Remington Cutlery hatte anfangs Messer in eigener Produktion hergestellt. Der erste Reminton Pocket Knife Catalog mit 600 Messern auf 180 Seiten wurde 1920 herausgegeben, Vielfalt war damals angesagt. Im Jahr 1922 wurde das berühmte R-1123 Remington Bullet Trapper Knife herausgegeben mit der Einlage in Form der Remington .30-03 'Round-Nose' Patrone. 1940 wurde die Produktion der Bullet Knife Serie eingestellt und 1982 mit dem Re-Issue des R-1123 mit Delrin Griffschalen wieder aufgenommen, jetzt allerdings in sogenannter Fremdfabrikation in US amerikanischer Hand. Seitdem gibt es jedes Jahr eins der alten Modelle in der Wiederauflage. (Einiges hierüber gibt es auch auf meiner Website
http://www.classic-knives.com zu lesen). Original R-1123 in gutem bis nicht mehr guten Zustand liegen übrigens meist im 4-stelligen $-Bereich.
Mokifan's Frage ist berechtigt, denn es gab in den 60er und 70er Jahren (bei Hubertus immer noch) eine als Remington Knife bezeichnete Art Messer, das eine grosse Klinge mit Blutrille und Aluminium Griffabschluss hatte. Die Blutrille ist hierbei das wichtigste Merkmal. Solinger Firmen haben diese Bezeichnung hier populär gemacht. Das letztens von mir gepostete Marble's 7" Ideal würde so auch als Remington Knife durchgehen.
Remington hatte damals diese Messer im Programm, die sehr populär waren, natürlich auch mit grossen Klingen.
Und so wurde der Produktname zu einer Bezeichnung für eine ganz bestimmten Messerart, also ein Remington Knife musste so aussehen wie das von Remington gebaute, musste aber nicht unbedingt von Remington sein. Wenn z.B. ein Japaner in einen Musikladen geht und eine 'Fender' will, meint er nur, dass er eine elektrische Brettgitarre möchte, die die Form und das Funktionsprinzip einer originalen Fender Strat oder Tele hat.
Und wenn man es genau nähme, müssten diese Messer eigentlich 'Marble's Knives' heissen, denn die waren weit vorher auf dem Markt.
Nur heissen sie eben Remington Knives,... warum auch immer.
Viele Grüsse,
ULI