Rostträge Klingen , Qualitätsvergleich

kallenfels

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Hallo Fachleute,
letzte Woche war ich auf der Jagd und Hund und nahm die Gelegenheit wahr mit einem anwesenden Messermacher zu sprechen.
Mir ist wohl bekannt, daß jeder professionelle Messermacher auf dem Standpunkt steht,daß seine Stahlauswahl für die Gebrauchsmesser die Genialste ist . So auch bei diesem Exemplar. Er schwörte auf die Stahlsorten :
2519 ( 110 W CrV5 )
2516 ,,
2550 ,,
Ich bin selber kein Messermacher ,und so würde ich gern hier von Fachleuten etwas zu diesen Stahlsorten und Ihre Schnitthaltigkeit erfahren.
Von einem Messermacher aus Übersee ( Jason A. Jacobs )habe ich letztens ein CPM 420 V
gekauft, mit dem ich in der Praxis ( aufbrechen von Wildtierkörpern ) sehr zufrieden bin. Im Moment stellt dieser Messermacher aus D2 Stahl Jagdmesser her. Wer kann etwas zu dieser Stahlquallität im Vergleich zu den oben genannten berichten .Von einem guten Messer erwarte ich Härte ohne jedoch auszubrechen, und eine lange Schnitthaltigkeit und Schärfe.
 
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stahlsorten

hallo kallenfels,

setz doch vor diese nummern immer noch eine "1" und einen punkt (1.2516) und du erzielst mit der suche eine menge guter treffer mit vielen interessanten posts!

bernd
 
Hallo kallenfells! Die von dir angegebenen Stahlnummern enthalten allerdings zu wenig Chrom, um als "rostträge" zu gelten. Soweit ich mich richtig erinnere, weisen rostträge Stähle Chromgehalte zwischen 7 und 9% auf.
1.25XX sind AFAIK allesamt wolframlegierte Kaltarbeitswerkzeugstähle.
Gut wäre da auch noch der 1.2552, zu dem solltest Du ebenfalls viele Beiträge finden. D2 ist übrigens 1.2379.
Gruß
Mark23
 
mark23 schrieb:
Hallo kallenfells! Die von dir angegebenen Stahlnummern enthalten allerdings zu wenig Chrom, um als "rostträge" zu gelten. Soweit ich mich richtig erinnere, weisen rostträge Stähle Chromgehalte zwischen 7 und 9% auf.

Ab circa 15%, mal andere Faktoren, wie Finish ausser acht. Die Frage ist, braucht man die Rostträgheit unbedingt? Nicht im Sinne von ja oder nein, dass muss eben jeder selbst wissen.

*Ich* wills. Bei nem Messer, das auch mal dreckig und nass wird und dass möglichst lange irgendwie und nicht unbedingt superfein schneiden muss, wuerde ich auch eher S30V/60/90V nehmen.

Gruesse
Pitter
 
Hallo Kallenfels,

kannst du noch ewas zu der Verarbeitung der Messer von Jacobs sagen? Ich habe mich auch schon für ein Messer von ihm interessiert, konnte aber bislang nur relativ schlechte Bilder bekommen.
Zu Deiner Frage: ich habe neben einem Messer aus cpm420 noch eines aus D2 im Gebrauch. In Bezug auf die Schnitthaltigkeit habe ich keine großen Unterschiede festgestellt, ich habe aber auch keine Vergleiche unter "kontrollierten" Bedingungen angestellt. Es waren halt alle Arbeiten, die so im Revier für ein Messer anfallen. Das Messer aus D2 ist allerdings leichter zu schärfen. Auswirkungen der Rostträgheit habe ich noch nicht bemerkt. Ich gehe mit dem Messer nicht besonders pfleglich um - z.B. kein Öl nach Gebrauch - passe aber normalerweise auf, dass das Messer nicht lange mit feuchter Klinge in der Scheide steckt.

Gruß

Ulrich
 
Als "rostfrei" oder "nichtrostend" werden gemäß Definition DIN 17440 i.a. Stähle mit mindestens 12 Gew.-% Chrom bezeichnet.
Die Definition für "rostträge" suche ich noch ...
Gruß
Mark23
 
mark23 schrieb:
Als "rostfrei" oder "nichtrostend" werden gemäß Definition DIN 17440 i.a. Stähle mit mindestens 12 Gew.-% Chrom bezeichnet.
Die Definition für "rostträge" suche ich noch ...

Da kannste lange suchen, die gibts IMO nicht ;) Offiziell ist eben alles per Definitionem rostfrei oder nicht, egal welches Medium wie lange drauf einwirkt ;)

Gruesse
Pitter
 
kallenfels schrieb:
[...]
Er schwörte auf die Stahlsorten :
2519 ( 110 W CrV5 )
2516 ,,
2550 ,,
Ich bin selber kein Messermacher ,und so würde ich gern hier von Fachleuten etwas zu diesen Stahlsorten und Ihre Schnitthaltigkeit erfahren.
[...]

Bei der Wahl der Stahlsorten im Bezug auf guter Schnitthaltigkeit würde ich mal schätzen, dass Du auf Daniel Jeremiah Boll gestossen bist :)
Ich habe einige Messer von Daniel aus 1.2519 und eins mit 1.2510 Schneidleiste. Ich finde die Stähle bieten beide ein sehr gute Schnitthaltigkeit, bei einfacher Schärfbarkeit. Ich denke den Zusammenhang sollte man nicht ganz ausser Acht lassen, denn jedes Messer (egal welcher Stahl) wird bei Benutzung stumpfer.
 
Hallo Droppoint,
ich habe mir 3 Messer von Jakops gekauft und bin sehr zufrieden.
Es ist die Zeit den billigen Dollar zu nutzen und auch beim Kauf bewahrheitet sich der Spruch wieder einmal . Der Prophet gilt im Eigenen Land nichts. Die Ammis kaufen deutsche Messer und wir auch amerikanische handmade knifes.Nur geben die Amerikaner das x fache für deutsche Messer aus .



Droppoint schrieb:
Hallo Kallenfels,

kannst du noch ewas zu der Verarbeitung der Messer von Jacobs sagen? Ich habe mich auch schon für ein Messer von ihm interessiert, konnte aber bislang nur relativ schlechte Bilder bekommen.
Zu Deiner Frage: ich habe neben einem Messer aus cpm420 noch eines aus D2 im Gebrauch. In Bezug auf die Schnitthaltigkeit habe ich keine großen Unterschiede festgestellt, ich habe aber auch keine Vergleiche unter "kontrollierten" Bedingungen angestellt. Es waren halt alle Arbeiten, die so im Revier für ein Messer anfallen. Das Messer aus D2 ist allerdings leichter zu schärfen. Auswirkungen der Rostträgheit habe ich noch nicht bemerkt. Ich gehe mit dem Messer nicht besonders pfleglich um - z.B. kein Öl nach Gebrauch - passe aber normalerweise auf, dass das Messer nicht lange mit feuchter Klinge in der Scheide steckt.

Gruß

Ulrich
 
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