Risse in Griffholz

Hunter

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Ich habe verschiedene Kanteln für Holzgriffe (Wenge, Ebenholz, Palmholz, Morreiche) auf dem unisolierten Dachboden meines Carports gelagert. Gestern habe ich zwei Stück (Ebenholz und Palme) heruntergeholt und in den Keller (ca. 16 Grad) gebracht, weil ich zwei Küchenmesser damit bestücken wollte. Das Holz war nun weniger als 24 Stunden im Keller und ist komplett mit Rissen, die gestern nicht da waren durchzogen. :staun:

Jetzt habe natürlich ein paar Fragen:
- Was habe ich falsch gemacht oder war das Pech ?
- Ist das andere Holz, das ich noch auf dem Dachboden gelagert habe nun auch Brennholz, bzw. was sollich tun um zu verhindern, daß es Brennholz wird ?
- Kann man das gerissene Holz noch irgendwie retten oder wandert es besser in den Ofen ?

Danke !
 
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Hallo Marcus,

vermute Du hast einfach auf den ersten Blick Pech gehabt.
Auf den zweiten Blick hast Du sogar Glück gehabt, dass das Holz gerissen ist, bevor Du es auf ein Messer gezogen hast. Die Risse oder wenigstens die Ansätze waren bestimmt schon vorher im Holz, sie sind durch den Temperaturschock nur erst sichtbar geworden.

Verarbeite doch dieses Holz und fülle die Risse mit Metallgries/-pulver von z.B. Kupfer, Messing, Edelstahl oder gar Silber (von altem Besteck) aus und fixiere die Füllung mit Sekundenkleber. Finish wie beim Holz auch und Du wirst sogar Gefallen daran finden.

Servus - Reinhold.
 
Hallo Marcus,

...
Auf den zweiten Blick hast Du sogar Glück gehabt, dass das Holz gerissen ist, bevor Du es auf ein Messer gezogen hast. ...

Hallo Reinhold,
ich sehe das prinzipiell genauso wie Du. Trotzdem stellt sich mir die Frage, ob es richtig ist, das Holz im "Freien" zu lagern. Da die Messer ja fertig werden sollen, habe ich nun gestern den Rest vom Holz in den Keller geholt. Ein Stück zeigt bis jetzt leichte Risse, ein anderes (Palmholz) wird heute abend in den Ofen wandern, da es alle fünf Millimeter Risse zeigt. Gerade beim ebenholz und bei der wenge ärgert es mich etwas, da ich diese beiden Sorten von der Optik her gerne mag.

Wo kauft Ihr denn Euer Holz ein, kann jemand eine Empfehlung fü einen Händler abgeben?
 
Ja Marcus, ist wohl ärgerlich, doch scheinbar nicht zu ändern. Gesundes Holz, welches trocken gelagert wird (wie z.B. bei Dir), kann mitunter "ewig" halten.

Ich habe x-Jahre altes Holz an den verschiedensten Plätzen deponiert und es leidet bis heute nicht. Muß allerdings gestehen, dass manches von diesen Teilen auch schon in den Ofen wandern durften.

Bei Rissen hilft alles hadern nicht. Rissbildung ist meist eine Holzernteangelegenheit, zur falschen Zeit gefällt und evtl. zu schnell und/oder falsch getrocknet. Auf beides haben wir meist keinen Einfluss.

Holzlieferanten findest Du im >Bezugsquellenbeitrag< unter Messermachertreff.
 
- Kann man das gerissene Holz noch irgendwie retten

Ich würde das Holz keinesfalls in den Ofen schieben. Die Risse lassen sich problemlos entweder beim Schleifen des Griffs oder auch noch danach mit dünnflüssigem Sekundenkleber füllen. Insbesondere wenn Du während des Schleifens die Risse mit Schleifstaub gefüllt hast und den Sekundenkleber drauf gibst, wirst Du hinterher kaum was davon sehen.

Ansonsten kann ich Dir den Robert Gsinn (www.drechselholzversand.de) aus der Auflistung der Bezugsquellen empfehlen, der ist nämlich nicht allzuweit von Dir entfernt und hat auch noch Samstags sein Lager für Publikumsverkehr geöffnet.

Viele Grüße

Erich
 
Interessant wäre es natürlich zu wissen wie lange das Holz auf dem unisolierten Dachboden des Carports gelagert wurde und welche und speziell wieviele Temperaturwechsel es dort erleben durfte.
 
vermute Du hast einfach auf den ersten Blick Pech gehabt.

Nö, ein Anfängerfehler. ;)

Zum groben Trocknen ist ein unisolierter trockener Platz schon gut.
Aber gleich unbehandelt in ca. 18° wärmeren Platz zu bringen, da sind Risse klar.

Die Kanteln auch unbedingt an den Stirnseiten versiegeln. ( Teelichter)
Waren die Kanteln schon auf Endmaß ?

grüsse ,..
 
Vielleicht ist das Holz zu schnell ausgetrocknet. Du solltest das am besten in ein fast feuchtes Tuch wickeln und langsam trocknen lassen. Vorher noch sehr sparsam einölen.
 
Ich würde das Holz keinesfalls in den Ofen schieben. Die Risse lassen sich problemlos entweder beim Schleifen des Griffs oder auch noch danach mit dünnflüssigem Sekundenkleber füllen. Insbesondere wenn Du während des Schleifens die Risse mit Schleifstaub gefüllt hast und den Sekundenkleber drauf gibst, wirst Du hinterher kaum was davon sehen.

Ansonsten kann ich Dir den Robert Gsinn (www.drechselholzversand.de) aus der Auflistung der Bezugsquellen empfehlen, der ist nämlich nicht allzuweit von Dir entfernt und hat auch noch Samstags sein Lager für Publikumsverkehr geöffnet.

Viele Grüße

Erich

Erich,

Danke für den Tip,

ich habe vor einigen Tagen mit Robert Gsinn telefoniert und dort auch mittlerweile bestellt.

Zwei gerissene Kanteln habe ich in den Ofen gesteckt, beim Rest warte ich noch. Der Grund war, daß das Holz buchstäblich von einer bis zur anderen Seite durchgerissen war. Man konnte es praktisch auseinanderbrechen. Bevor ich mich da an einem fertigen Messer dann noch mehr ärgere, kommt es lieber in den Ofen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nö, ein Anfängerfehler. ;)

Zum groben Trocknen ist ein unisolierter trockener Platz schon gut.
Aber gleich unbehandelt in ca. 18° wärmeren Platz zu bringen, da sind Risse klar.

Die Kanteln auch unbedingt an den Stirnseiten versiegeln. ( Teelichter)
Waren die Kanteln schon auf Endmaß ?

grüsse ,..

Gerhard,

das Holz war laut den Bezugsquellen wo ich es gekauft habe abgelagert. Auf den Dachboden kam es mehr aus Gewohnheit, da ich dort auch Werkzeugstiele für Schaufeln, Äxte und Sapies lagere.

Was meinst Du mit "unbehandelt in ca. 18° wärmeren Platz zu bringen"? Was muß ich mit dem Holz machen, bevor ich es in den Keller bringe? Die Kanteln waren alle versiegelt und hatten noch einen Querschnitt von 50x50mm. Die Temperaturschwankung auf dem Dachboden betrug 15°.

Mittlerweile glaube ich einfach, daß das Holz, welches ich im Sommer gekauft und erst bei Eintritt der ersten Fröste auf den Dachboden gebracht habe nicht abgelagert war und darum gar nicht auf den Dachboden gedurft hätte.
 
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Interessant wäre es natürlich zu wissen wie lange das Holz auf dem unisolierten Dachboden des Carports gelagert wurde und welche und speziell wieviele Temperaturwechsel es dort erleben durfte.

Armin,
das Holz war etwa 6 Wochen auf dem Dachboden und hat im Prinzip folgenden Temperaturwechsel durchgemacht (Laut Thermometer auf dem Dachboden). Von 0 Grad beständig nach unten bis wir etwa eine Woche Frost mit - 10 bis -14 Grad hatten. Mittlerweile ist es milder geworden, wir pendeln seit zwei Wochen zwischen -3 und -7 Grad.
 
Ich würde das Holz mindestens 2 Jahre gut bewettert, trocken und `frostarm` lagern.
Dann reißt nix mehr, wenn man es in den Keller räumt.
Andere/schnellere Verfahren sind in der Regel schlechter.

Edit: Auch Tropenhölzer, deren Herkunft/Lagerung unklar erscheint.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe meine Hölzer für Griffschalen im wohnzimmer unter den Schrank geschoben. Sie liegen direkt auf den fliesen und die Raumtemperatur liegt eigentlich nicht über 22°.

Kann ich dort lagern?
Muß ich später noch mit verzug oder so rechnen?

Ich habe gerade kürzlich einen schönen Griff aus bubinga von einem Griff (Flachangel) heruntergeholt weil es sich verzogen bzw. vom Metall gelöst hat. :haemisch: War eigentlich nicht so dramatisch, aber mich hats halt geärgert wie sau. :teuflisch

So viel dazu.
 
Hunter schrieb:
Mittlerweile glaube ich einfach, daß das Holz, welches ich im Sommer gekauft und erst bei Eintritt der ersten Fröste auf den Dachboden gebracht habe nicht abgelagert war und darum gar nicht auf den Dachboden gedurft hätte.

Servus Marcus,

sieht so aus. Sehr ärgerlich.
Ich bin von gr. Brocken ausgegangen, da Du im Dachboden gelagert hast. Wenn versiegelte Kanteln reißen, waren die nicht durchgetrocknet.

Nach leidvollen Erfahrungen, habe ich mittlerweile 3 Lagerplätze.

Grobe Brocken kommen aufgeschnitten in den Schuppen für min. ein Jahr.
Danach wieder teilen, evtl. nach den Rissen schneiden u. versiegeln.
Die Teile kommen dann in külhsten Raum des Hauses, bei mir unters Bett. :rolleyes:
Nach ca, einem halben Jahr kann man mal gucken u. die Kanteln auf Endmaß schneiden. Versiegeln.
Die fertigen Kanteln liegen dann im Wohnzimmer unter dem Schrank.
( Servus brr :p ) Nochmal laange Zeit.

Ist immer gut, einen ordentlichen Vorrat zu haben u. die älteren Stücke zu verwenden.

Falls Eure Frauen mosern, da das Holz beim Staubsaugen stört, - da ist Phantasie gefragt. :cool:

grüsse ,..
 
ist zwar schon etwas älter der thread, aber ich hab letztns auch mal wieder ne kleine lieferung erhalten (Ebenholz und Rosenhloz) und es ist auch schön mit rissen behaftet. War wahrscheinlich schon vorher ist halt dann aufgegangen.
Es lag bei raumtemperatur ein paar tage. Bei nem anderen Versender hatte ich noch nie diese Probleme.
Ich glaube auch, dass es auch die vorgeschichte der Holzes ankommt, und solang es nur ein riss ist, einfach spalten und den rest verwenden :hehe:

Gruß Max
 
Hallo ! Hoffe ich liege einigermaßen richtig , wenn ich hier meine Fragen stelle .
Und zwar : Habe vor ca. 2 Monaten ein Messer mit Grenadilschalen gefertigt. Diese Schalen wurden verklebt und mit 8 Zusatznieten versehen. Heute nahm ich das Messer mal wieder in die Hand und sah , das sich 2 Risse im Bereich der Nieten quer zum Griff gebildet haben . Die Bohrungen für die Nieten habe ich mit 0,1 mm Spiel gefertigt. Ist es möglich ,das sich auch nach Monaten bei vollflächig verklebten Schalen noch Risse bilden können -aufgrund von z.B. Holzfeuchtigkeit ?
Seltsam auch , die Risse sind nur auf einer Schale . Die zweite Schale ist ( momentan ) noch unversehrt .
Grüße Jorgo
 
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