Ich werde mich mal auf die ursprüngliche Frage beziehen und gehe dabei davon aus, dass du eine Klinge die du kaufst auch benutzen möchtest und diese ein mittelalterliches Schwert ist.
Klinge; Das schwierigste ist wohl die Klinge, weil man da halt optisch und auch durch Biegetests nur wenig über die Haltbarkeit im Kampf sagen kann. Wir hatten uns schon verhältnismäßig teure Klingen bei einem deutschen Schmied gekauft, der sogar Garantiekarten ausgeteilt hat, die uns im Nachhinein wenig nutzten, als seine Schwerter tatsächlich kaputt gingen, was meist fürs Puplikum Nachteile mit sich zieht. Am Anfang sahen die Klingen gut aus, mehrfache Biegetests waren keine Problem.
Dann gibt es Klingen, welche bei beschriebenen Tests brechen würden, aber mich im Kampf seit über 6 Jahren bekleiten und ein sehr schlanke Klinge haben, wo ich mich heute noch frage wie das Ding hält. Um hier auf den Punkt zu kommen, bei der Klinge ist es Glücksspiel, oder du kaufst Preisintensiv(aber gerechtfertigt) beim professionellen Schmied. Der Feilentest ist Blödsinn, weil wenn die Feile nicht greift ist das Material zu hart und spröde für Schwertklingen (in Bezug auf die meisten Stähle die heute verwendet werden).
Parierstange; Diese sollte selbst bei schwereren Waffen schlank und einen relativ leichten Eindruck machen, wie bei allen anderen Teilen der Waffe, sollte diese nicht Verchromt sein oder Form und Farbe von Grauguss aufweisen. Ich hatte erst letztens in meiner Schmiede wieder eine Reperatur und der Hersteller hat tatsächlich Guss für die Anbauteile des Schwerts verwendet, was der Grund für die Reperatur war, weil die Parierstange einfach gebrochen ist, obwohl dreimal so viel Material wie eigentlich nötig verarbeitet war. Die Durchführung für den Erl sollte passgenau sein und nach Möglichkeit eine abgesetzte Vertiefung für den Ansatz der Klinge aufweisen. Selbstverständlich sollte auch nichts wackeln oder klappern.
Heft; Eine reine Lederwicklung ist oft für Griffigkeit nicht ausreichend und meist das erste was wegfleddert wenn kein ordentlicher Kleber verwendet wurde. Teilweise oder durchgehende Drahtwicklung ist zu empfehlen gerade wenn man mit Panzerhandschuhen kämpft. Solltest du eher dem leichteren Fechtübungen, sprich ohne Handschuhe oder nur ein dünner Schutz, zugetan sein, ist Rochenhaut zu empfehlen, bei dem Hersteller, der Diese verarbeit, kannst du davon ausgehen, dass der Qualitätsanspruch wie auch der historische Hintergrund eine gehobenere Rolle spielt.
Knauf; Hier scheiden sich die Geister was die Frage angeht; geschraubt oder genietet, oder beides. Ich bin der Meinung, dass es eigentlich egal ist. Wichtig ist, dass der Erl nicht zu dünn ist. Geschraubte Knäufe lassen sich einfacher nachspannen, denn selbst das beste Schwert kann irgendwann anfangen zu klappern, was daran liegt, dass das Heft aus Leder und Holz ist, und sich diese Materialien bekanntermaßen durch Feuchtigkeit und Krafteinwirkung schnell mal in ihrer Form ändern. Ein genieteter Knauf ist bei einem Schmied für die Nachbearbeitung am besten aufgehoben, der darauf achten sollte, das einige Hersteller zusätzlich ein Gewinde in den Knauf geschnitten haben um diesen gleichzeitig zu schrauben, da kann man lange auf den Niet knüppeln, ohne dass das Schwert seine Festigkeit zurück bekommt. Der Knauf sollte bei zweihändigen Waffen wie auch bei Langschwertern gut in der Hand liegen, da man diesen bei vielen Fechttechniken für eine gute und kraftvolle Kontrolle über das Schwert benötigt.