Rhino-Skinner 1 und 2

Fliege

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Hallo Messerfreunde,
heute möchte ich meine neuen Rhino-Skinner vorstellen. Die Klingenform habe ich zusammen mit einem Förster ausgetüftelt. Die Zielstellung war ein Abhäutemesser für Wildchweine zu entwerfen. Die Klingen haben eine Länge von 10 bis 11 cm (ohne Erl), Flachschliff mit einem Klingenrücken von 4 cm Stärke an der breitesten Stelle. Das obere Messer ist aus Damasteel. Aus einem 16 mm Rundstahl geschmiedet. Eisgehärtet (- 80°C). Das untere Messer habe ich aus einem Damastbarren von Peter Abel geschmiedet. Er besteht aus drei Schichten. Die oberen aus zwei tordierten Damastbarren die gegeneinander gesetzt wurden(türkischer Damast - 1.2842 und 1.2767 (2:1)). Durch das weitere Ausschmieden ist das typische Fischgrätenmuster etwas verschwommen. Die aufgesetzte Schneidleiste ist aus 1.2510 Werkzeugstahl. Viele Grüße
Stefan Kühne
 

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Hallo,

erstmal herzlichen Glückwunsch zum selbstgeschmiedeten Damast, sieht gut aus!

Jetzt aber mal eine bescheidene Frage auf die Gefahr, dass ich mich unbeliebt mache:

Worin liegt denn jetzt die "Entwicklungsarbeit"?

Solche Klingenformen habe ich schon sehr häufig gesehen,
für mich sind sie nichts Neues sondern eher etwas sehr Altes.

Und warum mutiert ein für Schwarzwild konzipierter Skinner gleich zum Rhino-Skinner?

Rhino ist doch das große, schwere Tier in Afrika, oder?

Übrigens, die rechtwinkligen Aussparungen am Erl sind der Stabilität nicht eben förderlich, sie erhöhen die Bruchgefahr. Eine leichte Rundung wäre besser gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die berechtigte Kritik an den Klingen. Richtig - der Übergang von der Klinge zum Erl sollte stärker abgerundet sein, um die theoretische Bruchgefahr zu verringern. Die ist bei einem Mehrlagenstahl im allgemeinen geringer als bei einem Monostahl. Auf der anderen Seite sollte man auch ein Jagdmesser zum Schneiden und nicht zum Aufhebeln von Türen benutzen.
Die Bezeichnung Rhino-Skinner ist eher eine nicht ganz ernst gemeinte Übertreibung und kann als hochgestochen empfunden werden.
Die Klingenform ist bekannt und nichts Neues. Aber es sind ja die Kleinigkeiten und das Zusammenspiel von Klingenbreite und -länge, Grifflänge, Form des Parierelementes usw. die dann die Gebrauchsfähigkeit bestimmen und vielleicht am Ende sogar einen geringen Neuheitswert darstellen. Beiliegend das fertige Vorgängermesser mit einem ringförmigen Parierelement. Der Benutzer des Messers hat hierduch gefühlsmäßig ständig Kontakt zum Ende des Griffes und zum Beginn der Schneide. Gerade bei feuchten Händen und nicht optimalen Lichtverhältnissen spielt das eine wichtige Rolle. Also insgesamt nichts umwerfend Neues aber für mich habe ich eine Messerform gefunden, an der ich weiter arbeiten möchte.
Stefan
www.messerschmied.net
 

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Hallo,
Worin liegt denn jetzt die "Entwicklungsarbeit"?
.

Robbytoby,
nimms mir nicht krumm, aber...Was soll den der dappige Unterton?
Er hat sprach humorvoll von "ausgetüftelt", nicht von großartiger "Entwicklungsarbeit". Es hat jeder den allerhöchsten Respekt verdient, der sein Hirn benutzt und seine Ideen dann zu Stahl werden läßt. Und wenn 500 Leute vorher zu ähnlichen Ergebnissen gekommen sind, spielt das immer noch keine Rolle. Es geht um den Spaß, den man bei der Ausarbeitung des Entwurfs hat. Der Sache nach sind sowieso alle Messer ähnlich. Griff, Klinge, Verbindungsmaterial, fertig. Wenn man so will, wird da garnix mehr erfunden. Wo ziehst Du denn da die Grenze?

Ich finde die gezeigten Klingen gestalterisch toll und kann mir die auch im praktischen Einsatz gut vorstellen. Der Damast ist ganz wunderbar.
 
Hallo Stefan! Messer mit hochgezogen Klingenspitzen gefallen mir sehr - so auch diese. Dass sie sich für den praktischen Einsatz sehr gut eignen, glaube ich gerne. Würde mich freuen, eins der fertigen Messer bei Gelegenheit mal in die Hand nehmen zu können.

Schmiedet sich Damasteel eigentlich merklich "anspruchsvoller" oder ist das mit anderem geschmiedeten Damast vergleichbar?
 
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