Saufänger - Frage zur Ausführung

rockwell

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Hallo zusammen

Würde mir gerne als nächstes einen Saufänger machen lassen, benötige jedoch den Rat eines Fachmannes. Im Prinzip steht das Design fest, unsicher bin ich mir jedoch hinsichtlich Klingenlänge und -dicke. Es sollte lang genug sein, auch starkes Wild abfangen zu können (theoretisch natürlich - Kommentare zur Erfolglosigkeit, in denen sich mancher gerne ergießt, bitte einfach lassen). Kurz gesagt: so lang wie nötig und so kurz wie möglich, d. h. die Tatsache, dass zusätzliche Reichweite vorteilhaft wäre, nicht zu nah an das Wild zu müssen, sollte ignoriert werden.
Hatte mich natürlich bereits ausgiebig informiert und bin auf Aussagen gestoßen, die zwischen Cold Steel Voyager und einer feststehenden 30 cm - Klinge alles abdecken, ganz zu schweigen zum Thema Klingenbreite oder Geometrie der Spitze.
Die Klingenstärke betreffend findet man Meinungen, dass 4 mm Dicke ausreichen, andere raten zu mindestens 6 mm - usw., usw.

Wäre schön, einige Infos von Fachleuten bekommen - Dank im Voraus.
 
Eine allgemeine Definition scheint es wohl nicht zu geben. Mir fällt das hier ein: http://www.messerforum.net/showthread.php?52481-Sauf%E4nger&highlight=sauf%E4nger.
Die Daten stehen dabei. Die sufu gibt noch einiges her!
Auch die Verlängerungsmesser, z.B. von Schlieper finde ich bemerkenswert.Die sind aber nicht mehr in Produktion. rocco26

Hi rocco

Danke für deine Antwort.
Dass die Sufu jedoch nichts bringt, habe ich versucht zu erklären.
Klingenlänge von 24 cm halte ich auch für genial, kann es jedoch leider nicht begründen.
Verlängerungsmesser empfinde ich als Joke, zumal erfahrene Jäger behaupten, dass sie selbst einer Klingenstärke von 5 cm eines feststehenden Messers nicht trauen.
Vielen Dank für dein Interesse.
 
Würde mir gerne als nächstes einen Saufänger machen lassen, benötige jedoch den Rat eines Fachmannes.
Ich bin gewiss kein Fachmann, aber hatte mich in dieser Hinsicht auch mal ganz kurz eingelesen, da ein Saufänger auf der ToDo liste steht: Auf die Details zum Messer könnte (wenn ich mich richtig erinnere) hier im Forum gar nicht eingegangen werden, da sehr viele unschöne Details zur Verwendung im Spiel sind.

In diesem speziellen Falle wäre das konsultieren von speziallen Jagd-Foren wahrscheinlich effektiver.
Interessant bezüglich der Messerstärke finde ich auch diesen Link:
http://www.sauerlaender-stoeberhunde.de/index.php?article_id=20
Aber ob das aber wirklich ein Fachmann ist, kann ich nicht einschätzen.
Aufgrund deiner Posts weiß auch nicht ob du dir über das "Abfangen" richtige Vorstellungen machst.

Siehe auch passende Wikipediaeinträge zum Abfangen
http://de.wikipedia.org/wiki/Abfangen
http://de.wikipedia.org/wiki/Blattfang

Nicht so erwähnt wird dort aber der Verzicht von Schusswaffen zum Zwecke des schonens der Hundemeute die den verwundeten Keiler deckt/festhällt.

Grüße,
Eisenbrenner
 
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Rockwell,
ob ich ein Fachmann auf dem Gebiet bin, sollen andere beurteilen, aber ich gehe schon ein paar Jahre auf die Jagd.

Saufänger sind für mich vor allem Groß und Stabil.

Ob das Teil rein mittel- oder etwas rückspitz ist, ist meines Erachtens nicht so wichtig. Ich bevorzuge eher rückenspitz. Das ist universeller und nicht so knochengierig. Die Spitze sollte dabei auf etwa 3/4 der Klingenhöhe, aber nicht höher liegen.
Ich baue mir selber gerade so ein Saustecher- Haumesser-Teil als universelles Werkzeug für die Jagd:

25 cm Klingenlänge; 14,5 cm Grifflänge mit großem, beidseitigem Parierstück, 7 cm breit; 4,5 cm Klingenhöhe und 8 mm Klingenstärke. Steckerl mit Ledergriff und 1.2550 als Klingenstahl.

Viel wichtiger wie die eigentliche Form des Saufängers sind die Huevos in der Hose des Ausführenden und die Technik. Bei Interesse zur Technik gerne mehr per PN.
 
Hi Hunter
Danke für Antwort. Geht dennoch nur um die Frage der Maße, nicht um den erforderlichen Mut. Scheint unlösbar, obwohl du dir ja auch deine Gedanken zur Ausführungen gemacht und dir etwas dabei gedacht hast.
 
...Geht dennoch nur um die Frage der Maße, ...Scheint unlösbar, obwohl du dir ja auch deine Gedanken zur Ausführungen gemacht und dir etwas dabei gedacht hast.

Sorry,
bin vielleicht überarbeitet aber ich verstehe das nicht. Was ist unlösbar ? Eindeutige Angaben zu Maßen habe ich doch gemacht, oder ? :confused:

Länge 25 cm: Mehr bringt nichts, kürzer wird zum Problem, wenn es um Schalenwild größer Rehwild, z. B. Schwarz- und Rotwild geht.
Klingenhöhe 4,5 cm: Es geht einfach darum, möglichst schnell eine große Wunde zu erzeugen und eine "schneidende" Klinge zu haben und nicht nur einen Zahnstocher.
Klingenstärke 8 mm: Der Stabilität und Kopflastigkeit halber
Breites, beidseitiges Parierstück: Zum sichern führen und zum Schutz der Hand
Grifflänge 14, 5 cm: Da spielt es in der Hektik keine große Rolle, wo man hingreift, man hat einfach den Griff sicher in der Hand, auch in Verbindung mit einem rutschfesten (Leder-) Griff, der bei Kälte angenehm zu greifen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hunter,

die Suche nach einem guten Abfangmesser kann durchaus schon mal bis kurz vor den Wahnsinn führen.

Das liegt einfach in der Natur der Sache - der eine kommt prima mit einem Standhauer zurecht den er umgeschliffen hat, der andere hätte dann doch lieber ein kurzes Florett.

Bei einem solchen Thema sind die Aussagen von nicht Jägern und solchen die in ihrem Leben mal das eine oder das andere Stück abgefangen haben, wenig hilfreich und eher kontraproduktiv.
Vergiss bitte nicht, wenn Du ein Stück abfängst - speziell Schwarzwild - so ist Dein Messer unter umständen das einzige was zwischen Dir und einem längeren schmerzhaften Krankenhausbesuch steht.

Schließ Dich am besten mit mehreren unterschiedlichen Hundeführern kurz und hör Dir an was die zu sagen haben.
Danach bekommst Du mit sicherheit ein Bild davon wie Dein ganz persönliches Abfangmesser aussehen kann.

Wenn Du noch Anregungen brauchst - MAM-Messer.de

Gruß und Weihei

Markus Antonius
 
Auch wichtig, falls Du ds wirklich einsetzen willst, wäre ein Stahl, der sicher im Ernstfall den Geist nicht aufgibt, also nicht bricht. Daher in jedem Fall Rostfreies und Hochlegiertes meiden! Der Tipp oben mit dem 1.2550 geht da schon absolut in die richtige Richtung.
 
Hunter
Da du ja zuerst eher von einem Universalwerkzeug geschrieben hast, könnte es ja sein, dass speziell eben ein Abfangmesser doch noch etwas anders aussieht.
Deine anschließende Erklärung finde sich sehr aufschlussreich, vielen Dank dafür. Das ist ja eine sehr interessante Aussage, gerade auch zur Klingenlänge.
Überrascht hat mich die Stärke von 8 mm, bedenkt man, dass der CS-Boarhunter dünner als 5 mm ist, und ich glaube, auch die Muelamesser, die speziell für diesen Zweck gefertigt werden, liegen bei 5 mm - und das beim 440 C. Aber unter 6 mm würde ich auch nicht gehen.

Markus Antonius
Die Bandbreite zwischen Standhauer und kurzem Florett ist ja auch nicht ohne. Wollte eben nur die ungefähren Eckdaten wissen, bevor ich mir dann ein Messer nach meinen Vorstellungen machen lasse; deshalb sollte auch der Sicherheitsabstand durch die Klingenlänge noch keine Rolle spielen und nicht eingerechnet werden - da ist die Saufeder ohnehin unschlagbar.

Achim
Hoffe dich im Mai wieder in Solingen zu treffen, da ich das Messer eigentlich von dir machen lassen möchte.
Würde dir dann gerne schonmal eine Skizze geben. Hoffe, du bist einverstanden und hast noch Kapazitäten.
Übrigens: Das große Ultrafort-Bowie, das du mir vor knapp drei Jahren gemacht hast, hat mir letztes Jahr im Mai vermutlich das Leben gerettet,
als ich ausgerechnet in einer Schneebrücke über einem kleinen Fluss in Alaska mit einem Schneeschuh so eingebrochen war, dass ich mich nur mit viel Glück freigraben konnte.

Nochmal Dank für alle Antworten.
 
Mahlzeit
Um es vorweg zu sagen ich bin auch kein Jäger.Vor einiger Zeit hab ich mal damit geliebäugelt für einen Bekannten auch mal so etwas zu bauen und damit im Netz verschiedene Meinungen von Jägern verglichen.Ja die gehen sehr weit auseinander was aber meiner Meinung daran liegt das die wenigsten von denen schon mal ´ne richtige Sau mit einem Messer abgefangen haben.
Unterm Strich sind damals folgende Eckpunkte für mich hängen geblieben.
-Klinge 25cm lang in irgendwas wie Federstahl
-an der Klingenwurzel 8mm stark (vielleicht verjüngend zur Klingenspitze auf minimal 6mm)
-Klingenhöhe so um die 5cm
-mittelspitz
-breites Parrierstück und eventuell am Griffabschluß eine Platte um mit der zweiten Hand mehr Druck ausüben zu können.


Vielleicht hilft dir das ja.
Gruß Ralf
 
Hallo Hunter,
die Suche nach einem guten Abfangmesser kann durchaus schon mal bis kurz vor den Wahnsinn führen.

Hallo Markus Antonius,
mich treibt es ja nicht in den Wahnsinn, ich weiß was ich will... ;)


...Bei einem solchen Thema sind die Aussagen von nicht Jägern und solchen die in ihrem Leben mal das eine oder das andere Stück abgefangen haben, wenig hilfreich und eher kontraproduktiv.
...
Die Aussage bezüglich der Nichtjäger akzeptiere ich, bei der anderen habe ich eine etwas andere Meinung. Ich habe auch noch keine 100 Stück Schwarzwild mit der kalten Waffe abgefangen, sondern "nur" sechs. Allesamt entweder "Glücksfunde" guter Hunde bei Treibjagden oder Unfallwild. Zumindest für mich war nach der zweiten Sau, einem 70 kg Keiler, der, nachdem er angefahren wurde, sich danach in einem Maisfeld neben einer stark befahrenen Bundesstrasse eingeschoben hatte und damit Schußwaffeneinsatz nicht die erste Wahl war, klar was funktioniert und was nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
-breites Parrierstück und eventuell am Griffabschluß eine Platte um mit der zweiten Hand mehr Druck ausüben zu können.
Also, die 'klassischen' Saufedern haben aber doch einen Holzschaft, so wie ein Speer. Rund oder 8-eckig, fix montiert oder aufschraubbar, lang genug um mit beiden Händen gut zu greifen.

Gibt den nötigen Abstand ...

Sollten wir in der Diskussion nicht zwischen 'Abfangmesser' und 'Saufeder' unterscheiden?
 
Hallo rockwell,
die von dir gestellten Fragen hast du dir eigentlich schon selber beantwortet.
Du hast ein grundsätzliches Design bereits im Kopf und möchtest jetzt genaue Daten haben.
Dazu musst du dir eigentlich nur selber ein paar Fragen beantworten.
Wie sicher bist du im Umgang mit der blanken Waffe?
Das entscheidet über die genaue Länge deines Messer, wobei du auch hier schon die Eckdaten angegeben hast. Irgendwas zwischen 25 und 30cm...
Mach dir ein Holzmodell und probiere aus, womit du dich wohl fühlst.
Unter 25cm würde ich nicht gehen, da du sonst Probleme mit stärkerem Wild bekommen kannst.
Was die Klingenbreite angeht, must du dir lediglich Gedanken über den Einsatzzweck machen.
Die Klinge soll möglichst viel Gewebe zerschneiden und dem Leben der Kreatur ein schnelles Ende setzen.
Hier ist eher eine breitere Klinge gefragt als eine schmale. Wobei das letztendlich auch von dir abhängt, was dir mehr liegt und die gesamte Performance des Messers nicht zerstört.
Von der Konstruktion her wirst du sicherlich ein Full-Tang im Hinterkopf haben und da sind auch bei einem 440c irgendwas um 5mm völlig ausreichend. Schließlich willst du damit keine Stahltüren aufbrechen...
Hierbei musst du immer auch das Gewicht des Messers mit einbeziehen.
Eine 1-Kilo schwere, geschliffene Brechstange, geht zwar definitiv nicht kaputt, ist aber von der Handhabung her nicht besonders nett und das Gewicht zerrt irgendwann auch am Gürtel.
Ich habe gerade einmal nachgewogen, meine Saufänger wiegen zwischen 580 und 650 Gramm. Damit komme ich bestens klar.
Noch kurz etwas zur Anordnung der Klingenspitze; im Endeffekt ist es völlig egal wie die aussieht, solange sie entweder spitz, scharf oder beides ist.
Was im übrigen auch nix mit dem Thema "Knochengierig" zu tun hat.
Ein vernünftiges Messer zerschneidet mit etwas Druck problemlos Rippen und bleibt da garantiert nicht stecken.
Wenn man nicht gerade ins Becken oder Schulterblatt sticht ist das zu vernachlässigen.

Viel Spass beim weiteren Kopfzerbrechen!
 
Hi Mayenfalke
Dank für deine Ausführungen, die ich sehr aufschlussreich finde. Es stimmt, die Performance ist ein wirklich wichtiger und vielleicht zu häufig vernachlässigter Faktor. Im Übrigen liest es sich so, als wüsstest du, wovon du schreibst. Da du zudem ja mehrere Saufänger besitzt, liegt für mich die Frage nahe, ob du ein Foto deines Favoriten mal zeigen könntest. Dass eine Dicke von 5 mm - auch beim 440 C - ausreichend sei, hatte ich ursprünglich auch vermutet; schließlich bietet Muela eine Reihe der dafür geeigneten Messer eben aus diesem Stahl und mit dieser Klingestärke an, und denen würde ich zutrauen zu wissen, was ein gutes Abfangmesser ist. Wie du aber siehst, gibt´s ja auch eine Reihe von Leuten, die 8 mm und mehr bevorzugen. Eines meiner Bowies hat eine 8 mm dicke Klinge, und normalerweise würde ich nie auf die Idee kommen, mir nochmal ein solches Brecheisen machen zu lassen. Es hat zwar eine konvexe Klinge und schneidet erstaunlich gut, aber eigentlich wären 6 mm für mich die Obergrenze; schließlich dringt eine weniger dicke Klinge auch besser ein.
Grüße, Holger
 
Entweder du baust dir etwas als Schmuck für die Wand.

Oder einen Saufänger/Hirschfänger für die Arbeit.



Für die Arbeit reicht ein Cold Steel Boar Hunter.
Leicht!! Intuitiv!! Griffig.
 
Hallo rockwell!

EVA_5849.jpg
Ich hab diesen Saufänger für einen Försterkollegen zum 40. gemacht. Er führt eine Deutsch Langhaarhündinund und ist oft auf Saujagden auch im Gatter. Die Klinge ist ca 24,5 cm lang, 33 mm breit und 6mm stark. Weil der Saufänger rostfrei sein sollte und dieser Stahl gerade zur Hand war, habe ich mich für N 690 von Böhler entschieden. Die Steckangelklinge ist aus einem Stück gemacht und hinten verschraubt. Den Klingendurchbruch hat sich mein Kollege gewünscht, damit noch schneller Luft in die Lunge gelangt. Als Griff habe ich ein Stück Oryxhorn genommen und er ist 14,5 cm lang. Für normale Hände ohne Handschuhe würden wohl 13,5 cm auch reichen. Die Gesamtlänge beträgt 39 cm. Überaschend ist das geringe Gewicht von nur 370 g! Der Freund hat damit bisher drei Stück abgefangen und ist sehr zufrieden damit. Bei kleinen Frischlingen sind die 24,5 cm fast überdimonsioniert und er muß sehr aufpassen seinen Hund nicht zu verletzen. Daher würde ich 25 cm als Obergrenze nehmen - aber bei starken Keilern braucht man die Länge schon. Die Klinge könnte ruhig breiter sein (bis 40 mm), aber das wirkt sich wieder auf das Gewicht aus. Mehr als 6 mm Klingenstärke sind meiner Meinung nach nicht nötig. Die Kydexscheide rastet hinten auf der Hutmutter schön ein.

EVA_5867.jpg

Grüße Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Christian,
Danke dir für deine Antwort. Ist sehr interessant und das Messer scheint durchdacht und geeignet. Ich würde die Klinge auch etwas breiter bevorzugen, da es nicht nur zum Abfangen gedacht ist.
Schöne Grüße,
Holger
 
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