Randall Knives hartverlötet

Knifefriend

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hallo messerfreunde,

ich hab da eine Frage! Der Übergang bei Randall Messern zwischen Parierelement und Klinge wird hartverlötet. Aber wie soll das funktionieren ohne das Stahlgefüge zu beschädigen? Vor dem Härten geht es nicht, da Hartlot bei max. 950°C wieder flüssig wird. Da Randall auch rostbeständige Stähle verarbeitet, deren Härtetemparatur bei meistens über 1050°C liegt. Demzufolge ist es auch nach dem Härten nicht möglich, da man sonst das erreichte Stahlgefüge zerstören würde. Ich freue mich schon auf eure Antworten:hmpf:.
 
Hier im Forum haben schon ein paar Messerbesitzer davon berichtet, dass ihnen das Randall einfach an der Lötstelle abgebrochen ist. Randall gibt darauf keinerlei Kulanz. Sehe selbst darin einen großen Nachteil. Ebenso ist der Lötbereich sicher eine Stelle, wo man ziemlich gut fuschen kann, da die Lötstelle ziemlich groß ist. Seit ich das gelesen hatte, bin ich mit meinem Trapper etwas vorsichtiger in der Benutzung.:irre:
 
Wieso ein Messer an der Lötstelle abbrechen sollte, kann ich nicht verstehen, da in diesem Bereich im schlimmsten Fall der Stahl weicher sein sollte.
Ich selber habe keine Randalls, aber ein 2G welches auch einen verlöteten Handschutz hat, keinerlei Probleme, hab auch schon gesehen was so ein Messer alles aushält, jedenfalls wesentlich mehr, als es im normalen Gebrauch so erleben wird (120kg Mann stellt sich drauf und wippt..).
Rodrigo hat mir erzählt, dass beim verlöten nur eine ganz kleine Stelle erhitzt wird, insbesondere das Parierelement, dabei wird der Stahl jedenfalls nicht so heiss, dass es kritisch wird, weiss aber auch nicht, was für Lot er dafür verwendet, angeblich Silberlot......

Ich würde aber gerne auch mal eine Expertenmeinung hören, da ich auch ein Stabilitätsneurotiker bin. Eine Expertenmeinung von einem Hersteller, der auch verlötet!
Ed Fowler macht es auch (Stabilitätsfanatiker) und für mich ist es, gerade bei Kohlenstoffstählen eigentlich ein Muss, damit keine Feuchtigkeit in den Griff eindringen kann, Epoxi geht zwar auch, finde ich aber nicht sonderlich traditionell.

Grüsse
surfer
 
Wie es Randall macht weiß ich nicht.

Aber für meinen Hausgebrauch: Klinge in eine rohe Kartoffel stecken.
Wird dann nicht heisser als 100 °C, kein Härteverlust. Es stinkt nur.


Die einfachsten Lösungen sind oft die Besten.


Gruß


Seebär
 
Aber für meinen Hausgebrauch: Klinge in eine rohe Kartoffel stecken.
Wird dann nicht heisser als 100 °C, kein Härteverlust. Es stinkt nur.
Stimmt so nicht und ist eine Milchmädchenrechnung. Dass die Klinge hart bleibt ist logisch, die ist ja "zu weit weg". Interessant ist jedoch der Bereich direkt an der Lötstelle, und da gibts, wie auch beim Schweißen, bei hohen Temperaturen eine Wärmeeinflusszone. Und wenn wir von Temperaturen um 950°C reden (kenne ich mich nicht aus mit Löten, also übernehme ich das mal), dann haben wir im Bereich der Lötstelle definitiv Gefügeverändernde Bedingungen. Inwieweit das passiert, also wie groß die Auswirkungen sind, müsste man untersuchen.
Weiss da wer mehr? Wo sind die konkreten Fälle der abgebrochenen Klingen?

Grüße
Micha
 
Ist es sicher Hartlot?

Ich verlöte hin und wieder auch mal Backen oder Parierelemente mit Weichlot, damit ganz sicher kein Wasser oder Schmutz eindringen kann. Dazu verwende ich bei rostfreien Klingen das Lötwasser und Weichlot von Wolf Borger.

Gelötet wird da bei 270-280°C.

Zunächst war ich auch skeptisch obs der Klinge (die beim Löten in ein Wasserglas getaucht ist) einen Schaden zufügt. Biegungen bis zum Bruch haben gezeigt, dass die Klinge an der Lötstelle nicht eher bricht als an anderen Stellen. Zudem hat die Klinge 2cm neben der Lötstelle weniger als 100°C. Angelassen wird höher und länger.
 
Hab gerade mit Rodrigo von 2Gknives gesprochen, er bestätigt die Version von Nemo.26.
Er verwendet Weichlot aus Zinn und 6% Silber welches bei weit unter 280ºC schmilzt.
Beim verlöten wird lediglich das Parierelement erhitzt, dank Flussmittel und dem sehr exakt gearbeiteten Handschutz (Kapillareffekt) fliesst das Lot sofort in die Zwischenräume zwischen Erl (14mm x 6mm) und Handschutz, ohne dass dabei die Klinge weiter erhitzt wird.
Die Temperatur die die Klinge erfährt ist weit unter der Anlasstemperatur.
Randall macht das genauso!
Also KEIN Hartlot!

Ich würde ja gerne mal mehr über die gebrochenen Randalls hören oder sehen.

Grüsse surfer
 
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Hier im Forum haben schon ein paar Messerbesitzer davon berichtet, dass ihnen das Randall einfach an der Lötstelle abgebrochen ist. ...

...Ich würde ja gerne mal mehr über die gebrochenen Randalls hören oder sehen. Grüsse surfer


Hm. Also mit "randall+abgebrochen" und "randall+gebrochen" kommen einige Beiträge, "randall+bruch" führt nur hierher.

Zum Teil decken sich obige Fundstellen. Klingt für mich eher so, als seien die Brüche auf Fehlkonstruktion am Übergang Klinge-Erl zurückzuführen, eher nicht aufs Löten. Auf dem Foto von Randall sieht der Übergang ziemlich rechtwinklig aus: http://www.randallknives.com/construction.php
 
Zuletzt bearbeitet:
ich glaube ebenfalls das es weichlot ist. im MM wurde behauptet, das die randall knives hartverlötet sind. außerderm sieht hartlot auch anders aus als auf den bildern. wenn man dann noch ein weichlot mit hohen bleianteil benutzt, dann schmilzt das lot schon bei 180°C.danke für eure antworten.

mfg toni
 
Wo läge der Sinn einer Hartlötung? Verlötet wird um
a. den Bereich zwischen Zwinge und Klinge abzudichten
b. den Übergang optisch etwas definierter zu gestalten.
Hartlötungen finden sich dort, wo Verbindungen einiges aushalten müssen. Mich tät's in diesem Fall wundern.
 
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