Review: Niteye K1 tactical Pen

h79

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Herzlich willkommen im wohl längsten Review zu einem taktischen Stift :D


Schreibgeräte gibt es viele - vom allseits bekannten "Werbekuli" bis hin zum exklusiven Stift mit dem Namen eines französischen Bergmassivs für viele hundert Euro.

Auch Taschenlampenhersteller produzieren ab und an Stifte.
Surefire zum Beispiel hat eine kleine Palette toller "Tactical Pens" in Petto.

Der neue Hersteller Niteye, der sich in Lampenkreisen mit der hervorragenden "EYE-30" einen Namen gemacht hat, hat vor wenigen Wochen ebenfalls einen Tactical Pen auf den Markt gebracht.
Ob dieser Kugelschreiber den hohen Ansprüchen gerecht werden kann und insbesondere in Sachen Gehäusequalität und Stabilität den recht hohen Preis wert ist, wird sich im Laufe des kurzen Tests zeigen - aber eines kann ich schon zu Beginn verraten: Ich nutze den K1 mittlerweile wirklich jeden Tag und bin immer noch sehr begeistert!



Preis und Verfügbarkeit


Für rund 70 Euro bekommt man den Niteye K1 bei vielen deutschen Tactical- und Taschenlampenhändlern - da ich niemanden durch Nennungen bevorzugen möchte, empfehle ich euch, bei Google nach Händlern zu suchen.


Verpackung und Lieferumfang






Geliefert wird der K1 in einem schicken schwarzen Karton mit goldenem Aufdruck. Meine Verpackung ist leider etwas dreckig, das ist aber meine Schuld.
Öffnet man die Verpackung, findet man genau zwei Dinge - den Stift und eine Bedienungsanleitung!

Selbstverständlich braucht es nicht viele Worte, um einen Tactical Pen zu "erklären" - dementsprechend kurz fällt die Anleitung aus. Die Merkmale des Gehäuses werden ebenso beschrieben wie der Minentausch sowie die Pflege.


Gehäusemerkmale und Qualität




Ein taktischer Stift muss im Gebrauch einiges aushalten - und glaubt mir, der K1 unterscheidet sich schon beim ersten Anfassen von Plastikkugelschreibern oder günstigeren Metallschreibgeräten.

Das Gehäuse aus hochwertigem Aluminium wurde nach HA-III Standard anodisiert, was für eine entsprechend resistente Oberfläche sorgt. Farblich kann man zwischen zwei Varianten wählen: "Grey" und "Desert". Ich habe mich für die unauffällige graue Variante entschieden.

Optisch macht der K1 meiner Meinung nach viel her - er sieht zwar relativ "taktisch" aus, kann aber dennoch besten Gewissens täglich benutzt werden, ohne Aufsehen zu erregen.
Der stabile Clip ist fest montiert und lässt sich nicht abnehmen; er dient zugleich als Schutz gegen das Wegrollen.
Sehr ansprechend ist der Clicky - äh - der Druckknopf am oberen Ende des Stifts. Er ist 24 Karat vergoldet und sieht wirklich edel aus.



Zum taktischen Eindruck des Gehäuses tragen auch die Öffnungen bei - direkt an der Grifffläche, die im Übrigen im bei Stiften verbreiteten "Dreiecksdesign" gestaltet wurde, befinden sich pro Seite sieben kleine Löcher. Die zeigen einerseits, dass eine Mine eingelegt ist, und erhöhen die Griffigkeit beim Schreiben minimal.
Weiter hinten befinden sich sechs Einkerbungen, von denen drei ebenfalls den Blick zur Mine ermöglichen. Des weiteren befinden sich dort, wo das Herstellerlogo und der Schriftzug "TACTICAL PEN K1" mittels Laser aufgebracht wurden, zwei kleine kreisrunde Löcher.
Im Endeffekt sind die Öffnungen im Gehäuse nicht nur Designelemente: Insgesamt kann da wohl schon das ein oder andere Gramm Gewicht gespart werden!



Kommen wir zu vorderster Front, sprich zur Spitze aus Edelstahl. Diese lässt sich ganz einfach aufschrauben, damit man die Kartusche wechseln kann. Sie ist sehr massiv gefertigt und im Vergleich zur Größe echt schwer. Nach etlichen Tests mit Scheibenglas hat mein K1 vorne schon ein paar minimale Beschädigungen, die aber kaum auffallen und beim Schreiben nicht stören.



Der K1 liegt sehr gut in der Hand - und zwar sowohl beim Schreiben, als auch im taktischen Einsatz.

Noch ein bisschen was zu Größe und Gewicht …
Bei einer Länge von 14,6cm (ohne Minenspitze) wiegt der K1 immerhin 44 Gramm - für die Mine muss man noch ein paar Gramm addieren.
Er trägt also nicht zu dick auf, fühlt sich aber dennoch sehr wertig an - "Man hat was in der Hand", wie man so schön sagt.

Größenvergleich mit einem Stabilo und einem Parker Kugelschreiber


Schreibgefühl, Mine und Ersatzmöglichkeiten




Im Lieferumfang befindet sich eine EasyFLOW 9000 M des deutschen Herstellers Schmidt. Gemäß Nomenklatur sorgt diese Mine für ein sehr leichtgängiges Schreibgefühl! Die Spitze gleitet förmlich über das Papier. Kein Vergleich also zu billigen Kugelschreibern. Auch das oftmals störende Klecksen fehlt hier völlig, die schreibt immer sofort auf Abruf und kleckert nicht rum.

Wer bei seinem Schreibwarenhändler keine EasyFLOW 9000 M findet, kann auch auf andere Produkte zurückgreifen. Die Minen aus Parker-Kugelschreibern beispielsweise passen gut in den K1 - ich habe zum Beispiel die Schneider Express 735 B getestet, die funktioniert bestens. Das sanfte Schreibgefühl der Schmidt wird damit jedoch nicht erreicht …


Taktischer Einsatz


Als "Tactical Pen" muss der K1 einiges abkönnen. So kann man ihn nicht nur als Kubotan nutzen, sondern beispielsweise auch Scheiben einschlagen. Als BOS-Mitglied weiß ich, dass es oft Situationen gibt, in denen man beispielsweise eine Autoscheibe einschlagen muss. Wer hier die Kraft punktuell bündeln kann, ist gut dran!
Da ich mit dem Einsatz eines Kubotan nicht vertraut bin, musste ich mich beim Testen auf den zweiten angesprochenen Einsatzbereich konzentrieren.

Für meine Testreihen habe ich 5mm dickes Scheibenglas benutzt.
Beim ersten Mal - nun, wie soll ich sagen - habe ich mich nicht recht getraut, mit dem teuren Ding fest auf die Scheibe zu schlagen. Demnach hat es drei Anläufe gebraucht, bis das Glas zersprungen ist.
Wenn man diese kleine Hürde überwunden hat, macht der K1 keinerlei Probleme. Wenn Auftreffwinkel und Geschwindigkeit stimmen, ist das Glas schon beim ersten Schlag zersprungen.

Nach ungefähr 30 Schlägen hat die Edelstahlspitze jetzt kleine Kratzer vorne, die aber wie bereits erwähnt im Betrieb nicht stören.
Ich habe die Serienbildfunktion genutzt, um euch eine dreiteilige Bilderreihe zeigen zu können.



Anbei noch ein kleines Video:
http://www.youtube.com/watch?v=AZ-iYnILE6A


Mit einem Holz- oder Plastikkugelschreiber tut man sich schwer, Glasplatten zu zerschlagen - mit dem K1 ist es wirklich überhaupt kein Problem!


Fazit


Die wirklich exzellente Verarbeitung in Kombination mit dem extravaganten Design und der guten Stabilität machen den K1 zu einem täglichen Begleiter - dank seiner recht humanen Abmessungen findet er auch mal in der Hosentasche Platz. Für den Alltag taugt er als Schreibgerät durchaus, sei es für schnelle Notizen oder handschriftliche längere Texte, alles kein Problem.
Im Notfall lässt sich der Niteye K1 natürlich auch anderweitig nutzen - sei es zur Selbstverteidigung oder zum Zerschlagen von Glas. Natürlich gibt es weitere Einsatzzwecke, da fällt euch sicher noch etwas ein.

Auch wenn der Preis für einen Stift recht hoch erscheint - der Gesamteindruck stimmt und ich würde den K1 auf jeden Fall wieder kaufen.

 
Zunächst: Gratulation zum ersten großen Stifte-Review! :super:
Optisch ist es ein wirklich schöner "taktischer" Stift und nicht so ein Klotz wie die meisten Vertreter dieser Kategorie, die noch dazu häufig wegen ihrer rauhen Oberflächen Taschenfutterkiller sind.
Allerdings würden mich die durchgehenden Bohrungen mit Sicht auf die Mine stören, da ich hier höheres Verschmutzungspotential im Inneren/bei der Mechanik unterstelle. Angesenkte Bohrungen wären m.E. die bessere Lösung gewesen und hätten für die damit wohl angestrebte verbesserte Griffigkeit auch ausgereicht.
Packt er auch Seitenscheiben von Autos? Die dürften eine etwas höhere Hürde als Fensterglas darstellen.

Gruß
12knife
 
Nach mehreren Wochen täglicher Benutzung kann ich keine besonderen Verschmutzungen in den Löchern feststellen.
Das mit der Autoscheibe werde ich testen, wenn wir das nächste Mal ein Wrack zum Üben mit Schere und Spreizer da haben.
 
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