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Profi58

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Ich möchte Euch meine Zweihandmesser vorstellen, die bis auf eins in den letzten Wochen zu mir gefunden haben.

Es geht los mit:
- Manly Peak (Backlock, sehr schwergängig)
- Manly Comrade (Slipjoint, schließt in drei Stufen)
- Real Steel G Slip Black (Slipjoint, leicht)





Die beiden Manly machen einen sehr stabilen Eindruck, gehen aber auch sehr schwergängig. Beim Slipjoint ist das in Ordnung, aber wenn ich beim Backlock beide Hände brauche, um das Messer zu schließen, läuft etwas falsch. Ich dachte, "Zweihand" bezieht sich nur auf das Öffnen. Als EDC sind sie daher für mich ungeeignet.
Das Real Steel G Slip Black ist leicht und beim Öffnen leichtgängig. Die langgestreckte Klinge gefällt mir auch sehr gut.

Weiter geht es mit:
- Böker Plus Urban Trapper Backlock G10 (Backlock, leichtgängig, leicht)
- Kizer Pinch Black G10 (Slipjoint, leicht)
- Böker Plus Lancer 42 Steel (Linerlock, stabile Klinge)





Eigentlich sollte das Lancer 42 Steel mein neues EDC werden, aber die Klinge ist mir einfach zu kurz. Zudem sitzt der Nagelhau am kurzen Hebel, wodurch sich das Messer schlecht öffnen läßt. Das ist fast ein Konstruktionsfehler.
Die hochgezogene Klingenspitze des Kizer verkürzt die ohnehin kurze Klinge noch mehr. Das ist Geschmackssache.
Das Urban Trapper Backlock macht alles richtig und ist daher mein jetziges EDC. Der Nagelhau sitzt zwar auch am kurzen Hebel, aber man kann die Klinge auch ohne Nagelhau öffnen. Beim Lancer 42 geht das nicht. Zudem ist das Urban Trapper sehr leicht und schmal und trägt daher in der Hosentasche nicht auf.

Und zum Schluß noch drei "abgerüstete" Messer:
- Wald & Forst orange/schwarz (Linerlock, stabil, dicker Griff)
- Wald & Forst stonewashed (Backlock, stabil, relativ schmal)
- Böker Plus Titan Drop (Backlock, leichtgängig, habe ich schon länger)





Die "Wald & Forst"-Messer (Frankonia) sind auch vom Preis her als Arbeitsmesser zu sehen. Vor allem das Messer mit dem dicken schwarz-orangenen Griff ist eher in einer Werkzeugkiste als in einer Hosentasche zu Hause. Das deutlich schmalere Stonewashed-Messer kann beides - Arbeitsmesser und EDC. Der Backlock geht auch hier relativ straff.
Das Böker Plus Titan Drop ist das ganze Gegenteil - schmal, edel und sehr leichtgängig. Zum Entriegeln reicht es aus, den Griiff mit Daumen und Mittelfinger zu halten und den Backlock mit dem Zeigefinger zu entriegeln. Die Klinge klappt dann von ganz allein ein paar Grad ein, die Finger geraten aber nicht in Gefahr.

Als EDC ist das Böker Plus Urban Trapper Backlock in Verwendung. Es ist leicht, schmal, leichtgängig und hat eine lange schmale Klinge. Daher eignet es sich am besten für mich. Ich will damit keine schweren Arbeiten machen, aber es evtl. bei McDonalds zum "Dönerschlachten" verwenden. Briefe und Verpackungen öffnen gehören auch zur "Stellenbeschreibung". Das Real Steel G Slip Black mit sehr ähnlichen Eigenschaften wird es im Sommer ergänzen.
 
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Hallo und danke für Deine Vorstellung, samt Deinen Einschätzungen zu den Messern. Bei Slipjoints ist eine deutliche Federspannung ja wünschenswert, besonders im geöffneten Zustand.

Ich habe das Gefühl, als würden sich einige Hersteller nach Deinen Beschreibungen bei den Messern mit Lock auf die sichere Seite des „zweihändig“ legen, dass man also auch zwei Hände zum Öffnen benötigt. (Damit geht natürlich auch der bisherige Spaß des flotten Öffnens bei den Locks verloren.) Wenn es leichtgängig wird wie beim Böker Urban Trapper rutscht man sehr schnell wieder in die Einhand-Kategorie. Scheint mir eine gewisse konstruktive Gratwanderung.

Gruß
Abu
 
Gute Vorstellung. Vlt. noch dazu schreiben, dass das Entfernen von Öffnungshilfen mit Vorsicht zu genießen ist ;)

Kurze Anmerkung: Mein Manly Peak lässt sich problemlos einhändig schließen. Zeigefinger vor das Gimping vor Anfang der Schneide halten, Backlock mit Daumen betätigen und beherzt "zuschwingen", so dass das Gimping der Klinge auf den Zeigefinger schlägt. Dann umgreifen und die Klinge einfach zu schieben. Hast Du eventuell die Achsschraube zu stark angezogen?
 
Gute Präsentation und Beschreibung einer schönen kleinen Messersammlung. Macht richtig Freude anzuschauen, danke!

Gruß

Matthias
 
Erst mal ein großes Dankeschön für die gute Aufnahme meiner Vorstellung :super:

Wenn es leichtgängig wird wie beim Böker Urban Trapper rutscht man sehr schnell wieder in die Einhand-Kategorie.
Da habe ich mich vielleicht unpräzise ausgedrückt. Das Öffnen geht wirklich nur mit zwei Händen. Obwohl die geschlossene Klinge den Griff überragt, packt man es nicht, diese mit dem Daumen aufzuschieben. Durch die Form des Grifffes rutscht man einfach drüber weg. Die Leichtgängigkeit bezog sich wie bei den anderen Messern auf das Lösen des Locks und das Einklappen.

Mein Manly Peak lässt sich problemlos einhändig schließen. Zeigefinger vor das Gimping vor Anfang der Schneide halten, Backlock mit Daumen betätigen und beherzt "zuschwingen", so dass das Gimping der Klinge auf den Zeigefinger schlägt. Dann umgreifen und die Klinge einfach zu schieben. Hast Du eventuell die Achsschraube zu stark angezogen?
Ich hab ´s mal so probiert, aber obwohl ich nicht gerade kleine Hände habe, ist mein Zeigefinger und damit der Hebel zu kurz. Die Klingenachse hatte ich schon mal gelockert, aber als einziger Effekt standen Klinge und Backlock nicht mehr in einer Flucht. Ich habe eher den Eindruck, der Backlock ist um den Bruchteil eines Millimeters zu groß. Da mir die Erfahrung fehlt, möchte ich auch nicht das Messer demontieren.
Warum sollte das Entfernen der Daumenpins mit Vorsicht zu genießen sein? Bei diesen drei Messern steht das extra in der Beschreibung. Die Pins sind verschraubt und können mit dem mitgelieferten Schlüssel (Stonewashes, Titan Drop) bzw. mit einer Zange (schwarz-orange) ohne Gewaltanwendung entfernt und natürlich bei Bedarf wieder eingesetzt werden.
 
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Kurze Ergänzung:

Das Böker Plus Urban Trapper Backlock G10 hat nach einem Sommer meine Hose ruiniert.
Es steckte eingeklippt in der Beintasche einer Cargohose und hat durch die scharfen Kanten der Backlock-Entriegelungstaste und der Griffschale an der dem Clip gegenüberliegenden Seite den Stoff auf der Hinterseite der Hosentasche so arrodiert, daß dieser zu reißen droht. Evtl. muß ich da mal mit Schleifpapier rangehen (ans Messer, nicht an die Hose). Die vorstehende Kante an der Klingenwurzel kann auch Schaden anrichten, aber die kann leider nicht beschliffen werden..
 
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