Profimesser gegen Profimesser welches denn nun, nicht die Marke sondern die Ausführug

Volkerki

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Mal eine blöde Frage, bei, Suchen wurde ich leider nicht fündig.
Muss es denn unbedingt so ein Teil sein mit schwarzem, genietetem Griff wie es von Zwilling, Fissler, Wmf, usw. angeboten wird?
Geht nicht so ein Teil auch welches man täglich beim Metzger sehen kann? Scheinbar sauscharf und mit einem binten Plastikgriff.
Das Getue um diese Japanmesser mag ich gar nicht erst mitmachen, die Dinger sind mir am Klingenende (also am Griff) zu spitz.

Abends schau ich Fern oder Lese und schau mir nicht voller Begeisterung meine Küchenmesser an, die Dinger sind bei mir Werkzeug.
Meiner Frau habe ich vergeblich versucht beizubringen mit den Teilen (Zwilling) pfleglich umzugehen, deswegen meine Frage ob die Buntgriffigen,wie beim Metzger, Schlachthof, echt schlechter sind.
 
Ganz einfach, wenn Du eh schon keinen großen Wert rauf legst, ein "tolles" Küchenmesser zu haben und Dir einfach nur ein "Küchenmesser" reicht, dann kauf Dir ein einfaches.
Dafür einen Thread zu starten der kaum was aussagt halte ich für leicht übertrieben.
Aber damit das hier nicht nach gemoser aussieht, hier noch meine subjektive Erfahrung zu diesem Thema.

Die bunten Griffe sind eine Farbcodierung für HACCP, ein Hygienesystem für die Gastronomie und Lebensmittel verarbeitende Betriebe. Genaueres hierzu kannst ja selbst googlen.
In meiner Gaststätte haben wir in der Küche sowohl so knuffig bunten Griffe, als auch die schwarzen genieteten.
Ich hoffe jetzt, dich nicht zu sehr zu enttäuschen, aber der Griff sagt nichts über die Schneidleistung des jeweiligen Messers aus.
Welches Messer Du genau nimmst, ist eine Stilfrage in der ich nicht weiterhelfen kann.
Nimm das, was Du gerade möchtest, von den namhaften Solinger Messerherstellern benutzen alle (oder fast) den selben, bzw gleichwertigen Stahl für ihre Küchenmesser wenn sie rostfrei sind.
Am Ende noch eine kleine Anekdote aus dem beruflichen Alltag, die ggf als Entscheidungshilfe dienen kann.
Ganz davon abgesehen,d ass man Messer grundsätzlich nicht in die Spülmaschine packt, ich hab hier so ein Kuchenmesser welches auch als Tortenheber gedacht ist. 1mm flexibles Blech mit Griff dran, eine Seite Wellenverzahnt. Das Ding ist Top wenn man viel mit Kuchen macht. Der Griff ist genietet.
Nun kam es vor, dass just dieses Teil, weil nicht wirklich als Messer in der Küche klassifiziert in der Spülmaschine landete.
Möglicherweise sind unsere gewerblichen Spülmittel aggresiver als Haushaltsspülmittel, wie auch immer, das Spülen in der Spülmaschine greift die Alunieten am Griff an und fängt an, diese aufzulösen.
Falls Du also planst, Deine Werkzeuge in der Spülmaschine zu reinigen, ein klares Ja zum grüngelbblauroten Metzgermessersgriff.

MfG
Peter
 
Moin Volkerki,

Ja und Nein.
Ja, die günstigen Spritzgussteile werden auch scharf, wenn es Dir nur um billig geht passt es wunderbar (meine persönliche "Hitliste":Wüsthof Silverpoint, Viktorinox, Dick Superior, gilt nur im Spritzgriffsegment).
Nein, pflegeleichter sind sie nicht, ganz im Gegenteil: Gerade Metzgermesser sind auf schnelles Nachschärfen ausgelegt und nicht auf überagende Standzeit. Der Tierzerkleiner hat deshalb ein scharfes Messer, weil er ständig nachwetzt, nicht weil es lange scharf bleibt.
Dadurch nutzt das Messer auch extrem schnell ab, was ein teures Messer unrentabel macht -> Spritzgussgriff.
Wenn Du also nicht so gut mit dem Stahl umgehen kannst und gelegendliches Nachschleifen nicht unter Pflegeleicht fällt, lass es lieber bleiben.

Ansonsten gilt natürlich jederzeit und überall: Werkzeuge nur bestimmungsgemäß Einsetzen, sorgfältig Reinigen und fachgerecht Warten!
(ausser die Chefin ist nicht in der Nähe)

BTW: nach 11 Jahren noch neuer Benutzer - niedlich:cool:

Yes, we cut!
Christian
 
Erst einmal Danke für die Antworten.
So ähnlich habe ich es mir doch vorgestellt, ein Buntgriffmesser ist also einem hochpreisigem Designermesser in etwa gleichgestellt - in der Funktionalität - wenn es denn ein Markenprodukt ist.
Ich bin überhaupt auf das Thema gekommen weil ich mir so ein Schärfsystem zugelegt habe bei dem man die Klinge einfach 2 - 3 Mal durchzieht und gut ist - geht super.

Ich gebe ja zu, die schwarzen oder braunen genieteten Griffe sehen um Klassen besser aus. Es ist eben wie bei einem Auto, der gleiche Reifen auf Alu- oder Stahlfelgen.
 
wenn man nur schneiden will sind zB Mora sicherlich ne gute Wahl ...aber ich denke da würd mir in der Küche mal direkt die Hand abfallen ;)

Aber ich bin ja auch kein Profi-Gastro-Koch oder Fleischer sonder Hobbykoch mit Messeraffinität :)

Mein aktueller Küchenliebling:

2012a20-1.jpg
 
Moin

wenn man nur schneiden will sind zB Mora sicherlich ne gute Wahl ...

Nein, - sind sie nicht:rolleyes:

Hier sind durchaus ein paar Profis in diesem Forum unterwegs.
Also Leute, die tagtäglich stundenlang mit Messern hantieren.

Wären Moras in der Küche eine gute Wahl, dann würden sie auch empfohlen werden.


ein Buntgriffmesser ist also einem hochpreisigem Designermesser in etwa gleichgestellt - in der Funktionalität

noch einmal: Nein

Zur Funktionalität gehören nämlich neben den Schneideigenschaften auch so Kleinigkeiten wie z.B. die Balance und die Griffgestaltung.

Ein Metzger hält das Messer völlig anders als ein Koch.

Die "Buntgriffmesser" lassen viel Grifftechniken nicht zu und gerade bei den Teilen mit längerer Klinge ist die Balance irgendwo zwischen mies und beschissen. Damit kann man im Hammergriff grob Zuschneiden. Für Feinarbeiten taugen diese Griffe nicht wirklich.

Es ist eben wie bei einem Auto, der gleiche Reifen auf Alu- oder Stahlfelgen.

Und ein drittes Mal: Nein. :rolleyes:

Ein Auto definiert sich nicht über das Material der Felgen.
Weder in den Fahreigenschaften, noch in der Geländetauglichkeit noch in seinem Wert.

Gruß
chamenos
 
Klar reichen die Fleischer Messer in der Preislage ca 15 Euro allemal.

Die Schärfe ist mit einem guten Stahl leicht zu pflegen. Viele Restaurants
arbeiten auch mit dieser Art Messer zumal sie auch nach ISO und Arbeitstechnisch
(Handlage, Balance, Sicherheit, Berufsgenossenschaft.. ) darauf ausgerichtet sind.
Darauf achten, dass es sich halt um den entsprechenden Hersteller wie z.B
Giesser, Dick... handelt. Metzgereinkauf wäre da wegen der Auswahl eine
Anlaufstelle.
 
Nein, - sind sie nicht:rolleyes:

...

Wären Moras in der Küche eine gute Wahl, dann würden sie auch empfohlen werden.

Hmmm, ich glaube nicht, dass die Aussage auf die Handwerksmesser von Mora bezogen war. Es gibt durchaus brauchbar aussehende Mora Küchenmesser, allerdings liegen die preislich nicht viel unter einem Zwilling, Wüsthof, etc.

http://www.hkgt.de/shop/messer/mora-of-sweden/mora-of-sweden-cooks-knife-4216pg-kuechenmesser.html

Wenn es um den Preis geht, ist man z.B. bei Giesser (wohlgemerkt mit Kunststoffgriff) besser aufgehoben.

MfG
Peter
 
Hmmm, ich glaube nicht, dass die Aussage auf die Handwerksmesser von Mora bezogen war. Es gibt durchaus brauchbar aussehende Mora Küchenmesser,

Moin

Mir schon klar.

Es gibt hier übrigens einen kurzen Bericht über eins der Mora-Küchenmesser: http://www.messerforum.net/showthread.php?87913-Mora-4171PG

Ich habe mir die Dinger auch mal angesehen und abgesehen davon, dass ich mit den Griffen nicht warm wurde, fand ich die Farbe mehr als gewöhnungsbedürftig.

Das Auge ißt ja mit;)

Gruß
chamenos
 
Ich glaube kaum, dass die Mora Küchenmesser schlechter sind als das Gros der Messer, die in Profiküchen verwendet werden. 12c27 spielt in der gleichen Liga wie 1.4116 oder 1.4034 und die WB von Mora ist auch i. O. - wenn die Farbe nicht gefällt, ist das wohl eher Geschmackssache.

Auch scheint es mir gerade im Profibereich viele Mythen zu geben. Sehr schön immer zu sehen, wie prominente Köche die alte Leier von "ein gutes Messer ist geschmiedet, es hat einen Kropf zur Balance und kommt aus Solingen" - wobei nix über Stahl, Geometrie oder WB damit gesagt ist.

IMO herrscht da eher eine heuristische Herangehensweise: "Was der Meister hat, wird nicht verkehrt sein, also hol ich's mir auch." Daher sieht man in Berichten aus Großküchen, wie alle fröhlich mit einer Konditorsäge das Gemüse schneiden; die "jungen Wilden" unter den Promiköchen haben dann die Japaner und die alten Hasen die Solinger.


Ookami
 
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