Rasiertest - wie genau

BlackBiturbo

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Hallo liebe messer freunde!

ich habe eine frage zum allseits bekannten rasiertest. Im Normfall teste ich die schärfe des messers durch rasieren am unterarm und das ohne Schaum oder ähnliches. geht mit dem Haikuh ganz gut aber ziept ein wenig. da ich den versuch wagen wollte wie es mit etwas Schaum ist habe ich dies gerade ( unter einem gewissen alko einfluss - wann kommt man sonst auf dumme ideen) ausprobiert und muss sagen - das rasiert besser als der rasierer - null ziepen, einemal rüber und alles ab. Heißt das, dass das Messer schärfer ist als der mach Fusion :confused: ? Wenn es der Fall sein sollte werde ich bald auf rasiermesser umsteigen. die sind sicherlich x mal schärfer als das Industrie haiku, haben mehr Stil und sollten dann auch besser rasieren.

Viele Grüße Sweeney
 
Tja, das mit dem Rasiertest ist so eine Sache.

Der ist halt sehr subjektiv, allein schon der Winkel variert, und dann noch bei jedem einzelnen die Haardicke...ich nutze den für mich zur Bewertung der Schärfe, ich halte den aber nur sehr eingeschränkt für allgemein vergleichbar.

Was das Rasieren mit der Klinge angeht - gerüchteweise hat man das sogar schon "früher", bevor Mach3,4,5 und 6 existierten, mit viel Erfolg praktiziert ;)
Erfordert halt Übung. Und Zeit.

Gruss, Keno
 
Na den winkel halte ich wie den schleifwinkel ( aus der hand). da bin ich inzwischen auch ganz firm mit. Ich hab es gerade nochmal mit den keramikmessern versucht und die bekommen nicht ansatzweise ein so "sauberes" ergebnis hin - und die sind schon arg scharf ( meine freundin und Mutter packt sie deswegen schon nicht an).

Aber eines weiß ich: Ich denke ich werde mir nachdem ich mein weighnachtsmesser habe ein rasiermesser zulegen.

Gruß
BB
 
Rasiermesser - aber immer. Mit ein bisschen Übung wirst du die besten Rasuren haben, die du je hattest. Allerdings muss ein Rasiermesser noch mal deutlich schärfer sein, als dein Haiku.

Der Unterarm-Rasiertest ist beim Rasiermesserschärfen nur eine Zwischenprüfung. Die richtige Rasiermesserschärfe ist dann erreicht, wenn das Rasiermesser ein lose gehaltenes Haar nur durch leichte Berührung kappt.

Weiter Infos zum Thema findet man hier:

http://www.gut-rasiert.de/forum

http://forum.nassrasur.com/

Bleib dran, es lohnt sich :super:
 
[...] Ich hab es gerade nochmal mit den keramikmessern versucht und die bekommen nicht ansatzweise ein so "sauberes" ergebnis hin - und die sind schon arg scharf [...]

Eieiei. Keramikmesser sind nicht scharf. Zumindest wirst du hier in diesem Forum nur wenige finden, die sowas für "scharf" halten.

Gruss, Keno
 
ich würde dir nicht raten auf ein Rasiermesser umzusteigen, zumindest nicht jetzt.
Die Erfahrungen die du im Augenblick sammelst sind wertvoll
und erscheinen dir unglaublich.
Das ist auch gut so, aber würdest du jetzt auf die ernsthafte Messerrasur
umsteigen könntest du enttäuscht werden.

Ich selbst bin vor einigen Monaten erst umgestiegen
und bin erst langsam auf dem Niveau mich angenehm rasieren zu können.

Rasiermesser und Kochmesser sind absolut verschiedene Themen,
selbst wer das Schärfen von Kochmessern gemeistert hat,
wird einiges neues lernen müssen um das auf Rasiermesser zu übertragen.

Bleib bei der Euphorie und vertiefe das, was du grade machst.


Zur erklärung;
die Unterarmrasur ist keine Kunst,
nicht nur jedes laienhaft geschärfte Kochmesser vollbringt die
Armrasur sauber,
sondern teilweise der Indusrtieschliff.

Die Unterarmrasur ist aber kein Kriterium für die Gesichtsrasur.
Wenn du dein Messer auf Gesichtsrasurtauglichkeit testen willst,
gibt es den HHT (hanging hair test).
Dabei wird ein Haar, egal wie dünn, mit zwei Fingern gehalten.
Die Wurzel zeigt dabei nach außen oder oben, je nachdem.
Das Messer wird nun zwischen 8 und 15mm über dem Haltepunkt an das Haar geführt.
Ohne Zugbewegung mit reinem Druck wird versucht das Haar
gegen den Strich zu Kappen.
Knickt das Haar weg, ist der Test nicht bestanden.
Springt das Haar ab, ist er bestanden und das Messer
wahrscheinlich bereit für die Rasur.

hier kann man ungefähr sehen wie der Test durchführbar ist:
http://www.youtube.com/watch?v=ib5pO7qogpI&feature=related

Der Grund auf die Messerrasur umzusteigen sollte von Leidenschaft getrieben sein,
denn die Ergebnisse werden die ersten Wochen suboptimal sein.
Ich habe mittlerweile sehr großes Gefallen gefunden
und einen neuen mega-stein gekauft. Ein review wird folgen :glgl:
 
ich würde dir nicht raten auf ein Rasiermesser umzusteigen, zumindest nicht jetzt.
Die Erfahrungen die du im Augenblick sammelst sind wertvoll
und erscheinen dir unglaublich.
Das ist auch gut so, aber würdest du jetzt auf die ernsthafte Messerrasur
umsteigen könntest du enttäuscht werden.

Das man üben muss ich klar. Niemand darf davon ausgehen, mit dem Rasiermesser sofort gute Ergebnisse zu erzielen. Trotzdem empfehle ich jedem, es zu versuchen. Im Endprinzip, wenn man dranbleibt, lohnt es sich.

Die ersten Rasuren, dienen nur dazu, die Technik zu erlernen und zu vertiefen. Im Besten Fall kommt man ohne cuts davon. Zeit ca. 1/2 Stunde für die Rasur :staun:
Je nach Begabung kann man ca. ab einem viertel Jahr mit brachbaren Ergebnissen rechnen. Die Zeit pro Rasur (zwei Durchgänge) sinkt dann meist auf unter 10 min.
Ich bin jetzt seit über 3 Jahren dabei und möchte das nicht mehr missen. So gut wie der Kollege hier, bin aber auch ich noch nicht:

http://www.youtube.com/watch?v=RuuuvuOzB7U&feature=related
 
Ich bin hier immer etwas irritiert, im Forum gibt es viele Beiträge (z.B. welches Messer war das schärfste out of the Box) in denen User schreiben wie unglaublich scharf ihre Messer doch sind, sie könnten sich damit ohne Probleme sogar ihre Haare am Unterarm rasieren. Auch in den diversen Schärftoppics wird immer davon gesprochen, wie man es anstellt, ein Messer so zu schärfen, so dass man damit seinen Unterarm rasieren kann.

Nun ist es so, dass ich keinen einzigen Schleifstein besitze (nur so ein 9,99 € Lidl Dimamantschärfsystem), kein Abziehleder benutze (zum Abziehen nehme ich eine PC Platte mit etwas Kunststoffpolitur 5€) und meine Messer von billigem Stanzblech bis hin zur 60€ Klasse und auch mein Griptilian (Das im Auslieferungszustand enttäuschend stumpf war!) rasieren alle die Arm Haare und das nur durchs Eigengewicht und ohne ziepen! Ich habe zum Spaß auch mal den 3-Tage Bart mit dem Griptilian aus dem Gesicht rasiert, geht auch aber das Ziept dann doch etwas. Auch Papier wird zwischen zwei Fingern gehalten und nur durchs Eigengewicht sauber zerteilt! (Griff natürlich ganz hinten gehalten!)

Von dem oben erwähnten Haartest bin ich aber noch meilenweit entfernt! Sind meine Messer jetzt scharf oder nicht? Nach dem was die meisten User hier als scharf definieren sind sie wohl scharf, denn sie rasieren die Arm Haare perfekt.
Dann frage ich mich aber, wozu soll man dann soviel Geld in Sharpmaker, Lensky, Wassersteine oder sonstiges investieren, wenn man für 15€ das selbe erreicht.
Was mir noch bisher keiner sagen konnte ist, wie scharf kann ich solche Messer wie ich sie besitze überhaupt bekommen? Wäre der Haartest z.B. mit dem Griptilian aufgrund des verwendeten Stahls und der Klingengeometrie bei Einhaltung des originalen Schneidwinkels überhaupt möglich, oder habe ich schon das Maximum aus dem Messer rausgeholt? Welche Zwischenstufen zwischen Unterarmrasur und Haartest gibt es, denn hier liegen Welten dazwischen?
Wäre nett wenn einer der Schärfexperten mir hier mal etwas auf die Sprünge hilft! Die Sinnhaftigkeit von haarspaltenden Küchenmessern brauchen wir hier nicht zu diskutieren, die Frage kann sich jeder für sich selber beantworten…
 
Zuletzt bearbeitet:
nur um eine kurze Antwort zu geben:

selbstverständlich kann man auch deien Kochmesser auf Haarspaltschärfe bringen.
Ob aber auf HHT-Schärfe ist eine andere Frage.
Ein Haar mit wenig Zugschnitt schneiden zu können,
ist mein Ziel bei einem wirklich, wirklich scharfen Kochmesser.
Mehr muss selbst bei mir nicht sein.

Solange der Stahl polierfähig ist, kriegt man ihn auch dazu Haare zu schälen.
Allerdings wird die Schneide das nicht lange mitmachen.
( die Fähigkeit Haare zu schälen hat kaum etwas mit geometrie zu tun,
hier geht es um die tatsächliche größe der Schneidkante)

Was optimales Equippment angeht,
gebrauchsfertig kriege ich ein Messer auf einem unbehdanelten Stück Pappe
und einer Kaffeetasse. Kein Witz.

Die Abstufungen in der Schärfe und dem Weg den man dorthin nimmt
sind unbegrenzt groß.
Aber die Leidenschaft treibt einen dazu die Schritte zu zählen
und gerne einen Umweg zu machen,
entweder weil man gerne spaziert, oder weil man an ein schöneres Plätzchen/Ziel kommt.

Für manche ist es einfach schön zu wissen,
dass sein Kochmesser Haare schälen kann,
auch wenn es keinen praktischen Nutzen hat.
(sonst hätten wir wohl alle den Nicer-dicer. Wozu ein Kochmesser? :haemisch: )
Ich hoffe niemand glaubt man *müsse* ein Messer auf Rasurschärfe kriegen.
Oder mindestens einen 1000er Wasserstein haben


Ich selbst investiere so viel in Wassersteine, die ich nicht brauche,
weil ich eine Leidenschaft dafür empfinde und mich mit diesen Dingen beschäftige.
Andere schätzen das Gefühl beim Schneiden,
das bis zu einem gewissen Punkt merklich verbessert wird,
so sehr, dass sie dafür einen weiteren Wasserstein in Kauf nehmen.

Aber selbst unter den Japanern gilt,
alles was über 6.000 geht ist Kür oder Hobby

Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick in meinen Kopf gewähren :steirer:
 
Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick in meinen Kopf gewähren :steirer:


Ich verstehe was du meinst (bis auf den Begriff HHT Schärfe oder eher was ist der Unterschied von HHT zur Haarspaltschärfe).

Normalerweise bin ich bei solchen Dingen auch der Bergsteiger Typ. Dieser Besteigt den Berg ja auch nur weil er da ist und nicht weil es Sinn macht. Ein Messer soweit zu schärfen, dass es Haare spaltet nur allein aus dem Grund "Weil man es halt kann" ist sicher eine schöne Sache und wenn ich das könnte, würde ich das sofort tun:steirer:
Mir ist -um bei dem Modell mit dem Bergsteiger zu bleiben- nur nicht bekannt auf welcher Höhe ich mich befinde und wie hoch der momentan in Angriff genommene Berg überhaupt ist!


Die ganzen Fakten über Grobe und feine Gefüge und welche Stähle deshalb wie gut schärfbar sind haben bei mir eben (evtl. fälschlicherweise) zu der Ansicht geführt, dass es sich nicht lohnt teurere Schärfutensilien zu kaufen, da aus meinen Messern nicht mehr herausgeholt werden kann (alles europäische Klingen aus diversen rostträgen Stählen).
Ich dachte immer die Haarspaltschärfe erreicht man nur mit rostenden Klingenmatierialien oder irgendwelchen Spezialstählen.

Edit: O.k. das mit dem HHT und dem Spalten ist mir mittlerweile klar geworden
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich dachte immer die Haarspaltschärfe erreicht man nur mit rostenden Klingenmatierialien oder irgendwelchen Spezialstählen.

Das ist definitv falsch. Die Friodur Rasiermesser von Zwilling:

frio_rosenholz1.jpg


sind auch rostfrei, kommen auf ca. 56 HRC und lassen sich trotzdem auf HHT-Schärfe bringen.
 
Das ist definitv falsch.


Offensichtlich! Aber ist sehr schwer eine Vorstellung von Schärfe zu bekommen, wenn man noch nie ein (wirklich) scharfes Messer gesehen hat. Meine sind schon x-Mal schärfer alls alles was ich in meinem Leben je gesehen habe. (natürlich war ich noch nie auf einem Forumstreffen oder bei einem Messermacher!)

Weiteres Beispiel, auf kabel1 kam neulich eine Doku über das "schärfste Messer der Welt" in der ein Schmied ein Messer für einen Koch gemacht hat. Der Koch hat hinterher ein paar Haare vom Arm rasiert und hat gesagt, dass das eine für "normale" Serien Küchenmesser nie erreichbare Schärfe wäre!
Jetzt sind Reportagen bei Kabel 1 natürlich nicht unbedingt Bildungsfensehen, aber auch das hat mich natürlich darin bestärkt, dass ich gar nicht so schlecht liege!

Jetzt werde ich mir wohl doch einen Stein kaufen müssen, nur um rauszufinden ob da noch was geht..... *mist*
 
Über Schärfe und Schärftechniken ist schon viel geschrieben und diskutiert worden. Da wirst Du im Forum eine ganze Menge finden.
Deshalb will ich hier nur ein paar kurze Hinweise geben.
1. Unterarmhaare abkratzen ist kein Zeichen wirklicher Schärfe. Das mache ich Dir ohne Hilfsgerät mit einem Stein mit Korn 220 und dem normalen Wetzstahl in maximal 2 Minuten.
2. Jeder Stahl läßt sich -entsprechendes Equipment vorausgesetzt- auf Rasierschärfe bringen. Warum auch nicht ?- Mit Diamant lassen sich auch die größten Karbide schleifen und auf einen spitzen Winkel bringen. Halten wird diese Schärfe allerdings nicht lange, da die Karbide ausbrechen werden, wenn sie zu groß sind.
3. Am einfachsten und dauerhaftesten läßt sich eine extreme Schärfe mit harten und sowohl in der Matrix wie in den Karbiden feinkörnigen Stählen erzielen. Deren Zahl ist ohne Zahl-gute Feilen sind z.B. bestens geeignet.
4. Die drei Schärfeproben: fallendes Blatt, stehendes Blatt und frei gehaltenes Haar geben einen zuverlässigen Eindruck, ob man eine gute Schärfe erreicht hat. Eine gute Probe sind auch die eigenen Nackenhaare. Wenn die Klinge sie mit dem Strich geführt sofort greift, ist das Messer scharf. Sehr zuverlässig ist die Probe mit den feinen Härchen auf einer Glatze. Wenn man sie- nicht auf der Haut, sondern einen cm darüber sauber abschneiden kann, ist nicht mehr viel zu verbessern.
Leider finden sich meist keine Probanden für diesen Test.
5. Sauberes Rasieren setzt nicht nur eine wirklich scharfe Schneide- und auch einiges Geschick- voraus. Wichtig ist, daß die Schneide schön geschlossen ist. Ist sie offen, schneidet sie normales Schneidgut vielleicht sogar besonders aggressiv, verhakt sich aber in den Barthaaren und ziept gemein.
Ich trage meinen Rauschebart nicht ohne Grund. Das Ausrasieren am Hals mache ich mit einem normalen Rasiermesser von Dovo-mit Sicherheit aus 1.4034, was wieder mal zeigt, daß der arme Stahl zu Unrecht gering geschätzt wird.
MfG U. Gerfin
 
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