Puma Fallschirmspringermesser

Messerboerse

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Hi,

ich hab jetzt irgendwo (weiß nicht mehr wo) was von einem Puma Fallschirmspringermesser (1972) gelesen.
Weiß jemand was darüber - Fotos?

cu
jens
 
Ob es genau das ist, was Du suchst weis ich nicht, aber im allseits bekannten Internetschrottplatz werden (wurden) häufig Messer von Hirschkrone als "BW-Fallschirmspringermesser" angeboten, die sich beim näheren Anschauen als "abgespeckte" Puma-Automesser entpuppten.

Eigentlich waren das eher Mischlinge aus Weber-SEK und Puma-Automesser, allerdings feststehend mit Flacherl und Holzgriffschalen, und nicht klappbar :confused:

Wenn es die tatsächlich sein sollten, und es auf einem Namensdreher oder einer Verwechslung beruhen sollte, lass lieber die Finger davon, die Qualität ist eher extrem sparsam, da Behördenware:

Stahl vermutlich 1.4034 oder aus der 1.41xx Reihe, wohl das geringere Übel,
Anschliff wie mit einer Flex, fetter Keil mit Flachschliff,
Griffspalten und Fugen zwischen den Bauteilen, durch die man Zeitung lesen kann.
Lederscheide, wie man sie gröber und unsauberer kaum machen kann
Alles in Allem grottig - ich habe mir trotzdem sowas angeschafft, allerdings zum Tunen und Tüfteln. Aber das ist wohl nicht, was Du willst.

Unter dem Vorbehalt, das wir vom gleichen Messertyp mit der gleichen Bezeichnung sprechen ;)

Gruß Andreas
 
Bei dem Messer, das Luftauge erwähnt, könnte es sich um das an
Jetpiloten der Luftwaffe ausgegebene Messer handeln.
Wenn ich mich richtig erinnere, entspricht es im wesentlichen dem
Puma-Automesser. Das SEK-Messer ist dann eine Art Weiterentwicklung mit
Gummigriffen.
Von einem Klappmesser von Puma für Fallschirmspringer habe ich leider noch
nie was gehört oder gelesen. Andererseits gab's gegen Ende des 2. Weltkriegs
von Puma eine Weiterentwicklung des Fallschirmjägerkappmessers, aber das
war ein Fallmesser.
 
weiteres PUMA Märchen

anson argyris schreibt: ... "gab's gegen Ende des 2. Weltkriegs
von Puma eine Weiterentwicklung des Fallschirmjägerkappmessers, aber das war ein Fallmesser."

Bekanntlicherweise gibt es über PUMA Messer viele nette Geschichten, die sich bei näherer Prüfung als nicht haltbare Behauptungen erweisen (teilweise bereits in diversen posts, z.B. in dem von Del Ray moderierten VINTAGE KNIVES Fachforum, hier im Messerforum veröffentlicht).

Von einer PUMA Weiterentwicklung des Fallschirmjägerkappmessers aus dem 2. Weltkrieg ist bisher in keinerlei Fachliteratur irgendein Hinweis zu finden. Tatsache ist, dass das unter „M 1937“ bekannte Fallmesser (mit Griffschalen aus Holz) einzig in einer Weiterentwicklung modifizert wurde als ZERLEGBARE Ausführung. Hersteller waren 3 Solinger Firmen sowie ein Unternehmen aus Thüringen., nicht jedoch PUMA. Diese Variante wurde auch noch nach Ende des zweiten Weltkrieges unverändert in Solingen von SMF (mit eigenem Markenzeichen und auch als Auftragsfertigung) hergestellt, kein derartiges Fallmesser ist bisher mit PUMA Markierung bekanntgeworden.
Nach Ende des zweiten Weltkrieges haben diverse Solinger neue Modelle von Fallmessern entwickelt, PUMA gehörte eindeutig NICHT zu diesen kreativen Unternehmen.

PUMA Fallschirmspringermesser hat es -zumindest bei der Bundeswehr- auch nicht gegeben. Del Ray hat sich als Moderator von VINTAGE KNIVES bereits als Fachmann für PUMA zu erkennen gegeben und wird sicherlich ergänzende Informationen mitteilen können.
 
Mit 'Weiterentwicklung' meinte ich das im Buch von Eugen von Halasz 'Deutsche
Kampfmesser' abgebildete Modell eines Kappmessers, das sich in mehreren
Punkten von den älteren Modellen unterscheidet (z.B. ein Druckknopf statt des
umlegbaren Hebels, um die Klinge zu öffnen).
Ich bin mir allerdings jetzt nicht mehr sicher, ob dieses Modell im Buch wirklich
PUMA zugeschrieben wurde oder ob ich mich falsch erinnere.
Ich hab' das Buch gerade nicht zur Hand, aber bei Gelegenheit schlage ich nach.
 
Nun Jens, zweiter Versuch der Aufklärung :steirer:

Hier hat Olli Mendl ein Marinemesser vorgestellt, welches auch bei €buy als Fallschirmspringer- oder sogar FJ-messer aus Belgien, Frankreich und England beschrieben und angeboten wird/wurde.

Meins etwas weiter unten ist von Hubertus (das kleine), das große - KA, vermutlich Schlieper (70er Jahre bis heute, ganz grob gesagt). Von der Jahresangabe könnte es auf die kleine, ältere Version hindeuten, nur eben nicht auf Puma, wie Cut schon schrieb - aber ein Klappmesser :D

Im Gegensatz zu der angesprochen Behördenware ist dieses von Hubertus ziemlich gut verarbeitet, trotz Behördenausführung, was wohl an der qualitativ höherwertigen Herstellung bis ca. Ende der 60er Jahre liegt.

Einziger kleiner Makel ist der Riss um die hintere Verstiftung, was aber wohl daran liegt, dass man damals technologisch noch nicht so gut mit Kunststoffen umgehen konnte, und die Schrumpfmaße in den Spritzformen noch nicht konsequent berücksichtigt hat. Mein Modell ist grob geschätzt von Anfang 50er bis Ende 60er Jahre hergestellt worden.

Es soll aber auch solche Modelle geben, bei denen dieser Riss nicht vorhanden ist ;)
Ansonsten ist es, falls es der gesuchte Typ ist, ein nettes kleines Messer mit ziemlich scharf zu bekommender Schneide, strammer Rückenfeder, brauchbarem Dorn und einem etwas seltsam anmutendem Dosenöffner/Kapselheber (??!), vermutlich eher für leichte Takelarbeiten, wie sie auf Schiffen häufiger anfallen.

Gruß Andreas
 
Entschuldigung, wegen des Fallmessers habe ich anscheinend irgend etwas
durcheinander bekommen. Im Buch von Halasz steht nichts davon, dass
das dort abgebildete Modell von Puma ist.
 
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