PI Knives Dobolock

pitter

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Ich steh ja auf technischen Spielkram :D - die PI Knives von Sami Stinner - http://pi-knives.com/ sind deswegen ja genau das richtige für mich. Zum Glück war Sami war mit einem Prototypen auf dem Messerforum-IWA-Treffen; da konnte ich das Messer mal bespielen und hab ihn seitdem solange genervt, bis er mir zwei Messer geschickt hatte.

Sami hatte letztes Jahr die erste Kleinserie seines aX - dobolock (aX = across - die Klinge kommt schräg aus dem Griff; dobolock für "double bolt lock") fertigen lassen. Es gab nur 100 Stück, entsprechend schnell war die Serie ausverkauft und entsprechend selten waren die Messer auch zu sehen. Bald gibts eine Neuauflage - mit neuen Modellen und einigen Verbesserungen. Da helfen wir doch mal mit, dass die Messer besser bekannt werden :D

Wer nur die Bilder durchsehen will -> hier gehts lang: Galerie PI Knives

Dobolock Light Version - entspricht im Prinzip der bisherigen Serie, mit einigen Verbesserungen

  • Größerer Entriegelungsdrücker
  • Kreuzriffelungen im Haltebereich außen am Griff
  • Die Achse der Halteplatte ist verschraubt, nicht mehr gernietet
  • Eine kleine Zusatzplattform innen an der Seitenplatte verbessert die Führung beim Schließen

Alles andere bleibt gleich - die Version, die ich hier zeige, ist noch aus der ersten Serie

  • Klinge aus AUS 8, 57HRC, Carbonnitrierung, Hohlschliff
  • Klingenlänge 110mm, 4mm stark
  • Griff, Drückerhalter und Seitenplatte aus 6061 Aluminium, Harteloxierung
  • Drücker, Verriegelungsbolzen und die Einlage für den Bolzen aus vergütetem Stahl 420
  • Verschraubte (und demontierbare) Öffnungshilfe aus vergütetem Stahl 420
  • Hochleistungsmagnet in der Seitenplatte
  • Grifflänge 133 mm
  • Gewicht 125 g
  • Lieferung in Corduratasche, Fangriemen, Inbusschlüssel, Bolzen als Öffnungshilfe.

Dann wird es eine Dobolock Heavy Version geben. Sami hat mir seinen Prototypen geschickt.

  • Konstruktion/Features wie bei der Light Version
  • Klingenachse von 2.8mm auf 5mm verstärkt
  • Riegelbolzen von 2,2mm auf 4mm verstärkt
  • Die Achse der Seitenplatte wird verstärkt (und in Serie auch verschraubt sein)
  • Klinge 115mm lang
  • Klingenstärke im Bereich der Verriegelung 7mm
  • Gewicht etwa 170g

Zusätzlich wird Sami noch eine dobolock heavy Version mit Edelstahlgriff in einer Kleinstserie anbieten. Alle Varianten gibt es alternativ mit Wellenschliff am Klingenrücken. Jetzt erst mal Bildchen:

Dobolock Heavy Prototype oben - mit montierter Öffnungshilfe. Bisherige Version unten im Bild
DSC_3798.jpg


Rückseite
DSC_3800.jpg


Und so sehen beide geschlossen aus
DSC_3802.jpg
 
Konstruktion/Funktionsweise:

Die Klinge schwingt seitlich aus dem Griff und wird - aufgeklappt - von zwei Verriegelungsbolzen arretiert. Die Bolzen werden von einer Feder nach außen gedrückt und verriegeln in zwei Stahlhülsen auf beiden Seiten des Griffs. Zum Schließen werden die Bolzen über die beiden Bediendrücker nach innen geschoben, die Klinge läuft frei.

Der Griff besteht aus zwei Teilen. Dem Grundkörper, der Klingenachse, Verriegelungsbolzen und Bediendrücker aufnimmt. Und aus einem Deckel, der um eine Achse am Griffrücken auf und zu geschwungen wird.

Der Deckel hat keine Verriegelung - gehalten wird er alleine durch einen kleinen, aber sehr starken Magneten, der im offenen und geschlossenen Zustand auf dem Klingenfuß aufliegt. Der Magnet ist vorne im Griff in einer erhöhten Plattform eingelegt, die formschlüssig im Grundkörper sitzt, und so den Deckel seitlich stabilisiert. Ein kleines Stück Schaumstoff hinten am Griff drückt auf die eingeklappte Klinge und verhindert, dass sie im Griff klappern kann.

Dobolock aufgeklappt
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Die Plattform passt genau in den Grundkörper. In der Mitte der eingelegte Magnet.
Die beiden Stifte dienen als Öffnungshilfe und sind verschraubt.

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Und so liegen die Klingen in den Griffen - oben die normale, unten die "heavy" Version
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Der Griff der "heavy" Version ist etwas länger, damit genug Platz für die verstärkte Klingenachse und die dickeren Verriegelungsbolzen ist. Ausserdem ist er wegen der massiveren Klinge, etwas dicker.

Oben die Standard Version, unten die "heavy" Version
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Hier die Verriegelungsbolzen im Vergleich. Der dickere ist "heavy" :D
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Der Bediendrücker von der Unterseite; Stahlhülse für Verriegelungsbolzen
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Als Klingenanschlag dient die erhöhte Fläche vorne im Griff - auf der liegt der plane Klingenfuß geöffnet wie eingeklappt großflächig auf. Die Klinge kann so beim Schließen nicht auf der Griffinnenseite aufschlagen, sondern "schwebt" immer ein paar Millimeter über der Griffinnenseite.

Klingenanschlag
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Bedienung

Im Prinzip ganz simpel; muss man nur ein paarmal gemacht haben.

Erster Schritt, man öffnet den Deckel gegen den Widerstand des Magneten. Mit eingeschraubter Öffnungshilfe gehts leichter - außerdem erkennt man so gleich, welche Seite der Deckel und welche der Grundkörper ist :) Oder auch: Das mit dem Loch ist nicht der Deckel :)

Deckel öffnen
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Dann hält man den Griff so, dass sich die Klinge aus dem Griff dreht; man kann auch mit dem Finger nachhelfen, und das ganze etwas langsamer ablaufen lassen. Die Klinge wird, wenn sie eingeklappt ist, *nicht* verriegelt - man muss also beim Öffnen nicht auf die Verriegelungsknöpfe drücken. Einfach nur locker ausschwenken lassen.

Klinge ausschwenken
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Sobald die Klinge bis zum Anschlag ausgeklappt ist, verriegelt sie automatisch.

Klinge ausgeklappt und verriegelt
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Dann den Deckel schließen, und fertig

Deckel druff, fertig
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Nun der kompliziertere Teil, das Schließen :D Erst mal wieder den Deckel aufmachen - entweder mit dem Finger durch die Öffnung des Griffs nach außen drücken oder mit den beiden Bedienstiften aufmachen.

Deckel öffnen
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Zum Lösen der Verriegelung, werden beide Bedienknöpfe gleichzeitig gedrückt - die Stifte schieben die Verriegelungsbolzen nach innen, die Klinge ist entriegelt.

Arretierung lösen
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Dann lässt man die Klinge in den Griff fallen und macht den Deckel wieder zu

Klinge in den Griff fallen lassen
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Das kann man jetzt, je nach Übung, mehr oder weniger elegant machen. Sami macht das ganz locker aus dem Handgelenk heraus, ich nehm mir lieber ein bisschen Zeit - flüchtiges Schnittgut habe ich nicht in meinem Alltagsrepertoire ;)
 
Bewertung

Zuerst einmal ist das Dobolock ein nettes Spielzeug für die Mechanikfreunde. Und weils so schön technisch ausschaut und schön schwarz ist, auch was für die Tacticalfraktion. Glücklicherweise kann man das Dobolock aber auch als Messer verwenden :). Sami hat keine Vier-Winkel-Chisel-Double-Bevel-Irgendwas-Klinge eingebaut, sondern eine stinknormale Spearpointklinge, nicht zu dick und mit einem breiten Hohlschliff. Das Dobolock schneidet ganz wunderbar und lässt sich problemlos schärfen. Wer einen Wellenschliff will oder braucht - die Idee mit dem Wellenschliff am Rücken ist so dumm ja nicht, hat man so auf beiden Seiten eine lange Schneide, und muss nicht mit dem Kompromiss eines Teilwellenschliffs leben. Damit ist das Ding aber eine Waffe - in D zwar erlaubt, aber faktisch nicht legal zu führen. Für Österreicher ists natürlich egal.

Die Bedienung ist ok, man kann sich daran gewöhnen. Der Spielfaktor kommt natürlich als positives Merkmal dazu. BTW, Linkshänder können die Klinge ausbauen und umdrehen, dann bedient sich das dobolock genauso, wie für Rechtshänder.

Die Verriegelung ist, wie auch bei Balisongs, die in D nunmal leider verboten wurden, ziemlich narrensicher. Den Lock kann man kaum (ich sag mal nicht nie, weil es immer einen gibt....aber faktisch nie) aus Versehen entriegeln. Außerdem ist der Verschluss sehr stark; durch die sehr engen Toleranzen und die sauberen Passungen müsste man die Verriegelungsbolzen schon abscheren, damit der Verschluss versagt. Selbst bei der "Light" Version, mit zwei 2,2mm starken Stahlbolzen, kann ich mir das aber schwer vorstellen. Es sei denn, jemand will bei youtube berühmt werden und geht mit dem Vorschlaghammer auf ein Messer los. Gibts ja alles.

Womit wir bei der Verarbeitung sind, und die ist ganz wunderbar. Da wackelt nix, da klappert nix, die Klinge hat kein Spiel, das man Spiel nennen kann - nur wer mit voller Kraft an der Klinge noddelt, merkt, dass sie sich seitlich etwas bewegt. Der Deckel "rastet" (er wird ja "nur" von einem starken Magneten gehalten) satt ein und hat keinerlei Spiel. Die Passungen sind so sauber, dass man schon zweimal hinsehen muss, um zu erkennen, wo der Deckel aufhört und der Griffkörper anfängt. Geschweige, dass man den Übergang spürt.

Bedienknopf und Kreuzriffelung - so werden alle Versionen aussehen
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Das Dobolock liegt auch sehr gut in der Hand, schön griffig, Daumen und Zeigefinger können sich an den Rampen vor den Bedienknöpfen abstützen. Die Kanten sind breit angefast, alles sehr angenehm.

Beim Prototypen der "Heavy" Version war eine dünne, kurze Paracordschnur durchs Lanyard Hole gezogen und am Clip befestigt. Da passen der kleine Finger und der Ringfinger drunter, so dass man bei normaler Griffhaltung noch eine zusätzliche Sicherung hat. Oder man schlüpft mit den ersten drei Fingern unter die Schnur, wenn man das Dobolock zum Hacken weit hinten fasst - sagt Sami. Leuts, dadd iss ein Messer. Nehmt zum Hacken eine Axt. sage ich :) Natürlich kann man auch, wie üblich, eine Fangschnur nur durch das Lanyardhole ziehen. Muss nur dünn sein, Paracord passt da nicht.

Was die Entscheidung zwischen der "Light" und der "Heavy" Version angeht - die haben beide ihren Charme. Ich bin ja - zugegeben - ein Freund eher stabiler Bauweisen, und hatte vor dem Bericht schon mal die "Heavy" Version als meinen Favoriten gewählt. Ich bin mir da jetzt gar nicht mal mehr so sicher. Stabil genug ist auch die "Light" Version. Sie ist eben auch deutlich spürbar leichter. Und das Verhältnis Klingenlänge zu Grifflänge erscheint mir harmonischer.

Egal ob "Heavy" oder "Light", beide Dobolock Varianten sind richtig klasse Spielzeuge, die viel Spaß machen und die man auch als Alltagsmesser verwenden kann - ein einigermassen messerabgehärtetes soziales Umfeld vorausgesetzt.

Wie kommt man an die Pi Knives?

Die erste Serie ist ja schon lange ausverkauft. Der nächste Produktionslauf ist bereits organisiert. Fertigung der Messer ist, wie gehabt in Taiwan. Nur bei der Variante mit Edelstahlgriff wird der Griff in Österreich gefräst.

Preise:

Dobolock "Light" voraussichtlich 190 Euro, mit Rückenwelle 195 Euro. Vertrieben werden die Messer von Fox/Italien.

Das Dobolock "Heavy" und die Variante mit Edelstahlgriff gibts bei sami direkt. Kosten für "Heavy" etwa (!) 50% über der "light"-Version, da die Produktionskosten deutlich höher sind. Der Preis der Variante mit Edelstahlgriff wird deutlich darüber liegen, die Stückzahlen werden sehr gering sein - Anfertigung dieser Version nur nach vorheriger Bestellung.

Wer Interesse an der Heavy oder der Edelstahl Version hat, kann direkt bei Sami eine Vorbestellung abgeben -> per mail an contact@pi-knives.com oder über das Formular auf seiner Webseite http://pi-knives.com/bestellformular%20babs.htm.

Das würde Sami bei der Organisation helfen; außerdem haben die, die vorbestellt haben "ihr" Messer schon sicher. Auch diesmal wird die Produktionsmenge begrenzt sein (etwa 100 Stück bei der "Heavy" Variante, je nach Bedarf).

Pitter

... ich geh dann mal eines vorbestellen :steirer:

Das da, oder doch das andere? :D
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Last edited:
So, mein Herrschaften :D, jetzt melde ich mich mal persönlich bei Euch.

Zuerst mal ganz herzlichen Dank an Pitter für seine SUPER-Fotos von meinem dobolock und den umfangreichen und sehr positiven Bericht!

Ich hoffe, Ihr habt nun eine Vorstellung, wie mein Messer "tickt":steirer:

Seit doch längerer Zeit mache ich Messer. So hat es sich einfach vor mehreren Jahren ergeben, dass ich mich auch für die Fertigung von Klappmessern zu interessieren begann und dabei kam ich dann auf das Prinzip der seitenöffnenden Klappmesser.

Seitenöffner gibts ja doch schon lange, aber mir schwebte ein stabiles und gut handhabbares Messer vor, das seitlich die Klinge ausschwenkt und meinen Designvorstellungen eines schönen Messers entspricht.

Also das Ergebnis seht Ihr jetzt ja.
Eigentlich mache ich ja meine Messer nur für mich :hehe:

Das ist natürlich eine Kurzversion des Geschehens, das sich über doch einige Jahre zog.
Im Ganzen wurden es dann 4 Patente auf Klappmechanismen für seitenöffnenende Messer -- 2 dieser Patente sind beim dobolock verwirklicht.

Zur aktuellen Situation:
Wie schon im Artikel ersichtlich, werden 100 Stück des dobolock heavy im Herbst zur Auslieferung kommen.

Die Edelstahlversion ist etwas aufwändig, weil das Stahlgriffstück in Österreich gefertigt wird und daher die Herstellung teurer ist.

Aber dafür entstehen halt auch ganz besondere Messer einer dobolock Serie :D

Wer eines der Messer mit Edelstahlgriff (30 Stück Maximalzahl) haben möchte, bitte einfach bei mir melden.
Ich schreib den Interessenten auf eine Vorbestellungsliste.
Nachdem der Preis für das Messer ( wird sicher nicht unter 350.-
liegen ) genau fixiert ist, wird jeder Interessent von mir angeschrieben, ob er das Messer jetzt fix bestellt und um eine Anzahlung gebeten.
Dann gehts los........

Wenns noch Fragen gibt, meldet Euch bitte!

Dann bis bald und besten Gruß aus Salzburg

Sami
www.pi-knives.com
 
War ich in Urlaub, als das vorgestellt wurde? Egal, jetzt habe ich es ja gesehen.

Sieht nach einem wunderbaren Spielzeug aus! :super:

Wie wäre es mit einem Passaround?
 
Ich hoffe, Du hattest einen schönen Urlaub:D
Danke für die Anregung -- Passaround ist eine gute Idee.

Da die erste Serie des dobolock ausverkauft ist, kann ich nur einen Prototypen der ersten Serie als Passaround-Stück anbieten, der noch einige, kleine Ungenauigkeiten aufweist.

Aber zum Ausprobieren und Kennenlernen des dobolock sicher gut geeignet.

Wie läuft denn das ab mit dem Passaround? Hab sowas noch nicht gemacht:steirer:
 
Also:steirer:

Alles geklärt mit den Modalitäten des Passaround.

Wer gerne mal das dobolock in die Hand nehmen möchte.................:D

Ich bin gerade dabei, einen Thread im Unterforum PASSAROUND zu eröffnen.
Bitte schaut dort mal nach.
 
Der Passaround startet jetzt, indem ich Anfang der nächsten Woche einen dobolock Prototypen verschicken werde.

Ich wünsch allen Teilnehmern viel Spaß am Spiel mit meinem Messerchen :hehe:

Meinen ersten Prototypen habe ich ja selbst gefertigt, nachdem mir die Idee der Klingenverriegelung gekommen war -- Ihr wißt ja, Ideen gibts oft viele im Kopf, aber dass bei mir mal eine brauchbar war, überrascht mich heute noch:D

Wenn es von Interesse ist, kann ich die Bilder des einzigen, handgemachten dobolock zeigen und dabei auch auf den Weg der Entstehung dieses Messers eingehen.
 
Also vor langer, langer Zeit................:teuflisch


:D Ok, ich werde mich kürzer fassen!

Vor einigen Jahren hatte ich eine spontane Idee bezüglich eines neuen Verschlußsystems für ein Seitenklappmesser.

Nach dem Aufzeichnen meiner Vorstellung und gründlichem Durchdenken, entschied ich mich dafür einen Prototypen zu bauen.

(Nebenher erfolgte die Einreichung meiner Idee beim österreichischen Patentamt, was letztendlich auch zur Erteilung eines Patentes führte.)

Einige Wochen später suchte ich mir eine Firma mit CNC Fräsmaschinen und gab gemäß meiner Handzeichnung die Fertigung von Rohteilen für Klinge und Griffrahmen in Auftrag.

Speziell der Griffrahmen ist ohne Fräse nicht zu fertigen -- zumindest nicht im Einzelbau oder der Kleinserie.
Der Kostenfaktor von etwa 1500.- -- für je EINE ROHKLINGE und EINEN GRIFFRAHMEN in Rohform -- war es mir wert, um meine Idee umzusetzen (würg).

Zu meiner Freude funktionierte der erste Prototyp sofort perfekt -- Glück gehabt:steirer:

Über viele Hundernisse hinweg wagte ich dann den Schritt, meine Idee auf eigene Faust umzusetzen.

Nachdem ein Hersteller gefunden war, wurde über ein Jahr hinweg die serienmäßige Ausführung des dobolock entwickelt.

Anbei seht ihr die Bilder des ersten und einzigen Prototypen -- gefertigt aus D2 Stahl und komplett gehärtet/vergütet.
Die Griffschale und die Seitenplatte sind aus Micarta.

Das wärs mal in der Kurzform gewesen...........

Wenns Fragen gibt, dann fragt mich bitte :)
 

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Hallo,

über die Berichte im Passaround bin ich auf diese Vorstellung gestoßen und eine Meinungsbekundung passt hier wohl besser (auch wenn ich mich dabei fast der "Leichenfledderei" schuldig mache :steirer:).

Zunächst Danke! für die ausführliche und informative Vorstellung eines Messer(konzepts) von dem ich sonst wohl kaum gehört hätte.
Die Vorstellung läßt kaum eine Frage offen, außer diese:
Welche Sinnhaftigkeit/Ernsthaftigkeit wird mit dem Konzept wirklich verfolgt?

Zugegebenermaßen bin ich selbst auch ein große Freund technischer "Spielereien", insbesondere im Folderbereich.
Aber, nur zum Befriedigen des Spieltriebes reicht mir eine irgendwie - nur besonders- einklappbare Klinge nicht!

Schaue ich mir die eindrucksvolle Darstellung des Mechanismus an, gebe ich zu Bedenken, dass das Messer wohl kaum dem Erfolgsprinzip "form follows function" folgt, umständlich ist und die erhöhte Anzahl beweglicher Teile naturgemäß einer erhöhte Warscheinlichkeit von technischen Defekten nach sich zieht.
Allein die Kompliziertheit/Komplexität des Öffnungs-/Verschlußprozederes birgt die Gefahr von Handhabungsfehlern und des "Versagens" im "Einsatz".

Ist das Messerkonzept also nur "Spielerei/Show"? Oder erwartet sich der Erfinder hier ernsthaft eine angemessene Marktverbreitung, die über die für die "spielfreudige" Kundschaft der limitierten Auflagen hinausgeht?
Als reiner Technologieträger - also um zu zeigen, was technisch machbar ist - taugt es vor dem Hintergrund der individuellen Prototypenanfertigung wohl eher nicht.

Es mag für den Erfinder "cool" sein (und es ist in der Tat insoweit bewundernswert!), sein eigenes, besonderes Konzept patentiert und produziert haben zu lassen; einer weitergehenden Verbreitung dieses "Saloontüren"-konzepts räume ich (imho) keine Chance ein, sorry.

Grüße Renegade

Ps. Ist denn auch überdacht worden, dass der Haltemagnet Magnetstreifen von Ec- und Kreditkarten negativ beeinflussen könnte? Ich erinnere insoweit an die entsprechenden Erfahrungen mit der Magnetscheide des Böke Nealy.
 
@ Renegade: bist du sicher, das du dich hier im richtigen Forum aufhältst? :rolleyes:
Ich will dir nicht zu nahe treten, aber um den Spieltrieb bei Messern zu befriedigen bleibt einem nicht viel mehr, als neuartige Verschlussmechanismen einer einklappbaren Klinge!
Als Paradebeispiel sei hier nur das E.T. von Hawk, im Nachbau von Kershaw erwähnt.
Die Praxistauglichkeit muss jeder für sich beurteilen, aber wenns Spass macht, das würde ich sagen, passt das.

Bezüglich Funktionssicherheit: Natürlich ist es aufwändiger aufgebaut als z.B. ein Framelock.
Andererseits gilt hier die Redundanz! Selbst wenn eine Verriegelung den Geist aufgibt, hält die zweite noch immer die Klinge.
Und wenn ich mich 100% auf ein Messer verlassen muss, nehm ich sowieso ein Fixed.

Meine Meinung dazu,
Grüsse, Hannes
 
Welche Sinnhaftigkeit/Ernsthaftigkeit wird mit dem Konzept wirklich verfolgt?

Dem Messermacher machts offensichtlich Spaß, den Leuten, die es kaufen und damit herumspielen auch. Das ist doch ein ganz wunderbarer Sinn. Wobei die Sinnfrage in einem Forum, in dem sich Leute herum treiben, die mehrere hundert oder tausend Euro für ein Messer ausgeben, generell nicht so einfach zu beantworten ist. Ich zum Beispiel habe die Sinnfrage so etwa ab dem zehnten Messer als "nicht beantwortbar" abgehakt und lebe seitdem viel unbeschwerter.

Pitter
 
@Renegade: Die mittlerweile verbotenen Balisongs waren sicher auch nicht konzipiert, härteste Einsätze durchzustehen und eine narrensichere Bedienung zu ermöglichen. Die meisten, die sich in meinem Besitz befunden hatten, waren sogar überaus schlecht gebaut (sicher auch eine Preisfrage). Trotzdem waren die Messer so beliebt, dass sie verboten wurden.

zum Dobolock: Ist der Rücken der Klinge standardmäßig geschärft oder gibt es nur die Option einen Wellenschliff anbringen zu lassen? Besser gesagt: Ist es ohne Wellenschliff führbar? Als Zweihand-Messer würde es wohl schon durchgehen oder?
 
Als Zweihand-Messer würde es wohl schon durchgehen oder?
Das frage ich mich auch...
Mein erster Gedanke beim Anblick der Fotos war: Das interpretiert der Gesetzgeber als Einhand-Folder oder gar eine Art Fallmesser: Griff öffnen, Klinge mit dem Finger rausdrücken, eine blitzschnelle Schlenkerbewegung aus dem Handgelenk und schon rastet es ein... M.E. müßte das problemlos und schnell mit einer Hand gehen...
Aber vielleicht irre ich mich ja...

Gruß
Wolf
 
@Renegade: Die mittlerweile verbotenen Balisongs waren sicher auch nicht konzipiert, härteste Einsätze durchzustehen und eine narrensichere Bedienung zu ermöglichen

??? Balisongs sind narrensicher und haben eines der sichersten "Verschluss"systeme aller Taschenmesser. Latch öffnen, Klinge rausdrehen, Schalen zuklappen, fertig - kann nie aus Versehen einklappen. Das sinnlosse Rumgezwirbel ist das, was die Bedienung unsicher macht ;) Balisongs sind wunderbare Arbeitsmesser. Wenn sie gut gemacht sind, klar, aber das gilt für jedes Messer ;)

Beim Dobolock ist das ähnlich - wenn die Klinge ausgeklappt ist, muss schon die Achse brechen, bevor der Mechanismus versagt.

Nein, natürlich braucht das kein Schwein, wer hacken will, nimmt besser ein fixed, dann passt da auch die Schneidengeometrie. Aber brauchen tu ich eh nur ein Messer.

Pitter
 
Mein erster Gedanke beim Anblick der Fotos war: Das interpretiert der Gesetzgeber als Einhand-Folder oder gar eine Art Fallmesser: Griff öffnen, Klinge mit dem Finger rausdrücken, eine blitzschnelle Schlenkerbewegung aus dem Handgelenk und schon rastet es ein... M.E. müßte das problemlos und schnell mit einer Hand gehen...
Aber vielleicht irre ich mich ja...

Ich würde vorschlagen, wir übergehen das BKA und schreiben unsere Feststellungsbescheide gleich selber. Das spart den Jungs Arbeit, denn wenn wir, als ausgewiesenes Fachpublikum, Messer als Einhandmesser einstufen, dann ist das sicher auch so.

Pitter
 
@ Sagittarius
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich hier richtig bin :super:

(wenngleich die gefühlte x-tausendste Anfrage nach DEM Outdoor-/EDC-Messer langsam nervt)

allerdings ist das Forum ja nicht nur für die "Systemsammler" und "Spieltriebbefriediger" da.

Insoweit zielte meine Meinungsbekundung eben darauf ab, welchen Erfolg in der Masse der Erfinder sich damit erhofft.
Ich glaube nämlich, ein gutes Messer zeichnet sich durch Design, Alltagstauglichkeit, Simplizität und Langlebigkeit aus und nicht nur durch einen besonders rafinierten, superduper komplizierten, auffälligen Mechanismus.
Dem entspricht dieses Messer gerade nicht; weshalb ich einer weiteren Verbreitung auch keine Chancen auf Erfolg eingeräumt habe.

Wo alle so uneingeschränkt begeistert sind; wie wäre es denn mal mit einem druckluftbetriebenen und über Zahnräder und Steuerketten angetriebenen Öffnungsmechanismus?:haemisch:

Grüße Renegade
 
Insoweit zielte meine Meinungsbekundung eben darauf ab, welchen Erfolg in der Masse der Erfinder sich damit erhofft.

Das ist entweder gelogen oder Off-Topic. Die Vermarktungsfähigkeit war hier bisher nicht Gegenstand und ist ja im Zweifelsfall auch nicht dein, sondern das Problem des Machers. Und insofern stellt sich die Frage schon: Was willst du eigentlich? Stänkern?

Auffällig ist, dass du dem Messer „Design, Alltagstauglichkeit, Simplizität und Langlebigkeit“ absprichst und die „erhöhte Anzahl beweglicher Teile“ monierst, ohne aber die größere Fehleranfälligkeit an der Konstruktion des Dobolock nachzuweisen (schon mal die beweglichen Teile gezählt?)

wie wäre es denn mal mit einem druckluftbetriebenen und über Zahnräder und Steuerketten angetriebenen Öffnungsmechanismus?

Ganz prima, wenn irgend jemand eine vergleichbar brauchbare Lösung wie das Dobolock präsentiert. Aber darum scheint dir ja nicht zu gehen.

Wenn du kein Interesse an technischen Spielereien wie dem Dobolock hast, ist das kein Problem. Daraus eine Weltsicht zu basteln heißt allerdings, auf ganz dünnem Eis zu wandeln.
 
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