Problem mit Grat-Erkennung

Voider

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Hallo zusammen,

ich habe mal folgende Frage (ob ich da was falsch mache):

Ich nehme ein beliebiges Messer (kein wirklich hochwertiges, mittleres Preissegment, WMF, Zwilling...), beispielsweise ein Gemüsemesser klein ca. 10 cm Klinge.

Dieses Messer hatte Scharten und kleinere Ausbrüche...

Mit dem 240er Naniwa Schruppstein habe ich diese ausgeschliffen. Schleifbewegung auf dem Stein mit + gegen die Schneide, zum Schluss nur noch mit der Schneide.

Erste Frage:
Sollte ich bei diesem Stein einen Grat erkennen? Konnte ich nämlich nicht.

Danach bin ich auf den 1000er Imanishi Bester.
Gleiche Schleifbewegung (vor und zurück), anfangs konnte ich diverse Geräusche hören, die immer sanfter wurden und dann irgendwann nicht mehr vorhanden waren.
Den Stein zwischendurch immer wieder abgespült und schön nass gehalten.
Als ich der Meinung war, das wäre ausreichend auf dem 1000er habe ich nur noch mit der Schneide die letzten Züge gemacht.

Zweite Frage:
Auch hier konnte ich zu keinem Zeitpunkt einen Grat erkennen (unter grellem Licht usw), spüren konnte ich auch keinen.


Danach auf den 6000er Imanishi Bester und das Finish gemacht, erst wieder mit und gegen die Schneide, zum Schluss nur noch mit der Schneide.

Dann noch auf den Lederriemen mit Paste und das Messer abgezogen.

Rasiertest auf dem Arm:
Die Haare sind regelrecht weggesprungen.

Ich habe mich natürlich gefreut, dass das so gut geklappt hat und habe diverse andere Messer meiner Frau nachgeschliffen.

ALLE haben den Haartest einwandfrei bestanden.

Was mich aber schier zur Verzweiflung bringt, ist dass ich mich quasi im Niemandsland bewege, weil ich rein nach Gefühl von einem Stein auf den nächsten gehe, da ich nie einen Grat erkennen kann!

Ich muss noch hinzufügen, dass ich aufgrund meiner früheren Tätigkeit im Fleischbereich das Schleifen von Zerlegemessern auf der Schleifmaschine (Lamellenscheibe und Filzscheibe zum Abzug) gewohnt bin. Von daher weiss ich schon wie ein Grat aussieht.

Ich kann mir aber beim besten Willen nicht erklären, warum ich keinen grat beim Schleifen auf den Steinen zu sehen bekomme.

Hat da jemand einen Tipp für mich, was ich mal probieren sollte?

Vielen Dank,

Voider
 
Hallo,

Du kannst den Grat mit den Finger erspüren, einfach auf der gegenüberliegenden Seite mit den Finger darüberfahren (mit der Schneide).

Außerdem kann man beim Wechsel der Klingen-Seite durch das Schleifverhalten der Klinge erspüren, ob sich dort ein Grat befindet (vielmehr befand). Du beschreibst ja selbst so ein bisschen, dass es sich erst sehr grob und dann feiner anhörte.

Mit der Zeit wirst ein Gefühl dafür bekommen, wie sich der Grat ausbildet und ob die Entscheidung auf die nächst hölhere Körnung zu gehen richtig war.

Gruß!
 
Ist doch gut, wenn du keinen Grad hast. wenn man gleichmäßig von beiden Seiten nur wenig Material antragt, bildet sich auch keiner.
 
Zu Anfang hatte ich dieses Problem auch -vor allem bei sehr harten Stählen. Daher bin ich dazu übergegangen, die Klinge immer wieder mit einem weichen, fusselnden Lappen abzuwischen. DAnn bleiben am Grat immer ein paar Flusen hängen und machen ihn gut sichtbar. Nach ein paar mal schärfen macht die Übung diesen Behelf überflüssig.
 
Hallo Voider,
kann es vielleicht sein, das du mit jedem Strich die Klingenseite wechselst?
wenn ich eine Klinge erstmalig anschleife, dann schleife ich mit kreisenden bewegung eine Seite bis ich einen Grat an der gesamten Klingenlänge fühlen kann.
Danach streife ich den Grat ab und mache dasselbe mit der anderen Klingenseite, also Kreisen bis man überall Grat spürt.
Danach noch über die ganze länge Schleifen, aber immer gegen die Klinge um den Grat abzubauen und bei jedem Mal die Seite wechseln.
Um sicher zu gehen kann man das nach jedem Stein machen, ist aber eigentlich eher bei den groben Steinen nützlich, da es natürlich länger dauert.

Das hat bisher bei jedem Messer super funktioniert, ob Rostfrei 58 Hrc oder dem Rasiermesser mit 63 Hrc.
Beim 240 Stein funktioniert das besser, beim 1000 nicht mehr ganz so gut und den 6000 hab ich noch nie so lange geschliffen bis Grat entstanden ist ;-)

Grüße, Eisenbrenner

@Novum: super Idee, da spart man sich doch einiges an Schleifarbeit bei den härteren Stählen
 
Das mit dem Grat ist doch ganz einfach! :hehe:

Ist das Messer scharf genug und hat keinen störenden Grat - dann ist alles gut! :ahaa:

Ist beim Schleifen ein Grat entstanden, dann ist das Messer im Prinzip schon scharf und der Grat muss durch geeignete Methoden entfernt werden. :super:
 
Ich kann beim Schleifen von harten (um die 60 HRC), rostfreien Stählen auch keinen Grat spüren oder sehen. Dabei gehe ich beim Schleifen aber auch nach der "2-rechts-2 links"-Methode :D vor.

Bei billigen Dosenblech-Küchenmessern meine ich ab und an einen Grat zu spüren. Sehen kann ich den mit der Lupe aber auch nicht.

Meine Theorie: Um bei hoch gehärteten Stählen einen Grat zu erzeugen, muss man sich schon richtig antrengen. Und wenn man "Schneide voran" schleift ist das fast unmöglich.

Eine Makroaufnahme eines Grates hab ich auch noch niegesehen. Hat jemand so was?
 
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