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InGlockWeTrust
Gast
Heute habe ich mein erstes Microtech bekommen. Herzlichen Dank an dieser Stelle an toolshop.de! Auf das Microtech war ich deshalb besonders gespannt, weil man im Messerforum von den neuen Microtechs nichts Gutes hört. Angeblich leidet seit einigen Jahren die Qualität, wobei ich aber zu den früheren Microtechs nichts sagen kann.
Die genaue Bezeichnung meines Modells lautet folgendermaßen:
„Microtech Socom Elite Manual, Clip Point, W/Glass Breaker, Black Tact. Plain“
Maße:
Klingenlänge 10,3 cm
Länge, geschlossen 13,0 cm
Gesamtlänge 23,1 cm
Gewicht 159 g
(Quelle: toolshop.de)
Klingenstärke beträgt laut meiner Messung ca 4 mm. Für Stabilität sollte also gesorgt sein.
Das Messer wird geliefert in einer Pappschachtel, die in einem – mit dem Microtech-logo versehenen - Schuber steckt. Der Schuber trägt die Aufschriften „ MICROTECH - Setting The Standard For Precision Cutlery - Made in USA“
Enthalten ist neben dem Messer eine textil-sheath, auf die später näher eigegangen wird. Weiters befindet sich in der Box ein kleiner Microtech Prospekt mit der Aufschrift "MICROTECH Advanced Knife Technology". Dieser enthält einen Überblick über die Produktpalette.
Auf der ersten Seite wird kurz auf die Geschichte und Philosophie des Unternehmens eingegangen. Ins Auge sticht der fettgedruckte Hinweis „NO COMPROMISES ON QUALITY“.
Auch der Firmengründer Anthony Marfione gibt auf der zweiten Seite ein kurzes Statement ab. Es finden sich weiters Beschreibungen und Daten der einzelnen Modelle, Infos zu den verschiedenen Klingenbeschichtungen und -ausführungen. Am Ende des Booklets findet sich eine Beschreibung der von Microtech verwendeteten Stähle inkl Stahltabellen.
Die Klinge meines Modells besteht aus D2. Das Booklet verrät uns zum verwendeten Stahl D2 folgendes:
"typical composition
Carbon 1,55%
Chromium 11,5%
Vanadium 0,8%
Molybdenum 0,9%
D-2 is an air-hardening, high carbon, high chromium tool steel, heat treatable to HRC 60-62. It offers excellent abrasion resistance, due to a large volume of carbides in the microstructure. D-2 has been widely used for many years in cold word application requiring very high wear resistance. It is machinable in the annealed condition and, like other air-hardening tool steels, exhibits mimimal destortion on hardening."
Microtech gibt „Limited Lifetime Warranty“ auf das Messer. Eine eigene Karte gibt Aufschluss über die Garantiebestimmungen. Erwähnenswert ist folgender Hinweis: "disassembly will void warranty". Auf der Rückseite werden Informationen zur Wartung gegeben (Maintenance - cleaning, lubricate, avoid abuse).
Weiters liegt eine Postkarte mit der Aufschrift „warranty registration card“ bei. Die Karte ausgefüllt zurück zu schicken, soll dazu dienen, den Erwerb zwecks Garantie zu belegen. Da man hier im Forum schon haarsträubende Geschichten über den Microtech-support gelesen hat, bin ich noch am überlegen, ob ich die Karte überhaupt einsenden werde.
Nun aber zum Wesentlichen:
Mein Socom Elite hat eine clip-point-Klinge und weist eine durchgehend schwarze Beschichtung auf. Da es sich um die tactical-Version handelt, sind sämtliche Elemente (clip, Schrauben, thumbstud, liner) in schwarz gehalten. Lediglich die Schraube zur Befestigung des liners und die Spitze des Glasbrechers sind nicht schwarz.
Die verwendeten Schrauben sind bis auf eine Ausnahme torx. Ich hätte mit tri-wing-Schrauben gerechnet, wie sie bei neueren Microtechs wohl üblich sind. Dazu bräuchte man ein Spezialwerkzeug von Microtech (tri-wing wrench kit).
Umso erfreulicher ist es, dass sowohl die Schrauben, die die Griffschalen zusammenhalten, als auch die Klingenachsschraube, als auch die drei Schrauben zur Clipbefestigung als torx ausgeführt sind. Nur die kleine Schraube, die den liner befestigt, ist eine Schlitzschraube.
Auf der Klinge befindet sich eine Lasergravur mit dem Microtech-logo, der Modellbezeichnung, der Seriennummer, dem Produktionsdatum (hier 12/2006) und der Stahlbezeichnung D-2. Die Klinge kam rasiertauglich-scharf out of the box.
Der Liner hat eine beachtliche Stärke von knapp 3 mm. Er rastet deutlich hörbar ein und ist nur mit festem Nachdruck zu öffnen. Der Schließmechanismus ist eher für stärkere Hände gemacht, dafür aber sehr stabil. Schwache Personen dürften evt Mühe beim Schließen haben. Zu einem tactical-Folder gehört m.E. aber unbedingt auch ein straffer, stabiler Schließmechanismus.
Die Klinge weist kein außerordentliches Klingenspiel auf.
Die Passung der Griffschalen am Griffrücken ist sauber.
Ein paar Worte zur Ergonomie:
Der Daumen findet eine geriffelte Auflage am Klingenanfang und am Griffrücken, wodurch kontrollierte Druckschnitte ausgeführt werden können. Für den reversegrip eignet sich das Messer nur bedingt, denn das Ende des Griffs ist mit dem Glasbrecher zu spitz. Aus diesem Grund befinden sich auch beidseitig Riffelungen am Griffende, damit man den Daumen wenigstens dort auflegen kann.
Der Glasbrecher sieht aber sehr brauchbar aus, da er die Schlagkraft auf einen kleinen Punkt konzentriert. Ein Einsatz als Kubotan ist auch denkbar. Kommt man zu einem Autounfall oÄ, ist man bestimmt froh, den Glasbrecher am Griff zu haben!
Der Griff besteht aus zwei miteinander verschraubten Aluminiumschalen; Jede ist drei bis vier Millimeter dick (wird vom Griffende Richtung Klingenachse hin dicker). Am Griffende ist ein Loch, um einen Lanyard anzubringen.
Für Linkshänder sei angemerkt, dass der mit drei Torxschrauben befestigte Clip nicht umsetzbar ist. Da der Thumbstud aber beidseitig ausgeführt ist, ist linkshändiges Öffnen problemlos.
Die Klinge sitzt in geschlossenem Zustand genau mittig zwischen den Griffschalen; Sie ist sehr gut eingepasst. Durch den Aluminiumgriff wirkt das Messer nicht besonders schwer. Es liegt mit den rutschfesten Einlagen am Griff gut und sicher in der Hand.
Die Einlagen aber sind mein einziger Kritikpunkt am sonst tollen Messer. Sie sehen aus wie aufgeklebtes Skateboardtape und fühlen sich auch so an. Ich bin gespannt, wie sie sich verschleißmäßig bei täglicher Nutzung verhalten werden. Frühere SOCOMs hatten meines Wissens nach „Kraton inserts“, welche bestimmt haptisch ansprechender und langlebiger waren. Das billig anmutende Grifftape trübt den ansonsten einwandfreien Qualitätseindruck.
Das Messer mit dem Clip in der Hosentasche zu tragen empfehle ich nicht, da das Grifftape wohl stark abrasiv ist. Trotzdem bietet der Clip zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten an Gürtel, Ausrüstung oÄ, weshalb er von einem taktischen Folder dieser Art nicht wegzudenken ist.
Wie bereits erwähnt wird ein Textilholster mitgeliefert. Es ist mit einem Kunststoffschnapper zu schließen – eine gute Alternative zu Klettverschluss oder Druckknopf. Die Verschlusslasche ist längenverstellbar, womit die Tasche an verschieden große Messer/Tools angepasst werden kann.
Die Gürtelschlaufe weist einen Klettverschlus auf – so kann man die Tasche (theoretisch, da Fummelei) am Gürtel montieren ohne diesen öffnen zu müssen. Auf der Rückseite unten ist ein weißes Microtech-logo angebracht. Insgesamt wirkt die Verarbeitung des Holsters hochwertig.
Zum Stahl kann ich bis jetzt nichts weiteres sagen. Jedenfalls bin ich auf die Schnitthaltigkeit gespannt, da dies mein erstes Messer aus D2 ist.
Auf die Klingenachse habe ich tuf-glide aufgetragen. Die Klinge wurde mit zwei Schichten und der Alugriff mit einer Schicht tuf-cloth behandelt. Somit dürfte für Korrosionsschutz gesorgt sein. Das Messer ist derzeit mein EDC, praktische Erfahrungen werde ich selbstverständlich posten.
Fazit:
Ich kann nicht nachvollziehen, dass viele im Messerforum unzufrieden mit der (derzeitigen) Qualität von Microtech sind. Mein Socom Elite ist einwandfrei verarbeitet, die Materialien wirken hochwertig - mit Ausnahme des Grifftapes. Außer besagtem Grifftape habe ich qualitativ bisher nichts zu bemängeln.
Das Preis-Leistungsverhältnis dieses hochwertigen Messers könnte aber besser sein. Ich halte es für ein bisschen überteuert.
Übrigens: Gescheitere Bilder folgen. Die Handyfotos dienen einstweilen als Behelf. Ich hoffe, Euch hat mein erstes Review genauso Spaß gemacht, wie mir.
Die genaue Bezeichnung meines Modells lautet folgendermaßen:
„Microtech Socom Elite Manual, Clip Point, W/Glass Breaker, Black Tact. Plain“
Maße:
Klingenlänge 10,3 cm
Länge, geschlossen 13,0 cm
Gesamtlänge 23,1 cm
Gewicht 159 g
(Quelle: toolshop.de)
Klingenstärke beträgt laut meiner Messung ca 4 mm. Für Stabilität sollte also gesorgt sein.
Das Messer wird geliefert in einer Pappschachtel, die in einem – mit dem Microtech-logo versehenen - Schuber steckt. Der Schuber trägt die Aufschriften „ MICROTECH - Setting The Standard For Precision Cutlery - Made in USA“

Enthalten ist neben dem Messer eine textil-sheath, auf die später näher eigegangen wird. Weiters befindet sich in der Box ein kleiner Microtech Prospekt mit der Aufschrift "MICROTECH Advanced Knife Technology". Dieser enthält einen Überblick über die Produktpalette.
Auf der ersten Seite wird kurz auf die Geschichte und Philosophie des Unternehmens eingegangen. Ins Auge sticht der fettgedruckte Hinweis „NO COMPROMISES ON QUALITY“.
Auch der Firmengründer Anthony Marfione gibt auf der zweiten Seite ein kurzes Statement ab. Es finden sich weiters Beschreibungen und Daten der einzelnen Modelle, Infos zu den verschiedenen Klingenbeschichtungen und -ausführungen. Am Ende des Booklets findet sich eine Beschreibung der von Microtech verwendeteten Stähle inkl Stahltabellen.
Die Klinge meines Modells besteht aus D2. Das Booklet verrät uns zum verwendeten Stahl D2 folgendes:
"typical composition
Carbon 1,55%
Chromium 11,5%
Vanadium 0,8%
Molybdenum 0,9%
D-2 is an air-hardening, high carbon, high chromium tool steel, heat treatable to HRC 60-62. It offers excellent abrasion resistance, due to a large volume of carbides in the microstructure. D-2 has been widely used for many years in cold word application requiring very high wear resistance. It is machinable in the annealed condition and, like other air-hardening tool steels, exhibits mimimal destortion on hardening."
Microtech gibt „Limited Lifetime Warranty“ auf das Messer. Eine eigene Karte gibt Aufschluss über die Garantiebestimmungen. Erwähnenswert ist folgender Hinweis: "disassembly will void warranty". Auf der Rückseite werden Informationen zur Wartung gegeben (Maintenance - cleaning, lubricate, avoid abuse).
Weiters liegt eine Postkarte mit der Aufschrift „warranty registration card“ bei. Die Karte ausgefüllt zurück zu schicken, soll dazu dienen, den Erwerb zwecks Garantie zu belegen. Da man hier im Forum schon haarsträubende Geschichten über den Microtech-support gelesen hat, bin ich noch am überlegen, ob ich die Karte überhaupt einsenden werde.
Nun aber zum Wesentlichen:
Mein Socom Elite hat eine clip-point-Klinge und weist eine durchgehend schwarze Beschichtung auf. Da es sich um die tactical-Version handelt, sind sämtliche Elemente (clip, Schrauben, thumbstud, liner) in schwarz gehalten. Lediglich die Schraube zur Befestigung des liners und die Spitze des Glasbrechers sind nicht schwarz.

Die verwendeten Schrauben sind bis auf eine Ausnahme torx. Ich hätte mit tri-wing-Schrauben gerechnet, wie sie bei neueren Microtechs wohl üblich sind. Dazu bräuchte man ein Spezialwerkzeug von Microtech (tri-wing wrench kit).
Umso erfreulicher ist es, dass sowohl die Schrauben, die die Griffschalen zusammenhalten, als auch die Klingenachsschraube, als auch die drei Schrauben zur Clipbefestigung als torx ausgeführt sind. Nur die kleine Schraube, die den liner befestigt, ist eine Schlitzschraube.

Auf der Klinge befindet sich eine Lasergravur mit dem Microtech-logo, der Modellbezeichnung, der Seriennummer, dem Produktionsdatum (hier 12/2006) und der Stahlbezeichnung D-2. Die Klinge kam rasiertauglich-scharf out of the box.

Der Liner hat eine beachtliche Stärke von knapp 3 mm. Er rastet deutlich hörbar ein und ist nur mit festem Nachdruck zu öffnen. Der Schließmechanismus ist eher für stärkere Hände gemacht, dafür aber sehr stabil. Schwache Personen dürften evt Mühe beim Schließen haben. Zu einem tactical-Folder gehört m.E. aber unbedingt auch ein straffer, stabiler Schließmechanismus.

Die Klinge weist kein außerordentliches Klingenspiel auf.
Die Passung der Griffschalen am Griffrücken ist sauber.
Ein paar Worte zur Ergonomie:
Der Daumen findet eine geriffelte Auflage am Klingenanfang und am Griffrücken, wodurch kontrollierte Druckschnitte ausgeführt werden können. Für den reversegrip eignet sich das Messer nur bedingt, denn das Ende des Griffs ist mit dem Glasbrecher zu spitz. Aus diesem Grund befinden sich auch beidseitig Riffelungen am Griffende, damit man den Daumen wenigstens dort auflegen kann.
Der Glasbrecher sieht aber sehr brauchbar aus, da er die Schlagkraft auf einen kleinen Punkt konzentriert. Ein Einsatz als Kubotan ist auch denkbar. Kommt man zu einem Autounfall oÄ, ist man bestimmt froh, den Glasbrecher am Griff zu haben!
Der Griff besteht aus zwei miteinander verschraubten Aluminiumschalen; Jede ist drei bis vier Millimeter dick (wird vom Griffende Richtung Klingenachse hin dicker). Am Griffende ist ein Loch, um einen Lanyard anzubringen.
Für Linkshänder sei angemerkt, dass der mit drei Torxschrauben befestigte Clip nicht umsetzbar ist. Da der Thumbstud aber beidseitig ausgeführt ist, ist linkshändiges Öffnen problemlos.
Die Klinge sitzt in geschlossenem Zustand genau mittig zwischen den Griffschalen; Sie ist sehr gut eingepasst. Durch den Aluminiumgriff wirkt das Messer nicht besonders schwer. Es liegt mit den rutschfesten Einlagen am Griff gut und sicher in der Hand.
Die Einlagen aber sind mein einziger Kritikpunkt am sonst tollen Messer. Sie sehen aus wie aufgeklebtes Skateboardtape und fühlen sich auch so an. Ich bin gespannt, wie sie sich verschleißmäßig bei täglicher Nutzung verhalten werden. Frühere SOCOMs hatten meines Wissens nach „Kraton inserts“, welche bestimmt haptisch ansprechender und langlebiger waren. Das billig anmutende Grifftape trübt den ansonsten einwandfreien Qualitätseindruck.
Das Messer mit dem Clip in der Hosentasche zu tragen empfehle ich nicht, da das Grifftape wohl stark abrasiv ist. Trotzdem bietet der Clip zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten an Gürtel, Ausrüstung oÄ, weshalb er von einem taktischen Folder dieser Art nicht wegzudenken ist.

Wie bereits erwähnt wird ein Textilholster mitgeliefert. Es ist mit einem Kunststoffschnapper zu schließen – eine gute Alternative zu Klettverschluss oder Druckknopf. Die Verschlusslasche ist längenverstellbar, womit die Tasche an verschieden große Messer/Tools angepasst werden kann.
Die Gürtelschlaufe weist einen Klettverschlus auf – so kann man die Tasche (theoretisch, da Fummelei) am Gürtel montieren ohne diesen öffnen zu müssen. Auf der Rückseite unten ist ein weißes Microtech-logo angebracht. Insgesamt wirkt die Verarbeitung des Holsters hochwertig.
Zum Stahl kann ich bis jetzt nichts weiteres sagen. Jedenfalls bin ich auf die Schnitthaltigkeit gespannt, da dies mein erstes Messer aus D2 ist.
Auf die Klingenachse habe ich tuf-glide aufgetragen. Die Klinge wurde mit zwei Schichten und der Alugriff mit einer Schicht tuf-cloth behandelt. Somit dürfte für Korrosionsschutz gesorgt sein. Das Messer ist derzeit mein EDC, praktische Erfahrungen werde ich selbstverständlich posten.

Fazit:
Ich kann nicht nachvollziehen, dass viele im Messerforum unzufrieden mit der (derzeitigen) Qualität von Microtech sind. Mein Socom Elite ist einwandfrei verarbeitet, die Materialien wirken hochwertig - mit Ausnahme des Grifftapes. Außer besagtem Grifftape habe ich qualitativ bisher nichts zu bemängeln.
Das Preis-Leistungsverhältnis dieses hochwertigen Messers könnte aber besser sein. Ich halte es für ein bisschen überteuert.
Übrigens: Gescheitere Bilder folgen. Die Handyfotos dienen einstweilen als Behelf. Ich hoffe, Euch hat mein erstes Review genauso Spaß gemacht, wie mir.
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