Reeve Regular Rock’n‘Roller

Rock'n'Roll

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Boas,

meine besten Freunde sind die Amerikaner nicht gerade - hat man mich doch 1995 auf der Rückreise von Neuseeland auf dem Los Angeles Airport ohne ersichtlichen Grund aufgegriffen und für vier Tage im LA County Jail „einquartiert“ und dann bei der Entlassung „vergessen“, mir meine Lederjacke, die Nikon-Fotoausrüstung im Wert von etwa 10.000,- DM und die 40 Ektachrome, die ich verschossen hatte, wieder auszuhändigen.

Der eingeschaltete amerikanische Anwalt hat neben einem Vergeblichkeits-Bericht und einer Rechnung über 600,- DM eine LA-Times geschickt, in der ein ganzseitiger Artikel steht, der diese „besitznehmende“ Verhaltensweise der amerikanischen Polizei als nicht seltenes Schicksal Alleinreisender outet. Lederjacke, Neuseeland-Filme, 600,- DM und Kamera-Ausrüstung adé!!

Aber ihren Blues, die Harleys, die fetten Pick-Ups mit den V8-Motoren und den Rock’n’Roll - den mögen Johnny und ich :super::super:. Seit einiger Zeit auch ihre Messer und Taschenlampen!

Angefangen hat das Ganze mit Chris Reeve - womit wir nun beim Thema wären. Arbeiten wir uns also langsam zum Kern der Dinge vor. Im August 2012 erstmalig messermäßig infiziert, war bereits im September ein Small Sebenza 21 an Bord des Roadhouse - Messer Nummer 4 in der Erwerbs-Biographie unserer „ernstzunehmenden“ Folder. Hin- und hersuchend hatten wir kein Regular finden können, obwohl es uns definitiv auf Anhieb besser gefiel. Dieser irgendwie unbefriedigende Zustand sollte von längerer Dauer sein.

Erst im August 2013 - also 1 Jahr nach Eintritt ins Forum - gelang uns ebenhier der Erwerb eines bestens erhaltenen Large Regular Sebenza. Wir waren begeistert.
Nur drei Wochen später ist uns ein kleines Regular ins Netz gegangen - das computergrafisch gestaltete atlantische „Catch“. Wir fanden, es paßt gut zu uns, da wir ja am Atlantik zu Hause sind und unseren täglichen frühmorgendlichen Espresso bei den Fischern am Strand einnehmen.

Im Januar 2014 stolperten wir schließlich via Foren-Verkaufs-Liste über das Large Regular Sebenza „Stars and Stripes“. Da war er, der Rock’n’Roll, den wir so mögen. Keine wirklichen Amerika-Liebhaber, wie eingangs erläutert, haben wir uns aber sofort in das Design des „Stars and Stripes“ verliebt und spontan zugeschlagen.

Nur neun Tage später schließlich haben wir unseren Augen nicht getraut. Ein ganz einfaches stinknormales Small Regular Sebenza mit BG-42-Klinge, Baujahr Mitte 1998, tauchte auf - das Messer, das wir schon 2012 unbedingt hatten haben wollen. Dreimal dürft ihr raten :p!! Und so haben sich die Dinge gefügt, wie wir sie uns im August 2012 nicht wirklich hatten vorstellen können: Mutiert zu Reeve-Junkies sozusagen. Da sind ja auch noch ein Umnumzaan und ein Professional Soldier. Das eine Sucht eine weitere nicht ausschließt, müssen wir hier vermutlich nicht näher erläutern ;)

Neben all den anderen exzellenten Messern, die wir mittlerweile erworben haben, spielen Reeve’s Rocker immer wieder eine besondere Rolle. Ein kleines Sebenza ist so gut wie ständig mit unterwegs. Auf Platz 1 unserer Hosentaschen-Immerdabei-Liste für kleine Folder liegt zur Zeit neben dem Small SBH von Hasenfuß das Small Regular Sebenza. Beide tragen deswegen - aus Sentimentalitätsgründen - auch das gleiche rote Bändsel!

Das kleine Regular hat schon einiges mitgemacht in den Jahren. Kein Vitrinenmesser - das steht fest. Der Griff und der Clip weisen zwar keinerlei besondere Spuren auf. Aber die Klinge wurde von einem (oder diversen) „Profis“ geschliffen. Während die Klinge eines Sebies normalerweise in einer langgestreckten Kurve bis zur Spitze verläuft - und nur einen Aufsetzpunkt hat, wenn man das Sebie auf einer ebenen Fläche aufstellt, hat die unseres kleinen Regular zwei!! Das heißt, die Klinge hat einen - wenn auch nur minimalen, aber dennoch sichtbaren - recurven Verlauf. Ist uns wurscht. Haben wir akzeptiert. Bleibt eh ein User. Ist echter Rock’n’Roll!! Wer außer uns hat schon ein recurves Small Regular Sebenza :D??

Beinahe hätten wir letztens das Small 21 an unseren portugiesischen Freund Smith verkauft, den wir mittlerweile mit einem schwer resistenten Messer-Virus infizieren konnten . Aber wir haben es schließlich doch nicht übers Herz gebracht. Unser erstes Sebie - und erstes Messer von Chris Reeve überhaupt - bleibt!!

Am Ende der diesmal - für unsere Verhältnisse - knappen Berichterstattung sei noch eine weitere ungewohnte Veränderung erwähnt: Keine 50 Fotos dieses Mal :eek:. Der Chef hat ja die maximal mögliche Zahl hochladbarer Bilder pro Bericht auf 20 beschränkt. Für die von uns mittlerweile favorisierten Massen-Shootings schlecht. Doch ein weiser Mann hat uns diesbezüglich einst beigebracht, stets das Gute im Schlechten und das Schlechte im Guten zu erkennen. Hier nun wäre das Gute eine Konzentration auf das Wesentliche!

Bei speziell diesem Thema sind im übrigen eh manche Bilder entbehrlich (in der Hand, am Apfel etc.) wie auch differenzierte Ausführungen zu den Messern. Die sind ja nicht völlig unbekannt :hehe: und darum ging es uns bei unserer kleinen Geschichte ja auch gar nicht.

Chris Reeve hat mit seinen wunderbaren Messern nicht unwesentlich dazu beigetragen, daß Amerika uns gelegentlich wieder in einem etwas anderen Licht erscheint …


Some Shots of Rock'n'Roll

Die Sebies - so wie sie kamen
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The Family
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Top EDC
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Reeve Regular Rock’n‘Roller
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Stellvertretend für das Amerika, das wir lieben, die Jukebox mit Texas-Alt-Rocker Calvin Russell: „Freight Train Blues“ (https://www.youtube.com/watch?v=oUUUx7j6Z4I)


Rock you

Johnny & Rock’n’Roll
 
@pitter

Um mit Luther zu sprechen: "Wenn ich hier einen Furz lasse, dann riecht man das in Rom.“ :glgl::glgl:
 
Im Januar 2014 stolperten wir schließlich via Foren-Verkaufs-Liste über das Large Regular Sebenza „Stars and Stripes“. Da war er, der Rock’n’Roll, den wir so mögen. Keine wirklichen Amerika-Liebhaber, wie eingangs erläutert, haben wir uns aber sofort in das Design des „Stars and Stripes“ verliebt und spontan zugeschlagen.

l

Man kann ja auch den star spangled banner so spielen wie Jimi Hendrix.

yaammoo
 
@yaammoo

Danke dafür. Denn den Großmeister wollen wir beim Thema Rock'n'Roll auf gar keinen Fall vergessen. You made my day :p:p !!

Gruß R'n'R
 
Sebenza,hier schaltet der Verstand sich völlig ab.Als ob es nicht für genug Kopfschütteln bei Freunden und Bekannten sorgt hunderte Euro,s für Taschenmesser auszugeben, kauft man hier 4 mal ,,das gleiche".
Mal etwas größer,mal kleiner mal mit Fisch mal mit Flagge. Keines kann etwas das das andere nicht auch könnte aber darum geht es beim Sebenza nicht.

keine Ahnung warum das so ist, ich hab zwei und dabei wird es nicht bleiben.

sehr schöne Sammlung!
 
Aaaah - Wochenende, es riecht wieder nach Rock'n'Roll :glgl:, sogar hier am Kaiserstuhl!

Danke für das "Tagebuch eines Sebenza-Süchtigen" und die Hintergrundgeschichte, die deine Grossherzigkeit, das "Star spangled Sebi" nach dem Mésaventure in LAX in deine Sammlung aufzunehmen, noch stärker glänzen lässt, als dies sowieso schon der Fall war.

Wobei ich sagen muss, dass mir die "plain versions" besser gefallen, als die gepimpten - wenn du jetzt allerdings noch die Raindrop-Variante hättest, könnte ich dies nicht mehr so universell behaupten …

Meine beiden Highlights aus dieser 20er Serie: dein Sebi N° 1 und der Hasenfurz,, äh, Hasenfuss - dieser Luther hat mich ganz durcheinandergebracht ….:irre:

Bonne soirée

Virgil
 
@getroffen111 und virgil4

Schön zu lesen, daß Reeve-induziertes „Irresein“ ein weiter verbreitetes Phänomen ist, ja sogar auf Gegenliebe stößt. Obgleich sich im Roadhouse eine nicht unerhebliche Anzahl qualitativ hochwertiger Folder anderer Messermacher angesammelt hat, fällt die Wahl beim täglichen Ausgang immer wieder auf ein Reeve-Konstrukt. Je schlichter, desto höher dabei zumeist seine Chance.

Und Hasenf.... Mmmmh!!

Wir wollen bei all den Sebenzas und so aber auf gar keinen Fall vergessen, daß es auch noch Insingos und Mnandis gibt :D :steirer::cool: ...

Gruß R’n‘R
 
Zu allererst: Danke für den Bericht, es ist jedes Mal eine Freude!

Und nun ein Outing: Ich mag keine Chris Reeves Messer! Ich habe verschiedene, teilweise auch länger, in den Händen gehabt. Und an der Verarbeitung und den Materialien gibt es nichts zu kritisieren: Höchstes Niveau!

Trotzdem mag ich erstens keine Framelocks und zweitens erschienen mir alle seine Werke, die ich bisher handhaben durfte, extrem "langweilig" ... da ist einfach kein Funke übergesprungen :(

Ich wünsche allen Begeisterten viel Spaß mit den Messern! Ich werde allerdings weiter nach "dem" Messer suchen, für das ich bereit bin €300,- zu bezahlen!

Sonnigen Gruß,
Bernd

p.s.: Heute zu "All along the Watchtower" ... danke Jimi ;)
 
@B0RT

Nur Geduld. Das wird schon mit Chris Reeve und den Framelocks. Und mit den 300,- € - das wirst Du Dir sicher auch noch abschminken, wenn ich mich nicht irre (hihihihihi...) ;):steirer:

LG R'n'R
 
Für Diejenigen, die es gern schlicht mögen, hier noch ein kleiner Nachtrag von unserem Ersten. Auf dem letzten Bild im Dreierpack mit den Hasenfüßen. Das Sebie in die vordere linke Hosentasche, das Mini in die rechte und das Böse hinten links - für die ganz schwierigen Fälle :D

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Gruß R'n'R
 
@Bort:

Es ist wie's Rock'n'Roll sagt, vergiss das mit: die Reeves gefallen mir nicht, und mein Messer kostet nicht mehr als 300 Euro!
Ich dachte auch so, habe mir beides selbst widerlegt!
Bin seit kurzem Besitzer mehrerer Titan framelocks. Dazu kommt in den nächsten 14 Tagen ein sebenza.
Ein leitner canero Wüste ist auf dem Postweg!

Also, sieh dem ganzen gelassen ins Auge und mach die Flöhe locker, du wirst nie wieder aufhören Messer zu kaufen!

Gruß, Olli
 
Hi Bort,

Na wenn du keine Sebenzas magst stehst du sicher nicht allein auf weiter Flur. ich würde dir deshalb auch nicht unterstellen das sich das noch ändert ( sag niemals nie) aber mit der Zeit verschieben sich die Ansprüche an Optik ,Qualität und damit auch in Punkto kosten.
300,-€ ist nicht viel Geld für ein Messer das dich ein Leben lang begleitet,aber wer will schon sein Leben mit einem Sebenza verbringen wenn es einem nicht gefällt:steirer:
 
Was meine Liebe zu Sebenzas angeht, hat eine länger dauernde Entwicklung stattgefunden. Anfangs wollte ich eins, weil es mir immer wieder als „das“ Messer über den Weg lief. Ohne Ausprobieren und Befingern habe ich das 21 gekauft, es bewundert - und es dann erst mal zur Seite gelegt. Irgendwie langweilig.

Doch nach einer Weile habe ich es wieder vorgekramt und häufiger mitgenommen. Klein aber schneidfreudig, unaufdringlich und bequem zu tragen. Öffentlichkeits-unschädlich und vor allem technisch perfekt. Und ich bin technikverliebt. Dann irgendwann habe ich die beiden Youtube-Videos gesehen, wo deutlich wird, welchen unglaublichen Aufwand Chris Reeve mit seinen Messern treibt und wie „besessen“ er zu Werke geht.

Das hat mich schwer beeindruckt und man merkt es den Messern an. Mein erstes Sebie ist mittlerweile ordentlich in Gebrauch gewesen. Aber es „steht“ wie eine Eins! Und so haben sich die Dinge langsam entwickelt. Was die Pimperei angeht, haben mir das Catch und das Stars und Stripes sehr gefallen. Vom Design her. Weil das irgendwie zu mir paßt. In die Tasche wandert aber zumeist eins der beiden kleinen schlichtgrauen Schätzchen. Die Sebies sind mein persönliches Maß der Dinge für die Qualität und den Gebrauchswert eines Messers geworden.

Das absolut Erstaunliche für mich bei alledem ist btw, daß es Messermacher gibt, die eine derartige „gefühlte“ Perfektion auch ohne den riesigen Aufwand mit ihrer Hände Arbeit erreichen.

R’n‘R
 
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