Rock'n'Roll
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Boas,
das Surfen im Web macht viel Spaß und ist in der Regel weder vergeblich noch umsonst. Wir meinen nicht die ollen Gebühren für den Provider. Nee, die Messer! Daß man ständig welche findet, die man dringend braucht !
Wir waren wieder unterwegs und stießen auf einen Blog von einem gewissen Sere. Der fotografiert gerne Messer - so wie wir. Und das macht er gut. Wir kamen über ein altes Strider auf seine Seite und waren hin und weg. Beim Blättern in seinem Blog gerieten wir dann an einen Mann aus Holland, der Gudy van Poppel heißt und unter der Firmierung „Popl-Blades“ Messer baut. Das schon länger und anfangs nur Fixed, dann Schwerter und schließlich auch Folder.
Es finden sich Framelocks, Linerlocks, Flipper, eine Vielfalt an Griffmaterial und verschiedene Größen. Wer Gudy van Poppel googelt, bekommt reichlich zu sehen. Das bekamen wir natürlich auch und unser Augenmerk - dieses Mal unser eigenes und das von unserem portugiesischen „Messerfreund“ Smith - richtete sich speziell auf zwei Folder: Einen Linerlock-Flipper mit CF-Scales und einen Zwei-Hand-Full-Dress-Non-Flipper mit „Fossilized Sea Cow scales“. Smith war vollkommen aus dem Häuschen.
Und da haben wir halt mal nachgefragt . Die Seekuh war 23,5 cm lang und es wurde ein vierstelliger Betrag im anfänglichen Bereich aufgerufen. War uns in zweierlei Hinsicht zu groß! Sowohl Smith als auch uns. Uns persönlich gefiel aber der CF-Linerlock-Flipper sehr gut und hier konnten wir uns auch mit dem Preis anfreunden. Es gab das Modell in „Small“ und „Large“. Small hat immerhin die Ausmaße eines Large Sebenza und somit war die Sache für uns klar.
Zwei Monate Geduld wären aufzubringen und die roten Fiber-Liner, die auf den Fotos im Web unter den CF-Schalen verbaut waren, würden nicht mehr verwendet, hieß es, da sie bei einigen Exemplaren ein „Eigenleben“ entwickelt hatten. Wir haben am 27. Februar geordert, Ende April ist das kleine Kunstwerk eingetrudelt.
Puuuhhhh! Nicht übel! Was hier vor uns auf dem Tisch liegt, hat unsere Erwartungen übertroffen. Hatten wir doch den roten Fiber-Linern etwas nachgetrauert, weil sie uns auf den Bildern sehr gut gefallen hatten. Aber wir sind reichlich entschädigt worden. Trägt nämlich beim “alten“ Modell nur der solide Backspacer ein fein ausgearbeitetes Filework, erstreckt sich dieses jetzt auch auf die beiden Titan-Liner - und das rundum. Eine echte Pracht, die sich hier auftut. Es ist Handarbeit .
Auch sonst sind Änderungen zu verzeichnen. Wie das so ist bei Customs. Die Dinge sind beständig im Fluß. Es handelt sich bei unserem Messer allerdings um kein Full Custom, sondern um einen Mid-Tech-Folder. Gudy van Poppel arbeitet nicht mit CNC. Einige Teile werden mit dem Water-Jet geschnitten. Wir haben eine gehärtete Custom-440C-Achse, einen verdeckten Stoppin (wie z.B. beim Brad-Southard-Flipper). Die Klinge läuft kugelgelagert. Es gibt keinen „Käfig“ - die Kugelbahnen, in denen je Seite 36 Kugeln von 1,5 mm Durchmesser laufen, sind in die Liner und die Klinge geschnitten. Keine Washer also. Das funktioniert exzellent.
Der Abstand zwischen Linern und Klinge ist extrem gering und beträgt nur Bruchteile eines Millimeters. Wir haben ein Blatt 80g-Papier einmal gefaltet. Es ließ sich gerade so mit Mühe zwischen Griff und Klinge schieben. Der digitale Meßschieber weist für das einmal gefaltete Blatt 0,17 mm aus. Es ist gerade soviel Spiel, daß die Klinge frei laufen kann. Sie macht dabei ein Geräusch, als liefe sie auf Schienen. Ganz zu Anfang - am ersten Abend - war beim Flippern eine kleine zusätzliche Bewegung aus dem Handgelenk erforderlich, um die Klinge ganz zu öffnen. Wir haben uns der Sache angenommen, geölt und geflippert. Es trat etwas dunkles Öl wieder aus. Weggewischt, neu geölt - so drei- oder viermal. Am anderen Morgen lief die Klinge weich und öffnete per Zeigefinger. Das Messer war „eingefahren“ !
Die Klinge läßt sich - sofern gewünscht, oder der Umgebung wegen erforderlich - auch etwas zivilisierter ohne Flipper einhändig öffnen. Mit Daumen und Mittelfinger läßt sie sich bequem greifen und dann mit dem Daumen aufschieben. Wir haben zu der gesamten Flipperei und Öffnerei ausnahmsweise nochmal ein kleines Video gemacht, das die Zusammenhänge deutlich aufzeigt. Hier kann man ebenfalls gut sehen, daß die Klinge beim Schließen mit dem Flipperhebel auf den Daumen aufläuft und im übrigen an jeder beliebigen Stelle „anhält“ - also nicht auf einen Finger knallen kann. Es läuft genau so schön, wie bei den Hasenfuß-Flippern .
Das Messer ist grundsolide gebaut und verarbeitet, die Klinge steht felsenfest in alle Richtungen. Sie ist perfekt zentriert und wird gut vom Detent gehalten. Die Titanliner sind unskelettiert und 1,65 mm stark. Es gibt keine Ausfräsung. Durch die Jimpings und die 4,5 mm dicke Klinge ist ausreichend Platz für den Daumen, um sie zu entriegeln. Der Klingenrücken ist bis zur Mitte abgerundet. Dort beginnt der Schor.
Zurück zu den Veränderungen. In früheren Modellen - die ersten tauchten 2012 auf - befand sich rund um die Achsschraube beidseitig eine breite Ausfräsung im CF. Sie ist entfallen. Der zusätzliche rote Fiber-Liner ist verschwunden, die Titan-Liner aufwändig und sehr schön verziert. Die verdeckte Lanyard-Befestigung verläuft jetzt nicht mehr längs sondern vermittels einer 1,6 mm starken Stahlachse quer zum Griff. Der Clip ist nur noch mit einer Torx T6 befestigt und mit zwei fein plangeschliffenen Nieten gegen Verdrehen gesichert.
Die CF-Schalen sind jeweils vermittels zweier Torx T6 auf den Linern verschraubt. Das gesamte Messer wird nur von der Achsschraube und einem Stahlstift sowie einer Schraube am Griffende zusammengehalten - und zwar bombenfest. Zu sehen ist davon nichts. Man sieht nur den Backspacer, auf dem das Griffende ruht und der etwa bis zur Griffmitte verläuft. Der Stahlstift steckt im Backspacer, den ebenfalls die Schraube hält. Diese wiederum ist von der CF-Schale verdeckt. Der Backspacer enthält innen den Namen des Erbauers „Gudy“, das Jahr der Produktion, in unserem Fall „2014“ und Gudys Logo, ein Strichmännchen neben einem großen „L“. Dieses Logo findet sich - sehr dezent - auch oben auf dem Ricasso auf einer Seite der Klinge. Mit jeder neuen „Generation“ ändert sich das Filework auf dem Backspacer. Für die eindeutige Identifizierung.
Klinge, Clip und Achsschraube haben ein robustes, mattes Stonewash-Finish, das sich als erfreulich unempfindlich herausgestellt hat. Nach 3 mm Ricasso und 4 mm Schleifkerbe beginnt der scharfe Teil der Klinge aus Böhler N690 der Güte 4,5 mm. Sie ist insgesamt 87 mm lang, so auch der scharfe Teil - die Schneidfase entlang gemessen. Der weit hochgezogene leichte Hohlschliff macht sie zu einem erstaunlich tauglichen Schneidwerkzeug. Vom Frühstücks-Obstsalat - Apfelspalten inklusive - über den abendlichen Frühlingssalat aus Koriander, Knoblauch, Paprika, Gurke und Tomate bis hin zum spätabendlichen Käse-Imbiß hat sie sich bestens bewährt. Hätten wir nicht gedacht, daß der fette Flipper Wiegemesserqualitäten mit derart bequemer Handhaltung entwickelt. „Waldarbeit“ und schwere Hölzer haben wir zunächst zurückgestellt. Nicht, daß wir das der grundsoliden Klinge aus N690 nicht zutrauen. Aber bei den augenblicklichen 30 Grad im Schatten ist Salat definitiv die bessere Alternative .
Der gesamte Flipper ist ein Schmeichler - eine runde Sache! Das betrifft die gesamte Handhabung inklusive Öffnen und Schließen und setzt sich fort, wenn er in die Hosentasche wandert. Der Tip-Up-Clip ist smooth und hat ideale Spannung. Das Messer lugt allerdings 3 cm aus der Tasche heraus - high carry sozusagen. Dafür läßt es sich sehr bequem wieder ziehen. Die 9 cm, die es immerhin in der Hosentasche verschwindet, und die Clip-Spannung sorgen dafür, daß es nicht herausrutscht und verlorengeht. Mit seinen - in der Markthalle von Monte Gordo gewogenen - 145 Gramm ist der Poppel nicht gerade ein Leichtgewicht. Trotzdem haben wir ihn ein paar Tage lang ständig hinten links in der 501 ohne „Beschwerden“ getragen. Vorne links steckte sein kleiner Partner, den wir ihm zugedacht haben - das Spyderco Centofante Memory. Die beiden passen gut zusammen wegen des schönen Fileworks, das sie ziert und dem wunderbar smoothen Finish.
Es gibt verschiedene Versionen von Poppel-Foldern: Small, Large, Framelock, Linerlock, Flipper, Non Flipper, G-10, CF, Titan, N690, Full-Custom-Damast … Wer „poppel tactical folder“ googelt, weiß Bescheid. Wer hier nachsieht, erfährt mehr über den Meister und sein Werk: http://www.popl-blades.com/
Unser Poppel ist ein eleganter - wenngleich robuster - taktischer Gentleman, perfekt in Funktion und Finish. Er ist ausgesprochen bequem in Hand und Tasche und paßt in die Küche, den Werkzeugkasten und die Schmuckschatulle :drunk:!
Poppel Small Carbon Fiber Tactical Linerlock Flipper
Gesamtlänge: 210 mm
Grifflänge: 123 mm
Griffstärke: 14,6 mm (18 mm max. inkl. Clip und an der Achsschraube)
Griffhöhe: 33,3 mm max. inkl. Klinge (36,3 mm am Flipperhebel)
Klingen- und Schneidenlänge: Je 87 mm
Klinge: 4,5 mm Böhler N690, hochgezogener leichter Hohlschliff
Klinge kugelgelagert mit 36 Kugeln 440 (52, 53 HRC) 1,5 mm jede Seite
Integrierter Stoppin
Linerlock ohne Ausfräsung, Stärke der beiden - unskelettierten - Liner je 1,65 mm
Stärke der CF-Schalen: Je 3,1 mm
Klingenhöhe: 29,7 mm
Klinge, Clip & Achsschraube stonewashed
Achse: Custom 440C 6,2 mm
Clip, Liner und Spacer: Titan 6AL4V
Gewicht: 145 Gramm
Here he comes
Der Poppel-CF-Linerlock-Flipper
Im Ganzen und im Detail
Im Gebrauch
Im Vergleich
Und so flippert er: http://youtu.be/s-Jtm0pmp_o
Aus der Jukebox Gudys Landsmann Herman Brood (RIP) mit „Saturday Night“: https://www.youtube.com/watch?v=eTVYWl64M1Q
Aus Monte Gordo
Johnny & Rock’n’Roll
das Surfen im Web macht viel Spaß und ist in der Regel weder vergeblich noch umsonst. Wir meinen nicht die ollen Gebühren für den Provider. Nee, die Messer! Daß man ständig welche findet, die man dringend braucht !
Wir waren wieder unterwegs und stießen auf einen Blog von einem gewissen Sere. Der fotografiert gerne Messer - so wie wir. Und das macht er gut. Wir kamen über ein altes Strider auf seine Seite und waren hin und weg. Beim Blättern in seinem Blog gerieten wir dann an einen Mann aus Holland, der Gudy van Poppel heißt und unter der Firmierung „Popl-Blades“ Messer baut. Das schon länger und anfangs nur Fixed, dann Schwerter und schließlich auch Folder.
Es finden sich Framelocks, Linerlocks, Flipper, eine Vielfalt an Griffmaterial und verschiedene Größen. Wer Gudy van Poppel googelt, bekommt reichlich zu sehen. Das bekamen wir natürlich auch und unser Augenmerk - dieses Mal unser eigenes und das von unserem portugiesischen „Messerfreund“ Smith - richtete sich speziell auf zwei Folder: Einen Linerlock-Flipper mit CF-Scales und einen Zwei-Hand-Full-Dress-Non-Flipper mit „Fossilized Sea Cow scales“. Smith war vollkommen aus dem Häuschen.
Und da haben wir halt mal nachgefragt . Die Seekuh war 23,5 cm lang und es wurde ein vierstelliger Betrag im anfänglichen Bereich aufgerufen. War uns in zweierlei Hinsicht zu groß! Sowohl Smith als auch uns. Uns persönlich gefiel aber der CF-Linerlock-Flipper sehr gut und hier konnten wir uns auch mit dem Preis anfreunden. Es gab das Modell in „Small“ und „Large“. Small hat immerhin die Ausmaße eines Large Sebenza und somit war die Sache für uns klar.
Zwei Monate Geduld wären aufzubringen und die roten Fiber-Liner, die auf den Fotos im Web unter den CF-Schalen verbaut waren, würden nicht mehr verwendet, hieß es, da sie bei einigen Exemplaren ein „Eigenleben“ entwickelt hatten. Wir haben am 27. Februar geordert, Ende April ist das kleine Kunstwerk eingetrudelt.
Puuuhhhh! Nicht übel! Was hier vor uns auf dem Tisch liegt, hat unsere Erwartungen übertroffen. Hatten wir doch den roten Fiber-Linern etwas nachgetrauert, weil sie uns auf den Bildern sehr gut gefallen hatten. Aber wir sind reichlich entschädigt worden. Trägt nämlich beim “alten“ Modell nur der solide Backspacer ein fein ausgearbeitetes Filework, erstreckt sich dieses jetzt auch auf die beiden Titan-Liner - und das rundum. Eine echte Pracht, die sich hier auftut. Es ist Handarbeit .
Auch sonst sind Änderungen zu verzeichnen. Wie das so ist bei Customs. Die Dinge sind beständig im Fluß. Es handelt sich bei unserem Messer allerdings um kein Full Custom, sondern um einen Mid-Tech-Folder. Gudy van Poppel arbeitet nicht mit CNC. Einige Teile werden mit dem Water-Jet geschnitten. Wir haben eine gehärtete Custom-440C-Achse, einen verdeckten Stoppin (wie z.B. beim Brad-Southard-Flipper). Die Klinge läuft kugelgelagert. Es gibt keinen „Käfig“ - die Kugelbahnen, in denen je Seite 36 Kugeln von 1,5 mm Durchmesser laufen, sind in die Liner und die Klinge geschnitten. Keine Washer also. Das funktioniert exzellent.
Der Abstand zwischen Linern und Klinge ist extrem gering und beträgt nur Bruchteile eines Millimeters. Wir haben ein Blatt 80g-Papier einmal gefaltet. Es ließ sich gerade so mit Mühe zwischen Griff und Klinge schieben. Der digitale Meßschieber weist für das einmal gefaltete Blatt 0,17 mm aus. Es ist gerade soviel Spiel, daß die Klinge frei laufen kann. Sie macht dabei ein Geräusch, als liefe sie auf Schienen. Ganz zu Anfang - am ersten Abend - war beim Flippern eine kleine zusätzliche Bewegung aus dem Handgelenk erforderlich, um die Klinge ganz zu öffnen. Wir haben uns der Sache angenommen, geölt und geflippert. Es trat etwas dunkles Öl wieder aus. Weggewischt, neu geölt - so drei- oder viermal. Am anderen Morgen lief die Klinge weich und öffnete per Zeigefinger. Das Messer war „eingefahren“ !
Die Klinge läßt sich - sofern gewünscht, oder der Umgebung wegen erforderlich - auch etwas zivilisierter ohne Flipper einhändig öffnen. Mit Daumen und Mittelfinger läßt sie sich bequem greifen und dann mit dem Daumen aufschieben. Wir haben zu der gesamten Flipperei und Öffnerei ausnahmsweise nochmal ein kleines Video gemacht, das die Zusammenhänge deutlich aufzeigt. Hier kann man ebenfalls gut sehen, daß die Klinge beim Schließen mit dem Flipperhebel auf den Daumen aufläuft und im übrigen an jeder beliebigen Stelle „anhält“ - also nicht auf einen Finger knallen kann. Es läuft genau so schön, wie bei den Hasenfuß-Flippern .
Das Messer ist grundsolide gebaut und verarbeitet, die Klinge steht felsenfest in alle Richtungen. Sie ist perfekt zentriert und wird gut vom Detent gehalten. Die Titanliner sind unskelettiert und 1,65 mm stark. Es gibt keine Ausfräsung. Durch die Jimpings und die 4,5 mm dicke Klinge ist ausreichend Platz für den Daumen, um sie zu entriegeln. Der Klingenrücken ist bis zur Mitte abgerundet. Dort beginnt der Schor.
Zurück zu den Veränderungen. In früheren Modellen - die ersten tauchten 2012 auf - befand sich rund um die Achsschraube beidseitig eine breite Ausfräsung im CF. Sie ist entfallen. Der zusätzliche rote Fiber-Liner ist verschwunden, die Titan-Liner aufwändig und sehr schön verziert. Die verdeckte Lanyard-Befestigung verläuft jetzt nicht mehr längs sondern vermittels einer 1,6 mm starken Stahlachse quer zum Griff. Der Clip ist nur noch mit einer Torx T6 befestigt und mit zwei fein plangeschliffenen Nieten gegen Verdrehen gesichert.
Die CF-Schalen sind jeweils vermittels zweier Torx T6 auf den Linern verschraubt. Das gesamte Messer wird nur von der Achsschraube und einem Stahlstift sowie einer Schraube am Griffende zusammengehalten - und zwar bombenfest. Zu sehen ist davon nichts. Man sieht nur den Backspacer, auf dem das Griffende ruht und der etwa bis zur Griffmitte verläuft. Der Stahlstift steckt im Backspacer, den ebenfalls die Schraube hält. Diese wiederum ist von der CF-Schale verdeckt. Der Backspacer enthält innen den Namen des Erbauers „Gudy“, das Jahr der Produktion, in unserem Fall „2014“ und Gudys Logo, ein Strichmännchen neben einem großen „L“. Dieses Logo findet sich - sehr dezent - auch oben auf dem Ricasso auf einer Seite der Klinge. Mit jeder neuen „Generation“ ändert sich das Filework auf dem Backspacer. Für die eindeutige Identifizierung.
Klinge, Clip und Achsschraube haben ein robustes, mattes Stonewash-Finish, das sich als erfreulich unempfindlich herausgestellt hat. Nach 3 mm Ricasso und 4 mm Schleifkerbe beginnt der scharfe Teil der Klinge aus Böhler N690 der Güte 4,5 mm. Sie ist insgesamt 87 mm lang, so auch der scharfe Teil - die Schneidfase entlang gemessen. Der weit hochgezogene leichte Hohlschliff macht sie zu einem erstaunlich tauglichen Schneidwerkzeug. Vom Frühstücks-Obstsalat - Apfelspalten inklusive - über den abendlichen Frühlingssalat aus Koriander, Knoblauch, Paprika, Gurke und Tomate bis hin zum spätabendlichen Käse-Imbiß hat sie sich bestens bewährt. Hätten wir nicht gedacht, daß der fette Flipper Wiegemesserqualitäten mit derart bequemer Handhaltung entwickelt. „Waldarbeit“ und schwere Hölzer haben wir zunächst zurückgestellt. Nicht, daß wir das der grundsoliden Klinge aus N690 nicht zutrauen. Aber bei den augenblicklichen 30 Grad im Schatten ist Salat definitiv die bessere Alternative .
Der gesamte Flipper ist ein Schmeichler - eine runde Sache! Das betrifft die gesamte Handhabung inklusive Öffnen und Schließen und setzt sich fort, wenn er in die Hosentasche wandert. Der Tip-Up-Clip ist smooth und hat ideale Spannung. Das Messer lugt allerdings 3 cm aus der Tasche heraus - high carry sozusagen. Dafür läßt es sich sehr bequem wieder ziehen. Die 9 cm, die es immerhin in der Hosentasche verschwindet, und die Clip-Spannung sorgen dafür, daß es nicht herausrutscht und verlorengeht. Mit seinen - in der Markthalle von Monte Gordo gewogenen - 145 Gramm ist der Poppel nicht gerade ein Leichtgewicht. Trotzdem haben wir ihn ein paar Tage lang ständig hinten links in der 501 ohne „Beschwerden“ getragen. Vorne links steckte sein kleiner Partner, den wir ihm zugedacht haben - das Spyderco Centofante Memory. Die beiden passen gut zusammen wegen des schönen Fileworks, das sie ziert und dem wunderbar smoothen Finish.
Es gibt verschiedene Versionen von Poppel-Foldern: Small, Large, Framelock, Linerlock, Flipper, Non Flipper, G-10, CF, Titan, N690, Full-Custom-Damast … Wer „poppel tactical folder“ googelt, weiß Bescheid. Wer hier nachsieht, erfährt mehr über den Meister und sein Werk: http://www.popl-blades.com/
Unser Poppel ist ein eleganter - wenngleich robuster - taktischer Gentleman, perfekt in Funktion und Finish. Er ist ausgesprochen bequem in Hand und Tasche und paßt in die Küche, den Werkzeugkasten und die Schmuckschatulle :drunk:!
Poppel Small Carbon Fiber Tactical Linerlock Flipper
Gesamtlänge: 210 mm
Grifflänge: 123 mm
Griffstärke: 14,6 mm (18 mm max. inkl. Clip und an der Achsschraube)
Griffhöhe: 33,3 mm max. inkl. Klinge (36,3 mm am Flipperhebel)
Klingen- und Schneidenlänge: Je 87 mm
Klinge: 4,5 mm Böhler N690, hochgezogener leichter Hohlschliff
Klinge kugelgelagert mit 36 Kugeln 440 (52, 53 HRC) 1,5 mm jede Seite
Integrierter Stoppin
Linerlock ohne Ausfräsung, Stärke der beiden - unskelettierten - Liner je 1,65 mm
Stärke der CF-Schalen: Je 3,1 mm
Klingenhöhe: 29,7 mm
Klinge, Clip & Achsschraube stonewashed
Achse: Custom 440C 6,2 mm
Clip, Liner und Spacer: Titan 6AL4V
Gewicht: 145 Gramm
Here he comes
Der Poppel-CF-Linerlock-Flipper
Im Ganzen und im Detail
Im Gebrauch
Im Vergleich
Und so flippert er: http://youtu.be/s-Jtm0pmp_o
Aus der Jukebox Gudys Landsmann Herman Brood (RIP) mit „Saturday Night“: https://www.youtube.com/watch?v=eTVYWl64M1Q
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