PUMA-MESSER jetzt mit Klingen aus AISI 420

willy grey eyes

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Wie tief man doch sinken kann!
Sowohl auf der Website - als auch im neu erschienen Kettner-Katalog - werden zwei Jagdmesser mit Hirchhornbeschalung des Solinger Traditionsherstellers PUMA angeboten.
Lt. Angabe des Herstellers mit Klingen aus AISI 420 und bei Betrachtung der Zoom-Aufnahmen auf der Website von Kettner mit miserabel befestigten Griffschalen. Die Spalte zwischen
Angel und Schale sind gut sichtbar. Die einstigen Gründerväter würden sich wahrlich im Grabe umdrehen. Mein herzliches Beileid.

Willy Grey Eyes

PS: Weiß eigentlich jemand wieso in den USA soviele Vintage-Knives
von Puma angeboten werden?
 
PS: Weiß eigentlich jemand wieso in den USA soviele Vintage-Knives von Puma angeboten werden?

Ich vermute mal, daß es am anderen Markt für Jagdmesser liegt. Jagd ist in den meisten der Vereinigten Staaten schon aus historischen Gründen ein Jedermannrecht ohne große bürokratische und finanzielle Hürden. Daher sind viel mehr spezielle Jagdmesser im Umlauf und die Nachfrage nach preiswerter Vintageware durch wenig vermögende Wochenendjger ist viel höher. (Die meisten Jäger hier, die ich kenne, geben zwar 4-stellige Summen für Gravuren ihrer Langwaffen aus
und kanusern beim Messer um jeden Cent, allerdings eher auf Kosten der Qualität, als das sie zu Gebrauchtware greifen...)
 
"Die einstigen Gründerväter würden sich wahrlich im Grabe umdrehen. Mein herzliches Beileid."

Also, das sehe ich nicht so. Puma ist meiner Ansicht nach eine Firma, welche um`s Überleben ringt. (Wenn dem nicht so ist, verbessert mich bitte, es sollte mich freuen.)
Nachdem man über Jahrzehte immer die Nr. 1 für unsere geschätzten Waidmänner (beider Geschlechter) war, und immer ein Geheimnis aus dem verwendeten Stahl machte, versucht man sich heute auch im Bereich der preiswerten Messer. Diesen Trend beobachte ich schon seit einiger Zeit, siehe White Hunter II usw.
Die Stahlfrage, wie gesagt, war immer mehr oder weniger geheim, man sprach vom Pumasterstahl und klebte eine Härteprüfmarke auf.
Wenn ich heute aktuelle Kataloge mit Pumamessern durchforste (was für ein Wortspiel), dann sehe ich Stahlangaben von 440 A - C sowie 4110 und 4116. Der 4116 wird anderswo als "fexibler Superstahl" bezeichnet.
Wenn mit AISI 420 unser allseits beliebter 1.4034 gemeint ist, worin besteht dann ein Rückschritt zu den genannten Stählen?
Vielleicht hört sich die Bezeichnung AISI 420 für Laien besser an als 4034?
In der Stahlfrage sollte man immer etwas Bodenhaftung beibehalten.
Dies wie immer meine völlig subjektive, ureigene und persönliche Meinung.

Es grüßt Matthias,
der bekennende 1.4034 Fan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war doch abzusehen, gehört Puma nicht inzwischen auch zu Herbertz oder wird darüber vertrieben. Bei denen ist doch der Hausstahl ganz eindeutig der 420 - dann allerdings noch für viel Geld!!!
Ich bin und war noch nie ausgesprochener Pumafan.
Die Produkte waren mir immer zu teuer und zu sehr auf Jäger abgestimmt.
Ich weiß ich bin jetzt bestimmt wieder eingefleischten Pumasammlern, auf die Füße getreten.
Ärgert euch bitte nicht zu sehr, aber ich denke es gibt bessere Marken!!!

Alex
 
Ich weiß ich bin jetzt bestimmt wieder eingefleischten Pumasammlern, auf die Füße getreten.
Ärgert euch bitte nicht zu sehr, aber ich denke es gibt bessere Marken!!!

Hallo Saschaman,
richtig, Puma war eigentlich immer recht jagdlastig und da ich Jäger bin, bin auch ich ein Pumafan. :) Ich halte es auch sehr mit Traditionen. Puma ist eine deutsche Messertraditionsfirma.Traditionelle Firmen haben eine Geschichte zu erzählen und kommen nicht heute und gehen morgen wieder . Die alten Jagdmesser von Puma aus den Jahren von 1957 bis 1983 waren in der Verarbeitung einfach klasse. Da war die Klinge an der richtigen Stelle mittig sitzend, da öffnete und schloss der Backlock wie eine alte Mercedestür.Ich habe ein altes 959 seit dem ich Jäger bin (über 20 Jahre ) im Gebrauch und sehr viel Wild damit versorgt, daß Messer,immer gepflegt, hat nur ein wenig Patina angesetzt und verrichtet seine Arbeit wie am ersten Tage. Einfach genial!
Nun müssen sich viele traditionelle Firmen den Zeichen der Zeit stellen. günstige Produktionen im Ausland sind an der Tagesordnung.Das geht natürlich zu Lasten des Preises und damit einhergehend auch zu Lasten der Qualität. Mir hat einmal ein Pumamitarbeiter auf der Jagd und Hund in Dortmund gesagt, daß sie heute kaum noch Solinger Messermacher in SG hätten, die die frühere Qualität zu einem Preis X in Handarbeit zusammensetzen könnten.Man müsse um Marktanteile halten oder gewinnen zu können "preiswert" im Ausland produzieren lassen.
Ich kaufe auch keine neuen Pumamesser der Serie IP, versuche nach wie vor das eine oder das andere alte Pumamesser zu ergattern(Momentan bin ich auf der Suche nach einem alten 941 ohne Fangriemenöse),die waren nämlich so wie ich mir Puma qualitativ vorstelle .
Da damals sehr viele der alten Pumamesser in die USA geliefert wurden, gibt es dort noch einen großen Fundus von alten Vintage Pumas, die dort nach wie vor ein großes Ansehen geniessen und zwischen den Sammlern hin und her gehandelt werden.

Dizzy
 
"...Also, das sehe ich nicht so. Puma ist meiner Ansicht nach eine Firma, welche um`s Überleben ringt."

Wenn dem so ist, dann frage ich mich - die Frage nach dem Klingenstahl einmal außen vorgelassen - warum die Be- und Verarbeitungsqualität nicht besser wird. Auch das Puma seit einiger
Zeit unter dem Namen IP in Spanien produzieren läßt ist kein Kritikpunkt, da so sicherlich ein bestimmter Marktanteil im niedrigeren
Preissegment gesichert werden kann.

Aber die Produkte die im Stammhaus in Solingen hergestellt werden,
haben leider oft Verarbeitungsmängel und strahlen nicht mehr dieses
gewisse "Puma-Flair" aus. Das die Qualität der Hirschhorngriffe
deutlich nachgelassen hat, kann man Puma auch nicht direkt ankreiden,
da dies weltweit ein Problem (Sambar-Hirschhorn aus Indien) ist.
Nur etwas mehr Fingerspitzengefühl bei der Auswahl des Hirschhorns wäre schon angebracht. Ich hatte zweimal ein Puma White Hunter
zur Ansicht im Hause. In beiden Fällen waren Spalten zwischen Angel und Griffschalen mit irgendeiner undefinierbaren Masse nachbearbeitet,
sprich: ausgefüllt worden. Ich finde, bei dem Preis der für ein White Hunter verlangt wird, ist dies (für mich) nicht akzeptabel.

Fazit: Ein bißchen mehr Sorgfalt bei der Auswahl der Materialien und der Verabeitung und ich hätte sicherlich einige Puma-Messer mehr
in meiner Sammlung.

Schnittige Grüße aus dem zur Zeit regenreichen NRW
Willy Grey Eyes
 
Hallo Dizzy,

netter Vorschlag, das mit dem Sammeln "alter Puma-Messer".
Das ist jedoch nicht jedermanns Sache. Gebrauchte oder Second-Messer sind nun mal nicht mein Fall. Das gleiche gilt übrigens auch
für Bücher.

Noch ein schönes Wochenende.
Grüße
Willy Grey Eyes
 
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