Hallo alle zusammen! Ich bin neu im Forum, geistere aber als Phantom, lesend schon lange durch die Foren. Nun möcht ich mich mal mit nen Review bedanken.
Ich war letzte Woche ein paar Tage auf der Alm und hatte folgende Helferlein mit dabei:
- Strömeng 8" mit Fingerschutz
- Forge du Moulin Laguiole mit Eisenholzbeschalung
Heizen, Kochen und Warmwasser musste auf der Hütte alles mit der Kraft des Feuers bewerkstelligt werden. Vor der Hütte war ein formidabler Stapel mit Brennholz - also viel zu tun für die "Finnenmachete"
Die Daten des Strömeng
8" Klinge aus Carbonstahl - leider keine Info welcher
Klingendicke durchgehend 2,8 mm (gemessen)
Gewicht ohne Scheide geschätzte < 300 Gr. (hab keine Waage)
Das zu bearbeitende Holz waren meist gesägte Brettchen ca 20x30cm zwischen 2 und 4 cm dick; Holzart(en) unbekannt aber subj. als hart wahrgenommen.
Das Leuku hatte vor Inbetriebnahme Rasierschärfe - es war out of the box schon sehr scharf, musste nur noch ein wenig nachhelfen.
3 Tage lang wurden somit Bretter gespalten, manchmal war auch ein größeres Scheit mit dabei. 2cm Brettchen wuren mühelos gespalten, bei den 4cm-Teilen brauchte man etwas mehr Rumms, ging aber auch oft beim ersten Schlag - Batoning war selten nötig. Die so zerteilten Hölzer wurden dann oft noch angeschnitzt, um feine Locken zu erhalten (Feather-sticks). Auch diese Arbeit ließ sich mit dem Strömeng leicht verrichten. Der Anschliff ist Skandi-Style und beißt sehr gut beim schnitzen, für Küchenarbeiten gibt es besseres - aber dazu weiter Unten.
Die Standfestigkeit des Stahls ist beeindruckend; nach 3 Tagen Holz spalten und rumschnitzen hatte die Klinge immer noch ne sehr gute Gebrauchsschärfe. Papier ließ sich mit einem leichten Zugschnitt immer noch zur Trennung überreden - vorher ging's mit Druckschnitt. Ausbrüche an der Klinge waren weder zu sehen noch zu spüren.
Hier sei aber noch anzumerken, dass ich bzgl der Standfestigkeit bei "Haumessern" noch keine Erfahrung habe. Ich besitze jedoch einige kleinere Fixed und Taschenmesser, die ich oft im Schneidbetrieb habe - ein bisschen Gefühl für gute und weniger gute Standfestigkeit sollte ich inzwischen haben.
Die Verarbeitung des Messers ist rustikal aber ordentlich, die Klinge sitzt gerade im Griff und wackelt nicht, der Schliff ist symmetrisch ausgeführt, die Messing Butt-Cap sitzt sauber ohne Überstände auf dem Griffende. Die Scheide aus Leder ist befriedigend und erfüllt ihren Zweck. Sie sitzt tief und die Schlaufe kann einen 5cm Gürtel gut fassen.
Die Ausführung des Strömeng 8" Fingerguard ist schwarz beschichtet. Darunter darf man sich aber keine Beschichtung ala RC4 vorstellen - eher ne Art Schutzlack; dieser ist an manchen Stellen auch schon fast runter.
So, noch kurz zum Laguiole Forge du Moulin
Diese Messer habe ich in der Elektrobucht erstanden.
Die flachgeschliffene Klinge ist 10cm lang und 2,7mm dick (zur Spitze auf 0 auslaufend) aus 12C27 Stahl. Die Beschahlung besteht aus Eisenholz, die Backen sind aus Edelstahl.
Die Verarbeitung des Messers ist sehr gut (nicht perfekt). Die Klinge hat weder horizontales noch vertikales Spiel, der Flachschliff und die Schneidphase sind ordentlich ausgeführt und die Griffschalen sind schön eingepasst - da steht nichts über. Zwischen Feder und Platinen ist ein kleiner Spalt erkennbar - aber nur haarbreit. Die Verarbeitung kommt nicht ganz an mein FdL ran, ist aber für meine Maßstäbe und Ansprüche absolut in Ordnung; ist ja handgearbeitet.
Dieses Messer hatte den Küchenpart übernommen und meisterte diese Herausforderung mit Bravour. Tomaten wurden ohne Druck schön zerteilt, auch wenn das Laguiole zwischendurch auch mal für feathersticks herhalten musste (und es war hartes Holz!). Nach den 3 Tagen war kaum ein Schärfeverlust erkennbar - diese Art von Messern sind eben Jausenmesser - Klingengeometrie, Klingenlänge und Stahl passen einfach. Btw: der Hersteller des Messers, Hr. Wager, ist ein sehr netter Kontakt.
So, ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen unterhalten und wenn ich's schaff, stell ich noch ein paar fotos ein.
grüße
Chisos
Ich war letzte Woche ein paar Tage auf der Alm und hatte folgende Helferlein mit dabei:
- Strömeng 8" mit Fingerschutz
- Forge du Moulin Laguiole mit Eisenholzbeschalung
Heizen, Kochen und Warmwasser musste auf der Hütte alles mit der Kraft des Feuers bewerkstelligt werden. Vor der Hütte war ein formidabler Stapel mit Brennholz - also viel zu tun für die "Finnenmachete"
Die Daten des Strömeng
8" Klinge aus Carbonstahl - leider keine Info welcher
Klingendicke durchgehend 2,8 mm (gemessen)
Gewicht ohne Scheide geschätzte < 300 Gr. (hab keine Waage)
Das zu bearbeitende Holz waren meist gesägte Brettchen ca 20x30cm zwischen 2 und 4 cm dick; Holzart(en) unbekannt aber subj. als hart wahrgenommen.
Das Leuku hatte vor Inbetriebnahme Rasierschärfe - es war out of the box schon sehr scharf, musste nur noch ein wenig nachhelfen.
3 Tage lang wurden somit Bretter gespalten, manchmal war auch ein größeres Scheit mit dabei. 2cm Brettchen wuren mühelos gespalten, bei den 4cm-Teilen brauchte man etwas mehr Rumms, ging aber auch oft beim ersten Schlag - Batoning war selten nötig. Die so zerteilten Hölzer wurden dann oft noch angeschnitzt, um feine Locken zu erhalten (Feather-sticks). Auch diese Arbeit ließ sich mit dem Strömeng leicht verrichten. Der Anschliff ist Skandi-Style und beißt sehr gut beim schnitzen, für Küchenarbeiten gibt es besseres - aber dazu weiter Unten.
Die Standfestigkeit des Stahls ist beeindruckend; nach 3 Tagen Holz spalten und rumschnitzen hatte die Klinge immer noch ne sehr gute Gebrauchsschärfe. Papier ließ sich mit einem leichten Zugschnitt immer noch zur Trennung überreden - vorher ging's mit Druckschnitt. Ausbrüche an der Klinge waren weder zu sehen noch zu spüren.
Hier sei aber noch anzumerken, dass ich bzgl der Standfestigkeit bei "Haumessern" noch keine Erfahrung habe. Ich besitze jedoch einige kleinere Fixed und Taschenmesser, die ich oft im Schneidbetrieb habe - ein bisschen Gefühl für gute und weniger gute Standfestigkeit sollte ich inzwischen haben.
Die Verarbeitung des Messers ist rustikal aber ordentlich, die Klinge sitzt gerade im Griff und wackelt nicht, der Schliff ist symmetrisch ausgeführt, die Messing Butt-Cap sitzt sauber ohne Überstände auf dem Griffende. Die Scheide aus Leder ist befriedigend und erfüllt ihren Zweck. Sie sitzt tief und die Schlaufe kann einen 5cm Gürtel gut fassen.
Die Ausführung des Strömeng 8" Fingerguard ist schwarz beschichtet. Darunter darf man sich aber keine Beschichtung ala RC4 vorstellen - eher ne Art Schutzlack; dieser ist an manchen Stellen auch schon fast runter.
So, noch kurz zum Laguiole Forge du Moulin
Diese Messer habe ich in der Elektrobucht erstanden.
Die flachgeschliffene Klinge ist 10cm lang und 2,7mm dick (zur Spitze auf 0 auslaufend) aus 12C27 Stahl. Die Beschahlung besteht aus Eisenholz, die Backen sind aus Edelstahl.
Die Verarbeitung des Messers ist sehr gut (nicht perfekt). Die Klinge hat weder horizontales noch vertikales Spiel, der Flachschliff und die Schneidphase sind ordentlich ausgeführt und die Griffschalen sind schön eingepasst - da steht nichts über. Zwischen Feder und Platinen ist ein kleiner Spalt erkennbar - aber nur haarbreit. Die Verarbeitung kommt nicht ganz an mein FdL ran, ist aber für meine Maßstäbe und Ansprüche absolut in Ordnung; ist ja handgearbeitet.
Dieses Messer hatte den Küchenpart übernommen und meisterte diese Herausforderung mit Bravour. Tomaten wurden ohne Druck schön zerteilt, auch wenn das Laguiole zwischendurch auch mal für feathersticks herhalten musste (und es war hartes Holz!). Nach den 3 Tagen war kaum ein Schärfeverlust erkennbar - diese Art von Messern sind eben Jausenmesser - Klingengeometrie, Klingenlänge und Stahl passen einfach. Btw: der Hersteller des Messers, Hr. Wager, ist ein sehr netter Kontakt.
So, ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen unterhalten und wenn ich's schaff, stell ich noch ein paar fotos ein.
grüße
Chisos