schärfe

[chris01]

hallo forum,

das thema wurde zwar schon oft durchgekaut, aber ich bin ein "neuling" und hab irgendwie noch nicht ganz den durchblich. vielleicht kann mir ja jemand ein paar fragen beantworten:

da meine benchmades und spydies nicht so scharf geliefert wurden (haare lassen sich überhaupt nicht abrasieren) wie ich mir das vorgestellt habe, möchte ich mir den triangle sharpener zulegen.
finde ich mit dem gerät das auslangen? (versch. Stähle ect.)
verlieren die vitrinenstücke, die ich eigentlich nicht benutze, ebenfalls an schärfe? wenn ja wie oft sollte man diese denn nachschärfen?
muss ich außer ölen sonst noch etwas machen um die lebensdauer des folders zu erhalten/erhöhen?

bin wie immer für jede antwort dankbar!

 

[Woz]

Hallo.

In aller Kürze: Der Sharpmaker reicht für eine sehr gute Gebrauchsschärfe. Mehr muss nicht sein, kann aber, klar.
Btw: Normalerweise sollten BM und Spydie Off-Box rasierscharf sein...

Ob du Vitrinenstücke schärfen musst ist ne Glaubensfrage - Wieso sollte ein Messer, das nicht verwendet wird so unfassbar scharf sein? Selbst wenn es in der Vitrine an Schärfe verlieren sollte, dann nie so viel, dass das Sichtbar wäre, und verwendet wird es ja nicht - trotzdem, schleifen ist OK, ab und zu will man die schönen stücke ja bespielen. Mir wäre noch nie ein Schärfeverlust aufgefallen - wieso auch, wie sollte das begründet sein?

lg Woz

 

[chris01]

hi woz,

erstmal danke für deine antwort.
hab eigentlich auch gedacht dass sie rasierscharf sind, aber der haartest hat überhaupt nicht funktioniert.

ja, mit meinen vitrinenstückchen mach ich gar nichts außer herumspielen, aber ich dachte mir dass womöglich die klinge mit der zeit stumpf wird

jedenfalls bin ich jetzt erleichtert, meine afck´s sind mir nämlich das allerheiligste

 

[TomasG]

hi
also du hast da irgendwie ein par wörter verdreht, oder vergessen, ich werde aus ein par sätzen nicht schlau... ?? kannst das mal bitte überprüfen, und gegebenen falls neu schreiben ?

Eine Kohlenstoffstahl Klinge kann mit der Zeit dadurch stumpf werden, das sich leichter Rost an der Schneidenspitze bildet.
Und auch wenn man beim ölen mit einem Lappen über die Schneide wischt, also es kommt drauf an wie man wischt ...

Ein normales scharfes Messer sollte meiner Meinung nach rasieren können, aber den Haartest muss es nicht unbedingt bestehen !

Unter Haartest verstehe ich, das man sich ein einzelnes Haar vom Kopf reißt, es zwischen Daumen und Zeigefinger hält, und dann mit dem Messer ca. 1cm über dem Haltepunkt mit der klinge dran geht, und wenn sich das Haar weg biegt, ist der Test nicht bestanden.
Wenn das Haar aber durchgeschnitten wird (nur drücken, nicht ziehen), ist der Test bestanden.

Den Haartest bestehen in der Regel nur richtig scharfe Rasiermesser.

Zum scharf halten ist der Sharpmaker gut geeignet, vor allem wenn man 2 linke Hände hat

Mit feinen Banksteinen kann man allerdings noch schärfere Ergebnisse erzielen, was allerdings 2 rechte Hände und handwerkliches Geschick erfordert

 

[chris01]

hi thomas,

da hab ich mich wohl verschrieben - den haartest hab ich gar nicht probiert - habe nur die klinge an meinem unterarm entlangfahren lassen, ca. im 40° winkel. aber mit rasieren war da nix :-(

wegen der stähle - meinte damit ob ich mit dem spyderco sharpener alle meine messer schärfen kann (d2, ats34, c440, m2...)

aufgrund der guten kritik des spyderco sharpeners werd ich mir wohl diesen zulegen. hab zwar keine zwei linken hände, bin aber ein sehr unerfahrener messerschärfer

ach ja und wegen dem öl, reicht es wenn ich die klinge und die beweglichen teile ab und zu mit waffenöl benetze?

danke für die tipps,
schön langsam sind alle klarheiten beseitigt

 

[Non Sequitur]

<...> habe nur die klinge an meinem unterarm entlangfahren lassen, ca. im 40° winkel. aber mit rasieren war da nix :-(
wegen der stähle - meinte damit ob ich mit dem spyderco sharpener alle meine messer schärfen kann (d2, ats34, c440, m2...) <snip>
ach ja und wegen dem öl, reicht es wenn ich die klinge und die beweglichen teile ab und zu mit waffenöl benetze?

Ich habe ueber die Jahre nur ein Spyderco gehabt, dass im auslieferzustand nicht rasierte, alle anderen waren scharf genug, einige sehr, andere nicht so sehr. Insofern kann es bei dir auch sein, dass deine Haare sehr weich sind, dann klappt das mit dem Rasieren nicht so gut. Je borstiger die Haare sind, desto besser geht das.

Mit einem *richtig* scharfen Messer kann man uebrigens die sehr weichen Nackenhaare *ueber* der Haut rasieren ... Aber ob so eine Schaerfe wirklich sinnvoll ist, bei einem Messer fuer den Alltagsgebrauch, ist eine andere Frage. Manche Staehle (wie z.B. S30V) lassen sich IME sowieso nicht auf so eine Schaerfe bringen.

Der Sharpmaker ist sehr gut, um Messer, die einen passenden Schneidenwinkel haben, nachzuschaerfen. Er ist nicht so geeignet, wenn die Schneidenwinkel nicht passen, also z.B. zu gross sind wie bei manchen "tacticals", und generell um den Schneidenwnkel zu veraendern, sprich zu verkleinern. Er ist, solange man sich die Bedienungsanleitung in alle Ruhe vorher anschaut, narrensicher, und gibt eine sehr ordentliche Gebrauchsschaerfe.

Von Oel und aehnlichen Pflegemitteln und -mittelchen halte ich bei rostraegen Staehlen nicht viel, da sie (bei einigermassen ordentlicher Pflege) fuer die Klinge nicht noetig sind und in der Mechanik nur zu unerfreulichen Dreckansammlungen fuehren, weil z.B. Staub wunderbar auf einem Oelflim haftet. Ich benutze Oele praktisch nur noch bei Messer aus Karbonstahl und wenn mal ein Messer gar zu heftig klemmt. .

Hermann

 

[TomasG]

Also rasiert wird normalerweise im 30°Winkel, und nicht bei 40°....
Natürlich funktioniert es bei einem scharfen Messer auch bei 45°, aber da kann es schon etwas ziepen (habe es gerade auspropbiert)...

Das Ölen ist wirklich nur bei Kohlenstoffstählen angebracht, bei Chrom, bzw Chrom-Nickelstählen ist es nicht nötig.

Ja es reicht, wenn du gelegentlich die Klingen leicht einölst.
Die Mechanik bei Klappmessern auch, zumindest wenn sie aus rostenden Federstählen sind....

Das Rasieren der Haare am Arm funktioniert auch bei ganz weichen Haaren, wenn das Messer scharf ist.

Ich habe wirklich sehr dünne, und schwache Armbehaarung, aber das Rasieren funktioniert trotzdem .. auch trocken....

 

[chris01]

also nochmal vielen dank für die ganzen tipps!
bin immer froh wenn ich ratschläge von "pro" bekomme.
jetzt blick ich schon ein wenig mehr durch

also sharpener zulegen und den rasiertest nochmal im 30° winkel probieren

 

[gast120109]

Hi,

...wegen der stähle - meinte damit ob ich mit dem spyderco sharpener alle meine messer schärfen kann (d2, ats34, c440, m2...)...

Aus meiner Erfahrung heraus ist der Sharpmaker sehr gut zum Scharfhalten und Abziehen von Klingen geeignet, die noch nicht allzu stumpf sind. Wenn das Messer richtig stumpf ist, sodass man z.B. ordentlich auf die Schneide drücken kann, ohne, dass etwas passiert, dann braucht man mit dem Sharpmaker ziemlich lange. Aber es geht. Bei Stählen wie D2 und M2 schleift man sich vergleichsweise einen Wolf, ATS-34 geht gut.

...also sharpener zulegen und den rasiertest nochmal im 30° winkel probieren

Alternativ kannst du auch die Schneide an den Nackenhaaren ansetzen und testen, ob sie auf den Haaren stoppt. Oder auf dem Daumennagel.
Ich teste immer gern durch Schneiden von Papier. Dabei zeigt sich vor allem, an welchen Stellen der Schneide noch ein Grat oder eine kleine Fehlstelle ist, weil der Schnitt dann leicht gezackte Ränder hat. Außerdem ist der linke Arm meist ziemlich kahl. Normales Papier (80g/m2, Druckerpapier) oder Zeitschriftenseiten schaffen auch Messer ohne Rasierschärfe, fledderiges Zeitungspapier ist schon nicht mehr so einfach.

Viel Erfolg!