder etwas Polieren notwendig. Normalerweise nimmt man dazu ein Reinigungsnugui ( EIne spezeille Schelifsuspension )
Reicht das nicht : Tja dann ist halt ein neues finisch fällig.
In einer Vitrine geht es noch, aber das Risiko bleibt.
 
also erstmal vielen Danke für die Antworten.
Welches Uchiko kann genommen oder empfohlen werden?
Auf was ist dabei zu achten?
Oder ist es generell besser ohne und mit dem erwähnten Wildledertuch zu arbeiten? Welche Tücher sind genau gemeint?

Danke
 
Ich wollte mitnichten sagen das ich ein Spezialist für japanische Schwerter bin. Ich schilderte nur meine Erfahrungen mit europäischen Klingen (Hauptsächlich der Wikinger-Ära und deren Waffen)

Ähm, japanische Schwerter nackig an der Wand ?
Meine hängen jedenfalls seit jahren ohne Scheide an der Wand. Gute Luftzirkulation, keine Kondenswasserbildung, keine Fleckenbildung. Ok, japanische Schwertumhüllungen sind anders aufgebaut, nur gibts da auch gewaltige Qualitätsunterschiede.

Man sollte nie vergesen das eine japanische Politur eben keine reine Spiegelpolitur ist. Dieser Politurtypus ist extrem empfindlich.
Egal ob ich mit Steinen, Leinen, Gräsern oder Pasten poliere, ich habe immer mehr oder weniger große Riefen in der Oberfläche. Mal abgesehen davon, das sie bei dem angesprochenen japanischen Typus gleichzeitig das Schärfen ist, warum ist die Politur hier so besonders empfindlich? Wäre hier wirklich um eine Erklärung dankbar.

Der Mensch war Raucher mit dem Ergebnis das der Dreck sich in der minimalst rauhen Oberfläche eingelagert hatte.
Sollte da nicht der Ölfilm etwas schützen? Aber ich vermute das in dem Fall Tsuka, Tsuba und ggf. Saya mindestens genauso aufwändig gereinigt werden müssten.

Lange rede kurzer Sinn, meine Meinung bezüglich der ganzen Pflegesets ist das es nicht so sehr auf den Inhalt ankommt sondern auf die Benutzung. Natürlich gibts es geeignete und weniger geeignete Öle, aber knapp 100 Euro finde ich schon etwas ... . Aber ich lasse mich hier ja auch gerne etwas Besseren belehren.
 
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