AW: Präzisionsmesserschärfer von Dr. Henschke Interessantes Schleifsystem aus Deutsch
Noch ein paar weitere Kommentare zu dem DIY Gerät.
Man muß keinen eigenen 3D Drucker besitzen, um die nötigen Teile auszudrucken. Ich bin über
3D Hubs gegangen, habe mir einen günstigen Anbieter in der Nähe gesucht und hatte nur gute Erfahrung damit gemacht.
Daß man einzelne Teile nachdrucken kann hat sich bei mir schon als vorteilhaft erwiesen. Mir ist ein Bauteil gebrochen, weil der erste Druck etwas spröde war. Habe dann das gleiche Teil für wenige Euro bei einem anderen Anbieter bei 3D Hubs in einer anderen Farbe drucken lassen. Das fühlt sich stabiler an und hält bisher.
Ich verwende die Steine von Dr. H. Ich vermute er schneidet die aus den großen Naniwa Steinen (er wird ja wohl die kleinen Steine nicht direkt aus Japan beziehen...). Aufs Volumen bezogen sind die im Vergleich zu den großen Steinen natürlich sehr teuer. Aber absolut betrachtet sind sie doch recht günstig. Ich kann viele unterschiedliche Steine verwenden, ohne extrem viel Geld ausgeben zu müssen. Aktuell verwende ich von ihm den Zische 180, von den Naniwa Professional 400 & 1000 und von den Naniwa Sharpening 2000, 5000, 10000 und 12000. In der Reihenfolge verwendet werden die Messer super scharf. Am unteren Ende fehlt mir noch etwas gröberes, um eine völlig kaputte Klinge neu zu schleifen. Habe mir dazu schon zwei einfache, sehr grobe Steine besorgt, muß diese allerdings noch auf die passende Größe schneiden. Daß das mit einem Fließenschneidgerät (Diamantscheibe) gut geht, habe ich schon ausprobiert.
Die Einstellung des Schleifwinkels mache ich typischerweise mit den Eddingmethode. Ist einfach, schnell und reicht mir völlig aus. Habe zwar auch so einen elektronischen Neigungssensor (inclinometer) für wenig Geld aus China besorgt. Funktioniert gut und läßt auch präzise Einstellungen zu. Aber das ist doch eine fummelige Angelegenheit. Edding geht bei mir schneller.
Noch ein eventueller Nachteil. Die Stange an der die Schleifsteine befestigt werden, wird ja ständig hin und her bewegt. Die Führung dafür sind zwei gedruckte Teile. Am Anfang wurde die Stange recht präzise geführt. Ich war insgesamt positiv überrascht, wie wenig Spiel in der gesamten Konstruktion aus gedrucktem Plastik ist. Über die Zeit leiert aber genau diese Stangenführung schon ein wenig aus. Also entweder neu drucken, dann sollte es wieder präzise sein. Oder die gesamte Konstruktion verändern, und die Stangenführung durch ein Linearlager ersetzen. Letzteres benötigt dann allerdings komplett andere Teile zur Aufnahme des Linearlagers, damit dann andere Teile für den Rest der Konstruktion. Und dann müßte wohl der Fuß auch neu konstruiert werden, damit die Stange wieder in der Mitte des Fußes landet. Also ein Projekt für jemanden der Zeit hat und sich mit 3D Druck und der CAD Software dazu auskennt.
Weitere Nachteile sind mir bisher nicht aufgefallen. Also für mich sind die Nachteile:
* Supermagnete als Befestigung fummelig, etwas gefährlich und zeitaufwändig im Vergleich zu "180° Drehsystemen" (kostet aber am Ende nur Zeit)
* Platik kann ausleiern, damit leidet Präzision (aber man die ausgeleierten Teile ja nachdrucken)
Beim Bau gibt es auch nicht großartig etwas zu beachten. Das geht genau so, wie in der Anleitung von Dr. H. beschrieben. Wenn Du nicht gerade zwei linke Hände hast, dann geht das easy und schnell.
Bei weiteren Fragen, gerne stellen.