Review aus fünf Blickwinkeln: Fujiwara FKM Gyuto 210 mm

Gabriel

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Review aus fünf Blickwinkeln:

Eine ungeschriebene Regel der Kaufberatung besagt, möglichst nur Empfehlungen zu Messern abzugeben, die man selber kennt, daher haben wir beschlossen, in unregelmäßigen Abständen untereinander Kochmesser zu verleihen, um nicht jedes Messer von Interesse kaufen zu müssen. Jetzt gibt es fünf Meinungen zu einem Messer, von Amateuren als auch von Profiköchen.

Fujiwara FKM Gyuto 210mm

An dieser Stelle möchte ich ein Messer vorstellen, was in das viel umkämpfte Suchfeld des "pflegeleichten Gyuto <100€" passt.

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Daten und Fakten
(Angaben von JCK)
Klingenlänge: 210 mm
Gesamtlänge: 335 mm
Klingenhöhe am Kehl: 44 mm
Klingenstahl: Molybdenum Vanadium Stainless Steel @ 57-58 HRC
Gewicht: 176 g

Klinge und Geometrie

Das FKM bewegt sich im hart umkämpften Umfeld. Zwar liegt dieses Marktsegment nicht unbedingt im Fokus meiner Aufmerksamkeit, jedoch werden sehr oft Messer dieser Kategorie in der Kaufberatung angefragt. Umso wichtig zu beurteilen, wie es sich in Sachen Klinge und Geometrie schlägt. Das Profil der Klinge würde ich als "typisch" bezeichnen, hier gibt es keinerlei Überraschungen. Die Geometrie des Messers ist - wie folgende Messwerte deutlich machen - eher als durchschnittlich und nicht unbedingt besonders schneidfreudig zu bewerten:

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Hier die Geometrie im Vergleich mit dem Hiromoto Aogami Super 240mm Gyuto (rechts)...

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...sowie Vergleich des Profils zum Hiromoto (oben)

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Der Stahl eignet sich mit einer Härte von 57 - 58 HRC noch dazu, mittels eines Wetzstahls scharfgehalten zu werden. Insbesonders für eher Neulinge im Bereich der japanischen Küchenmesser ist es wie ich finde ein anständiger Kompromiss zwischen ausreichender Schnitthaltigkeit und einfacher Pflege.

Verarbeitung und Griff

Der Griff ist typisch für ein Yo-Gyuto: 3-Nieten-Optik in Kombination mit Pakkawood. Insgesamt ist der Griff (insbesondere vor dem Hintergrund der Preisklasse) sauber ausgeführt und liegt mir gut in der Hand. Die Verarbeitungs ist dabei ca. auf einem Niveau mit dem allseits bekannten Tojiro DP3 HQ, die Haptik des FKM würde ich aufgrund des Griffmaterials als leicht höher einschätzen. Alles in Allem also dem Preis angemessen und es gibt nichts groß zu meckern.

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Benutzung

Der Eindruck bei der Benutzung war für mich vergleichbar mit meinem Miyabi 5000S. Das Schleifverhalten auf dem Stein hat sich als ebenso erwartungsgemäß gezeigt für einen rostfreien Stahl in dem Härtebereich wie die Standzeit und erreichbare Schärfe. Ich persönlich würde einem Messer aus diesem Stahl klar den Vorzug vor VG10 geben, da dieses meiner Meinung nach doch einen erheblichen Mehraufwand beim Schleifen erfordert und die effektive Standzeit (da ich VG10 nicht mit dem Wetzstahl angehe) sowie die erreichbare Schärfe IMHO nicht höher sind. Einen Langzeiteindruck der Standzeit kann ich natürlich nach der Testphase nicht liefern.

Der Eindruck ist also durchaus positiv, jedoch bremst auch hier die nicht so schöne Geometrie das Messer etwas aus. Das Messer wurde für unterschiedliche Schnittgüter (Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch) auf verschiedenen Holzunterlagen verwendet. Es wurde zwischendurch mehrfach auf dem Leder abgezogen. So ließ sich (auch ohne Wetzstahl) die Schärfe gut halten. Es wurden auch Citrusfrüchte mit dem Messer geschnitten. Spuren einer Reaktivität konnte ich dabei erwartungsgemäß nicht feststellen.

Fazit

Für den Preis von (bei JCK inkl. Versand, ohne Steuern) 82$ fällt es mir schwer, "bessere" Yo-Gyutos zu benennen. Wer also strikt an ein solches Budget gebunden ist, der trifft mit dem FKM keine schlechte Wahl (zumal ein nachträgliches Ausdünnen der Klinge ja möglich ist). Meiner Meinung nach würde es sich jedoch lohnen, etwas mehr zu investieren in ein Messer (z.B. ein Carbonext), welches von Haus aus schon eine bessere Geometrie bietet. Als ernst zu nehmende Konkurrenz zu entsprechenden Kochmessern aus deutschen Landen würde ich es aber schon sehen.

Gruß, Gabriel
 
Zuletzt bearbeitet:
Fujiwara FKM Gyuto 21cm

Eine ungeschriebene Regel der Kaufberatung besagt, möglichst nur Empfehlungen zu Messern abzugeben, die man selber kennt, daher haben wir beschlossen, in unregelmäßigen Abständen untereinander Kochmesser zu verleihen, um nicht jedes Messer von Interesse kaufen zu müssen. Jetzt gibt es fünf Meinungen zu einem Messer, von Amateuren als auch von Profiköchen.





Es gibt einen guten Grund, dass ich mich sehr darauf gefreut habe, dieses Messer testen zu dürfen: Mit 78€ inklusive Versand und MwSt ist das 21cm Gyuto aus Fujiwaras FKM Serie eines der allergünstigsten modernen japanischen Messer am Markt – und es genießt einen vergleichsweise guten Ruf. Ich muss sagen: Ich finde es lustig, dass sich gerade eine Schwertschmiede mit jahrhunderte langer Tradition wie Fujiwara dafür entscheidet, den günstigsten Sektor des Marktes zu bedienen und damit den Ruf eines “Redneck Masamoto” zu ernten. Nicht, dass das relevant für irgendwen wäre.

Verarbeitung:
Gerade bei günstigen Messern geht der allererste Blick auf die Verarbeitungsqualität. Während es bei teureren Messern eine Pflichtübung ist, sich keine Schwächen zu erlauben - was bei Nichterfüllen oft genug ein K.O.-Kriterium ist -, so rechnet man mit fallendem Preis zunehmend mit Unzulänglichkeiten und es gehört schließlich äußerst lobend betont, wenn sich ein günstiges Messer keine Schnitzer erlaubt. In diesem Fall darf gelobt werden: Die Verarbeitung ist für das Preisniveau absolut in Ordnung. Kehl und Rücken sind nicht gerundet, aber nicht scharfkantig, der Griff ist sehr sauber verarbeitet, es gibt keine Spalten, Fugen oder Unsauberkeiten. Mit Ausnahme eines kleinen Verschliffs auf der Oberseite des Kropfes ist auch der Übergang zur Klinge ordentlich ausgearbeitet. Ein feineres Finish kann man für den Preis nicht ernsthaft erwartet haben.





Stahl und Klinge:

fujiwara_fkm.jpg


Es handelt sich um ein Messer aus klassischem Chrom-Molybdän-Stahl, der untersten Kategorie japanischer Messerstähle. Es ist aber zu betonen, dass der Stahl immer noch über dem deutschen Standard-Messerstahl (1.4116) angesiedelt ist und bei einer höheren Gebrauchshärte von 57 – 58° HRC ein ähnliches Gefüge bietet und genauso auf dem Wetzstahl scharf gehalten werden kann. Für ein Gebrauchsmesser, an das keine außergewöhnlichen Ansprüche gestellt werden, ist das schon in Ordnung, auch wenn natürlich kräftig Luft nach oben ist. Entsprechend wichtiger wäre eine gute Schneidengeometrie, um die nur durchschnittliche Schneidfreudigkeit und Standzeit zu kompensieren. Hier kann das FKM leider nicht liefern – aber der in amerikanischen Foren oft zitierte Vergleich mit Masamoto wird plötzlich sehr klar: Sowohl das Profil als auch die Geometrie sind fast exakt gleich. Mich hat das sehr enttäuscht, denn diese Dicke ist auch mit Unempfindlichkeit nicht mehr zu rechtfertigen. Besonders ärgerlich ist das vor dem Hintergrund, dass neben dem Griff auch die Verarbeitung in Ordnung ist; die Klinge ist gerade, das Finish gleichmäßig, der Schliff erlaubt sich geringe Unregelmäßigkeiten (siehe Geometrie-Tabelle), die aber praktisch nicht aufgefallen wären. Zur Schnitthaltigkeit kann ich mich nicht wirklich äußern, da ich das Messer nicht exzessiv eingesetzt habe. Ein paar Züge auf dem Stahl reichten zur Aufrechterhaltung der Gebrauchsschärfe.





Handhabung und Schneiden:
Das Messer liegt gut in der Hand und das klassische französische Profil zeigt sich so universell und agil im Einsatz wie gewohnt. Mich hat nach längerer Arbeit mit dem Messer der nicht gerundete Rücken mehr gestört als bei anderen Messern, hier wäre heimatliche Nacharbeit dringend anzuraten. Leider kommt auf Grund der hinter der Schneide ausnehmend dicken Geometrie wenig Freude bei der Arbeit auf, sodass ich das Messer zunehmend weniger benutzt habe.

Fazit:
Das Fujiwara FKM könnte ein sehr gutes Messer sein: Verarbeitung von Griff und Klinge sind völlig in Ordnung, gerundete Klingenrücken sind bei fast allen Yo-Bocho nicht standard und müssen zuhause nachgearbeitet werden. Leider spuckt die Geometrie dem Gesamtbild kräftig in Suppe, denn sie ist so dick, dass das Messer keine Freude bereitet. Dass es auch im günstigeren Preissegment anders geht, zeigt Kanetsugu – wo allerdings der Griff zum Problem gerät. Fujiwara hätte die Konkurrenz also mit ihrem Verarbeitungsniveau ausstechen können und wäre preislich auch noch attraktiver.





Anmerkung: Alle Messer werden kategorisch mit allen Schnittechniken (Wiegeschnitt, Druck/Zugschnitt und Wiegen) getestet. Als modernes japanisches Messer wurde hier gleichermaßen viel mit Wiege- wie mit Druck/Zugschnitt gearbeitet. Geschnitten wurde ausschließlich auf einem Birkenholzbrett.
 
Ich bitte die Moderation meine Antwort wie bisher in einen neu eröffneten Diskussionsthread zu verschieben, danke!

Servus,
Mit 78€ inklusive Versand und MwSt ist das 21cm Gyuto aus Fujiwaras FKM Serie eines der allergünstigsten modernen japanischen Messer am Markt – und es genießt einen vergleichsweise guten Ruf.

langsam aber mit Bestimmtheit zeigt sich, das unter modernen japanischen Kochmessern unter 100,- Euro kaum ein "komplettes" Messer zu finden ist, das eine akzeptable Geometrie, guten Stahl und eine saubere Verarbeitung vereint.

Ich habe Heute Vormittag das Fujiwara FKM mit der Post bekommen und gleich zur Zubereitung meiner Mittagsmahlzeit genutzt, also kurz angetestet, tja schön schneidfreudig ist anders. Der erste Eindruck zeigt, das zum ersten Vergleich hergenommene K-Sabatier Carbon um 50,- Euro schneidet spürbar besser, so kann's gehen!

Das Fujiwara FKM könnte ein sehr gutes Messer sein: Verarbeitung von Griff und Klinge sind völlig in Ordnung, Leider spuckt die Geometrie dem Gesamtbild kräftig in Suppe, denn sie ist so dick, dass das Messer keine Freude bereitet. Dass es auch im günstigeren Preissegment anders geht, zeigt Kanetsugu – wo allerdings der Griff zum Problem gerät.

Das Kanetsugo ProM hat eine "Ausnahmegeometrie" in seinem Preissegment, aber auch hier nur durchschnittlicher Stahl und Verarbeitung und ein polarisierender Griff.....

Ein richtiger Kracher im 80,- Euro Preisbereich lässt noch auf sich warten, soviel ist aus den aktuellen Berichten schon rauszulesen :confused:

Gruß, güNef
 
Ein richtiger Kracher im 80,- Euro Preisbereich lässt noch auf sich warten, soviel ist aus den aktuellen Berichten schon rauszulesen

Meine Hoffnungen diesbezüglich liegen ja bei Togiharu Molybdenum oder Inox. Nachdem, was ich gehört habe, sollen die schön dünne Klingen haben. Wenn also einer von euch Verrückten sich daran wagen wollte,...? Mir fehlen dafür leider die finanziellen Mittel. ;)

Was den Stahl angeht: Ich finde 57-58 HRC völlig ok. Eine gute Schärfe nimmt er auch an. Ein Messer, das sich lange mit dem Wetstab auf Gebrauchsschärfe halten lässt, ist mir lieber, als im Zweifelsfall immer erst den Stein wässern zu müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

Ein richtiger Kracher im 80,- Euro Preisbereich lässt noch auf sich warten, soviel ist aus den aktuellen Berichten schon rauszulesen :confused:

Ja allerdings das sehe ich genauso. Einen Tod muss man anscheinend sterben... entweder schlechte Geometrie, mittelmäßiger Stahl, schlechte Griffverarbeitung. Anscheinend schafft es bisher noch kein japanischer Hersteller so etwas in anständiger Qualität und ausreichender Produktpalette (Klingenlänger, Santoku, Gyuto ...) unter 100€ anzubieten. So zwischen 100-200€ hat man allerdings dann umso mehr Auswahl... Nicht umsonst rate ich Bekannten oft für ein anständiges langlebiges (wirkliches) Allroundmesser min. 100€ einzuplanen wenn es nicht Marke "Solinger Robuststahl" sein soll.

Scheinbar ist hier eine Art Preisschwelle erreicht, wie man sie auch von vielen anderen Lebensbereichen her kennt...
Oder kennt jemand einen sauber verarbeiteten Titanframelock-Folder mit PM-Klinge für unter 180€? ;)

Eine Alternative sehe ich noch am ehesten darin, dass Messer zu kaufen, was einem am ehesten liegt und dann entweder mit der Schwäche zu leben (z.B. Griff beim Pro M) oder nachzuarbeiten (z.B. Geometrie beim FKM). Damit könnte sich natürlich der Preisvorsprung wieder annulieren und man kann gleich zum Herder 1922, Carbonext oder wie auch immer greifen sollte man die Nacharbeit nicht selbst durchführen können.

Das Tojiro DP HQ scheint mir in der Tat so eine Art Kompromiss oder Mittelweg zwischen diesen Qualitäten der Gyutos der Preisklasse zu sein... sowohl hinsichtlich Stahl, Geometrie, Verarbeitung etc. In jeder Hinsicht ganz ok aber in keiner wirklich richtig gut. Ich persönlich halte nicht viel von solchen Kompromissen, da oft auf lange Sicht dann doch eher die Schwächen bzw. "nicht vorhandenen Stärken" in den Vordergrund rücken. Viele, die einfach nur "ein Allroundmesser" suchen wären damit aber wohl (erstmal :haemisch:) sozusagen im Mittel ganz gut bedient.

Gruß, Gabriel


Edit:
Meine Hoffnungen diesbezüglich liegen ja bei Togiharu Molybdenum oder Inox. Nachdem, was ich gehört habe, sollen die schön dünne Klingen haben. Wenn also einer von euch Verrückten sich daran wagen wollte,...? Mir fehlen dafür leider die finanziellen Mittel.

Habe ich auch gehört, würde mich sehr interessieren. Ist aber leider nicht wirklich meine "Zielgruppe" an Messern. Und nur zu Testzwecken für das Forum kaufen ist finanziell auch nicht unbedingt so wirklich drin außer es findet sich ein sicherer Abnehmer nach der Testphase ;)
 
Servus,

Fujiwara FKM Gyuto 21cm

Eine ungeschriebene Regel der Kaufberatung besagt, möglichst nur Empfehlungen zu Messern abzugeben, die man selber kennt, daher haben wir beschlossen, in unregelmäßigen Abständen untereinander Kochmesser zu verleihen, um nicht jedes Messer von Interesse kaufen zu müssen. Jetzt gibt es fünf Meinungen zu einem Messer, von Amateuren als auch von Profiköchen.


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Die beiden Herren die vor mir an der Reihe waren, haben bereits alles Wesentliche gesagt, mit einer echten Überraschung in Form einer kontroversen Meinung kann ich leider oder auch Gott sein Dank, nicht dienen.

Der aktuelle Preis von 75,- $ ist fair und anständig für das Gebotene, dafür bekommt man ein, in Relation zum aufgerufenen Kaufpreis, sehr gut verarbeitetes Messer, eine wirklich ordentlich gefertigte Konfektionsware!

Manch ein Messer glänzt mit einer besonderen Schneidfähigkeit, aber lausiger Verarbeitung, andere wieder mit einem sensationellen Stahl und lausiger Verarbeitung. Solange nur eine herausragende Eigenschaft gegeben ist, wird ein Kaufreiz gesetzt. Saubere Fertigungsqualität wird heutzutage bei modernen japanischen Messern vorausgesetzt, als alleinige Eigenschaft ist das aber zu wenig und kann das Messer nicht tragen!

Eine fehlerlose, wenn auch auf Grund der verwendeten Materialien, nicht hochwertige Verarbeitung und ein Finish, das manch teurerem Messer zu Gesicht stehen würde, verebbt dann leider durch einen durchschnittlichen Stahl und endet in einer noch durchschnittlicheren Geometrie. Schade!

Hier ein Schneidfasenvergleich FKM versus CarboNext (dünngeschliffen):

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Der Unterschied ist fast obszön, erstens weil ich dem CarboNext nur eine Mikrofase angeschliffen habe und zweitens ich nicht weiß ob diese breite Fase vom FKM nicht nachträglich vom Besitzer angeschliffen wurde.

Hier ein Kehlvergleich FKM/CarboNext (dünngeschliffen):

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Wobei der Vergleich nicht ganz fair ist, das geschanzte CarboNext ist geometrisch perfekt!

Hier aber ein durchaus fairer Vergleich: FKM/ K-Sabatier 200/8

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Auch hier ist das sehr ausgewogene Sabatier deutlich dünner und die doch sehr robuste Geometrie des FKM klar erkennbar!

Potenzial ist da, Preis und Verarbeitung klasse, aber ein nachträgliches dünnschleifen zerschießt sofort das gute Preis-Leistungsverhältnis und lohnt auch wegen des Stahls nicht wirklich! Die dadurch entstehenden Kosten kann man gleich in ein teureres Messer investieren ohne nachbessern zu müssen.

Das FKM ist zwar der günstigste Einstieg in die Welt moderner japanischer Messer, aber als Selbstzweck ist das zu wenig und um 7,-$ mehr gibt es bereits das Kanetsugu ProM.

Von oben nach unten: CarboNext-FKM-Sabatier 200/8

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Fazit:

So ist es in der Tat schade das Fujiwara nicht mehr aus dem Konzept rausholt. Die Verarbeitungsqualität und der Griff vom FKM kombiniert mit der Klinge vom ProM wäre ein unschlagbarer Preis-Leistungkracher unter 100,- Euro und eine klare Vernunftlösung für jederman. Leider Fiktion!

Ich möchte aber kein Messer empfehlen, dessen beste Eigenschaft darin besteht, nicht schlecht verarbeitet zu sein. Dazu ist die Preisdifferenz zum ProM einfach zu gering!

Gruß, güNef
 
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Fujiwara FKM Gyuto 210mm

Da eine ungeschriebene Regel der Kaufberatung besagt, möglichst nur Empfehlungen zu Messern abzugeben, die man selber kennt, haben wir beschlossen, in unregelmäßigen Abständen untereinander Kochmesser zu verleihen, um nicht jedes Messer von Interesse kaufen zu müssen. Jetzt gibt es fünf Meinungen zu einem Messer, von Amateuren als auch von Profiköchen.

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oben Ashi Ginga, unten Fujiwara FKM


Verarbeitung

Mit dem Fujiwara FKM habe ich ein stinknormales Yo-Gyuto vor mir, so wie diese Dinger nunmal aussehen, egal ob sie nun Masamoto, Tojiro, Ashi oder Hiromoto heißen. Der obligatorische schwarze Pakkawood-Griff ist gut verarbeitet, ebenso die Klinge aus rostträgem Chrom-Molybdän-Stahl mit ordentlichem 70/30-Anschliff. An dem Messer gibt es nichts, was man ausdrücklich kritisieren müsste, aber ebenso wenig, was als besonders lobenswert zu erwähnen wäre. Alles ist ok und so, wie man es für ein Messer dieser Preiskategorie unter 100 Euro erwarten würde.


Performance

Das Fujiwara liegt gut und ausgewogen in der Hand. Es ist um einiges schwerer als gleichlange „Laser“ wie mein Ashi Ginga oder Takamura, jedoch leichter als das Masamoto HC. Der Griff ist deutlich voluminöser als beim Ashi.

P1220416x.jpg P1220414x.jpg

Die Klingengeometrie ist leider ähnlich robust wie die des Masamoto HC, so dass beim Arbeiten nicht gerade Euphorie aufkommt. Einen nicht verwöhnten User mit begrenzten finanziellen Mitteln sollte die Schneidfreudigkeit des FKM jedoch einigermaßen zufriedenstellen können. Soll heißen, obwohl dieses Messer in Sachen Schneidfreudigkeit meilenweit hinter einem Ashi Ginga zurückbleibt, bewältigt es doch alle Aufgaben in der Küche. Angesichts seines Preises sind die Erwartungen ja auch nicht annähernd so hoch wie z.B. bei einem Masamoto HC, welches letztlich auch nicht besser schneidet.

li. Masamoto HC, re. Ashi:
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li. Fujiwara FKM, re. Ashi:
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li. Fujiwara FKM, re. Hiromoto AS:
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Das FKM habe ich nur sehr wenig benutzt und kann so keine Aussagen zu Schneidhaltigkeit oder Schärfbarkeit machen.


Fazit

Wenn das Fujiwara FKM ein Auto wäre, dann wäre es ein VW Golf mit 105 PS (A-nach-B-Vernunftmotorisierung): unauffällig, alltagstauglich, weder besondere Stärken noch besondere Schwächen. Keine Top-Qualität oder –Verarbeitung, aber in keiner Weise schlecht. Nicht besonders spritzig, aber es reicht um im Alltag mitzuschwimmen.

Es lässt den Puls nicht schneller schlagen, wenn man es betrachtet oder damit arbeitet, aber es macht seinen Job und ist insgesamt ein ordentlicher Vertreter der „unter 100 Euro-Kategorie“.

Das Kanetsugu ProM aus der selben Preisklasse würde ich persönlich dem FKM auf jeden Fall vorziehen, da es von seiner Schneidfähigkeit her zwei Ligen weiter oben angesiedelt ist.

Gruß
Pflaster
 
Servus,

nachdem ich mir jetzt ein nigelnagelneues Fujiwara Kanefusa FKM in der Wine Color Pakka Wood Handle Version gekauft habe muss ich meine Beurteilung/Meinung zur FKM Messer-Serie in diesem Thread zu einem Teil korrigieren und um einen anderen ergänzen.

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Es hat sich erst vor kurzem in einer Kaufberatung herausgestellt, dass das hier getestet Fujiwara FKM durch zwei Jahre professionelle Nutzung und häufigem Schärfen ohne Reprofilierung geometrisch eine deutliche Veränderung zum Serienzustand erfahren hat, das eine faire und objektive Beurteilung respektive ein Vergleich mit anderen Messern zu einem wesentlich schlechterem Ergebnis geführt hat, als es korrekterweise der Fall gewesen wäre.

Ich (wir) wussten zwar das es um ein gebrauchtes FKM geht, aber nicht um den tatsächlichen Grad der Abnutzung. Wer die Kehlbilder vom Zirkel-FKM mit meinem, frisch aus der Box vergleicht kann nur folgende zwei Schlüsse ziehen:

Entweder die Klinge wurde um mehrere Millimeter zurückgesetzt und nicht reprofiliert oder dieses Exemplar hat deutlich mehr Stahl hinter der Wate (Serienstreuung) ,als mein neues Fujiwara FKM!

Zudem wurde von allen die sehr saubere Verarbeitung für und in dieser Preisklasse hervorgehoben, die dieses Messer selbst bei wirklich intensivem professionellem Gebrauch konservieren konnte und so eine Einschätzung über den tatsächlichen Zustand noch erschwert hat.

Der Hinweis, dieses Messer sei deutlich besser als meine Einschätzung hat mich unter anderem dazu bewogen ein unbenutztes Exemplar zu kaufen und neuerlich einzuschätzen.

Und das war gut so, weil sich jetzt meine Beurteilung bzw, einen Teilbereich davon geändert hat und ich will gerne erklären und zeigen warum!

Auf diesem Bild sieht man links das Fujiwara FKM aus dem Messerzirkel und rechts ein stark ausgedünntes CarboNext:

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Hier die Messwerte von Schwatvogel von diesem Messer:

fujiwara_fkm.jpg


Hier ein Kehlbild von meinem FKM frisch aus der Schachtel

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Das Beste kommt zu Schluss: Messwerte! :staun:

1mm über der Wate:

Kehl: 0,24mm/Mitte: 0,18mm/ Spitze: 0,26mm

1cm über der Wate:

Kehl: 1.06mm/Mitte: 0,98mm/ Spitze: 1,01mm

Kehlbild und Messwerte sind Fakten, selbst wenn die Messpunkte nicht zu 100% reproduzierbar sind, so ist das Ergebnis überdurchschnittlich gut.

Ein schneller Vergleich mit meinem Herder K5 und K-Sabatier 200/8 zeigt mein FKM gefühlt schneidfähiger und das will was heissen!

Und jetzt? Ein neues "Best Buy" und der Low-Budget-Yo-Laser?! Der Klingenrücken hält an der "dicksten" Stelle bei 2,15mm!

Nüchtern betrachtet denke ich einen Joker gezogen zu haben und glaube nicht, dass alle Messer dieser Serie so auf ihre Kunden losgelassen werden.

Wissen kann ich es natürlich nicht, aber was das Tadafusa SAN im 80,-Euro Wa-Santoku Segment ist, das sehe ich jetzt im Fujiwara Kanefusa FKM bei den Yo-Gyuto's

Was ich hier mitnehme ist, dass jede Beurteilung eines stark gebrauchten Messers auf genau so wackeligen Beinen steht, wie die Beurteilung von einem Großserienmesser von dem Tausende hergestellt werden. :hmpf:

Gruß, güNef
 
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Stimmt schon so!
Ich habe das 270er mir als "Grobian" ursprünglich gekauft.
Die Performance konnte ich auch nicht mit dem Review hier in Einklang bringen, will heißen es schneidet echt nicht schlecht!
Dann habe ich Belastbarkeitstest's durchgeführt:p:armesan, Spaghettikürbis und Spinat von -30°voll druff...hält.
Zum Nüsse und Kräuter hacken sowieso ein Traum in der Größe.
Dann zu Herrn Schanz und mir einen schönen Neongrün/Schwarzen G10 Griff mit Mosaikpins dranmachen lassen. War zwar teurer wie das eigentliche Messer, aber geteilt durch Schnittgutkilos oder Einsatzzeit auf ein paar Jahre Profiküche gerechnet...Schnäppchen.
Nun hat Herr Schanz versehentlich oder aus"Gewohnheit"(hatte ihm gleich noch ein paar andere Messer dazugelegt) das gute Stück gleich noch etwas mit ausgedünnt. Was soll ich sagen,-es ist immer noch stabil bei einem ca.36°Winkel und macht richtig Spaß!
Sollte es eigentlich nur fürs Grobe und Kräuterhacken herhalten, so erwische ich mich jetzt immer wieder, das ich das Ding auch mal wirklich gerne für vieles andere nehme. Ist einfach zu Schade, um es so selten einzusetzen.
Schleifen lässt es sich leicht und die Standzeit ist absolut o.k.
Ich habe es jetzt schon 2 mal weiter "vermittelt" und meine Kollegen sind total happy.
Für mich in der Preisklasse ein weit unterschätztes Schätzchen,ganz klar!
Mein Griff war übrigens mies verarbeitet und der Kehl war auch schlechtens .
 
Servus,

Ich habe es jetzt schon 2 mal weiter "vermittelt" und meine Kollegen sind total happy.
Für mich in der Preisklasse ein weit unterschätztes Schätzchen,ganz klar!
Mein Griff war übrigens mies verarbeitet und der Kehl war auch schlechtens .

wenn deine Kollegen zufrieden waren, kann ich dann davon ausgehen, dass diese Messer, deines inclusive, geometrisch ähnlich gut bis sehr gut waren, wie mein oben gezeigtes?

Wenn dem so ist, dann sind FKM's in der Tat unterschätzt!

Mein Griff ist sehr gut gearbeitet, da gibt es nix zu mäkeln, wie auch der Klingenschliff und die Flanken, nur der Kehl ist nicht, oder nur lieblos überarbeitet worden, insgesamt ein akzeptables F&F. Leider nicht auffällig schön gemacht, aber keineswegs schlecht und für den Kaufpreis gut!

Gruß, güNef
 
Vielen Dank für die Extra-Mühe / das Risiko an GüNef!!!

Denn genau in dieser Preisklasse bin ich schon eine Weile auf der Suche, bisher erfolglos.

Auch danke die Burgundy Griffe zur Aufmerksamkeit gebracht zu haben.
 
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Grund:
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Servus,

hier ein Kehlvergleich mit einem 210er Ashi Hamono links und meinem 180er Fujiwara FKM rechts mit 70/30 Schliff, wirklich viel fehlt nicht auf die superbe Ashi-Geometrie! :cool:

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Gruß, güNef
 
Hi güNef,

jep, das sieht gut aus :super:

Wenn du auf der rechten Seite noch eine zweite flachere Fase anschleifst kommts dem Ashi noch näher...

Gruß

Uwe
 
Moin,

ein Arbeitskollege hat sich neulich ein Fujiwara FKM 210 Gyuto bestellt (sein erstes "ordentliches" Messer). Da wollte ich die Gelegenheit nutzen, und ein paar Bilder (für bessere Bilder war leider keine Zeit) zeigen zwecks Evaluation der Serienstreuung. Also hier, bittsehr... :D

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Das Finish geht für den Preis komplett in Ordnung, keine Spalten am Griff, leichte Schleifspuren, etwas scharfkantiges hinteres Ende des Griffs (hatte mein FKM Western Deba auch). Hier der obligatorische Kehlshot:

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Die Geometrie wirkt optisch dicker als bei güNef, ist aber etwas besser als von dem ursprünglich getesteten FKM-Gyuto. Der 70/30 Anschliff ist sehr ausgeprägt. Ich habe über die Klinge verteilt ein paar Messungen gemacht und es liegen im Hinteren Bereich ca. 0.37-0,38 mm und weiter vorne 0,33-0,35 mm (1 mm über der Wate) an. Nagelgängig ist es nicht. Ist es möglich, dass es sich nicht um eine zufällige Serienstreuung handelt sondern ggf. über Geometrieunterschiede zwischen den Klingengrößen?


Gruß, Gabriel
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

vielen Dank für die Bilder und Informationen. :super:

Die Geometrie wirkt optisch dicker als bei güNef, ist aber etwas besser als von dem ursprünglich getesteten FKM-Gyuto. Der 70/30 Anschliff ist sehr ausgeprägt. Ich habe über die Klinge verteilt ein paar Messungen gemacht und es liegen im Hinteren Bereich ca. 0.37-0,38 mm und weiter vorne 0,33-0,35 mm (1 mm über der Wate) an. Nagelgängig ist es nicht. Ist es möglich, dass es sich nicht um eine zufällige Serienstreuung handelt sondern ggf. über Geometrieunterschiede zwischen den Klingengrößen?

Tja, so recht begeistert mich die Geometrie vom diesem 210er Gyuto nicht, ich hatte mir mehr erhofft, obwohl ich mit solchen Bildern gerechnet habe. Jetzt bin ich (sind wir) nicht wirklich klüger. Entweder sind die 180er Klingen generell dünner ausgeschliffen oder ich hatte Glück und habe eines mit sehr guter Geometrie gezogen, oder dein Arbeitskollege nur ein durchschnittliches 210er. Oder das ist vielleicht ein dickeres Exemplar. Oder doch ein dünnes?

Serienstreuung ist bei Messern dieser Klasse einfach ein nicht kalkulierbarer Faktor. Man kann sie nur selbst importieren, dass auswählen aus mehreren Exemplaren in einem Laden fällt flach.

Jede Empfehlung und mein FKM hätte eine Empfehlung verdient, wird überschattet von möglichen Schwankungen im Anschliff unter dem Sammelbegriff "Serienstreuung"

Gruß, güNef
 
Moin,

da es nirgendwo anders richtig passt, poste ich sie mal hier rein. Hatte vor Weihnachten zum Schärfen ein Tojiro DP3 HQ 210 Gyuto in der Hand und wollte euch, zwecks Evaluierung der Serienstreuung, das (bei schlechtem Licht gemachte...) Kehlbild nicht vorenthalten:

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Im direkten Vergleich zu dem FKM Gyuto, welches ich neulich da hatte, ist es tatsächlich etwas dünner ausgeschliffen. 1 mm über der Wate lagen ca. 0,3-0,32 mm an im Schnitt.

Sauberer Verarbeitet war aber klar das FKM (das Tojiro hatte direkt aus der Box schon einige Kratzer und ein paar scharfe Kanten mehr).


Gruß, Gabriel
 
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