Ring aus Torsionsdamast Härten

D.Frentzel

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Hallo,
Ich habe mir zusammen mit Christian/Campfire Torsionsdamast von Steigerwald gekauft. Wir wollen daraus Ringe machen, der Durchmesser von dem Material ist 20mm. Soll auch nur für den kleinen Finger sein.
Härten läßt sich das Material wie RWL34 (1050° /10 min. Anlassen 200°/ 2 Std., anschließend mit EisendreiChlorid behandeln) so wie mir die Frau vom Steigerwald sagte.

Meine Frage ist, wenn Ich den Damast Innen ausdrehe auf eine Wandstärke von 2mm, was finde Ich ausreicht, für so einen kleinen Ring.
Glüht mir das Material nicht aus oder so. Ich meine das die Wandstärke ist ja nicht so groß wie andere Ringe die Ich hier im MF gesehen habe.
Lassen sich die Ringe vielleicht auch anders behandeln sodaß der Damast zur Geltung kommt.Wir wollen den Damast nach dem Härten/Anlassen mit Schwefelsäure behandeln statt EisendreiChlorid.

Gruß Dirk
 
Härten solltest du die RInge schon um eine gute Zeichnung beim
Ätzen zu erhalten.
Ätzen mit Schwefelsäure funktioniert ganz gut, habe ich auch schon des öfteren gemacht.
Am besten in warmer Säure (auf gute Lüftung achten und die Nase, Augen etc. weg von der Säure, die Dämpfe sind im wahrsten Sinne des Wortes Ätzend ;)

Mit Eisen3chlorid ätzen ist ein wenig schonender, bringt aber einer intensivere Schwarz-Silber zeichnung hevor.

Bei korrekter Temperatur im Ofen musst du keine Angst haben.
Die ausgeschliffenen Schneiden von messerklingen haben ja oft nur ein Bruchteil dieser Stärke und es passiert nichts.
Am besten in einer Schutzgasatmoshäre oder im Vakuumofen härten.
Damit du nach dem Härten keine Verzunderung an der Oberfläche hast.

Peter
 
Danke Claymore,
die Schwefelsäure zeichnet also die Lagen nicht so schön heraus oder macht sie den stahl dunkler greift ihn mehr an?
Bei einem so kleinen Ring macht es schon eine menge aus wie gut man diese dann sieht. Wir haben einen Härtofen von Jankowsky denn er vor einer weile verschenkt hatte. Die Ringe packen wir in diese Härtefolie das müsste die verzunderung verhindern.

Dank und Gruß Dirk
 
Interessante frage, wenn mir der Finger abgefault ist setzt Ich ein Foto hier rein.
Ich hoffe aber nicht soll ja ein Hochzeitstag Geschenk für meine Frau werden.
 
Meiner Erfahrung nach ätzt Schwefelsäure schnell und intensiv.
Der dabei entstehende Kontrast ist jedoch nicht so stark wie beim Ätzen mit eisen3chlorid.
Wenn man Damast oder Damasteel dann noch plastisch ätzt, wird der Stahl erst mal schwarzgrau ohne große Zeichnung aus dem Ätzbad kommen. Danach abspülen, neutralisieren und das entstandene Relief polieren sieht auch sehr schön aus.

Das ganze hängt aber auch von der verwendeten konzentration der Eisen3chloridlösung ab und wie lange man ätzt.
Also am besten mal beide Varianten testen um zu sehen was am besten gefällt.

Peter
 
Das Härten des in sich geschlossenen Rings sollte keine Probleme bereiten. Es empfiehlt sich auch wegen der besseren Korrosionsbeständigkeit.
Was mir nicht gefällt, ist die Idee den Ring ohne "Hemd" auf der Haut zu tragen. Ich würde ihn unbedingt innen versilbern. Da es fertige Ringe sind, wird das wohl nur noch galvanisch gehen. Ich weiß, daß ein Bekannter durch ein Uhrgehäuse aus rostfreiem Damast Allergieprobleme bekommen hat.
 
Calymore Ich werde erstmal mit Schwefelsäure mein Glück probieren. Die Allergie Geschichte werde Ich bzw. meine Frau ausprobieren :D.
Ich zeig Euch die Ringe dann.

Gruß und Dank Dirk
 
@ U. Gerfin:

Man kann auch dünne Silberreife von 0,2 - 0,3mm in den Damastring einarbeiten lassen.
Die Silberreife werden vorher rund ausgearbeitet, und dann mit einem speziellen, später unsichtbarem Lot feingelötet, und dann komplett in den Damastring eingetrieben.

Gruß Andreas
 
Andy Haas schrieb:
Hast Du in ner Stahltabelle schonmal Nickel in RWL 34 und PMC 27 entdeckt?

nein, ich bin allerdings auch kein stahlfachmann. die einzelnen "zutaten" verschiedener stähle sind für mich immer noch spanische dörfer...

ausserdem kann man für damaststahl ja die verschiedensten stähle verwenden, daher wärs für mich denkbar, dass auch was allergieauslösendes dabei wär.
 
Da die Frage im Titel (allgemein) auf "Torsionsdamast" bezogen ist, ist die Frage nach Nickel in Damaststählen nicht unberechtigt.
Cuchillero schrieb ja eingangs: "...lässt sich härten wie RWL..." - wenn man davon ausgeht, dass Stefan Steigerwald "nur" Damasteel verkauft, ist es natürlich einfacher einzugrenzen, da die Einzelstähle bekannt sind (sein dürften), eben RWL 34 und PMC 27 ;)

Wenn man bei Böker Damastreste zum Basteln bestellt, wird man bei der Frage nach der Zusammensetzung wegen der späteren WB direkt mit dem "Arbeitsgeheimnis" des Schmieds konfrontiert :D

Einzige geringe Chance ist, entweder PM-Damast oder geschmiedeten Damast zu bestellen um die weitere Bearbeitung irgendwie zu planen.
Was rein technisch betrachtet eigentlich Blödsinn ist, da PM-Stähle auch irgendwann geschmiedet/warmverformt werden.

Härten kann man sie aber auch, ohne die genaue Zusammensetzung zu kennen - oder kommt es bei Ringen auch auf Gefügequalität an ? :D

Gruß Andreas
 
Da steht "Tosionsdamast bei Steigerwald gekauft". Soweit ich weiß hat Stefan keinen rostenden Damast im Programm, dafür aber Rundmaterial, tordiert, von Damasteel. Deshalb mein Einwurf.
 
Hallo, die Ringe sind jetzt fertig.
Das Material das Wir von Steigerwald gekauft hatten (20 mm Torsionsdamast) war leider an manchen Stellen schon gehärtet gewesen. Wir haben beim Aufbohren und sägen mind. 5 HSS Bohren und nen Drehstahl sowie ein Sägeblatt verloren. Steigerwald meinte dann, das wir evtl. ein Endstück bekommen hatten er konnte aber auch nur mutmaßen das es bei der Herstellung an manchen stellen zu einem Härteprozeß kam. Er selber hatte sich den Betrieb schon einmal angesehen und konnte mir gut erklären wie der Damast hergestellt wird. Ich habe dann das Material an Ihn zurückgeschickt mit der Bitte um Umtausch oder wenn er es hinbekommt auf 17 mm aufzubohren. Er hat uns dann das Material aufgebohrt. Meinte aber auch das mann ziemlichen Vorschub geben musste um es aufzubohren. Er hat dann Netterweise die Innenfläche der beiden 3 cm langen Rohlinge auf das gewünschte maß zusätzliche aufgerieben.
Der Versand zurück hat dann auch nicht nochmal extra was gekostet.
Also wie immer Super Service :super: :super: .
Wir haben dann insgesammt aus dem Material 7 Ringe herausbekommen.
Ich habe dann bis zur 400 Körnung vorgeschliffen danach bei
1050° Grad 10 min. gehärtet und bei 200° Grad knapp 2 Std. angelassen. Die ersten Ring haben wir dann in kalte Schwefelsäure getan und 5 min. gewartet. Es tat sich dann aber nicht allzu viel. Chris hat dann die Säure im Ofen samt den Ringe erwärmt und 10min. dringelassen. Das ergebnis war aber dann auch noch nicht zufriedenstellend. Ich habe dann meine 4 Ringe satte 20min. in die heiße Säure gebadet. Die Säure hatten wir dann nicht die ganzen 20min. im Ofen. Die ganze Säure aktion haben wir dann vor die Werkstatt bugsiert weil die Säuresuppe dermaßen ätzend stinkte.
Die Ringe haben Ich dann mit 1000 nach geschliffen und anschließend poliert.
Großen Dank nochmal an Steigerwald, der Typ ist sowas von nett :super: .

Gruß Dirk

Luisa805420.gratis-foto-hosting-page.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Tschuldigung, die Bilder mit Hilfe der IMG tags einzugeben ging nicht.
Vielleicht weil sie auf meinen Rechner liegen.
Also hier jetzt als Datei anhang.

Gruß Dirk
 

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Hier sind noch ein paar..........................


Gruß Dirk
 

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Uiii da sind aber zwei am strahlen :steirer:

Wär ich aber auch wenn ich so Dolle Ringe gemacht hätte.

Da bekomme ich glatt lust auch mal sowas zu machen.

Da wird die Frau sich aber bestimmt freuhen....

Gruß Murat
 
Tolle Dinger die Ihr da gemacht habet !!! :)
Habt Ihr Probleme mit der rostbesändikeit am Finger ?

Meiner rostet trotz rostfreiem Damast, wenn er lange an meinen Wichsgriffeln( feuchte hande sind manchmal echt übel) bleibt.
 
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