Das Taschenmesser, das hier näher betrachtet werden soll, hat mich ob seines ungewöhnlichen Designs in seinen Bann gezogen. Es ist ein traditionelles Taschenmesser, das mindestens seit Anfang des 20. Jahrhunderts in ganz Italien verbreitet war. Dennoch gehört das Design (zumindest für mich) nicht zu den üblichen Verdächtigen der klassischen Taschenmesser.
Das Besondere ist auch, dass es aus der Not gesetzlicher Beschränkungen Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien entstanden ist. Zu jener Zeit war das Tragen von Taschenmessern mit spitzer Klinge untersagt. Die Reaktion der Messerschmiede darauf war, eine breite Klinge mit kaum ausgeprägter Spitze zu schaffen, die einem Rasiermesser ähnelt. Daher stammt auch der Name „Rasolino“. Eine ähnliche Reaktion gab es aus demselben Grund schon Ende des 19. Jahrhunderts in Spanien wo aufgrund gesetzlicher Restricktionen das „Punta cortada“ („gekappte Spitze“) als Form des Navaja enstand.
Das Taschenmesser wird hergestellt von der Firma SALADINI in Scarperia, die dort seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre tätig ist und neben traditionellen italienischen Klappmessern auch Küchenmesser, Besteck uam. produziert.
Die Stadt Scarperia selbst, in der Toskana gelegen, kann auf eine lange Geschichte des Messerschmiedehandwerks zurückblicken. Es ist dort seit mindestens dem 15. Jahrhundert ansässig.
Zum Messer:
Klingenlänge 8,5 cm, davon Schneide 7,5 cm. Die Klinge hat einen weit hochgezogenen Hohlschliff (ob in Anlehnung an den Namensgeber?) und eine schönes mattes Finish. Die Schneide war im Auslieferungszustand leider relativ stumpf.
Der schön geschwungene Griff ist 11 cm lang und hat eine Beschalung aus wunderbarem Olivenholz. Das sieht nicht nur gut aus, sondern passt auch zu einem italienischen Taschenmesser. Wenn es auch als Beschalung in der Vergangenheit eher nicht so häufig verwendet wurde (sondern eher Horn).
Die Griffschalen sind leider nicht immer spaltfrei an die Platinen angepasst, wie man auf dem Bild (hoffentlich) erkennen kann.
Die Klinge ist nicht arretierbar, wird aber über eine sehr stramme Rückenfeder in Position gehalten. Die Federstärke ist bisher mit das Stärkste, was mir untergekommen ist. Neben der straffen Feder ist der Zwischenstopp ein Sicherheitsmerkmal und die lange Tallung, die bei einem ungewollten Schließen statt der Schneide auf den Finger aufschlagen wird.
Die Rückenfeder ist über zwei Drittel mit Feilarbeit verziert, ein dezentes dekoratives Detail, ohne dass das Taschenmesser dadurch überladen wirkt.
Zu den netten dekorativen Elementen gehört übrigens auch die Achsverschraubung, eine Hülse mit Schlitzschraube, die allerdings durch die verzierenden Einkerbungen gar nicht so profan (und untraditionell) rüberkommt.
Im geschlossenen Zustand steht die Klinge weit aus dem Griff heraus. Dies macht das Taschenmesser geschlossen recht breit, andereseits aber auch trotz der straffen Feder zu einem „Easy Opener“, unterstützt noch durch den Hohlschliff. Ohne Malträtierung des Daumennagels in einem Nagelhau lässt sich die Klinge greifen und das Taschenmesser komfortabel öffnen.
Die scharfkantige Klingenwurzel steht im geschlossenen Zustand ebenfalls aus der Klinge.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein traditionelles südeuropäisches Taschenmesser mit außergewöhnlichen, aber stimmigen Design, mit einer für ein „Slipjoint“ komfortablen Öffnungsmöglichkeit und in der Verarbeitung kleinen Schwächen.
Das Besondere ist auch, dass es aus der Not gesetzlicher Beschränkungen Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien entstanden ist. Zu jener Zeit war das Tragen von Taschenmessern mit spitzer Klinge untersagt. Die Reaktion der Messerschmiede darauf war, eine breite Klinge mit kaum ausgeprägter Spitze zu schaffen, die einem Rasiermesser ähnelt. Daher stammt auch der Name „Rasolino“. Eine ähnliche Reaktion gab es aus demselben Grund schon Ende des 19. Jahrhunderts in Spanien wo aufgrund gesetzlicher Restricktionen das „Punta cortada“ („gekappte Spitze“) als Form des Navaja enstand.
Das Taschenmesser wird hergestellt von der Firma SALADINI in Scarperia, die dort seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre tätig ist und neben traditionellen italienischen Klappmessern auch Küchenmesser, Besteck uam. produziert.
Die Stadt Scarperia selbst, in der Toskana gelegen, kann auf eine lange Geschichte des Messerschmiedehandwerks zurückblicken. Es ist dort seit mindestens dem 15. Jahrhundert ansässig.
Zum Messer:
Klingenlänge 8,5 cm, davon Schneide 7,5 cm. Die Klinge hat einen weit hochgezogenen Hohlschliff (ob in Anlehnung an den Namensgeber?) und eine schönes mattes Finish. Die Schneide war im Auslieferungszustand leider relativ stumpf.
Der schön geschwungene Griff ist 11 cm lang und hat eine Beschalung aus wunderbarem Olivenholz. Das sieht nicht nur gut aus, sondern passt auch zu einem italienischen Taschenmesser. Wenn es auch als Beschalung in der Vergangenheit eher nicht so häufig verwendet wurde (sondern eher Horn).
Die Griffschalen sind leider nicht immer spaltfrei an die Platinen angepasst, wie man auf dem Bild (hoffentlich) erkennen kann.
Die Klinge ist nicht arretierbar, wird aber über eine sehr stramme Rückenfeder in Position gehalten. Die Federstärke ist bisher mit das Stärkste, was mir untergekommen ist. Neben der straffen Feder ist der Zwischenstopp ein Sicherheitsmerkmal und die lange Tallung, die bei einem ungewollten Schließen statt der Schneide auf den Finger aufschlagen wird.
Die Rückenfeder ist über zwei Drittel mit Feilarbeit verziert, ein dezentes dekoratives Detail, ohne dass das Taschenmesser dadurch überladen wirkt.
Zu den netten dekorativen Elementen gehört übrigens auch die Achsverschraubung, eine Hülse mit Schlitzschraube, die allerdings durch die verzierenden Einkerbungen gar nicht so profan (und untraditionell) rüberkommt.
Im geschlossenen Zustand steht die Klinge weit aus dem Griff heraus. Dies macht das Taschenmesser geschlossen recht breit, andereseits aber auch trotz der straffen Feder zu einem „Easy Opener“, unterstützt noch durch den Hohlschliff. Ohne Malträtierung des Daumennagels in einem Nagelhau lässt sich die Klinge greifen und das Taschenmesser komfortabel öffnen.
Die scharfkantige Klingenwurzel steht im geschlossenen Zustand ebenfalls aus der Klinge.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein traditionelles südeuropäisches Taschenmesser mit außergewöhnlichen, aber stimmigen Design, mit einer für ein „Slipjoint“ komfortablen Öffnungsmöglichkeit und in der Verarbeitung kleinen Schwächen.